THE
UNIVERSITYof
CHICAGO
Creognostliclie
Skizzen aus Böhmen.
Von
J»r. August Eio.^ Reuss,
der k. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, der k. k. Gesellschaft der
Aerzte zu Wien u. m. a. «. G. korrespondirendem Mitgliede, fürstlich Lobko-
witz'schem Brunnenarzte zu BUin.
f23^ —
Zweiter Band.
1844.
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Die Kreidegebilde
des
westlichen Böhmens,
ein
monographischer Versuch*
Nebst
■
Bemerkungen über die Braunkohlenlager jenseits
der Elbe und eine Uebersicht der fossilen Fisch-
reste Böhmens.
Von
J9r. August Em* Reuss,
m. g. 6. M.
Tarpe est, in patria babitare
Mit drei Uthographirten Tafeln.
Prag. 1**1.
Druck und Verlag des artistisch -typographischen Instituts von
C. W. Medau & Comp.
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r : : E b. £ £
It wonld be much more desirable, fhat facta abonld be placed in the foreground and
tbeoriea in the dfatance, than tbat tbeoriea aboold be brongbt forward at tbe expense
Qt facta. , 1
De la Becke $ection$ and vierps illustratives
of geolofi. phaenom. 1830. 8. IV.
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Vorrede.
Seit dem Erscheinen des ersten Bandes meiner geo-
gnostischen Skizzen habe ich mich vorzugsweise mit der
Untersuchung der böhmischen Kreidegebilde beschäftigt
und mich eifrigst bestrebt, sowohl die Lagerungsfolge
ihrer einzelnen Glieder zu erforschen, als auch die zahl-
reichen organischen Reste, wodurch jedes derselben
charakterisirt wird, näher kennen zu lernen. Ich hatte
daher zu dem Abschnitte des ersten Bandes, in welchem
derselbe Gegenstand abgehandelt wird, nicht nur sehr
viele Details hinzuzufügen, die ich damals noch nicht
kannte , indem es mir zu jener Zeit mehr um einen Ueber-
blick aller in dem betreffenden Distrikte vorkommenden
Formationen und ihrer gegenseitigen Verhältnisse zu
thun war, ich also einem einzelnen Gebilde nicht meine
ungetheilte Aufmerksamkeit widmen konnte ; sondern es
fand sich auch mehrfache Gelegenheit, Irrthumer, die
sich durch diese mangelhafte Kenntniss eingeschlichen
hatten, zu widerlegen und zu verbessern. Dass auch
der gegenwärtige Versuch davon nicht frei sein wird,
will ich mir keineswegs verhehlen, um so mehr, da er
der erste Schritt auf einer mir bisher ganz fremden und
ungewohnten Bahn ist. Mein einziger Zweck bei der
Ausarbeitung desselben war, Wissenschaftsverwandte
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auf den ungemeinen Reichthum an Fossilresten, dessen
sich unsere Kreideformation erfreut, aufmerksam zu
machen und zu fortgesetzten genauem Untersuchungen
anzuregen. Diese dürften jetzt um so eher am rechten
Orte sein, da man sich in der letzten Zeit ganz be-
sonders mit Erforschung der deutschen Kreidegebilde
beschäftigt hat und eine Monographie der böhmischen
Kreideformation sich würdig an die höchst schätzbaren
Arbeiten Römers ober die Norddeutsche und Gelmtz's
über die Sächsische Kreideformation anschliessen würde.
Bei dem Mangel jeder Unterstützung von aussen
musste ich mich in dem vorliegenden Aufsatze leider auf
das westliche Böhmen beschränken und behalte mir die
(Schilderung des mittlem und östlichen Theiles auf eine
günstigere Zeit vor. Eben so werden die Abbildungen
der neuen Fossilien, deren unmittelbarer Beigabe für
jetzt unübersteigliche Hindernisse entgegentraten, in einer
anderen Schrift, die zum Theile schon vorbereitet ist,
nachgeliefert werden.
Bemerken muss ich endlich noch, dass ich dem
diesen Bögen vorgesetzten Motto treu mich auf die nackte
Darstellung der Thatsachen beschränkt habe, ohne mich
viel mit Hypothesen zu beschäftigen, welche die Wissen-
schaft nur wenig zu fördern pflegen. Desshalb habe
ich es auch nur selten versucht, die Glieder unserer
Kreideformation mit denen der Englischen und Nord-
deutschen zu parallelisiren, indem eine solche Verglei-
chung immer eine missliche Sache bleibt, bei welcher
man leicht in Gefahr kömmt, au« Vorliebe zu einem im
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Voraus konstruirteii Systeme der Natur Gewalt anzu-
thun. Wenn man einerseits keine völlige Uebereinstim-
mung des zoologischen Charakters zweier entfernter
Lokalitäten fordern kann, indem diese gleichzeitig eine
oft sehr verschiedene Fauna und Flora besitzen; so
scheint es mir von der andern Seite doch noch ge-
fahrlicher, aus der Gleichheit von zwei oder drei Peträ-
fakten die Identität entfernter Schichten herleiten zu
•
wollen; finden doch in verschiedenen Ländern die gröss-
ten Differenzen im Niveau des Vorkommens einzelner
Thierreste Statt! Auch die vorliegende Schrift liefert
davon nicht sparsame Beispiele. Bei Vergleichung zweier
Schichten ist es daher nothwendig, die größtmögliche
Zahl fossiler Reste — als Ganzes betrachtet — im Auge
zu haben, und deshalb habe ich es vorgezogen, eine
solche Parallele für jetzt zu unterlassen und andern
Forschern aufzubewahren, denen es gelungen sein wird,
eine erschöpfendere Kenntniss der geognostischen und
paläontologischen Verhältnisse unseres Kreidegebirges
zu erlangen. ,
Der zweite Abschnitt dieses Bandes enthält eine
ausführlichere Darstellung der Braunkohlengebilde am
rechten Elbufer, da der daselbst jetzt mit besonderem
Eifer betriebene Bergbau vielfache Gelegenheit bot, tie-
fer in die Kenntniss seiner früher nicht so zugänglichen
Verhältnisse einzudringen. Ich hoffe, dass dieselbe
nicht ganz unnütz sein werde, da die Verhältnisse der
Braunkohlenformation am rechten Elbufer sehr ver-
schieden sind von denen des linken und uberdiess die-
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VI
selben an Interesse weit überbieten; ja die Störungen
und Umwandlungen, welche die Kohlengebilde durch
basaltische Felsmassen erlitten haben , dürften sich kaum
irgendwo in solcher Schönheit und Mannigfaltigkeit und
auf so engem Räume zusammengedrängt wiederfinden.
Der dritte Abschnitt ist nur eine versuchsweise Zu-
sammenstellung der mir bisher bekannt gewordenen fos-
silen Fischreste Böhmens. So bedeutend ihre Zahl jetzt
schon ist im Vergleiche zu den noch vor wenigen Jahren
beschriebenen Arten , so ist sie doch keineswegs noch
abgeschlossen und die Zukunft wird unzweifelhaft noch
Stoff zu manchem Nachtrage liefern. Die hier und in
dem Aufsatze über die Kreideformation beschriebenen
Peträfakten können alle in dem hiesigen Fürst Ferdi-
nand vonLobkowitz 'scheu Mineralienkabinete, wel-
ches mit den vielen Schätzen, die es enthält, sich den
vorzüglichsten Sammlungen würdig anreiht, nachgesehen
werden.
Schliesslich kann ich nicht umhin, dem böhmischen
Nationalmuseum, das mit gewohnter Liberalität mir die
Benützung seines reichen Bücherschatzes gestattete, so
wie meinen Freunden, den Herrn Professor Zippe und
Custos Cor da in Prag, die meine Arbeit auf jegliche
Weise förderten, meinen innigsten Dank auszusprechen.
Bilin, den 2. Februar 1843.
Dr. Reuss.
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I
Die Kreidegebilde des westliehen Böhmens.
Ein
geognostisch - peträfaktologischer Versuch.
Geognost. Skizzen. II.
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Die Kreideformation, eine der ausgedehntesten und wich-
tigsten Gebirgsformationen Böhmens, nimmt einen beträchtli-
chen Theil des nördlichen und östlichen Böhmens ein. Sie
bedeckt den grössten Theil des Leitmeritzer, B unzlauer, Bid-
schower und Königgrätzer Kreises, so wie den südöstlichen
Theil des Saazer, den nördlichen des Rakonitzer, Kaurzimer,
Czaslauer und Chrudimer Kreises. Im südlichen Böhmen fehlt
sie dagegen durchaus. Ihre westlichsten, aber isolirten Ab-
lagerungen findet man bei Miecholup und Holletitz und bei
Tschermich, Weschitz und Kaaden im Saazer Kreise, wo sie
dann verschwindet , um erst in der Gegend von Regensburg,
dem südöstlichen Ende des deutschen Jura — als seiner na-
türlichen Grenze — wieder aufzutreten. Ihre südliche Grenze
verläuft nach Prof. Zippk's Untersuchungen von Oberklee im
Saazer Kreise über Kaunowa, Mutiegowitz, Rentsch, Krau-
czow, Jungferteinitz, Wrannai, Boschkowitz, Kmetnowes,
Budohostitz, Radowess, Mühlhausen, Melnik, Elbekosteletz,
Brandeis, Kaunitz, Kollin, Neuhof, Sedletz, Kuttenberg in den
Chrudimer Kreis , wo sie durch das üebergangsgebirge bei
Choltitz, Herzmanmiestec und Slatinan, den Granit bei Luka-
wetz, Schönberg, Richenburg und Policzka und den Gneiss
bei Schönbrunn, Dittersbach und Swoganow bezeichnet wird.
Einzelne isolirte Depots liegen jedoch hin und wieder auch
im Süden dieser Linie auf älteren Felsarten zerstreut An
der Ostseite zieht das Kreidegebirge bei Landskron und
Schönhengst nach Mähren hinüber. Eben so erstreckt es sich
aus dem nordöstlichen Theiie Böhmens über die Landesgrenze
in die Grafschaft Glatz, an der Nordseite nach Schlesien, in
die Lausitz und nach Sachsen, wo es nicht durch den Lau-
sitzer Granit, der sich über Rumburg bis nach Georgenthal
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in Böhmen herabzieht, durch die Schiefermassen und das rothe
Todtliegende des Jeschken und der Sudeten und das aus
Kohlengebilden bestehende Faltengebirge bei Nachod und die
imposanten Porphyrberge bei Schönau, Ruppersdorf, Wiese
u. s. w. eingeengt und begrenzt wird. —
Der Bezirk, dessen Schilderung die folgenden Bogen
gewidmet sind, beschränkt sich nur auf einen kleinen Theil
des bezeichneten Raumes, den nordwestlichen Theil von Böh-
men, umfasst also die westliche Hälfte des Leitmeritzer Krei-
ses, den Saazer Kreis und den nordwestlichen Theil des Ba-
konitzer Kreises.
Wir linden hier die Kreideformation in ihrer schönsten
Entwicklung und, den obern Quader ausgenommen, können
wir mit allem Rechte behaupten, dass hier der Schlüssel zu
ihrem nähern Verständniss zu suchen und auch zu finden sei.
Ihre Mächtigkeit nimmt, je weiter wir nach Süden vorschrei-
ten, zwar mehr und mehr ab ; sie scheint aber im umgekehr-
ten Verhältnisse zur Entwicklung ihrer Glieder zu stehen,
denn gerade im nördlichen und nordöstlichen Theile, wo ihre
Gebilde eine mitunter erstaunliche Mächtigkeit erreichen,
herrscht auch die grösste Einfachheit und Einförmigkeit, wäh-
rend im Süden, wo die ganze Formation oft auf wenige Klaf-
tern zusammenschrumpft, gerade die grösste Mannigfaltigkeit
der Schichten sich entfaltet.
Bei genauer Betrachtung zerfällt die böhmische, wie die
sächsische Kreideformation ganz ungezwungen in drei deutliche
Gruppen, die sich schon durch die Verschiedenheit der sie
zusammensetzenden Gesteine zu erkennen geben. Die oberste
— der obere Quader — begreift in sich reine, sehr verstei-
nerungsarme Sandsteine ohne allen Kalkgehalt, stellenweise
von sehr grosser Mächtigkeit; die mittlere umschliesst kal-
kige, thonige oder sandig-kalkige Gesteine, im Allgemeinen
sehr reich an Peträfakten, aber weit weniger mächtig — Plä-
nerschichten; die unterste — der untere Quader — deut-
lich ausgesprochene Sandsteine, hie und da kalkig oder glau-
konitisch, stellenweise reich an Peträfakten, an andern Orten
ihrer ganz ermangelnd und sehr mächtig:. Die zwei letzten
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Gruppen zerfallen wieder in mehrere Glieder, die sich fast
alle mehr weniger durch eigenthümliche Versteinerungen cha-
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rakterisiren. Alle werden unten ausführlich in Bezug auf ihren
peti (»graphischen und paläontologischen Charakter geschildert
werden.
Folgendes Schema, das mit den jüngsten Schichten be-
ginnt, gibt ein übersichtliches Bild der ganzen Formation:
I. Gruppe: Oberer Quadersandstein.
II. „ Plänerschichten.
1. Planerkalk.
a. Oberer Plänerkalk.
b. Unterer „
8. Plänermergel.
Anhang, a. Conglomeratschichten.
b. Hippnritenschichten.
3. Plänersandstein.
HI. Unterer Quadersandstein.
1. Grünsandstein.
2. Grauer Kalkstein.
3. Exogyrensandstein.
4. Grauer Sandstein von Lippenz.
5. Unterster Quader.
Anhang. Kohliger Schieferthon mit Land-
pflanzen.
Erste Gruppe.
Oberer Quadersandstein.
Vor wenigen Jahren noch war man gewöhnt, alle Sand-
steine der böhmisch -sächsischen Kreideformation für iden-
tisch zu halten und mit dem bequemen Namen des Quader-
sandsteins zu bezeichnen. Erst der neuesten Zeit war es
vorbehalten, diese Verwirrungen zu beseitigen und ein helleres
Licht auf diese dunkeln Stellen des geognostischen Wissens
zu werfen. Besonders Naumann, Roemer und Geinitz haben
durch ihre Untersuchungen viel zur genauem Bezeichnung der
einzelnen Glieder der Kreideformation beigetragen. Der bei
weitem wichtigste Fortschritt aber, den die Wissenschaft
Naumann verdankt, ist die Nachweisung, dass der Quader-
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sand zwei Glieder in sich fasst, die dem Alter nach sehr ver-
schieden sind, nämlich den obern und untern Quader, und dass
dieselben durch dazwischen gelagerte kalkige Gebilde deut-
lich von einander geschieden sind. Dass dieser Umstand so
lange dem Auge der Geognosten entging, mag wohl in dein
Umstände begründet seyn, dass die trennenden Gebilde ge-
wöhnlich nur geringe Mächtigkeit besitzen, daher gegen die
Ungeheuern einschliessenden Sandsteinmassen verschwinden,
dass man sie sehr selten deutlich entblösst findet und endlich
dass sie an den meisten Orten ihres Vorkommens sandiger
Natur, also mit den darüber und darunter liegenden Sand-
steinen sehr leicht zu verwechseln sind. Nur durch fortge-
setzte genaue Lokaluntersuchungen und durch die darauf ge-
bauten scharfsinnigen Folgerongen wurde es Naumann mög-
lich gemacht, diese Lagerungsverhaltnisse ausser Zweifel zu
setzen. Die gemachte Entdeckung wurde bald durch die
Untersuchungen von Roewer und Geinitz bestätigt, und wenn
Ersterer ihr eine richtigere Deutung gab, so wurde von Letz-
terem besonders die allgemeine Gültigkeit för das sächsische
und böhmische Kreidegebirge nachgewiesen, welche durch
Zippe's Untersuchungen im nordöstlichen Böhmen noch an
Wahrscheinlichkeit gewinnt. Dass ich in dem ersten Bande
meiner geogn ostischen Skizzen zu keiner klaren Einsicht
gelangen konnte, war durch das sehr beschränkte Auftreten des
obern Quaders in dem damals beschriebenen Landstriche be-
dingt. Spätere wiederholte und ausgedehntere Untersuchun-
gen haben mich von der Richtigkeit des Faktums überzeugt,
ohne aber im Stande zu seyn, alle Zweifel über die geog-
nostische Bedeutung des obern Quadersandsteins zu lösen und
zu beseitigen.
Im nordwestlichen Theile des Leitmeritzer Kreises tritt
der obere Quader nur an zwei schon im ersten Bande meiner
Skizzen erwähnten Lokalitäten auf, am hohen Schneeberge
nämlich und am Fusse des Erzgebirges hei Königswald. —
Nördlieh von der Königswalder Kirche hart am Gebirgsfusse
und an der nach Tyssa fuhrenden Strasse erheben sich zwei
niedrige Hügel, deren unterer Theil aus festem granlichen glim-
merhaltigen Sandstein von mittlerem Korne besteht, der ko-
lossale Quadern bildet, welche sich nach NO. neigen, aber
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keine Peträfakten zu enthalten scheint. Es ist unterer Quader-
sand. Er wird von einem andern Gesteine überlagert, das
an dem östlichen Hügel ein thonig-kalkiger, hie und da fein-
sandiger, weisser, etwas schief riger Mergel, an dem west-
lichen ein aschgrauer sehr weicher Thonmergel ist. Letzterer
stimmt fast ganz mit dem Plänermergel von Luschitz überein,
während ersterer sich mehr manchem Plänerkalke nähert.
Doch in keinem von beiden konnte ich trotz eifrigen Nach-
forschens eine Spur von Versteinerungen wahrnehmen. Diese
Gesteine werden wieder von Sandsteinen bedeckt, die aber
eine ganz andere Physiognomie darbieten. Sie sind theils
feinkörnig, weich, fast schiefrig, grau, selbst schwärzlich
gefärbt, theils von mittlerem Korne, graulichweiss, sehr fest,
von weisslichen quarzigen oder hornsteinartigen Adern durch-
bogen, mit vielen eingestreuten, oft grünlichen oder röth-
lichen Quarzkörnern und Geschieben und zahlreichen unregel-
mässigen Höhlungen, die hin und wieder mit einer feinen
Rinde von Quarzkry stallen überzogen sind. Sie bilden keine
mächtigen Quadern, sondern sind stark und unregelmässig zer-
klüftet. Die feinkörnigen, grauen, undeutlich schieferigen Va-
rietäten vom westlichen Hügel führen ausser undeutlichen
Steinkernen von Cardkam dubium Gein.? keine Spur von or-
ganischen Besten.
Steigt man von da auf der Strasse nach Tyssa empor, so
schreitet man auf Gneiss fort , bis man das Plateau erreicht,
anf welchem das Dorf liegt. Dort legt sich der untere Qua-
der darüber, der sich bald zu den imposanten Tyssaer Fels-
wänden emporthürmt. Hat man auch diese überstiegen, so
gelangt man auf ein zweites Plateau, welches das Dorf Schnee-
berg trägt und ebenfalls aus unterm Quadersandstein besteht,
der eine Unzahl von Exogyra Colutnba Goldf., Peclen aeqtä-
coitalus Lamk. und P. qumquecostatus Sow. führt. Von die-
sem Plateau steigt erst der langgezogene Kamm des hohen
Schneebergs empor. Bings um den unmittelbaren Fuss des-
selben sieht man auf dem untern Quader einen etwas schief-
rigen graulichweissen sandigen Kalkmergel liegen, der zwar
an vielen Punkten — an den zahlreichen daselbst entsprin-
genden Quellen — durch geringe Entblössungen sein Daseyn
verräth, aber nur an der sogenannten Silberquelle in einiger
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Mächtigkeit (von beiläufig 3 Klaftern) aufgedeckt ist. Ver-
steinerungen konnte ich leider auch in ihm nicht entdecken.
— Steigt man nun den Berg hinan, so betritt man gleich wie-
der den Sandstein, der aber von dem untern Quader grössten-
theils verschieden ist. Er ist graulich, in einzelnen Schich-
ten selbst schwärzlichgrau oder auch bräunlich, gewöhnlich
von grobem Korne und durch thoniges Cäment locker gebun-
den, so dass er leicht zu scharfem Sande zerfällt. Doch fin-
den sich, besonders am Gipfel, auch Varietäten, welche sehr
fest, feinkörnig, fast quarzig sind und einzelne grössere durch-
scheinende Quarzkörner enthalten. Er ist ebenso, wie der
untere Sandstein, in kolossale Quadern zerspalten und bildet
dieselben steilen hohen Felsmauern, die mehrfach über ein-
ander gethürmt dem Berge ein terrassenförmiges Ansehen
geben. Er ist arm an Versteinerungen. Ich fand Terebra-
tula alata Lam.j, Rxogyra Columba Goldf.j Peeten quinque-
cottatus Sow.j P. quadricostatu* Lamk., Lima multicostala
Geht, und Pinna quadrangularis Goldf. Geinitz führt auch
noch Holaster granuloxus Ag. und Inoceramus myüloides
Mant. an.
Sehr auffallend ist hier der grosse Niveauunterschied der
beiden genannten Ablagerungen des obern Quaders, indem
der von Königswald selbst von dem untern Quader der Tys-
saer Wände um fast 1200 P. Fuss überragt wird. Er kann
nur durch eine spätere Zerreissung und Hebung des einen
Theils erklärt werden. Dadurch wird es dann auch begreif-
lich, wie der obere Quader, gleich dem untern, plötzlich mit
sehr bedeutender Mächtigkeit und steilen, fast senkrechten
Wänden an der Südseite enden könne. Dies wird nur da-
durch möglich, dass der andere losgerissene Theil zerstört
und durch die Fluthen hinweggefährt wurde. Diese Hebung
ward ohne Zweifel erst am Ende der tertiären Periode durch
die emporsteigenden Basalte bewirkt, welche auch die letzte
Hebung des Erzgebirgs bedingten und ihm seine gegenwär-
tige Höhe und Gestalt gaben. —
Den des hohen Schneebergs abgerechnet, ist der ganze
übrige Sandstein am linken böhmischen Elbeufer unterer Qua-
der, was auch der Fall ist bei den kleinen Depots am Ziegel-
teich bei Oberwald, am Sandhügel bei Jungferndorf, am Spitz-
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berg bei Schönwald, bei Kninitz, Telnitz nnd Liesdorf, bei
Deutzendorf nnd bei Strahl.
Im Südwesten des Leitmeritzer Kreises, so wie im Saa-
zer nnd Rakonitzer Kreise, ist^ so weit die Kreideformation
reicht, keine Spur vom oberen Quader zu entdecken; alle
dortigen Sandsteine gehören dem untern an. Erst im Osten
des Leitmeritzer Kreises, wo die kalkigen Gebilde fast ganz
verschwinden , tritt er wieder auf und zwar wiederholt sich
hier dieselbe auffallende Erscheinung, die wir am Schnee-
berge gesehen haben. Der untere und obere Quader stellen
sich nämlich nicht all mal ig ein mit langsam zunehmender Mäch'
tigkeit, sondern diese ist bei ihrem ersten Auftreten gleich
sehr bedeutend und schnell erheben sich beide zu steilen ho-
hen Felsenriffen. Die Ursache ist hier augenscheinlich die-
selbe, welche wir oben anführten, denn weit nnd breit ist
der Sandstein — der obere und untere — von mächtigen ba-
saltischen und phonolithischen Massen durchbrochen.
Den untern Quader betritt man gleich hinter den letzten
Häusern von Liebeschitz, jedoch wird er hier noch an vielen
Stellen von Plänersandstein verdeckt; erst in einer Linie, die
vor Auscha beginnt und sich südostwärts nach Tetschendorf
zieht, verschwindet der Plänersandstein ganz und man be-
tritt das unbestrittene Gebiet des Quadersandsteins. Die Stadt
Auscha steht ganz auf unterm Quader ; gleich hinter den letz-
ten Häusern in Osten erhebt sich derselbe in steilen Fels-
wänden. Steigt man über dieselben gegen Neuland empor,
so begleitet uns bis Über die Hälfte des Berges der untere
Quader von derselben Beschaffenheit, wie wir sie unten im
Auschaer Thale gesehen hatten. Ueber ihm tritt nun folgende
Schichtenreihe hervor:
1. graulicher, feinkörniger, thoniger Sandstein mit vielen
Kohlen partikeln, welcher in nicht sehr dicke Platten
abgesondert ist;
2. gelber, poröser, kalkiger Sandstein;
3. gelblicher, dünnplattiger Sandstein mit Terebralula
alata Lamk., Ostrea hippopodhtm Nils, und Cardium
dubhim Gein.;
4. gelber, sehr lockerer, mitunter grobkörniger Sandstein;
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5. platteufönnigcr, gelblicher oder auch bräunlicher, etwas
kalkiger Sandstein, feinkörnig, meistens nicht sehr fest.
6. Einzelne Schichten desselben sind sehr fest, durch viele
grössere Quarzkörner porpnyrartig, mit Terebratula alala
Lamk. und Spongites Saxonicus Gem. in grosser Menge.
lieber diesen Schichten, welche mit Ausnahme von Nr. 1 .
den Pläner zu repräsentiren scheinen, liegt erst der obere
Quader in grosser Mächtigkeit. Er ist sehr gleichförmig,
grob, meistens locker, selten etwas fester, gelblich und führt
gar keine Peträfacten. Zahlreiche parallele eisenschüssige
feste Adern durchziehen ihn. Er bildet mächtige Bänke , die
mit 5 — 16° NNW. fallen. Er steigt bis zum Gipfel des
Bergzuges empor und setzt den grössten Theil der erhabe-
nem Punkte des Plateaus zusammen, welches von vielen en-
gen klippigen Tkalgründen durchrissen, sich zum bis Wild-
horst erstreckt. Nur in den tiefern Thälern kömmt der kalkige
Sandstein und unter ihm der untere Quader zum Vorschein.
An dem konischen Hügel, der die Kapelle von Neuland
trägt, wird der obere Quadersandstein von schwarzem augit-
und olivinhaltigem Basalte durchbrochen, wobei er in dessen
Nähe auf eigenthümliche Weise metamorphosirt wurde. Je
mehr man sich vom Dorfe Neuland aus der Basaltkuppe nähert,
desto eisenschüssiger wird das Gestein, bis endlich an der
Kuppe selbst die Metamorphose den höchsten Grad erreicht.
Das Gestein besteht daselbst in seiner ganzen Masse aus
dicht aneinander gedrängten Nieren von bald kugeliger, bald
elliptischer, bald ganz unregelmässiger Form, welche aus
zahlreichen, mitunter dünnen konzentrischen Schalen einer '
festen, von Eisenoxyd durchdrungenen, bald braunen, bald
braunrothen Kieselsubstanz, in welcher man nur einzelne, nicht
in die umgebende Masse verschmolzene Quarzkörner unter-
scheidet, ja mitunter von wahrem Brauneisenstein zusammenge-
setzt sind und in der Mitte gewöhnlich eine Höhlung haben,
deren Form die Form der ganzen Niere nachahmt. Diese
Nieren sind so enge aneinander gedrängt, dass sie nur hin
und wieder einen kleinen Raum zwischen sich lassen, sonst
aber genau sich in ihre wechselseitigen Unebenheiten hin-
cinschmiegen , so dass sie sich offenbar gegenseitig in ihrer
Ausbildung gestört und mannigfach gedrückt haben, wodurch
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sie die abenteuerlichsten Gestalten angenommen haben. Die
Räume zwischen den grössern Nieren , die zuweilen 1 — 2
Fuss im Durchmesser haben , füllen zahlreiche kleinere voll-
kommen aus; deren man selbst zollgrosse findet. Mitunter
besitzt dieses Konvolut schaliger Geoden ein wahrhaft schlak-
kiges Ansehen, immer aber stellt es sich als ein chaotisches
Haufwerk ohne alle Spur von Schichtung dar. Es nimmt den
ganzen Raum vom Fusse der Kuppe bis zum Basalte ein, der
den Gipfel derselben zusammensetzt.
Geht man nun von Neuland nach Skalken, so sieigt man
zuerst bergab und verlässt bald den obern Quader, ohne aber
wegen der Bedeckung mit Rasen und Wald die nähern Ver-
hältnisse erforschen zu können. Bald aber steigt man wie-
der anhaltend bergan und überschreitet dabei eine der oben
angegebenen völlig ähnliche Schichtenreihe:
1. gelben, groben, lockern Sandstein, (untern Quader);
2. feinen gelblichen und graulichen plattenförmigen Sand-
stein ;
3. deutlichen festen Grunsand mit zahlreichen glaukoniti-
schen Körnern, der also auch hier das oberste Glied des
untern Quaders bildet;
4. schwarzgraues, kalkiges Gestein, kaum 1 Fuss mächtig;
5. gelblichen, festen Sandstein;
6. grauen, dichten, thonigen Kalkstein;
7. gelblichen, durch viele eingestreute grössere Quarzkör-
ner porphyrartigen Sandstein;
8. wie Nr. 6.;
9. wie Nr. 7. ;
1 0. gelben sehr lockeren, theils feinkörnigen , theils groben
Sandstein — oberen Quader — der uns nun nicht mehr
verlässt, bis man im Westen von Sterndorf den Pilz-
graben erreicht.
Dort trifft man plötzlich wieder gelblich- und graulich-
weissen kalkigen schiefrigen Sandstein mit einzelnen glau-
konitischen Körnern und silberweissen Glimmerblättchen, wel-
cher 2'erebratula semiglobosa Sow. ß T. alata Lamk., eine
kleine Ostrea, der O. minuta Rom. ähnlich, Peclen laem*
Nil*.; P. laminosus Munt, Cardkim dubium Gein. und Turri-
teüa granulata Sow. führt. Er bildet einen mehrere Klaftern
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IS
hohen Absturz, unter dem dann der untere Quader hervor-
taucht.
Ein ahnliches Gestein beobachtet man gleich im Süden
des Dorfes Sterndorf. Man sieht es in einem alten halbverroll-
ten Steinbruch entblösst. Es bildet oben dünnere, tiefer un-
ten 8—1* Zoll dicke Platten, die schwach gegen NW. und
zugleich gegen S. sich neigen, mithin eine sattelförmige Bie-
gung machen. Es ist ein fester graulicher und gelblicher,
sehr kalkhaltiger, feinkörniger Sandstein, in welchem aber
der Kalkgehalt stellenweise so überhand nimmt, dass er zu
einem fast krystallinischen Kalksteine wird. Grössere Quarz-
körner und selbst nuss- bis eigrosse Geschiebe von Quarz
sind darin eine ziemlich häufige Erscheinung. Versteinerun-
gen dagegen sind selten und beschränken sich auf undeut-
liche Steinkerne. Ich fand eine Ostrea £*0. hippopodium
Nik.fjj Venus lelragona m. und Cytherina subdeltoidea v.
Münst. In der Tiefe sollen jedoch nach der Aussage der
Steinbrecher häufigere Peträfakten vorgekommen seyn. Das
Gestein muss hier eine bedeutende Mächtigkeit haben,
da der Steinbruch, der früher weit tiefer ging, ganz in
demselben stand, ohne es noch durchsunken zu haben. Im
Süden und Norden liegt der obere Quader in steilen klippi-
gen Felsen darauf. Es lässt sich durch ein schmales und seich-
tes Thal bis an den Fuss des Wildhorstes verfolgen , den es
unterteuft. Dieser 1925 W. Fuss (über dem Meere) hohe,
schöne, kegelförmige Berg besteht zum grössten Theile aus
oberem Quader und bildet an der West- und Südseite drei
terrassenförmig übereinander liegende Felsenreihen. (Taf. 2.
Fig. 10.). Die mehrere Klaftern starken Bänke fallen nur
sehr schwach gegen SWW. Der Sandstein ist grau, oben
mehr gelblich, grobkörnige nicht fest, leicht zerfallend, mit
vielen grossen weissen, grauen und rosenrothen Quarzkörnern.
Den Gipfel selbst setzt grauer, an Feldspathkrystallen reicher
Phonolith zusammen.
Steigt man an der Nordseite herab, so verlässt man bald
den obern Quader, und selbst der untere Quader, der bei Litt-
nitz von einer kleinen Basaltkuppe durchbrochen ist, wird
durch Rasen und Feldbau fast ganz verdeckt. Aus ihm er-
hebt sich auch im Nordwest der kegelförmige basaltische Ron-
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berg, dessen Gipfel die Ruinen einer alten Burg zieren. An
der Nordseite sehen wir auf dem untern Quader einen gran-
lichen, sehr festen sandigen Kalkstein oder kalkigen Sand-
stein liegen, dessen sparsame Versteinerungen sich auf einige
undeutliche Steinkerne beschränken.
Bei Grabern steht wieder der untere Quader zu Tage als
ein sehr feiner weisser Sandstein mit silberweissen Glimmer-
blattchen; seine pfeilerartig zerspaltenen Massen fallen mit
10— 15° gegen SWW. Auf der Höhe, wo sich die Strasse
plötzlich westwärts wendet, lagert darüber in geringer Mäch-
tigkeit ausgezeichneter Plänermergel, ganz ähnlich dem Lu-
schitzer, mit Dentalium medium Sow., Nucula producta Nils.,
Ostrea polymorpha m., Koniferenzweigen und Dikotyledonen-
blättern. Der obere Quader aber fehlt an dieser Stelle.
Auch im Norden von Konoged, wo durch einen Schürf der
Plänermergel mit Nucula producta Nils, und Trochus sublaevis
Gein. entblösst wurde, liegt darüber kein oberer Quader, wohl
aber sehr feinkörniger unterer Braunkohlensandstein mit dünnen
kohligen Schichten, dersich von der Hund orfer Höhe herabzieht.
Weiter gegen Osten an der Grenze des Bunzlauer Krei-
ses scheinen die höheren Kuppen ebenfalls zum grossen Theile
aus oberm Quader zu bestehen; jedoch gelang es mir nicht,
an den besuchten Punkten die kalkigen Zwischenschichten
aufzufinden. Um darüber Gewissheit zu erhalten, sind also
noch wiederholte Untersuchungen, die ich bei sich darbieten-
der Gelegenheit anzustellen Willens bin, erforderlich. Ver-
steinerungen entdeckte ich nirgends, mit Ausnahme des Ha-
bichtsteins, am Südrande des Neuschlosser Teiches, dessen
Sandstein eine Menge undeutlicher Steinkerne von Exogyra
Columba Gold f., Lima rulücostata Geht, und Ostrea caminala
Lamk. enthält, welche also auch keinen nähern Aufschluss
über die geognostische Stellung des Gesteins geben, aber
mit Wahrscheinlichkeit untern Quader vermuthen lassen. We-
nigstens hängt er unmittelbar mit den Sandsteinen zusammen,
welche sich von da ostwärts über Hirschberg nach Weiss-
wasser hinziehen und sich durch die am südlichen Fusse des
Berges Pösig stattfindende Bedeckung durch deutlichen Pläner-
kalk als unterer Quader zu erkennen geben.
Aus den eben beschriebenen Thatsachen, so wie aus den
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14
Beobachtungen von Geinitz und Naumann geht also hervor,
dass an den meisten Orten, wo unterer und oberer Quader
zugleich vorhanden sind, beide durch besondere Zwischen-
schichten, deren Mächtigkeit aber zuweilen auf eine Elle und
darunter herabsinkt, geschieden werden. Das auffallendste und
konstanteste Kennzeichen dieser Schichten ist der mehr we-
niger bedeutende Kalkgehalt, der auch da nicht vermisst wird,
wo sich im Quader keine Spur desselben nachweisen lässt.
Gewöhnlich stellen sie einen feinkörnigen, kalkigen Sandstein
oder sandigen Kalkmergel dar, der fast immer eine Anlage
zum Schiefrigen verräth, oft Kohlenpartikeln oder einzelne
glaukouitische Körner enthält. Charakteristische Plänerge-
steine : Plänerkalk, Plänermergel oder Plänersandstein, wie wir
sie weiter unten werden kennen lernen, finden sich fast nie,
wie denn diese überhaupt dem gesammten obern Quaderterrain
beinahe ganz zu fehlen scheinen. Nur im Wesnitzgrunde bei
Lohmen in Sachsen führt Geinitz einen sehr kalkhaltigen
Mergel an , der nach den darin vorfindigen Peträfakten (^Zäh-
nen von Galeus pristodontus Ag., Oxyrrhina Manlelüi Ag.
und llypsodon Lewesiensis Ag., ferner Cardita parvula v.
Münzt., Inoceramus latus Munt, und Pecten membranaceus
Nils.^) sich als wahrer Plänerkalk zu erkennen gibt. Bei Ko-
noged und Grabern, wo ich charakteristischen Plänermergel
mit seinen Versteinerungen entdeckte, fehlt wieder der obere
Quader ganz, so dass sich eine Leberlagerung jener Gesteine
durch denselben nicht offenbar wahrnehmen lässt, wenn sie
sich auch weiter ostwärts, wenn der Plänermergel sich so
weit erstreckt, vermuthen Hesse. Die Versteinerungen, die
von Geinitz und von mir in Sachsen und Böhmen in diesen
Zwischenschichten bisher aufgefunden wurden , sind : Cidaris
vesiculosa Goldf., ein Sphaerulites, Terebratula subglobosa
Sotv.j T. gallina Brongn., Ostrea lateralis Nil*., O. plicalo-
striata Gem., O. minuta Rom. ?, Exogyra pücalula Lamk , E.
Columba Goldf., Pecten membranaceus Nils., P. laevis Nils.,
P. slriato-coslatus Gold f., P. quinquecostahts Sow., P. quadri-
costatus Lamk.,. Nucula siliqua Goldf., Cardium dubium Gein.,
Venus tetragona m., Turritella granulata Sow., Fungia coro*-
nula Goldf., Serpula gordialis Schloth., S. seplemsulcata Reich.,
Cytherina subdeltoidea v. Münst., Spongites? saxonicus Gein.
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15
Mit Ausnahme von Terebratula scmiglobosa, die sich bisher
nur in dem Plänerkalke, der Ostrea minuta, die dem Planer-
kalk nnd Plänermergel, der Cytherina mbdeltoidea, die den
gesammten Plänerschichten angehört, nnd der Venus tetragona,
die ich bisher nur in den Zwischenschichten fand, kommen
alle andern Arten auch im untern Quader häufig vor. Denn
Pecten laevis habe ich mehrfach im Exogyrensandstein von
Malnitz und Drahomischel und Exogyra plicatula Lunik., die
Geinitz als eine Leitmuschel für den Plänersandstein anführt,
nicht selten im Grünsarid von Neuschloss und im Exogyren-
sandstein von Malnitz beobachtet. In Bezug auf die fossilen
Reste haben die Zwischenschichten also fast nichts Eigen-
thümliches und könnten mit eben demselben Rechte für untern
Quader angesprochen werden, um so mehr, da die ausnahms-
weise angeführten Peträfakten auch in ihnen nur sehr selten
vorkommen und oftmals, z. B. bei Neuland und Skalken, mit
ihnen Sandsteinschichten wechseln, die sich gar nicht vom
untern Quader unterscheiden. Da aber das oben angeführte
Vorkommen von charakteristischem Plänerkalk und die übrige
vom Quader etwas abweichende Beschaffenheit gegen eine
solche Verschmelzung der Zwischenschichten mit dem untern
Quader spricht, so dürfte man nicht irren, wenn man diesel-
ben weder für Plänerkalk, noch für Plänermergel oder Plä-
nersandstein anspricht, sondern in ihnen den Repräsentanten
aller hier nicht von einander getrennten Plänerschichten er-
kennt, obwohl ein Hinneigen zu den untern Schichten nicht
in Abrede gestellt werden kann.
Wo jedoch zwischen dem obern und untern Quader die
kalkigen Schichten fehlen, ist es wohl unmöglich, beide Sand-
steine von einander zu sondern, da sie in Bezug auf den pe-
trographischen Charakter gar kein unterscheidendes Merkmal
von Bedeutung darbieten, wenn man nicht das gröbere Korn
und die lockere Bindung des obern Quaders, welche aber,
wenn auch seltner, auch beim untern Quader gefunden wer-
den, dafür gelten lassen will.
Noch weniger dürfte es bisher gelungen seyn, in paläon-
tologischer Beziehung einen bedeutenden Unterschied geltend
zu machen. Einerseits ist die ausnehmende Armuth an Pe-
träfakten im obern Quader, welcher auf meilenweite Strecken
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oft keine Spur von organischen Resten wahrnehmen lässt,
ein grosses Hinderniss; andererseits sind die bisher aufge-
fundenen Peträfakten nieht von der Art, nm uns einen leiten-
den Faden in diesem Labyrinthe an die Hand zu geben. In
dem von mir untersuchten Bezirke fanden sich bisher nur:
Holaster granulosus Ag.?, Terebratula alata Lamk., Exo-
gyra Columba Goldf., Pecten quinquecostatus Sow., P. qua-
dricostatus Lamk., Lima mullicostata Gein., Inoceramus my-
üloides Mant.j I. CripsUMant, Spongites? saxonlcus Gein.#J.
Dazu kommen nun noch die in den von Gkinitz untersuchten
Theilen von Sachsen und Böhmen entdeckten Arten : Hanätes
intemiedius Sow., Isocardia cretacea Goldf., Lintia quadr an-
gularis Goldf., P. pyramidalis v. MünsL, P. depressa v. MünsL,
Inoceramus concentricus Park., I. Brongniarti Park., I. an-
nulatus Goldf., I. Cuvieri Sow., I. Lamarckü Mant., I. un-
dulatus Mant.y Lama tecta Goldf., P. elongata Sow., Pecten
ternatus v. MünsL, P. asper Lamk., P. decemcostatus v. Münst.,
P. Beaveri Sow., Ostrea macroptera Sow., Terebratula oc-
toplicata Sow., T. Mantellü 8ow., Asterias Schul%8 Reich.,
Cidaris vesiculosa Goldf, Cyphosoma granulosum Ag., Micra-
ster cor anguinum Ag. Manche von ihnen dürften wohl in
Bezug auf ihre Lagerstätte noch einer wiederholten Unter-
suchung bedürfen, da es von allen sie beherbergenden Sand-
steinen, so von dem des Habichtsteins noch nicht sicher
nachgewiesen ist, dass sie dem obern Quader angehören. Doch
davon abgesehen, kömmt der grösste Theil von ihnen eben-
falls und selbst in weit grösserer Menge im untern Quader
vor. Es bleiben also nur Hamites intemiedius, Isocardia cre-
tacea (die nach Geinitz sich nur in losen Blöcken einer Mauer
fand), Inoceramus Brongniarti, L annulatus% I. Cuvieri, I.
» Lamarckü, L undulatus, Pecten asper, P. ternatus, Terebra-
tula octopäcata, T. MantelUi, und Cyphosoma granulosum,
welche der obere Quader mit unsern obern Kreideschichten,
besonders dem Plänerkalke, gemeinschaftlich hätte. Eigen-
*) Ich filhrc nur jene Peträfakten an, die ich in unzweifelhaftem obern
Quader, der sich durch seine Auflagerung auf die kalkigen Zwischen-
schichten als solcher auswies, fand; alle Übrigen sind, um IrrthQmer
zu meiden, indessen zum unter« Quader gezogen worden.
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17
thümliche Versteinerungen hat der obere Quader bisher noch
gar nicht aufzuweisen, denn auch Pecten tuper findet sich bei
uns im Planerkalk, in England sogar im untern Quader. Da-
gegen fehlen alle die obere Kreide anderer Länder charak-
terisirende Peträfakten. Es durfte daher ein sehr missliches,
ja selbst vergebliches Unternehmen seyn, den obern Quader
einer bestimmten Schichte der obern Kreide parallelisiren zu
wollen, und es bleibt mithin nichts übrig, als ihn zuvörderst
für den böhmischen und sächsischen Repräsentanten aller
Kreideschichten über dem Grey ehalhmarl — dem PI an er-
kalke — mit Ausschluss der Mastrichter Kreide, anzusehen.
Weitere Unterscheidungen müssen der Zukunft vorbehalten
bleiben, bis es gelungen seyn wird — wenn diess je der Fall
seyn sollte — zahlreichere und mehr charakteristische Peträ-
fakten in dem obern Quader zu entdecken.
Zweite Gruppe.
Pl&nerschichten.
I. Pidnerkalk.
Der Planerkalk nimmt in der oben beschriebenen grossen
Ablagerung den nördlichen Theil fast ausschliessend ein, setzt
aber kaum über die Eger hinüber, indem er von Patek an bis
zum Postelberger Zollhause nur unmittelbar an den Egerufern
auftritt, ohne sich weiter südwärts zu verbreiten. Nur bei
Czencziz bildet er auf dem Grünsande einen langen schmalen
Hügel, auf dessen östlichem Ende die Kirche des Dorfes er*
baut ist. Hinter Malnitz erscheint er wieder bis zur Hassina-
mühle bei Lippenz und eben so bei Grosslipen , aber stets am
nordwestlichen Thalgehänge, indem er dort gleichsam den
letzten Abfall der Hügelreihe in die Saazer Ebene, welcher
dort zugleich die nördliche Grenze der Kreideformation bil-
det, zusammensetzen hilft.
Die nördlich von der grossen Plänerablagerung gelegenen
kleinern Depots bestehen fast durchgehends aus Planerkalk,
indem der Plänersandstein in der Gegend von Bilin, Teplitz
und Aussig gar nicht, der Plänermergel nur an wenigen Or-
Geogn. Skizzen II. 2
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ten und überdies» unter sehr beschränkten Verhältnissen auf-
tritt. Die erwähnten Depots sind folgende:
1. eine sehr kleine Ablagerung östlich von Liebschitz;
2. eine eben so beschränkte am südlichen Abhang des Bor-
gen, welche sich östlich gegen Prohn ausdehnt;
8. eine weit grössere südöstlich von BUin, wo der Plä-
nerkalk die Vertiefungen zwischen dem Borzen, Hrob-
schitz, Twrtina, Merzlitz, Rasitz, Hettau, dem Chlo-
mekberge, Kostenblatt, Stirbitz, Radowessitz, Kutschlin
und BUin ausfüllt und sich im Bilathale fast bis nach
Liebschitz ausdehnt;
4. eine sehr kleine Masse am Gipfel des Chlum bei Bilin ;
5. südlich von Prohn am westlichen Fusse des Ganghofs;
6. nördlich von Dux beim Försterhause;
7. nordwestlich vom Stifte Ossegg, hart am Fusse des
Erzgebirges ;
8 bei Teplitz, wo er, den dasigen Porphyr an der Süd-
und Ostseite umgebend, von Janig und Wschechlab über
Loosch, Hundorf, Settenz, Neudörfel, Prassetitz ost-
wärts sich ausdehnt, dann längs des westlichen Fusses
des Schlossbergs dem Porphyr gegen Norden folgt und
sich in dieser Richtung; von Turn bis Weisskirchlitz fort-
zieht ;
9. ein sehr kleines Depot am östlichen Fusse des Schie-
ferbergs im Norden von Sehallan;
10. bei Strahl und
1 1. bei Mariaschein, an beiden Punkten unmittelbar am Fusse
des Erzgebirges;
12. am rechten Elbeufer im Schreckensteiner Gebirge bei
dem Dorfe Kogeditz, wo der Pläner auf lichtgrauem
Phonolithe liegt und in dessen Nähe theils in ein asch-
graues hornsteinartiges, von vielen Kalkspathadern durch-
zogenesGestein umgewandelt, theils sehr dicht und schnee-
weiss geworden ist mit kleinen grünen Körnern, die von
dem weissen Grunde stark abstechen, und ebenfalls we-
nig mit Säuren braust. Die Schichten fallen SSO. mit
7— 10*;
13. am linken Elbeufer oberhalb Nestomitz;
14. zwischen Kninitz und Kleinkahn;
19
15. am Fusse des hohen Schneebergs, vom obern Quader
überlagert;
16. bei Triebsch am Fusse des Kelchbergs ;
1 T. am südlichen Fusse des Pösig bei Weisswasser, auf un-
term Quader liegend und von Phonolith zum Theile be-
deckt:
18. zwischen Auscha und Neuland, zwischen diesem Dorfe
und Skalken, am Fusse des Wasenbergs bei Sterndorf,
am nördlichen Fusse des Bonbergs bei Grabern und an
mehreren vereinzelten Punkten des dortigen Sandstein-
gebirgs. **) Alle diese Ablagerungen hangen ohne Zwei-
fel unter der machtigen Decke des obem Quadersand-
steins mit einander zusammen; ja der Pläner dürfte wohl
nirgends im dortigen Gebirge zwischen dem untern und
obern Quader fehlen, ist jedoch an den meisten Orten
dem Blicke des Geognosten verborgen.
Im südlichsten Theile des Kreideterrains fehlt der
Plänerkalk fast ganzlich; überhaupt läset es sich als
Gesetz aussprechen, dass, je weiter südwärts man fort-
schreitet, immer tiefere Glieder zum Vorschein kommen,
während die höheren verschwinden. So verlässt man
schon im Eulauer Thal den obern Quader, im Süden
#) Auch hier am westlichen Fusse zeigt der Planer in der Nähe des Pho-
noliihs bedeutende Veränderungen, eine Erscheinung, die im Ganzen
selten ist. Er stellt daselbst ein dunkelascbgraues, dichtes, kalkiges
Gestein von ganz ebenem Bruche dar, auf dem man unzählige, mobn-
s am engrosse, runde, schwarze Flecken bemerkt. In manchen licht-
grauen mehr erdigen Stöcken treten diese Punkte als vollkommene
Kü gelchen auf, die sich durch grössere Härte von ihrer Umgebung un-
terscheiden. Auf der niedrigsten Stufe der Entwicklung hat man ein
weissgraues, erdiges Gestein vor sich. Alle brausen stark mit Säuren
und bilden schwache Platten, die sehr wenig nach W. sich neigen und
oft weingelben Kalkspath zwischen sich haben. Man muss diese Ge-
steine um so mehr für metamorphosirten Pläner halten, als an der Süd-
seite des Berges in einem Bohlwege deutlicher Plänerkalk zum Vor-
schein kömmt, dessen Schichten mit 16° h. 8 SOO. fallen.
**) Die Gesteine von diesen Lokalitäten, so wie vom Fusse des hohen
Schneebergs sind schon oben beim obern Quader näher besprochen wor-
den und gehören, wie oben erwähnt wurde, eigentlich nicht hieher; da
sie aber doch irgendwo eingeschaltet werden müssen, so habe ich sie
hier angeführt.
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von Silin und Liebshausen den Plänerkalk, jenseits der
Eger den Plänermergel, so dass dort nur der Plänersand-
ttein und untere Quader die ganze Oberflache bedecken.
Hangendes und Liegendes. Das Liegende ist an
verschiedenen Punkten sehr verschieden. Am Schneeberg,
bei Königswald und Kninitz, bei Liebeschitz, Auscha, Grabern,
am Fusse des Wilschberges ruht der Plänerkalk auf Quader-
sandstein, in der Umgebung von Teplitz und Woparn auf ro-
them Porphyr, bei Bilin, Liebschitz, Milleschau, Schallan und
Woparn auf Gneiss. Bei Kutschlin tritt unter ihm der Hippu-
ritenkalk, bei Kystra, Kosstitz und Wollenitz der Pläner-
mergel, bei Czencziz der Grünsandstein hervor. Das kleine
Depot am Gipfel des Chlum bei Bilin liegt unmittelbar auf
schwarzem Olivinbasält, der es ohne Zweifel zu dieser Höhe
erhoben hat (Taf. i. Fig. 9.). An den meisten Punkten
lässt sich aber die Unterlage nicht mit Gewissheit nachwei-
sen, höchstens vermuthen. So durfte im südlichen Theile
grösstenteils der Plänersandstein und Quadersandstein da-
für anzunehmen seyn.
Bedeckt wird der Plänerkalk fast im ganzen Norden des
Leitmeritzer Kreises von den Braunkohlengebilden. Dafür
spricht das iriseiförmige Hervortreten des Pläners an mehre-
ren Punkten; auch lässt sich die Ablagerung mehrfach un-
zweifelhaft beobachten. So bei Schwindschitz, wo man den
dortigen Erdbrand deutlich dem Plänerkalke aufgelagert sieht,
besonders aber bei Laun, wo die Bergkuppen zwischen Czer-
nodol, Netschig und Werschowetz nach unten zu aus Pläner-
mergel und Plänerkalk, im oberen Theile aber aus Braun-
kohlensandstein, Thon und Erdbrandprodukten zusammenge-
setzt sind.
Bei Kutschlin am Tripelberg wird der Plänerkalk vom
Polierschiefer, bei Kostenblatt vom Süsswasserkalk, bei Trzib-
litz, Podsedlitz und Jetschan vom pyropenführenden Diluvial-
sande bedeckt. In der Umgegend von Auscha und Neuschloss,
bei Königswald, am hohen Schneeberg u. a. 0. bildet er die
Unterlage des obern Quaders.
Mächtigkeit. Da der Pläner fast nirgends in seiner
ganzen Ausdehnung entblösst ist, lässt sich auch nur wenig
Bestimmtes über seine Mächtigkeit sagen. Auf keinen Fall
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81
scheint sie aber sehr bedeutend zu seyn und dürfte selbst da,
wo er am meisten entwickelt ist, 100 — 150 Fuss nicht weit
überschreiten. An den meisten Punkten erreicht er jedoch
diese Mächtigkeit nicht, ja sie beträgt oft kaum mehr als 2
bis 3 Klaftern. In den Kalkbrüchen von Loosch und Hundorf,
den ausgedehntesten und tiefsten der Umgegend, ist das Ge-
stein bis zur Tiefe von 10—18 Klaftern aufgeschlossen.
Schichtung. Der Plänerkalk ist überall deutlich ge-
schichtet. Die Stärke der Schichten wechselt von wenigen
Zollen bis zu 3—6 Fuss. Diess findet besonders in grösserer
Tiefe statt, wo die Schichten in dicke, oft 1—1 Klafter über-
treffende Bänke übergehen. Im Allgemeinen lässt sich ein
Fallen der Schichten gegen Nord beobachten, welches bald
nach 0., bald nach W. etwas abweicht. Der Fallwinkel ist
meistens gering, von 8—15% nur in sehr seltnen Fällen be-
deutender. Häufiger findet diese Abweichung bei den De-
pots am Fusse des Erzgebirges und im Innern des Mittelge-
birges statt, wo die grössere Neigung der Schichten aber nicht
ursprünglich ist, sondern einer spätem, durch die emporstei-
genden Basalte und Phonolithe verursachten Hebung ihren
Ursprung verdankt. So zeigen die Plänerschichten am süd-
östlichen Abhänge des Sauerbrunnenbcrgs bei Bilin in der
Nachbarschaft des Basaltes eine Neigung von 30—35° gegen
SO., beiNestomitz an der Elbe von 80— 25° SSW., bei Ma-
riaschein von 30° SSO., bei Strahl von 30-35° SOO. An
andern Orten lässt sich trotz der unmittelbaren Nähe basal-
tischer Massen gar keine Abweichung von der gewöhnlichen
Fallrichtung an dem Pläner wahrnehmen, ja seine beinahe ho-
rizontalen Schichten schneiden ohne alle Veränderung an den
plutonischen Gesteinen ab.
Es gibt aber noch eine andere Art von Unregelmässig-
keit der Schichten, welche immer auf einen sehr kleinen Raum
beschränkt ist und von einem später erfolgten Herabrutschen
einzelner Parthiccn, einer partiellen Senkung der Schichten
herrühren mag. Sehr auffallend ist diese Erscheinung in der
Schlucht, die vom Hlinaier Plateau nach Miizowitz heran-
führt. Am östlichen Gehänge und am Gipfel des westlichen
sind die Plänerschichten nur sehr wenig gegen SSW. geneigt,
je tiefer man aber an der Westseite herabsteigt, desto gros-
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ser wird der Fallwinkel, Im obern Steinbruche schon 80—35%
bis endlich im tiefern Bruche die dünnen Tafeln unter 75*
gegen NNO. fallen. Sie müssen sich also offenbar überstürzt
haben.
Etwas Aehnliches beobachtet man bei Gross czernosek an
der Elbe. Das dort herrschende Gestein ist zwar Planersand-
stein, es mag aber die dortige Anomalie der Schichten der
Gleichartigkeit der Erscheinung wegen schon hier erwähnt
werden. Man sieht in dem grossen Steinbruche an der Süd-
seite die mächtigen, durch senkrechte Klüfte in starke Pfei-
ler zerspalten en Schichten ganz horizontal liegen. Je mehr
man aber gegen Norden fortschreitet, desto mehr neigen sich
die obern Schichten gegen Westen, während die untern die
horizontale Lage beibehalten.
Die Schichten des Pläners, besonders die stärkeren, tie-
fer gelegenen Bänke werden durch zahlreiche senkrechte
Klüfte in würfelige Massen zerspalten, eine Erscheinung, die
sich beimPlänersandsteine schon deutlicher, beim Quadersand-
steine aber in besonders grossem Maassstabe wiederholt. Die
Klüfte sind zuweilen mit erdigem Kalkkarbonat (Bergmilch)
oder auch mit Kalkspath, der öfters krystallisirt ist, ausge-
füllt. Selten kommen offene Spalten im Pläner vor.
Petrographischer Charakter. Der Plänerkalk tritt
meistens als ein kalkig-thoniger Mergel von selten gelblich-
oder graulichweisser, gewöhnlich gelblichgrauer, aschgrauer,
blaugrauer oder selbst dunkelgrauer Farbe auf, welcher ange-
haucht starken Thongeruch verbreitet und mit Säuren heftig
braust Er hat zuweilen Anlage zur schiefrigen Struktur,
welche besonders bei beginnender Verwitterung hervortritt,
wo sich dann das Gestein in zahlreiche dünne Platten spal-
tet. — Seltener erscheint der Pläner als ein grauer, dichter, etwas
thoniger Kalkstein, der zum Kalkbrennen benützt wird oder
wurde, wie bei Kutschlin, Liebschitz, Losch, Hundorf, Ossegg,
Mariaschein, Settenz, Turn, Mirzowitz u,s. w. Auch Hegen
im gewöhnlichen Pläner zuweilen Knollen eines festen weiss-
ltchen, feinkörnigen, krystalünischen Kalksteins, der von zahl-
reichen Kalkspathadern durchzogen ist. Bei Hundorf wechseln
mehrere Fuss starke Bänke festen, tichtgrauen, zum Kalk-
brennen tauglichen Pläners mit Schichten dunkelgrauen, dünn-
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83
schieferigen, sehr thonigen Mergels, der sehr reich an Fukoi-
den ist und als untauglich auf die Halden gestürzt wird. Den-
selben Wechsel eines lichten, sehr festen sandigen Pläners
voll kleiner Gliinmerblättchen mit schiefrigen duitkelgrauen
Mergeln beobachten wir bei Kostenblatt, wo neuerdings nicht
sehr günstige Versuche mit der Kalkerzeugung vorgenommen
wurden.
In SOO. von Liebeschitz, am westlichen Fusse des Burg-
waldes hat man beim Graben eines Brunnens folgende Schich-
ten durchsunken:
gelblichen, kalkigen, thonigen Pläner ... 1 Klafter,
grauen, etwas sandigen und mergeligen Planer 1 „
dichten, aschgrauen Kalkstein mit Terebra-
tula octoplicata 8<no. und Trümmern von
Scaphites ' 0,185 „
unter welchem man dann zum Quadersandstein gelangte. Die
obern 6 Klaftern desselben bestehen aus grauem, kalkigem
Sandstein, der stellenweisse äusserst feinkörnig, übrigens anch
reich an silberweissen Glimmerblättchen ist. Ausserdem liegen
darin kleine Nester von glänzendschwarzer Kohle, die meistens
von zusammengedrückten Holzstämmchen ihren Ursprung ab-
zuleiten scheinen. Unter diesem Gesteine folgt erst gelber
Sandstein mit Kohlennestern.
Bei Kosstitz an der Eger wird der obere Planer sehr
sandig, so dass er einem lichtgrauen, äusserst feinkörnigen
Sandsteine mit thonig-kalkigem Bindemittel gleicht, während
die unteren, den Plänermergel unmittelbar bedeckenden Schich-
ten dunkelgrau, thonigkalkig sind und zahlreiche Quarzkör-
ner aufnehmen, sich auch durch ganz verschiedene Peträfak-
ten unterscheiden. Nach unten gehen sie allmälig in den Plä-
nermergel über, der überhaupt vom Plänerkalke nicht strenge
geschieden ist.
Am rechten Egerufer östlich von Laun bildet der Pläner
einen festen, dunkelgrauen, plattenförmigen Mergel, der viele
süberweisse Glimmerschnppchen , kleine, oft grüngefärbte
Quarz- und Gneissgeschiebe aufnimmt. Festere t— 1' starke
Schichten wechseln mit schwachen Lagen dünnschiefrigen,
mehr thonigen, leicht verwitterbaren Gesteines. Einzelne
Schichten nehmen, so wie auch bei Kosstiz, zahlreiche, flek-
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kenweise zusammengehäufte grüne Körner auf und dann ist
das Gestein anch mehr sandig. Selten stellt er sich als ein
sehr feinkörniger, grauer Kalkstein dar. Alle diese Gebilde
scheinen den tiefsten Schichten des Plänerkalks anzugehören.
Dasselbe ist der Fall mit den Schichten, welche weiter
östlich von Laun bei Kystra dem Plänermergel unmittelbar
aufgelagert sind, von dem sie sich durch Farbe und Versteine-
rungen leicht unterscheiden. Sie bestehen aus einem gelb-
lich- und graullchweissen milden, kalkig-thonigen, ziemlich
dünnschiefrigen Mergel mit vielen Peträfakten.
Südwestlich von Malnitz erscheint der Planer als ein fe-
ster, fast weisser Mergel von ebenem Bruche, der viele Quarz-
und Gneissgeschiebe und stellenweisse eine grosse Menge
grüner Eisensilikatkörner aufnimmt und arm an Versteinerun-
gen ist. Eben so vertritt auf der ganzen Strecke von Mal-
nitz bis zur Hassinamühle den Plöner ein bald weisser, bald
graulicher, ja selbt ganz dunkelgrauer Mergel von sehr ebe-
nem Bruche, der in den höhern Schichten viele grüne Kör-
ner entwickelt, die aber troppweisse zusammen gehäuft sind,
so dass man dazwischen ganz leere weisse, aus der dunklern
Umgebung um so greller hervortretende Flecken wahrnimmt.
— Bei Grosslipen endlich bildet er einen graulich- und gelb-
lichweissen, sehr thonigen Mergel mit sparsamen kleinen Ver-
steinerungen.
In bedeutender Mächtigkeit ist der Plänerkalk im Norden
von Leitmeritz, bei dem Dorfe Pokratitz entblösst. Man kann
ihn längs des Hohlweges, der von diesem Dorfe nach Hlinai
hin anführt, verfolgen. Seine Schichten haben eine sehr wech-
selnde Beschaffenheit. Zuunterst findet man dünnschiefrigen
dunkelgrauen oder gelblichen, festen, sandigen, glimmerrei-
chen Kalkmergel, welcher über der Oberfläche eine Mächtig-
keit von wenigstens 60— 80 Fuss erreicht. Er enthält: Pcc-
ien qtdnquecostatu* &ow., Inoceramus Brongmarii Park., Cu-
cullaea Römeri Gein., Frondicularia ovata Rom., Aptychus
cretaceus v. Münst., Cytherina subdeltoidea v. Münst, ein-
zelne Fischknochen und Schuppen, ist aber im Ganzen sehr
arm an Versteinerungen. Ueber ihm liegt ein weicher, mil-
der, aschgrauer, thoniger Mergel, ganz ähnlich dem Pläner-
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mergel von Lnschitz, in welchem ich ausser Terebratula or-
nata Hörn, keine fossilen Reste entdecken konnte.
Darüber sieht man nun erst den gewöhnlichen graulichen
und gelblichen Planerkalk, dessen unterste Schichten denen
von Kosstitz vollkommen gleichen und sehr reich an Petra-
fakten sind. Ich fand in kurzer Zeit: Micrasler cor angni-
num Goldf.j Ananchyles corcalum Goldf., Terebratula semiglo-
bosa Sow., T. ocloplicala Sow., T. ornala Rom., Ostrca la-
teralis Nils., 0. flabelliformis Nils., Lama Hoperi Sow., L.
Mantellii Goldf., L. decussata v. Münst., Spondylus spinosus
Goldf. y lnoceramus Brongmarti Park., Amcula Reichii Rom.,
eine kleine Fissurella mit zahlreichen schmalen dichotomen
Rippen, Koprolithen von Macropoma Mantellii Ag.j Zähne von
Galeus pristodontus Ag. u. a. m. Alle diese Schichten gehören
den Peträfakten nach offenbar dem Plänerkalke an, so sehr
einzelne auch dem Plänermergel ähneln, denn jede charakteri-
stische Versteinerung des letzteren fehlt durchaus. Auf der
Höhe der Terrasse, zu der der erwähnte Hohlweg hinanführt,
wird der Pläner von braunem, basaltischem Conglomerate be-
deckt, das von 1—3 Ellen starken Basaltgängen durchbrochen
ist. In der Nähe desselben ist der Plänerkalk theils schwarz-
grau geworden und verbreitet beim Zerschlagen einen bitu-
minösen Geruch, theils dunkelaschgrau mit sehr dichtem ebe-
nem Bruche und weit grösserer Festigkeit, die von einem
grösseren Kieselgehalte herzurühren scheint, da das Gestein
zugleich nur schwach mit Säuren braust. Auch in dem Con-
glomerate selbst sind Plänermassen zerstreut, welche aber in
graulichen Marmor umgewandelt sind.
Ein ebenfalls ganz abweichendes Aeusseres besitzen die
Plänerschichten , welche zwischen Neuland, Skalken und
Sterndorf, zwischen dem obern und untern Quader einge-
schlossen sind, und von denen schon weiter oben gesprochen
worden ist. Sie sind sandsteinartig, grobkörnig und sehr fest.
Ihre nähere Schilderung wollen wir, um Wiederholungen zu
vermeiden, weiter unten nachholen, wenn wir den Quader-
sandstein von Auscha ausführlicher betrachten werden.
Chemischer Charakter. Der Plänerkalk von Hun-
dorf gab nach einer wiederholten, von dem hiesigen Herrn
Apotheker Herrn. Mueller vorgenommenen Analyse :
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*0
83,000.
83,000.
Unlösliche Stoffe: Kieselerde, Sand
13,000.
13,686.
0,684.
0,186.
0,480.
0,124.
0,122
. 8,774.
3,942.
1 00,000.
100,000.
Fremdartige Beimengungen. Am häufigsten bemerkt
man Kalkspath, der nicht nur in einzelnen Partikeln im gan-
zen Gesteine zerstreut ist oder es in feineren und stärkereu
Adern durchzieht , sondern sich auch in grössern Parthieen '
darin ausgeschieden hat, welche dann im Innern gewöhnlich
hohl und mit zuweilen grossen und netten Krystallen ausge-
kleidet sind. Besonders häufig kömmt er im Pläner von Hun-
dorf und vormals von össegg vor, und die grossen, ans lin-
senförmigen Rhomboedern zusammengesetzten Drusen von er-
sterem Fundorte sind hinlänglich bekannt. Oft überzieht der
Kalkspath auch die Klüfte des Pläners und bildet daselbst
eigentümliche treppenförmige stylolithenartige Formen, wel-
che beim ersten Anblicke versteinertem Holze täuschend ähn-
lich sehen. Mitunter ist der Kalkspath auch in hohlen Ver-
steinerungen, besonders der Terebratula semiglobosa in net-
ten Krystallen angeschossen.
Eine andere häufige Beimengung ist der Schwefelkies
der in grösseren und kleineren Knollen im Pläner liegt oder,
was sehr häufig der Fall, die Versteinerungsinasse vieler or-
ganischer Körper, besonders von Polyparien und Stengel-
stücken, dargeboten hat. Gewöhnlich ist es prismatischer
Eisenkies, dessen Krystalle mitunter auch eine bedeutende
Grösse erreichen und die bekannte Speerkiesform besitzen,
selten hexaedrischer Eisenkies, kugelige, aus zusammenge-
häuften Hexaedern bestehende Massen bildend.
Am Sauerbrunnberge bei Bilin liegen im Pläner zahlreiche
dünne Platten gelblichen, kry stallin i sehen Gypses, der anch
reichlich in den untersten Plan erschien ten von Kosstitz auf-
tritt, aber nur in kleinen Krystallen, die die Klüfte ausklei-
den; am Fusse des Teplitzer Schlossberges sehr sparsame
Knollen grauen, feuersteinähnlichen Hornsteins. Nicht selten
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27
dagegen sind im Pläner hie und da vereinzelte oder trupp-
weise versammelte Quarzkörner eingestreut. (Kutschlin, Laun,
Kosstitz). Bei Neuland, Sterndorf u. a. a. 0. nehmen diesel-
ben an Menge so zu, dass der Pläner mehr einem Sandsteine
ähnlich wird.
Peträfaktologischer Charakter. Der Plänerkalk
ist das an Versteinerungen reichste Kreidegebilde, wiewohl
dieser Reichthum nicht an allen Punkten seines Vorkommens
gleich ist. Besonders häufig sind die Beste aus den Familien
der Polyparien, Radiarien, Brachiopoden , Monomyarier und
Cephalopoden und unter den Fischen aus der Gruppe der
Haie. In der nachfolgenden Liste der von mir bisher aufge-
fundenen Versteinerungen wollen wir, um Wiederholungen
vorzubeugen, die durch Verbreitung oder Individaenanzahl
für den Plänerkalk charakteristischen Arten durch ein vorge-
setztes Sternchen bezeichnen. Es sind folgende:
Chondrites furällatus Rom. (K. H. Sn.*)
AraucarUes Rdchenbachi Gehl, und andere unbestimmte Ko-
niferenzweige (K. H. Sn.).
Spongia? ramosa Mant. £Sn.).
„ cyUndrica m. C K 0*
# Achilleum rugosum m. (K. Sn.).
Manon distans Rom. (Sn.).
„ sparsum m. (_Sn.J.
v miliare m. (Sn.).
„ megastoma Rom. fK.).
pe%iza Goldf.1 (K.J.
„ verrueosum m. (K.%
Tragos enorme m. (K. H.).
„ spec. indet. C K 0-
Siphonia pyrifornüs Sota. (K.).
„ elongata m. (H. K. Ra.J.
„ cervicorms Gold f. (H. K. Sn. ) bisher nur in Bruch-
stücken aufgefunden, die, die geringem Dimen-
sionen abgerechnet, ganz mit der Goldfuss'schen
Beschreibung übereinstimmen.
Scyphia mienpora Rom. ? (K.) bisher nur Fragmente.
*) B. =: Borzen, GL. = Grossllpen, H. == Hnndorf, Kr. = Kröndorf, Kt. =
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Scyphia tuberosa Rom. (Sn.).
* v radiala Manl. (H. K. Sn. Ktz.).
y Decheni Goldf. (Sn. H.).
^, cribrosa Phill. (H. K.).
„ anomal a m. — ? Sc. subseriata Rom (H. K. Ma.).
v lenuis Rom., ebenfalls nur Bruchstücke.
* „ angustata Rom., häufig, aber meistens verkiest und
daher fast unkenntlich geworden (H. K. Ttz.).
9> ? labyrinthica m. (Achilleum Morchella Goldf. bei
Geinitz (K. Lz.).
Marginaria clliptica v. Hagen. (K.).
v spec. indet. (K.J.
Escharile* tubulosa m. (K.).
Rosacilla confluens Rom.? (K.J.
^ dudformis m. (H. K.J.
Ceripora lubiporacea Goldf. (Sn.).
„ iruncata m. (K.).
^ pfrwm m. = Millepora globulari* Phill. (K.).
„ caespilosa Rom. (K. Ra.).
Nullipora gracilis m. (Ktz.?).
Palmipora polymorpha = Ceriopora polym. Goldf. (H. K.J.
Lithodendron gibbosum v. MünsL (Sn.).
Turbinoüa centralis Munt. (H. Ktz.).
Einzelne Säulenglieder von Apiocrinites ellipticu* Mill. (K.
Sn. Kr. Ktz.).
Com«<wte Gdwfeö m. (Kt.).
Bruchstücke einer andern Comatula (Ktz.).
Randtäfelchen von Asterias qumqueloba Goldf. (Ktz.),
selten.
Stacheln von Cidaris clavigera König. (B.), sehr selten.
* „ „ darU vesiculosa Goldf. (H. K. D. Sn. Ln.
Kr. Ktz.)
* Cyphosoma granulosum Ag. (H. K. Sn. Trz. Ktz.); die dün-
Kostenblatt, Ktz. r= Kosstitz, Ky.r= Kystra, Kn. ~ Kutscliliu, Ln. = Latin,
Lz.= Liebschitz, Ma. =: Malnitz, Mn. = Mariaschein, P. = Panznershügel,
Po. = pokratitz, Ra. ~ Radowessitz, So. =r Sauerbrunn, Stf. = Sterndorf,
Trz. = Trzemschntz, Ttz. = Töplitz, W. = Wollenitz, Wu. =: Wnnitz«
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nen drehrundeii glatten Stacheln finden sieh bei Kutschlin
und Kosstitz häufig.
Tetragramma variolnre Brongn. (Sn.), einzelne Asseln.
* Micraster cor anguinum Goldf. = M. cor teatudinarium
Goldf. (H. K. Sn. Kt.), eine der häufigsten und charak-
teristischesten Versteinerungen.
* Ananchytes ovata Lamk. (H. K. Sn. Trz.).
v corculum Goldf. (Po.), selten.
Crania Ignabergensh Ret*. (Wu.), sehr selten.
Terebratula alata Lamk. (Ln.), sehr selten.
« » plicatiüs Sow. (H. K.J,
* „ ocloplicata Sow. und
* „ pteum Sow. überall.
* „ Mantellü Sow. (H. K. Sn. Trz.).
„ striatula Munt. (H. K.), die bezeichnendsten
Plänerpeträfakten und mit Ausnahme der letz-
ten allgemein verbreitet.
„ chrysalis Schloth. (Sn.), sehr selten.
0 Faujasü Rom. ( K), äusserst selten.
* , } ornala Rom», überall vorfindig.
* y , triangularh NiUs. (Ln.), sehr selten.
* „ btpücata Soio. (H. K. Ktz.)
„ semiglobosa Sow. und
„ carnea Sow., allgemein verbreitet und sehr
bezeichnend.
„ subrotunda Sow. (H.).
# pundla v. Buch. (H.), beide sehr selten.
* Qtirea veticularis Lamk. (H. K. Ky. P. Ln., B. Ktz.). sehr
verbreitet.
„ vesicularis Vor. biauriculata Lamk. (K.).
„ marginata m (Ktz.).
„ Nilssoni v. Hagen. (H. K. P. Sn. Ktz.), gewöhn-
lich auf Micraster cor anguinum, seltner auf dicken
Inoceramusschalen aufsitzend. Am Panznershügel
fanden sich im untern Pläner Gneissgeschiebe, auf
denen diese kleine Auster fest sass.
v hippopodium Nils 8. (H. K. P. Ln.).
* # lateralis Nilss.j allgemein verbreitet, aber verein-
zelt, nur im untern Pläner von Kosstitz und Laim
grösser und äusserst häufig.
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Ostrea minuta Rom. (K tz * Ll> 0? selten.
„ flabellifomäs Nils*. (H. P. Ktz.).
„ carinata Lamk. fW.), äusserst selten.
Anomla truncata Gem. (Ln. Ktz.*).
„ subradiata m. (Ktz.).
* Pecten membrunaceus Nils*. (K. Kr. Ln. B. Ktz. W.), ver-
breitet, aber einzeln, nur bei Laun und Wollenitz
sehr häufig.
„ circularis Goldf (K.).
„ arcuatu* Sow. (Sn.).
„ critpus Röm. (H.).
^ serratus Nils*. (K. B. Ktz.).
„ undulatus Nils*. (H.).
asper Lamk. (Trz.).
rarispinus m. (Ln. Ktz.).
decemcostatus v. Münst. (Sn.).
„ quinquecoslatus Sow. (H. Trz. Po.), alle selten
und wenig verbreitet.
Lima elongala Sow. (K. Ln.), an letzterem Orte sehr
häufig.
„ septemcostata m. (Ln.").
„ decussata v. Münst. (Po).
„ laücosla Röm. (Ln.), alle drei sehr selten.
„ HopeH Sow. (Ln. H. K. Po.), ziemlich selten.
* „ ManteM Goldf. (H. K. Sn. Ln. Ky. Mn.), sehr
häufig und bezeichnend.
* Spondylus spinosus Goldf. (K. H. Sn. P. Mn. Kt. Ktz.).
* spinosus Vor. duplicata Goldf. (H. K. Sn.),
beide häufig und für den obern Plänerkalk be-
zeichnend.
9 üneatus Goldf. (H.).
Plkatula inflata Sow. (K.).
Inoceramus conccntricus Park. (H.), selten.
*) Stimmt wohl ganz mit der tertiären A. orMculata Brocchi (Goldf. Taf.
88. Fig. 5. 6.) fiberein, besonder» da sich bei vielen Exemplaren der
A. truncata auch die von Grimm angegebene radiale Streifung nicht
findet und manche vorne nicht so deutlich abgeschnitten sind, wie die
GBixm'sche Abbildung es darstellt.
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* Inoceramus Brongniarti Park. QU. K. Ttz. Sn.}, sehr ver-
breitet und häufig, doch fast nie gut erhalten,
gewöhnlich zerbrochen oder doch bis zur Un-
kenntlichkeit verdrückt und verbogen.
* yy Cuvieri Sow. £H.).
annulatus Gold f. selten.
* ^ /ah/* Man/, f J. temüs ManLJ QU. K.J.
„ planus v. Münst. ? ( Mn.}.
^ undulatus Mant. (H. K/), häufig, aber stets
klein.
0 myliloides Mant. QH. K/), sehr selten.
Gervillia solenoides Defr. (~Ln. Mn.J, sehr sparsam.
Avlcula Reichii Rom. (Gervüüa R. Rom.) —? Avicula coe-
ruleseens Wiks. O*°0> senr selten und klein.
9} glabra m. (Ln.).
Mylilus undulatus m. (H.).
Modiola fr acta m. (Ln.).
y? sphenoeides m. (Xn/), beide selten.
Cardita parvula v. Münst. QK. H.).
^ modiolus Nils». £H.)
^ (VenericardiaJ corrugata m.? (Ktz.), stets nur
Steinkerne.
Trigonia spec. indetertn. (K/).
Nucula concentrica Gebt, £H.).
„ truncata Nils. QH. Ktz. B.).
„ ovata Nils. (Xn.).
Pectunculus 7 unbestimmbare Steinkerne.
.Area angulata m. (Xn.).
* Cucullaea Römeri Gein. QU. K. Mn. Lz. Ln.J. verbreitet
und bei Hundorf und Laim häufig.
„ glabra Sow. QH. Ln.). sehr selten.
^ striatula m. (Ln.)
Isocardia cretacea Goldf. (H.), sparsam.
spec. indet, dicker als hoch und breit, von fast
kreisrundem Umriss, mit gegen einander geboge-
nen, sich berührenden Wirbeln, (H.).
Cardium pustulosum v. Münst. (H.).
* ^ alutaceum v. Münst QH. K.), häufig.
Henti* parva Äotr. (K.).
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Venus letragona m. (Stf.).
v spec. indet (H.).
Cytherea päcata m. (Ln.).
Lucina ärcularis Gein. (Ktz. H. Ln.), an ersterem Orte
nicht selten, gewöhnlich als Steinkern, sonst sehr sparsam.
Corbula caudata Nils. (Ln.).
Crassatella arcacea Röm. (Ln.).
Psammobia semicostata Röm. (Ln.), sehr selten.
Solen truncatulus m. (Ln.)
Patella orbis Röm. (H. Sn.).
v ReussU Gein. (H.).
„ dhnidiata m. (Sn.).
Fissurella patelloides m. (Ma.).
Dentalzum medium Sow. (Sn. Ln.), sehr selten.
y strialum Sow. (Sn. Ln.), selten.
Auricula ovum. Dujard. ( Sn. H. Lz. K.), zwar nicht häu-
fig, aber ziemlich verbreitet.
Rostellana Parlänsoni Manl. (H. H. Ln.}.
Rostellaria Reussü Gein. = R. Parlänsoni Fitt. (Ln.).
Cerithium spec. indet. (K. Sn.).
Terebra reüculata Röm. (K.).
Turritella granulata Sow. (Ln. Lz."), bei Laun äusserst
häufig, sonst sehr vereinzeint.
Trochus Gurgitis Brongn. (H.).
„ concinnus Röm. (Ktz.), selten.
# Pleurotomaria linearis Manl. = PI. dislincla Dujard. =
Trochus linearis Mant. (H. K. Sn.), häufig und bis 6
Zoll gross.
Orrus depressus Mant. (H.).
Littorina rotundata (Turbo rotj Sow.. (Sn.)
Natica canaäculata Sow. (Kr.), selten.
„ Gentii Sow. QUelix G. Sow.J = N. acutimargo
Rom. (Ln.)
y vulgaris m. (Ln.), daselbst sehr häufig, an andern
Orten fehlend.
Belemnites minimus lAster. (H.)
# Nautilus simplex Sow. (H. Ln.).
# „ elegans Sow. (H. IC Sn.), häufig bis zu 1' Durch-
messer, meistens verdrückt.
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33
Ammonite* Cottae Rom. (H. K.), stets grösser, als die Ho-
merische Abbildung.
* „ per amplus Sow. Var. Leiceslensis Munt. (H.K ).
häutig, bis 2— 21' Durchmesser.
„ rhotomagemi* Defr. (Xn.), daselbst nicht selten
und gross, sonst fehlend.
indeterm. fLn.)
* Scaphüe* cottatus Manl. (\i. K. Trz.)
* ^ aequalis Sow. (H. K.)
Turriütes undulattu Mant. £H.)
Aptyckus cretaceus v. Münst. (Ü. Sn. Kr. B. WV), nicht
häufig, aber verbreitet.
* Nodosaria Zippei m. = iV. septemcoslata und iV. undeäm-
coslata Gein. (K. Ktz.), besonders häufig an
letzterm Orte.
* annulata m (W. IC Ktz.), an letzterm Orte
sehr häufig.
ünearis Rom. (K.)
^ lineolata m. (Ktz.)
^ Lorneiana (DenlaRna L. d'Orb.') (Ktz.), alle
selten.
Marginulina NilssonU Rom. = Nodosaria laevigata NUss.
(Kr.}, sehr selten.
Planularia denliculata m. (Kfz.}, selten.
* Frondicularia ovata Rom. (H. K. Sn. Kr. Ktz.), häufig und
verbreitet.
* „ angustata Nilss. (K.Ky.Ktz.), an den letzten
zwei Orten im untern Plänerkalk sehr häufig.
„ apiculata m. (Ktz.)
# inversa m. (Ktz.)
*) Auch hier bestätigt sich die Vermuthung, dass die Aptychusschalen keine
Ammonltendeckel seien, weil sie einerseits in Vergleich zu den häufigen
Ammonitcn sieh nur ungemein selten finden und von mir nie in den
Ammoniten selbst angetroffen wurden und weil sie andererseits nie
grösser als 3 Linien sind, während die Ammoniten gewöhnlich einen
Durchmesser von 2 Zoll — S Fuss haben, also ein grosses Missvcr-
hältniss zwischen der Grösse beider Statt hat. Es scheint daher die
Meinung, dass die Aptychen den Ammoniten zur Nahrung dienen , viel
mehr für sich zu haben.
Geogn. Skizzen, n. 3
*
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34
Frondicularia Cordai m. (Ktz.)
„ crassa m. (Ktz.)
., slriatula m. (Ktz.)
canaliculala m. (Ktz.), alle sehr selten.
*Flabcllina cordata m. (Sn. Ktz.)
,, Schmldlli m. (Sn. Ktz.)
„ rugosa d' Orb. (Ktz.), alle bei Kosstitz häufig.
turgida m. (Ktz.), selten.
* Crislellaria ovalis m. (K. Kr. Ktz.), häufig.
Globig crina cretacea d' Orb. (W. Ktz.), häufig.
Rosalina moniliformis m. (K. Kt. Ktz.)
Bulimina tumida m. (K. Ktz.)
„ variabilis d' Orb. (Ii. Ktz.) , häufig.
<* Spirolina irregularis Rom. (K. Ktz.)
„ lagenalis Rom. (K. Ktz.), beide häufig.
* Robuüna Comploni Sow. (\V. K. H. Ln. Ktz. Sn. M. Kr.),
sehr häufig und nirgends fehlend. Sie dürfte von
R. crassa Rom. kaum wesentlich verschieden seyn,
da steh zwischen beiden Extremen unzählige Mit-
telglieder finden.
Nonionina compressa Rom. (H. K. Ktz.)
Textularia obtusangula Rom. (K.), selten.
„ tricarinala m. (Ktz.), häufig.
Polymorpläna glomerala Rom. (Ii. H.)
Serpula amphisbaena Goldf. (H. Ln.)
„ gordialis Schlolh. (H. K.)
„ n \ar. torluosa Gem. (H. K.)
„ „ Var. planorbis Gein. (Ktz.)
„ rotula Goldf. (H. K.)
v vermes Sow.? (H. K.)
„ pustulosa Gein. (K.)
„ biplicata tn. (H.)
„ depressa Goldf. ? (H.) auf Belemnitcn aufsitzend.
Pollicipes Bronnii Rom. (Sn.)
„ radialus Sow. (H. ß.)
# conicus m. (Sn.)
* Oy Uterina subdeltoidea v. Münst.j nirgends fehlend, sehr
häufig.
* „ ovata Rom. (K. Ky. Kr. Ktz.).
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35
Oytherina Hilseana Jköm. (Kr.)
„ parallela m. (K. Ktz.)
„ complanata m. (K. Ktz.), sehr häufig.
„ clongqja m. (Ktz.)
„ asperula m. (Ktz.)
* Klytia Leachii Munt. (Astacus L. Mant.J. Meistens nur
Scheercnbruchstücke, doch fand sich bei Hun-
dorf auch ein Ceplialolhorux mit beiden Schee-
ren und Fühlern (H. K. Sn.).
Gaumenzähne von Ptychodus latissimus Ag. (H. Ktz.)
„ „ „ Schlolhcimü Ag. (H.)
„ „ „ decurrens Ag. (H. Ktz.), alle
drei selten.
„ „ „ tuamillaris Ag. (H. Ktz.), an
lctztenn Orte häufig.
tri angularis im. (Ktz.)
Zähne von Hybodus afflms tri. (Ktz.) sehr selten.
* „ „ Galeus pHslodontus Ag. (H. K. Sn. B. Ktz. Po.)
* „ „ ,, appendiculatus Ag. (H. Sn. Ktz.), beide
häufig.
* „ ., „ ob Ii (juus m. (Ktz.)
„ „ Olodus appendiculatus Ag. (H. K. Ln.Ktz.), häufig.
„ „ „ latus Ag. (H. Ktz.), selten.
„ ,, „ serratus Ag. (Ktz), sehr selten. Unser
Zahn, der auf einer Seite drei, auf der
andern nur einen grössern Nebenzahn hat,
stimmt ganz mit der Abbildung bei Agas-
siz (Vol. 3. Taf. 32. Fig. *8.) überein.
Oxyrrhina Manlcllti Ag. (H. Ln. Ktz.), häufig.
„ Odontaspis raphiodon Ag. (H. Sn. Ktz.)
Flossenstacheln von Spinax? rotundulus m. (Ktz.)
Grosse Wirbel von Squnlus, ganz übereinstimmend mit der
Abbildung bei Agassiz Vol. 3. Taf. 40«. Fig. 11. 12. 14.
(H. Ktz.)
Kleinere Haifisch wirbel (Ktz.).
Koprolithen von Macropoma ManlelVri Ag. (Sn. Po. Kfz.), bei
Kosstitz in ungemeiner Menge und bis 3 — 3 ( / 4 Zoll lang.
Zähne von Pycnodus saobicu latus m. (Ktz.), zum Theil
noch auf Kieferfragmenten aufsitzend.
3*
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36
Zähne von Pycnodus subclavaius Ag. f (Ktz.)
„ „ „ sentilunaris m. (Ktz/)
„ „ y> rhomboidal^ in, (Ktz.)
„ eines Pycnodus, nicht viel über 1'" lang und halb
so breit, elliptisch, die Krone \**' hoch, die obere
Fläche in der Mitte seicht rinnenartig vertieft, der
eine Rand mehr und ungleich erhaben, alle steil
abfallend. (Ktz.)
Zähne von Sphaerodus manällaris Ag. (Ktz.)
v v v tenuis m. (Ktz.)
v „ Gyrodus angmtus Ag. (Ktz.)
v y, Enchodwt halocyon Ag. Einzelne Zähne im Plä-
ner von Malnitz, Hundorf, Kutschlin, Sauerbrunn-
berge nnd Kosstitz; ganze Kiefer mit darin fest-
sitzenden Zähnen hei Hundorf.
y, yy Saurocephalus lanäformit Harl. ? Ein koni-
scher, längsgefurchter, fast Vi" langer Zahn,
stimmt ganz mit der Abbilduug bei Agassiz,
Vol. 5. Taf. 25. Fig. 21. «6. 29., überein.
Schuppen von Osmeroides Lewesiensis Ag. £ Kr. H.)
„ ,, von andern Cykloiden, zum Theil überein-
stimmend mit der Abbildung bei Geimtz.
Taf. 2. Fig. 2a. (Sn. K. Ktz.)
Vei*schiedene kleine Fischwirbel (K. Sn.)
Andere unbestimmbare Fischknochen. (K. Sn. Lz. Ktz.)
Den eben aufgezählten Versteinerungen nach ist der böh-
mische Plänerkalk ganz identisch mit dem von Strehlen und
Weinböhla in Sachsen, mit welchem er den grössten Theil der
Peträfakten gemeinschaftlich hat, mit Ausnahme einzelner,
weniger charakteristischer Arten, welche nach Verschieden-
heit der Lokalität wechseln und deren Daseyn oder Abwesen-
heit in mancherlei zufälligen Lokalverhältnissen begründet
seyn wird. Zugleich ist unser Plänerkalk dem englischen
Grey chalkmarl und zum Theile auch dem lower chalk with-
out flintSy so wie dem norddeutschen Kreidemergel von Es-
sen an der Ruhr, Bochum, Bielefeld, Iburg, Sarstedt, Peine,
Quedlinburg u. a. 0. analog, wie es aus der Vergleichung
mit den von Roemer augeführten Peträfakten deutlich her-
vorgeht.
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3T
Geht man aber tiefer in die Vergleichung der oben von
uns verzeichneten Peträfakten ein, so ergibt sich deutlich,
dass dieselben anch nach der Verschiedenheit der Schich-
ten des Planerkalkes nicht wenig difleriren. Während der
Pläner von Teplitz, Bilin, Kutschlin, Hundorf, Mariaschein
Diix u. a. O. offenbar den obern Schichten zuzurechnen ist,
dürften eben so sicher die Gesteine von Laun, Kosstitz. Wolle-
nitz. Malnitz, vom Panznerhügel bei Bilin u. s. f. die tiefsten
Lagen des Plänerkalkes repräsentiren. Eine nähere Ver-
gleichung zeigt dies auffallend. Einerseits besitzen die Ge-
steine selbst genugsam abweichende Eigenschaften, worunter
besonders das Auftreten häufiger glaukonitischer Körner, die
den höhern Schichten ziemlich fehlen, hervorgehoben werden
inuss, andererseits weichen auch die fossilen Reste bedeu-
tend ab. Vergebens sucht man hier die für die obern Schich-
ten so charakteristischen Terebrateln (die T. ornala und hie
und da die T. sMatula ausgenommen) , den Spondylus spi-
nosus . Lima ManlclliU Micraster coranguinum , die häu-
figen Inoceramen, den Ammonites Leicesiensis ("der nur «ehr
selten auftritt), die Scyphien u. s. w.: dagegen beherbergen
die Schichten von Laun eine auffallende Menge von Schne-
cken, darunter besonders * Turritella granulala Sow. und
* Naiica vulgaris m. in ungeheuerer Anzahl, nebstdem eine
grosse Menge von # Pecien membranaceu* Nilss. j # Lima
elongata Sow. , # Oslrea lateralis Nilss. und * Cucullaea
Römeri Gein. Als dem obern Pläner fremde seltnere Formen
treten daselbst noch auf: Tcrebratula triangularis Nils*., T. pu-
mila v. Buch., Oslrea minuta Rom. , Anomia Iruncala Gein.,
Pecien rarispinus m., P. striato-punctalus Hörn., Lima faticosla
Rom., Avicula glabra m v Modiola fr acta m., M. sphenoeides m. y
Nucula ouatu Nilss. , Cardium dubium Gein. , Cucullaea gla-
bra Sow ,, C. striatula m., C. undulata m., Area anguluta m. }
A. cuneata Rom., Pectunculus brevirostris Sow ?, Lud na cir-
cularis Gein.. Cyllierea plicata m v Venus subdecussata Rum.,
Teilina subdecussata Rom., Panopaea Gurgites Brongn., Corbula
caudata Nilss., Solen trunctatulus m., Denlalium medium Sow.,
D. striatum Sow. und Ammonites rhotomagemis De fr. Es schei-
nen demnach diese Schichten sich schon etwas zum Pläner-
mergel, dem sie aufgelagert sind und mit welchem sie manche
fossile Formen theilen. hinzuneigen.
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33
Dasselbe finden wir beim Plänerkalke von Kosstitz be- .
statt igt. Während daselbst die obern Schichten zahlreiche
Terebrateln, Scyphia radiata u. s. w. führen, entdecken wir
in den untern : Comatulaspec. indel., Kandtäfelchen von Arterlas
quinqueloba Gotdf., *Terebralula ornula Rum., *Ostrea vexi-
cularis Lamk., O. marginata m., O.minula Rom.?, O.flabelli for-
mt* Ai/**.,*0. lateralis Nilss., Anomiasubradiala m., A. Iruncata
Gein., Pecten rarispinus m., P. serratus Nilss., Nucula truncata
Nilss., Venericardia corrugata m. 7 Lucina circularis Gein., eine
ungeheure Menge von Fonaminiferen: *Nodosaria Zippei m.,
*iV. annulala m., N. lineolata vi., N. Lorreiana oVOrb., Pia-
nularia denticulala m., Frondicularia ovala Rom., *F. angustata
Nilss., F. apiculala m., F. inversa m., F. crassa m., F. Cordai m.,
F. striatula m., F. canaliculalam., *Flabelüna Cordula m., FL
Sckmidlii m. f *FL rugosa d'Orb., Fl. turgida m., * Crislellaria
ovulism., *Globigerinu crelaccad'Orb, Rosalina moniliformis m.,
Ruit ml na lumida m., ü. variabiÜs d'Orb., *Spirolina irregularis
Rom, *Sp. lagen alh Rom., *Robulina Comploni Soio., *Nonio-
ninacompressa Rom., *Textularia tricarinata m., Serpulaplan-
orbis Gein., Pollicipes Brontüi Rom., eine Unzahl von Cylhe-
rinen: *C, subdeltoidea v. Munst, *C. ovala Rom., Cparallela
m., *C. complanata m., C. elongala m., C. asperula m., und end-
lich äusserst viele Hatfischzähne von: *Ptychodus mamillaris
Ag., PI. lalissimus Ag., PL triangularis m. 3 Hybodus affinis m.,
*Galeus prislodontus Ag., *G. appendiculatus Ag., G. obli-
quus m., Ofodus appendiculatus Ag., O. serratus Ag.?, O.
latus Ag., *Oxyrrhina Mantellii Ag., Odonlaspis raphiodon Ag.,
nebst grossen und kleinem Squaluswirbeln und Stacheln von
Spinax? rolundalus m., einer erstaunlichen Menge Koprolithen
von *Macropoma Mantellii Ag., Zähnen von Pycnodus scrobi-
culatus m., P. rhomboidal m., P. semilunaris tu., P. subcla-
valus Ag.?, von Sphaerodus mamillaris Ag., &. tenuis «•.,
Gyrodus anguslus Ag. und zahlreichen einzelnen Fischschup-
pen und Knochen.
Auch die untern Plänerkalkschichtcn, die bei Wollenitz
an derEger den Plänermergel überlagern, bieten einen neuen
Beweis dafür. Sie enthalten: *Terebralula ornala Rom.,
*Ostrca lateralis Miss., O. carinala Lamk. ( selten}, *Pec-
len Nilssoni Goldf. , einen Ammonitcn , der aber stets auf
Papierdicke zusammengedrückt ist, Aptychus crelaceus MimsL,
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39
Nodosaria annulata m., Globigerina cretacea (POrb.j Oythe-
rina subdeltoidea v. Münst.
Die untern Schichten des Plänerkalkes von Malnitz und
von der Hassinauiühle sind arm an Peträfakten und führen
fast nur Bruchstücke von Scyphia anomala »*., Terebralula
ornata Röm.j Ostrea lateralis Nilss., Cucullaea Römeri Gein.,
Fissurella patelloides m., ein undeutliches Denlalium, Robu-
Una Comploni Sow., Fischschuppen und einzelne Zähne von
Enchodus haloeyon Ag., zu welchen bei Kystra noch Ostrea
resicularis Lamk. und äusserst selten Lima Mantellii Goldf.
hinzukommen.
Endlich muss noch eines Punktes in der nächsten Uni-
gebung von Bilin Erwähnung geschehen , des Panznerhügels,
wo die daselbst vom Basalte durchsetzten und überlagerten
PlänerschichteneineeigenthüralichePhysiognouiie besitzen. Un-
mittelbar auf dem Gneisse liegt ein ziemlich fester gelber. Thon-
mergel von ebenem Bruche* der zahlreiche Glimmerblättchen
und in den tiefsten Lasen viele Geschiebe von Quarz. Gneiss,
Granit, rothem Porphyr, Plänerhornstein mit Porphyreinschlüs-
sen, gelbem Schwerspath und selbst mit Peträfakten — Aslraea
multifida m. — und von kalkigem Quadersandstein führt, nebst-
dem aber sparsame Versteinerungen , als: Terebralula ornata
Rom., Spondylus spinosus Goldf., Ostrea resicularis Lamk.,
*0. lateralis Nilss., O. Nilssoni v. Hagen., *0. hippopodium
Nilss., #0. flabelliformis Nilss., nebst Stückchen von Holz-
kohle. Auf dieser in ihrer gross ten Mächtigkeit 5' starken
Mergelschichte ruht ein grauer glimmerreicher undeutlich schie-
friger Thon mit vielen kleinen Quarzgeschieben und einzelnen
Exemplaren von Terebralula ocloplicata SSow. Diese Schich-
ten scheinen, gleich den oben beschriebenen, dem untern
Plänerkalke anzugehören, wofür auch die Peträfakten deut-
lich zeugen. Das fremdartige Aeussere mag durch besondere
Localumstände bedingt seyu. (Siehe pag. 259 etc. im ersten
Bande meiner geognostischen Skizzen/)
IL Plänermergel.
Er ist nur an wenigen Punkten aufgeschlossen und scheint
selbst an den meisten Orten des untersuchten Distriktes zu
fehlen, was ihn zu einer wahren Lokalbildung stempelt. We-
40
nigstens sieht man fast uberall den Plänerkalk unmittelbar
altern Gebilden aufgelagert. Im nördlichen Theile des ge-
nannten Terrains sucht man ihn vergeblich ; nur im südlichen
findet man ihn hie und da entwickelt. Besonders findet dies
an den Egerufern statt, die er von Priesen bei Postelberg
bis Kosstitz und Patek ostwärts begleitet, nur hie und da vom
Plänerkalk, den man an mehreren Punkten ihm deutlich auf-
gelagert sieht, verdeckt. Nirgends aber zieht er sich weit
landeinwärts ; am meisten kann man dies noch am linken Ufer
beobachten, wo er die steilen Abstürze im Süden der pseudo-
vulkanischen Berge von Netschig, Czernodol und Werscho-
wetz, welche wohl als die alten Ufer der Eger, die früher
einen nördlichem Lauf nahm, anzusehen sind, zusammensetzt
und selbst noch die Unterlage dieser Berge bildet.
Ausserdem findet man ihn im Luschitzer Thale, das er
ausfüllt, nordwärts auf die Höhen von Schwindschitz, Mire-
schowitz und Kautz, südlich gegen Topschitz hinansteigend
und sich ostwärts unter dem opalführenden Tuffe verbergend,
weiter östlich aber wieder zum Vorschein kommend und bis
in die Gegend von Meronitz und Horzenz fortsetzend. Von
hier scheint er aber unter dem Plänerkalk und den tertiären
Gebilden sich noch weiter zu verbreiten, denn auch auf der
Höhe von Lukow wurde er neulich durch einen Kohlenver-
suchschurf in einer Mächtigkeit von mehr als 80 Fuss entblösst.
Erst in weiter Entfernung begegnet man ihm dann wie-
der im östlichen Theile des Leitmeritzer Kreises, wo er am
südlichen Fusse des Konbergs hart an der nach Grabern
führenden Strasse entblösst ist. Im Norden von Konoged reicht
er zwar nicht bis an die Oberfläche, ist jedoch in der Tiefe
vorhanden, indem man ihn dort durch einen Kohlenversuch-
schacht in einer Tiefe von sechs Klaftern erreichte. An an-
dern Orten habe ich ihn bisher nicht angetroffen, wenn man
nicht die grauen Thonmergel auch hieher rechnen will, welche
bei Königswald zwischen dem obern und untern Quader lie-
gen. Mit Sicherheit kann es erst geschehen, wenn es ge-
lungen sein wird, Peträfakten darin aufzufinden.
Hangendes und Liegendes. Bei Kystra wird er von
gelblichem, bei Kosstitz und Wollenitz von aschgrauem Plä-
nerkalke deutlich überlagert; am Priesnerberge unweit Postel-
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41
berg bilden die durch einen Erdbrand raetamorphosirten Braun-
kohlenschichten , beim Zollhausc daselbst plastischer Thon
und Braunkohle, im Luschitzer Thale, wie schon bemerkt
wurde, die opalführenden Tuffe seine unmittelbare Decke. Das
Liegende dagegen ist fast nirgends entblösst; nur am Ein-
gange des Luschitzer Thaies kömmt an einem Punkte ein
fester, grauer, feinkörniger, glimmeriger, kalkiger Sandstein
mit vielen kohligen Partikeln darunter zum Vorschein, der * bis
1 Fuss starke, mit 10—1 5° SSW. fallende Schichten bildet und
dem Quadersandsteine anzugehören scheint. Bei Grabern ruht
er ebenfalls auf sehr feinkörnigem, gelblichem Sandslein mit
silberweissen Glimmerblättchen. Bei Konoged hat er auch
den Quadersandstein zur Unterlage, untern Braunkohlensand-
stein zur Decke.
Mächtigkeit. Sie scheint nicht unbedeutend zu seyn,
denn am Priesner Berge unweit Postelberg bildet er bis zum
Egerflusse herab einen senkrechten Absturz von wenigstens
60 Fuss, womit aber seiue ganze Mächtigkeit noch nicht
gegeben ist, da er sich noch unter das Niveau der Eger
hinab erstreckt. Dasselbe Verhältniss findet bei Kystra statt.
In einem Versuchschachte bei Horzenz war er mit 120 Fuss,
bei Kautz mit 52 Fuss noch nicht durchsunken; in einem
Schürfe zwischen Mireschowitz und Luschitz gelangte man
in^92 Fuss Teufe auf Basalt. Weit geringer scheint seine
Mächtigkeit bei Grabern zu seyn; an dem Orte seiner Entr
blössung übersteigt sie 8 Fuss nicht; bei Konoged wurde er
mit 24 Fuss durchsunken.
Schichtung. Bei Luschitz fallen seine nicht sehr dik-
ken Schichten unter sehr spitzem Winkel h. 3. NO. Jedoch
wird er daselbst von einer gangförmigen Basaltmasse durch-
brochen, die besonders in unmittelbarer Nähe bedeutende
Schichtenstörungen hervorgebracht hat. Bei Kystra und am
Priesnerberge ist derPlänermergel ebenfalls in dünne Schichten
getheilt, welche sich schwach gegen N. oder NW. neigen. Bei
. Grabern beobachtet man das sehr geringe Fallen nach NWW.
Petrogr aphischer Charakter. Dieser bietet bei
einem so einförmigen Gesteine, wie der Planermergel ist,
nur wenige und unbedeutende Verschiedenheiten dar. Ueberau
hat man einen mehr oder weniger dünnschiefrigen, sehr tho-
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48
nigen, milden Mergel mit einzelnen sehr kleinen Glimmer-
Schüppchen vor sich, bei Kystra, Patek, Luschitz, Lnkow,
Kosstitz, und Grabern von lichtaschgrauer , selten gelblich-
grauer, bei Kautz von gelblicher oder grauweisser, bei Wolle-
nitz und Priesen von dunkelgrauer, auch bräunlichgelber und
grünlichgrauer Farbe. An letzterem Orte ist er zugleich nicht
so milde, wie gewöhnlich, sondern nimmt stellenweise viele,
aber äusserst feine Sandkörner auf. Einzelne Schichten sind
sehr reich an grünen glaukonitischen Körnern, womit zugleich
eine grössere Festigkeit verbunden ist. Das Gestein von
Luschitz dagegen enthält vereinzelte Knollen verhärteten grü-
nen .Mergels. — Der Plänermergel von Iforzcnz ähnelt dem
von Kystra, nur ist er bei weitem dünnschiefriger, was be-
sonders bei beginnender Verwitterung deutlich wird, wo er
in kaum 2 — 3"' dicke Blätter zerfällt. In grösserer Tiefe
wird er jedoch dickschiefriger. Sehr selten enthält er Körner
oder grössere Parthieen grünen Eisensilikates. — Das Gestein
von Kautz, dessen obere Schichten ganz blassgelb, die unteren
aber grau sind, wird stellenweise feinsandig. — Die höhern
Schichten des Plänermergels bilden stets einen unmerklichen
Uebergang in die untern des Planerkalkes, mit welchen sie
selbst, wie wir unten sehen werden, in Bezug auf die Ver-
steinerungen sehr übereinstimmen.
Chemischer Charakter. Der Plänermergel gab nach
den von dem hiesigen Herrn Apotheker Hkuhm. Müller vor-
genommenen Analysen :
Plänermergel von Luschitz. Plänermergel von Hot/enz.
Kohlensauren Kalk . . 19,876 1 8,700 «9,136 «7,736
Unlösliche Stoffe:
Kieselerde, Sand und
Thon 68,000 67,347 59,378 59,624
Eisenoxyd 2,600 2,374 1,600 0,936
Thonerde 0,600 0,374 0,600 0,250
Bittererde 0,306 0,366 0,406 0,234
iVasser und Verlust . 8,818 10,76» 9,080 11, »10
1 00,000 1 00,000 1 00,000 1 00,000
Fremde Gemengtheile. Ein nie fehlender Gemeng-
theil ist der krystallinische Gyps — wahrscheinlich ein Zer-
sefzungsprodnkt des Eisenkieses — , der theils die Klüfte des
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43
Mergels ausfüllt oder in kleinen Krystallen tiberzieht, theils
auch in sternförmigen oder dendritischen krystallinischcn Par-
thieen, den Schieferungsflächen parallel, mitten im Gesteine
liegt. Bei Luschitz, Wollenitz und Priesen findet er sich sehr
häufig; bei Kautz, Horzenz, Patek und Kystra ist er eine
weit seltenere Erscheinung; dagegen ist das Gestein von den
zwei letztgenannten Lokalitäten sehr reich an Eisenkies, der in
Schnüren und dünnen walzenförmigen Parthieen es nach allen
Richtungen durchzieht. Im Ltischitzer und Priesner Mergel
liegen nur einzelne Knollen davon. Bei Kystra finden sich auch
grössere wasserklare Quarzkörner eingestreut. Das Gestein
von Horzenz ist stellenweise überaus reich an äusserst feinen,
nur dem bewaffneten Auge sichtbaren Glimmerschüppchen.
Paläontologischer Charakter. Kein Glied der ge-
sammten Kreideformation hat eine solche Menge und zugleich
Mannigfaltigkeit von Peträfukten aufzuweisen, als der Piäner-
mergel. Obwohl eine grosse Uebereinstimmung derselben an
den verschiedenen Localitäten sich nicht verkennen lässt, so
besitzt doch jede ihre Eigentümlichkeiten. Luschitz, Priesen,
Wollenitz und Grabern kommen in Bezug auf ihre Peträfakten
überein, während Kystra, Patek, Kosstitz, Horzenz und Kautz
bedeutend von ihnen abweichen. Ehe wir jedoch die Eigen-
tümlichkeiten der Fossilreste des Plänermergels im Allge-
meinen betrachten und die sich darbietenden Schlüsse daraus
ziehen, wollen wir vorerst möglichst vollständige Listen der
Peträfakten der einzelnen Fundorte geben. Wir beginnen mit
Luschitz, wo wir bisher folgende organische Heste aufgefun-
den haben:
Confervites fasciculata AU Brongn.
Einzelne Koniferenzweige.
Sehr seltene kleine Dikotyledonenblätter.
Holzfragmente.
Scyphia paveula m y äusserst selten.
„ radiala Munt., selten.
Nultipora gracilis m.
Fungia excavata m.
Turbinolia centralis Munt. Vor, parvula m. } alle selten.
Säulenglieder von Aphcrimtes elüplicus MM.
Randtäfelchen von Asterias quinqueloba Goldf
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44
Micraster corangtdnum. Goldf.
Ananchytes ovata Lamk., sehr sparsam, beide stets ver-
drückt und zerbrochen.
Terebratula scabrella m.
., striatula Marli.
Faujasii Rom. , alle sehr einzeln, letztere stets
mit durchaus dichotomen Rippen.
Ostrea vesicularis Lamk.
„ marginala m.
. y> aurila m.
lateralis Nilss., selten.
# polymorpha m., stellenweise in grosser Menge zu-
sammengehAuft.
„ minuta Rom.
Anomia truncata Gein.
„ subradiata m.
„ radiala Sow. ?
*Pecien membranaceus Nilss.
„ Nilssonü Goldf.
„ laevis Nilss., beide selten.
* ,, squamula Lamk.
v squamula Var. oclosulcata Gein.
„ serratus Nilss.
Lima laevissima m,
Hoperi Sow.
., Mantellii Goldf., alle sehr selten.
Plicatula in /lata Sow.
Inoceramus Cuvieri Sow.
* ,, latus ManL, häufig und gross.
Gerrillia solenoides Defr., äusserst selten.
Avicula Geinitzii m. CGercillia Reiclm bei Gkinitz Taf. %0
Fig. 36).
„ sulcata m.
* peclinoides Gein.
,, neglecta m.
„ paucilineata m.
„ minuta m.
Cardita compressa m.
„ CVen&icardia) tenuicosta Sow.
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45
*Nucula truncala Nilss.
„ antiquata Sow.?
„ ovata Nilss
* „ producta Nilss.
„ Mantelln Gcin. (N. ovata ManQ
v siliqua Goldf.
* „ semilunaris v. Buch.
„ apiculata m.
„ falcata m.
Pectunculus insculptus m.
„ reliculatus m.
*Arca Geinitäi m. (A. radiata bei Geinitz Taf. 20 Fig. 14.)
» pygmaea m. y sehr selten.
Cucullaea propingua m. (A furdfera bei Geinitz Taf. 20
Fig. 12.)
„ undulata m., selten.
v striatula ot v selten.
Cardium decussatum ManL, sehr selten.
Venus parva Sow.
v tenera Sow.
Corbula bifrons m.
Patella orbis Rom.
v laevis Sow ?
Fissurella depressa Gein.
*Dentalium medium Sow.*}
„ laticostatum m.
Auricula incrassala m.
„ ovum Dujard.
*Hostellaria Parkinsoni Munt.
* » Reussii Gein. (R. Parkinsoni Sow. bei Fitton.)
* „ calcarata Sow.
„ Buchii v. Münst. ?
v papilionacea Goldf., selten, aber in der letzten
Zeit in vollständigen Exemplaren gefunden.
„ coarctata Gein.
Pleurotoma Römeri m. QRostellaria elongata Rom.'}
*) Exemplare mit theilweise erhaltener Schale »eigen auch eine dichte sehr feine An-
wachsstreifang.
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46
GCerithium Luschilxianum Gein.y in ungemeiner Menge.
„ imbricatum Gein.
Conus cylindraceus Gem.
Volvaria tenuis m. (Scheerenstücke einer Glyphaea bei
Geinitz, Taf 17 Fig. 15.)
Turrilella spec. indel.
Turbo decussatus m.
„ concinnus Rom.
Trochus Basier oü Brongn.
„ plicalus tn.
* „ sublaecis Gein.
Solarium decemconlalum v. Buch.
Litlorina rolundala Soto.
„ sculpla Sow. (Tuba sc. LeaJ.
Nalica Geniii Soto. (Helix G. Sow.') = N. aculimargo Röm.
„ vulgaris m. y selten.
Ammoniles splendens Sow. affin. (2 — 3 Linien gross, doch
stets zu undeutlich zur genauen Bestimmung.
Scaphiies costalus Manl., sehen.
Handies ellipticus Sow.
„ rolundus Sow.
*Buculites aneeps Lamk.
„ rotundus m.
Aptychus cretaceus v. Münst.
Nodosaria Zippei m. £N. septtmeosiala, N. undechncostata
Gein.)
* yy annulala tn.
v gracilis d*Orb.y selten.
Marginulina Nilssoni Hörn.
Vaginulina elongala Röm.
Frondtcularia ovata Röm.
yy anguslala Nilss.
.y Cor dal m.
Flabelhna cordata m.
} y Schmidlii tn.
Cristellaria iriangularis d'Orbigny.
yy ovalis tn.
Truncatuüna laevigata Rom.
Rosalina moniliformis tn.
„ ammonoides m.
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47
Buümina truncala m.
2 variabilis d'Ovb.
**Robulina Comptoni Sow.
' Nonionina comprcssa Rom.
Vlrgulina Rcussii Gein.
Polymorpfäna glomerala Rom.
Serpula amphisbaena Goldf.
}y gordialis Schlolh.
„ subtorquata v. Münst.
spinulosa m.
Polücipes Bronnii Rom.
}> radialus Sow.
„ unguis Sow. ?
„ conicus m.
&Cytherina subdelloidea v. Münst.
Scheeren von Callianassaf spinosa m.
anderer kleiner Krustaceen.
Zähne von Galeus appcndiculalus Ag.
„ „ Olodus appcndiculaius A$.
Schuppen von Bcryx ornatus Ag.
„ „ Osmeroides Letcesicnsis Ag.
Mit dem Plänermergel von Luschitz stimmt der von Prie-
sen in Bezug auf seine Versteinerungen sehr überein, nur
dass die Zahl derselben noch grösser und ihre Schale öfter
erhalten ist. Gewöhnlich ist aber, wie bei Luschitz, das
ganze Konchyl sammt der Schale in die Mergelmasse umge-
wandelt. Bisher wurden aufgefunden:
Sehr seltene Koniferenzweige.
Blätter von Salix angusta m.
Scyphia radiata Mant., sehr selten.
Säulenglieder von Apiocrinilcs cllipticus MUl, sehr sparsam.
Stacheln von Cidaris vesiculosa Goldf.
Ostrca vcsicularis Lamk., selten.
v lateralis Nilss.
„ minula Rom.
„ gibba m.
„ macroptera Sow., junge Exemplare.
„ carinata Lamk.j alle sehr einzeln.
* Pecten membranaceus Nilss.
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48
*Peclen Nilssoni Gold/.
„ slriato- punctata* Rom.
„ trigeminatus Goldf.
decemcostatus v. Münst.
Inoceramus Brongniarti Park.
„ Cuvieri Sow.
* # latus Munt., häufig.
* v un du latus Manl., häufig.
„ striatus Munt
* „ Cripsii ManL; häufig, aber immer klein.
Gervillia solenoides Defr., nicht selten.
Avicula Geinitzii m.
jy pectinoides Gein.
„ neglecta m.
„ Reichii Rom.
Pinna nodulosa m., sehr selten.
Modkola pumila m.
Mytilus parallelus m.
Cardita QVenericardid) tenuicosta Sow.
* a» # corrugata m., äusserst häufig.
XNucula truncata Miss. #J
aniiquala Sow.
* v producta Nilss.
Mantelln Gein. (iV. or«fa Soio. bei Fitton.")
„ siliqua Goldf.
„ senülunaris v. Buch.
Pectunculus insculptus m.
„ reticulatus m.
Area truncata m.
* » pygmaea m.
„ bicarinala m.
*Cucullaea undulata m.
* slrialula m v beide äusserst häufig.
*Cardiuni semipapillatum m.
Venus parva Sow.
* jp laminosa m., sehr häufig.
°) Oefters findet Rieh die ziemlich dicke Schale noch theflwefoe wohl erhalten. An ihr
* die Rippen schmal, »ehr flach und werden dnreh breitere Zwischenräume ge-
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49
Venus pentagona m.
Astarte shnilis v. Münst,
Corbula caudata Nils*,
jf bifrons m.
*Tellina concentrica m v äusserst zahlreich.
Solen compressus Gold f.
Palella carlnata m.
&Dentalium medium Sow.
v polygonum m.
Auricula incrassata Sow.
Volvaria tenuh »t v sehr selten.
Rostellaria Parkinsoni Munt.
„ calcarata Sow.
* „ megaloptera m.
„ subulala m.
„ divaricata m.
Pleuroloma Hömeri m. {Rostellaria elongata Röm.J
Pterocera spec. indelerm.
Tornalella elongala Sow.
Pyrula Cotlae Rom.
Fusus carinatus m.
Ceritlitum Luschifaianum Gehi.
„ fasciatum m.
Turritella multistriata m.
Turbo decussatua m.
Trochus Bast er oli Brongn.
y} concinnus Rom. (Turbo c.j
„ sublaevis Gein,
Solarium decemcostatum v. Buch.
„ angulaium m.
Littorina rotundata Sow.
„ sculpta Sow.
Natica Genta Sow. (Helix G. Sow.^) — N. acuttmargo Rom
v umcarinata Gein. = N. carinata Rom., beide selten .
„ vulgaris m, äusserst häufig.
Nautilus maquaUs Sow.? selten.
AmmonUes Coltae Rom.
n peramplus Sow. Var., sehr zusammengedrückt,
Oeogn. Skizzen, n. 4
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50
ohne alle Rippen, 3—4 Zoll gross. (A. Stobaei
Nilss.VJ, beide selten.
Ammoniles splendens Sow. affin.
Scap/utcs coslatus Munt.
j, y cequalis Sow.
llamites ellipticus Sow.
9 rotundus Sow.
v plicatilis Sow., darunter Exemplare von 1" Durch-
messer, ganz die Merkmale des 11. plicatilis be-
sitzend , aber an den Rückenhöckern lange Dornen
tragend, £ob zu H. armatus ow. gehörig?)
QBaculites anceps Lamk.
„ rotundus m.
Nodosaria Ztppei m.
Marginulina Nilssonii Hörn.
Fiondicularia ovala Rom.
„ angustala Nils».
„ Cordai m.
Crislellaria ovalis m.
*Robul'ma Comptoni Sow.
„ Ehrenbei'gii Rom.
Scrpula subinvolula m.
Cytheiina subdeltoidea v. Münsl.
„ ovala Rom.
„ Hilseana Rom.
„ parallela m.
„ complanata m.
Scheeren kleiner Dekapoden.
Zähne von Olodus appendiculatus Ag.
„ „ Ptychodus mummillaris Ag.
Lamna acuminala Ag.?
Unbestimmte konische gefaltete Zähne.
Kleine Fischwirbel.
Koprolithen von Macropoma Mantellii Ag., sehr selten.
Schuppen von Bei'yx omatus Ag.
„ Osmeroides Letcesiensis Ag.
Eine völlige Uebereinstimtnung mit dem Mergel von Ln-
schitz und Priesen zeigen auch die Schichten von Grabern,
denn sie führen Oslrea polymorpha m., Inoceramus latus ManL,
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51
Nucula producta Nilss., Marginulina Nilssonii Rom., einzelne
Koniferenzweige und Dikotyledonenblätter. Zu genaueren
peträfaktologischen Nachforschungen fehlte bis jetzt die Ge-
legenheit.
Der Planermergel von Kystra am rechten Egerufer ist
bei Weitem ärmer an Peträfakten, als die eben erwähnten Ge-
steine. Er hat bis jetzt geliefert:
Turbinolia centralis Mant. Var. parvula m., sehr selten.
Stacheln von Cidaris vesiculosa Goldf., ebenfalls sehr ver-
einzelt.
Micraster cor anguinum. Goldf.
&Terebratula ornata Rom., nicht selten, besonders in den
obern, dem Plänerkalke nächsten Schichten.
Ostrea lateralis Nilss., ziemlich häufig.
polymorpha m.,
*Pecten membranaceus Nilss., häufig, aber sehr klein.
„ striato-punetatus Rom. ?
Lima Manteliii Goldf.
Inoceramus latus Mant.
„ Cripsii Mant., beide selten.
Cardita QVenericardia) corrugata m., selten.
*Nucula truncala Nilss.
* „ producta Nilss.
„ siäqua Goldf.
„ semilunaris v. Buch.
Pectunculus insculplus m.
, } reticulatus m.
Oucullaea undulala m., selten.
Cardium semipapillatum m., «elten.
* „ scabrum m.
Tellina concentrica m., selten.
Dentalium medium Soto.
Rostellaria Parkinsoni Mant.
„ calcarata Soto., beide selten.
Pteroceras spec. indet.
*Trochus BasleroU Brongn., sehr häufig.
Natica vulgaris m.
Ammonites splendens Soto. affin.
ScaphUes costatus Mant.
4#
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5S
Handies rotundus Sow.
„ plicatilis Sow.
Aptyckus cretaceu* v. Münst.
Frondicularia ovata Rom.
#Frondicularia angustatu Nilss.
„ inversa m.
*Flabellina cordala m.j sehr häufig.
Qliobulina Comptoni Sow.
Pollidpes glaber Rom.
Cgiherina ovata Rom,
Zähne von Galeus pristodontus Ag., sehr selten.
Schuppen von Beryx ornatus Ag.
}? v Ostneroides Lewesiensis Ag.
Noch geringer ist die Anzahl der Versteinerungen Im
Pläuermergel von Horzenz. In diesem beobachtete ich:
Confervites fasciculata Ad. Brongn.
Terebratula semiglobosa v. Buch., äusserst selten.
Ostrea minuta Rom.
Anomia subradiata m.
lAma puuclcostata m.
*Inoceramus Brongniarti Park?
Gervillia solenoides Defr.
*Nucuia truncala Nilss.
* jp producta Nilss.
Cardium semipapillatum m.
Venericardia corrugata m.
Palella dbnidiata m.
Denlaüum medium Sow.
Rostellaria calcarata Sow.
„ subulala m.
Pleuroloma Römeri m. {Rostellaria elongala Rom.')
Cerilhium lessulatum m.
y , Lusclulzianum Gein.
Trochus sublaevis Gein.
» Basler oli Brongn. >.• ■ o
Pleurotomaria granulata Gein.?
Nodosaria linearis Rom. > . <
v Zippei m. r '
Rotalina nitida m. ' >
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53
Gaudryna rugosa d?Orb.
Robulina Comptoni Sow.
Nonionina compressa Rom,
Cyiherina subdeltoidea v. Mümt.
Schuppen von Beryx ornatus Ag.
Einzelne Fischknochen.
Der Plänermergel aus dem Schürfe auf der Höhe zwi-
schen Kautz und Hrobschitz beherbergt:
Randtäfelchen von Asterias quinqueloba Goldf.
Holaster subgtobosus Leske?
Terebratula octoplicata Sow.? immer nur in Fragmenten
aufgefunden.
v ornata Rom.
Ostrea polymorpha m.
„ minuta Rom.
Lama decussata v. Mümt.
v paucicostata m,
Inoceramus latus Munt.
Denlalium medium Sow.
Rostellaria calcarata Sow.
Pyrula planulata Nilss.
Trochus ßasteroti Brongn.
Natica Genta Sow. CHelix G. SowJ = N. acutimargo. Rom.
Nodosaria linearis Rom.
„ Lorneiana <T Orb.
Frondicularia angustata Nilss.
Rotalina nitida m.
Globigerina crelacea <f Orb.
Rosalina moniliformis m.
Texlularia conulus m.
Robulina Comptoni Sow.
Serpula sublorquata v. Münst.
Cyiherina subdeltoidea v. Münst.
Zähne von Odontaspis raphiodon Ag. mit spitzen , die Hälfte
des ganzen Zahnes an Länge fast überragenden Neben-
zähnen.
Schuppen von Beryx ornatus Ag.
Weit grösser ist der Reichthum an Versteinerungen wieder
bei dem lichtgrauen Plänermergel von Wollenitz an der Fger,
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der mit dem von Priesen in jeder Beziehung grosse Ueber-
einstimmung zeigt. Ich fand daselbst:
Fungia coronula Goldf, ziemlich häufig.
*Ostrea minuta Rom.
Pecten membranaceus Nilss.
Inoceramus Brongniarti Park.
* „ undulatus Munt.
* „ Cripsii Munt.
Avicula pectinoides Gein., selten.
Cardita QVenericardiaJ corrugata m., selten.
*Nucula truncala Nilss.
* .j, producta Nilss.
*Cucullaea undulata m.
* Venus laminosa m.
„ pentagona m.
Patella carinala m.
*Dentalium polygonum m.
Roslellaria calcarata Sota.
v megaloptera m.
„ subulata m.
yy tenuistria m.
Pleurotoma Römeri m. (Roslellaria elongata Rom )
*Turritella granulata Sow.
Trochus Basteroli Brongn.
* yy sublaevis Gein.
^Solarium decemcostatum v. Buch.
Natica Gentii Sow. QHelix. G. Sow.') = N acuti margo Rom.
* yy vulgaris m.
Hamites rotundus Sow.
yy plicatilis Sow.
B aculites aneeps Lamk.
Aptychus cretaceus v. Münsl.
Nodosaria Zippei m.
„ linearis Rom.
„ Lorneiana d? Orb.
Frondicularia angustala Nilss.
yy Cordai m.
Cristetlaria ovalis m.
Globigerina cretacea d> Orb
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tiuUmina variabilis <f Orb.
* Robulina Comptoni Soio.
♦Fischschuppen.
Der lichtgraue Plänermergel zwischen llanay nnd Lene-
schitz am linken Egerufer, der dem von Luschilz im Aeussern
sehr ähnlich ist, beherbergt ebenfalls sehr viele Peträfakten,
bei denen das Vorherrschen der Schnecken vor den Ilivalvcn
noch auffallender ist, als gewöhnlich. Nur finden sich mei-
stens undeutliche Steinkerne. Erkennen Hessen suh: Ostrea
minuta Rom., O. lateralis Nils*., Peclen membranaceus Nilss.,
Inoceramus latus Mant., Avicula pectinoides Gein*, *Cardita
corrugata m., Nucula truncata Nilss., *N. producta Nilss.,
*Cucullaea undulata m., C. striatula m., Corbula caudata
Nilss., Dentallum polygonum m., *Rostellaria Parkinsoni Munt.
(äusserst häufig), *Turritella mulüstriata m., Trochus sub-
iaevis Gein., Natten vulgaris m., Scapliiles aequalh Soio,
Ammonites splendens Sow. affin. , Aptychus cretaceus v. Münst.,
Nodosaria annulata m., Nodosaria (DenlalinaJ gracilis d } Orb. y
N. Lornetana cT Orb., *Globigerina cretacea d' Orb. (überaus
häufig), Bulimina Ovulum m., *Rotaüna nitida m., Robulina
Comptoni Sow., Cytherina complanata m , C. aspevula m ., sehr
seltene kleine Haifischzähne.
Der Plänermergel von Patck führt: eine kleine Oslrea,
Cardium lineolatum m., Rostellaria elongala-Röm. Var. minor.,
Scaphites costatus Sow., Valvulina spicula m., Rotalina nitida
m., Globig er ina cretacea d'Orb., Robulina Comptoni Sow.,
Cytherina subdeltoidea v. Münst., C. ovata Rom.
In dem Plänermergel von Kosstitz, der wie der von Ky-
stra den obern Schichten dieses Gebildes angehört, findet man :
Terebralula striatula Mant, *T. ornata Rom., Ostreu vesi-
cularis Lamk., *0. lateralis Nilss., O. minuta Rom., *Pecten
membranaceus Nilss., P. arcualus Sow. ?, Gervillia solenoides
Defr., eine kleine Patella, Frondicularia ovata Rom., F. an-
yustata Nilss., Robulina Comptoni Sow., Cytherina subdeltoidea
v. Münst., kleine Krebsscheeren, ganz gleich den bei Luschitz
vorkommenden; zahlreiche Fischschuppen von Cycloiden und
Ctenoiden, kleine Zähne von Otodus appendiculatus Ag.
Ein flüchtiger Blick auf die voranstehenden Listen von
Peträfactcn lehrt uns schon, dass der Plänermergel, wiewohl
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er aufwärts in den Plänerkalk übergeht, doch ein von ihm
verschiedenes selbstständiges Gebilde darstelle. Abgesehen
von dem sehr konstanten petrographischen Charakter, lassen
sich für diese Selbstständigkeit nicht unwichtige Gründe an-
führen :
1. Der Plänermergel ist so reich an Versteinerungen-, an
Arten und Individuen, wie kein anderes Glied der Kreide-
formation; besonders bei Priesen ist die Menge derselben über-
raschend. Von 541 Speeles, die sich bisher in der Kreide-
formation des beschriebenen Landstrichs gefunden haben, be-
herbergt er allein 220 Arten, also (_0,4} beinahe die Hälfte
der Gesammtzahl. Wenn er nun auch vom Plänerkalke, der 860
Arten, also 0,408 der Gesammtsumme enthält, übertroffen wird,
so überwiegt er doch denselben bei Weitem an Zahl der In-
dividuen.
2. Zahlreiche Peträfakten sind ihm eigenthümlich, und bis-
her in keinem andern Gliede der Kreideformation aufgefunden
worden. Ihre Zahl beläuft sich auf 102, also 0,463 der
Totalsumme, während er nur 94, also 0,434 mit dem Pläner-
kalke gemeinschaftlich hat, und diese sind zum grossen Theile
noch Arten, die im Plänerkalke nur ausnahmsweise, in ge-
ringer Anzahl sich finden; nur 44 Arten kommen in demselben
häufig oder gar vorzugsweise vor. Mit dem Plänersandsteine
theilt der Plänermergel nur 24 Arten, mit den verschiedenen
Schichten des untern Quaders 45 Arten.
3. Das Verhältniss der einzelnen Peträfakten -Familien
ist ein ganz anderes, als im Plänerkalke. Es wird genügen,
auf einige besonders auffallende Abweichungen aufmerksam
zu machen. Die Amorphozoen und Polyparien — im Pläner-
kalke so häufig — fehlen dem Plänermergel fast durchgehend«.
Die Radiarien haben sich in ihm bis auf wenige Arten, die
übrigens auch noch selten sind, vermindert. Die Terebrateln,
die bezeichnendsten Peträfakten des Plänerkalkes, beschränken
sich auf wenige Arten, die nur ausnahmsweise auftreten und
zwar meistens in den obern Schichten , die dem Plänerkalke
noch näher stehen. Die Gattung Lima tritt nur in einigen sehr
kleinen sparsamen Arten auf; die Spondylen sind ganz ver-
schwunden. Nautiken und AmmonUen erscheinen nur sehr
selten und klein; endlich Fischreste, besonders Zähne von
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57
Plakoiden und Gauoiden sind im Plänermergel eine grosse
Seltenheit. Dagegen haben sich die Arcaceen, die Gattungen
Nucula, Pectunculus, Area und Cucullcea^ und zum Theile auch
die Aviculaceen, Cardiaceen und die Conc/ue marina in beson-
derer Mannigfaltigkeit in ihm entwickelt. Die lllä%opoden bieten
einen eben so grossen, wenn nicht noch grossem Formen-
Keichthum dar, als im Plänerkalke. Eine ganz besonders
auffallende Eigenthümlichkeit des Plänermergels ist aber das
Vorwiegen der Gasttcropoden und Tvachelipoden, von denen
der Planerkalk nur einzelne, wenig verbreitete Arten zahlt.
Sie umfassen 45 Arten, also 0,204 der gesammten Petrafakten
des Plänermergels, während man im Plänerkalke nur 20 Arten
antrifft, und diese mit sehr wenigen Ausnahmen sehr vereinzelt.
4. Eine andere merkwürdige Erscheinung ist die fast kon-
stante Kleinheit der dem Plänermergel eingebetteten Verstei-
nerungen , von welcher nur einige Inoceramen, wenige Ce-
phalopoden und Iioslellarien eine Ausnahme machen. Darin, so
wie in den vorhin angedeuteten Verhältnissen der einzelnen
Familien stellt sich eine höchst merkwürdige Annäherung an
die tertiäre Fauna heraus, welche ähnliche Eigentümlich-
keiten wahrnehmen lässt. Diese wird durch den kalcinirtcn
Zustand der meisten Muschelschalen noch mehr bekräftigt,
während eigentliche Steinkerne nur selten sind.
5. Endlich finden wir den Plänermergel wiewohl er an
vielen Punkten vom Plänerkalke bedeckt wird, doch auch an
vielen Orten selbstständig entwickelt, ohne von letzterm be-
gleitet zu sein, so z. B. bei Luschitz, Kautz, Horzenz, Lukow,
Konoged, Priesen u. s. w.
Wiewohl also der Plänermergel sich in vielen wichtigen
Momenten von dem Plänerkalke unterscheidet, so lässt er sich
doch nur an ihn anreihen, da dieser es ist, mit dem er zu-
gleich die grössten Aehnlichkeiten darbietet, wenn auch die
beobachteten Lagerungsverhältnisse es nicht ausser allen
Zweifel setzten. Der Plänermergel muss daher, wie der Pläner-
kalk, dem greychalkmarl parallelisirt werden, umsomehr da
sich ein unmittelbarer Uebergang beider Gebilde in einan-
der wahrnehmen lässt. Besonders deutlich thun auch dieses
die Peträfakten dar. Wir sehen nämlich, dass die Verstei-
nerungen der obersten Pläncrmergelschichten, wie wir sie
weiter oben von Patek und Kosstitz anführten, sehr wohl mit
denen des untern Plänerkalkes z. B.' von Laun und Wollenitz
übereinstimmen.
Ich muss es daher für eine nicht wohl zu rechtfertigende
2erreissung dieses so natürlichen Schichtenkomplexes halten,
wenn man mit Gkinitz den Plänermergel der obern Abtheilung
des englischen uppei* greensand gleichstellen will, um so mehr
da dieselbe durch keine Uebereinstimmung der Peträfakten
bestätigt wird, während sie zwischen Plänerkalk und Pläner-
mergel so gross ist. —
Endlich muss ich eine Ansicht zur Sprache bringen, die
sich bei Erwägung der eben geschilderten Verhältnisse von
selbst aufdrängt. Nach Allem dürfte es nicht unwahrschein-
lich sein, dass der Plänermergel eine, wahre Uferbildung sei,
sich nämlich im seichten Gewässer abgesetzt habe, als das
Meer sich schon bedeutend zurückgezogen hatte. Beson-
ders sprechen die Lagerungsverhältnisse dafür. Wir sehen
den Plänermergel fast nirgends auf dem grossen südlichen
Plänersandsteinterrain aufliegen, sondern erst in der Gegend
des Egerflusses lehnt er sich allenthalben an den Plänersand-
stein an, und verbirgt sich nordwärts bald wieder unter dem
Plänerkalke. Das Meer scheint sich also nach Absetzung des
untern Quaders und Plänersandsteines weiter gegen Norden
zurückgezogen zu haben, daher auch das schwache nördliche
Einfallen aller Schichten. In den seichtem Gewässern lagerte
sich dann der Plänermergel ab, wodurch dasselbe wieder
weiter gegen Norden in ein engeres, aber tieferes Bette zu-
rückgedrängt wurde. Dort schlug sich dann der Plänerkalk
nieder, der in Süden nur in einzelnen kleinen Depots, an
tiefern Stellen des Wassers gebildet, auftritt. Nach neuer-
dings bewirktem Zurückziehn der Gewässer bildete sich erst
der obere Quader, der nur in Norden und Osten sichtbar
wird, aber in einem offenbar noch weit tieferen Bette. Das
jetzige höhere Hervortreten desselben ist Wirkung der spä-
tem Erhebung der Basalte, und der dadurch bewirkten letz-
ten Niveauveränderung der erzgebirgischen krystallinischen
Schiefer.
Mit dieser Ansicht stimmen die oben angeführten Eigen-
tümlichkeiten des Plänermergels. welche ein Annähern des-
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5<J
selben an manche tertiäre Bildungen bedingen, recht gut über-
ein. Besonders spricht dafür die ausnehmende Seltenheit der
Terebrateln, welche, wie L. v. Büch bemerkt, ausgezeichnet
pelagische Muscheln sind. Ihie Stelle nehmen im Pläner-
mergel die zahlreichen Gaiteropoden^ Areaceen u. a. m., welche
rein littorale Formen sind, ein.
Daraus geht aber zugleich hervor, wie gefährlich es sei,
aus diesem Vorherrschen littoraler Formen auf tertiäre Schich-
ten zu schliessen, wie z. B. Murchison gerade darauf seine
Ansicht über die Gosaugebilde hauptsächlich gegründet hat.
Anhang*
Conglomerat- und HippuritenschiclUen.
Die Conglomerat- und Hippuritenschichten , die wohl am
passendsten hier ihren Platz finden dürften } treten zwar nur
an einzelnen Punkten auf und da in geringer Ausdehnung
und Entwicklung; sie haben aber doch so viel Eigenthüm-
liches an sich, dass es schon dadurch gerechtfertigt erscheint,
wenn wir sie von den früher beschriebenen Schichten getrennt
betrachten.
Die Conglomeratschichten — von ihrem beständigen con-
gloineratartigen Aussehen so genannt — finden sich in der näch-
sten Umgebung Bilins an nicht wenigen Punkten der Gneiss-
Plänergrenze, wenn auch nur selten so entblösst, dass da-
durch ihre näheren Verhältnisse offen dargelegt würden. Sie
stimmen überall darin überein, dass sie mehr weniger reich
an Kieselerde sind, ja an vielen Orten einen wahren mannig-
fach gefärbten Hornstein darstellen , während die kohlensaure
Kalkerde ihnen ganz oder doch beinahe ganz mangelt. Die-
ser so völlig von den übrigen Kreideschichten abweichende
petrographische Charakter dürfte wohl einerseits von der Art
ihrer Entstehung und dem Materiale, das sich zu ihrer Bil-
dung darbot, herzuleiten sein, andererseits auch mit ihren
Lagerungsverhältnissen in einiger Beziehung stehn und viel-
leicht wenigstens zum Theile einer eigenthümlichen — ob gal-
vanisch — elektrischen? — Wechselwirkung mit den krystal-
linischen Felsarten, denen sie aufgelagert sind, zuzuschreiben
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sein; denn auffallend bleibt es jedenfalls, dass sie stets solche
bedeckend sjch finden, von welchen sie auch immer zahlreiche
Trümmer in sich aufgenommen haben, während sie da ohne
Ausnahme fehlen, wo die kalkigen Plänerschichten unmittel-
bar auf Plänersandstein oder Quadersandstein ruhen. So sieht 4
man sie in der Umgebung Bilms den Gneiss, bei Teplitz den
rothen Porphyr bedecken. So viel ist durch alle diese Um-
stünde ausser Zweifel gesetzt, dass besondere Lokalursachen
zu ihrer Bildung mitgewirkt haben müssen, und die zahlrei-
chen Thicre, deren Reste wir zuweilen sehr gut erhalten darin
finden, müssen an Ort und Stelle, wo sie später begraben
wurden, unter besonders günstigen Umständen gelebt haben.
Am mächtigsten und deutlichsten finden wir die Conglo-
meratschichten am südlichen Abhänge des Borzcn ohnweit
Kautz und Liebschkz entwickelt. Wenn man daselbst gegen
den Felsengipfel des Borzcn emporsteigt, so sieht man in
einem sich von dort herabziehenden Wasserrisse zuerst in be-
deutender Ausdehnung den Gneiss entblösst. An der Grenze
der Kreideschichten ist er sehr verwittert, stellenweise ganz
zu Gruss aufgelöst. Hie und da durchzielin ibn Gänge rei-
nen graulichen Quarzes. Den Gneiss bedecken nun in einer
Breite und Länge von beiläufig 100 — 150 Schritten folgende
Schichten, von unten nach oben betrachtet:
1. Ein dunkelgefärbter, grüner, grauer, auch brauner, ge-
fleckter, sehr löchriger Hornstein mit grössern und kleinern
Brocken fast immer aufgelösten Gneisses und mitunter ganz
abgerundeten Quarzgeschieben. Er bildet eine 6—10" mäch-
tige Schichte, welche mit ganz ebener Fläche auf dem Gneisse
ruht und fest mit ihm verwachsen ist, so dass man leicht
Handstücke erhält, die zur Hälfte aus Gneiss, zur Hälfte aus
Hornstein bestehen. Er führt häufige Zähne von Olodus
appendlculalus Ag., Odonttutpis raplüodon Ag.j Oxyrrhma
Manteüü Ag.^ selten von tialewt prhtodontus Ag.j JJyboduft
appendkulatus m., Lamna acuminata Ag.? Pycnodus com-
planalus Ag. und Pycnodus Mümlcri Ag.&^ nebst einigen
andern noch unbestimmten Formen; zahlreiche kleine Wir-
. * <
Wenigstens stimmen nie ganz mit den von Aga« sia gegebenen Abbildungen, Vol. 2. -
Tab. 72 a, F. 47 nnd F. 37 and 88 übercin.
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61
bei, die aber, stets zerstört, nur die hohlen Räume zurück-
gelassen haben ; endlich viele Bruchstücke einiger, sehr zier-
licher Korallen, Q&iphotiia? heterostoma m. und S.* biseri-
ata und sehr undeutliche Steinkerne einer Exogyra
C?E.haliotoidea). Alle diese Thierreste sind verkieselt.Nebst-
dem sind dem Gesteine silberweisse Glimmerschuppen und
kleine Parthien einer weichen pechglänzenden braunen Sub-
stanz eingemengt, die nicht selten noch die Form von Hai-
fischzähnen darbieten. Ja man findet dergleichen, die erst
zur Hälfte in diese Substanz umgewandelt sind. Sie scheint
demnach das Produkt einer Epigenese zu sein. —
An einem Punkte liegt auf dem Gneisse auch ein dunkel-
braunes, konzentrisch schaliges, den Eisennieren sehr ähn-
liches festes Gestein, das nur hie und da schwach mit Säuren
braust, grosse Gneissgeschiebe, viele Glimmerschüppchen,
zahlreiche undeutliche Kerne einer Exogyra und sehr ver-
einzelte Fischzähne umhüllt. Der Gneiss ist in seiner Nähe
braun gefärbt, ganz von Eisenoxyd durchdrungen und zum
TJieil aufgelöst.
2. Ein weisslichgraues, löchriges oder dunkelaschgraues,
ganz dichtes kieseliges Gestein mit einzelnen silberweissen
Glimmerblättchen, das oft in feinen parallelen dunklern Streifen
noch die Spuren früherer schiefriger Textur wahrnehmen lässt,
mitunter aber auch ein saudsteinartiges Gefüge annimmt. Nebst
den oben erwähnten Peträfakten, unter denen die Zähne wieder
am zahlreichsten sind, enthält es undeutliche Kerne von Tere-
bratula galUna Brongn. Abdrücke von Pecten serralus NU*9.
und äusserst selten einzelne Foraminifcren (Bulbnina varia-
b'dls d> Orb.y Es wird von zuweilen konzentrischen Streifen
und Adern dunkelgrauen, eisenschüssig braunen oder auch
dunkelgrünen Hornsteins durchzogen. Die Gneissgeschiebe
trifft man darin seltener und kleiner. Mächtigkeit 1 — H Fuss.
3. Ein grobkörniges, graugelbes, thoniges, weicheres Ge-
stein mit Glimmerblättchen und vielen Quarakörnern. Es führt
Fischzähne in solcher Menge, dass sie stellenweise ein Con-
glomerat zu bilden scheinen. Sie sind aber meistens beschä-
digt. Bisher fanden sich Zähne von: Otodus appendiculalus
Ag.y Odontaspis raphiodon Ag. } JLamna acuminala Ag.Vj
Oxyrrhina Manteliii Ag., Galeus pristodontus Ag. x G» appen-
V
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6»
diculatus Ag., Plychodus decurrens Ag., (sehr selten}, PL mam-
millaris Ag., PL triangularis m., Pycnodus complanatus Ag.,
Pycn. subdeltoideus m., P. rhomboidale m., P. rhomboidal** m.
P. scrobiculatus m., P. rostratus m., Gyrodus quadratus m.,
Sphaerodus mammillarisAg., Phylloduscretaceusm., nebst noch
einigen andern unbestimmten Arten. Unter diesen haben kleine
(1—1 t"0 Zähne mit drei gewöhnlich stumpfen Spitzen und schie-
fer vorwärts gerichteten oberer Fläche Aehnlichkeit mit den vor-
dem Zähnen von Cestracion f Agassiz. Vol. 3 Tab. D. Fig. 13.).
Ausserdem stösst man häufig auf kleine walzenförmige,
an beiden Enden gerundete Körper, welche an der Ober-
fläche mitunter seichte Querfurchen tragen und Coprolithen
sein dürften, auf einzelne Schuppen von Osmeroides Lewe-
siensis Ag., kleine Fischknochen und seltene Steinkerne von
Terebratula galüna Brongn. Mächtigkeit 1— Sj'.
4. Ein schiefriges, isabellgelbes, kieseligthoniges Ge-
stein, auch ohne Kalkgehalt, das nebst den Glimmerschuppen
kleine Gneiss- und Quarzgeschiebe in Menge, Fischzähne
aber nur sehr selten umschliesst.
5. Ein weissliches, mehr weniger schiefriges, thoniges
Gestein, das dem Pläner schon ähnlich, aber ohne Kalkgehalt
ist. Versteinerungen scheinen zn fehlen. Dagegen bemerkt
man darin, so wie auch in Nr. £ und 4 einzelne grüne Körner;
auch die Gneissgeschiebe sind oft von Aussen grün gefärbt.
6. Gelblicher Pläner, noch schwach mit Säuren brausend,
mit Terebratula ornata Rom. (häufig, aber meistens ohne Schale),
Ostrea lateralis Nils*., einzelnen Asseln und Stacheln von
Cidaris vesiculo*a Goldf. und einzelnen Haifischzähnen.
7. Weisslicher fester Pläner mit Terebratula semiglobosa
v. Buch., Ostrea lateralis Nilss., einer undeutlichen Exogyra,
Pectenmembranaceus Nilss .^P.serratus Miss., Robulina Comp-
toni Sow., Flabellina eordata m., Stacheln von Cidaris cla-
vigera König, Aplychu* cretaceus v. MünsL und Haifischzähnen.
8. Der gewöhnliche Plänerkalk mit Terebratula ornata
Rom. , Ostrea vesicularis Lamk., Lima Mantellii Goldf., iVu-
cula Iruncata Nilss., Scyphia radiata Mant., Cytherina sub-
deltoidea v. Münst. u.s. w.
Alle diese Schichten fallen mit 15 — 90° SSW., welche
bedeutendere Neigung wohl durch den Phonolith, von dem
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63
sie gehoben wurden, herrühren mag. Sie sind aber nicht an
allen Punkten in ihrer Gesammthcit vorhanden, indem bald
dieses, bald jenes Glied fehlt.
In geringer Entfernung von der eben beschriebenen Lo-
kalität, am linken Gehänge des Liebschitzer Thaies, — Schil-
linge genannt, — trifft man an mehreren Punkten ebenfalls
die Conglomeratbildnngen. Nirgend findet man sie aber an-
stehend, immer verräth sich ihr Dasein nur durch mehr we-
niger häufige, auf der Gneiss-Piänergrenze umhergestreute
Trümmer. Sie bestehen aus thonig-kieseligen Gesteinen von
leber- oder chokoladebrauner, selten gelblichgrauer Farbe,
welche theils leere, theils mit krystalliiüschem Kalke über-
zogene oder auch ganz ausgefüllte Höhlungen besitzen, selbst
aber nicht mit Säuren brausen. Sie schliessen zahlreiche
Trümmer von mitunter aufgelöstem Gneisse, seltner von kör-
nigem Feldspathe oder Quarze ein und enthalten nebst vielen
cylindrischen , vielleicht durch zerstörte vegetabilische Sub-
stanzen hervorgebrachten Höhlungen zahlreiche Versteine-
rungen, gewöhnlich Steinkerne. Ich beobachtete:
Atttraea dislans m.
♦Stacheln von Cidaris clavigera König.
Fragmente von Stacheln einer andern Cidarisart. Sie sind
dünn, 2 — 3 Zoll lang, und mit äusserst feinen, Längs-
linien versehen, die von einigen mehr vorstehenden stark
gekörnten, beinahe dornigen Hippen unterbrochen werden
(Cidaris papillala MantfJ.
Terebratula gallina Brongn.
Ostrea lateralis Nilss.
UMl „ plicato- striata Geinilz?
Exogyra cornu arictis Nilss. ?
Anomia truncata Gein.
Pecten sen*atus Nilss.
Lima aspera Mant. ? „
Spondylus lineatus Goldf.
Nerinea spec. indet.^ und
Serpula gordialis Var. spirala m.
An einer andern Stelle zeigt sich ein graulichweisses,
sandsteinartiges Gebilde, oder auch ein lichtgrauer Hornstein
von sehr ebenem Bruche, oder es bildet ein dunkelaschgrauer
i
i-
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spüttriger Hornstein das Cäment der zahllosen, mitunter sehr
grossen Brocken der mannigfaltigsten Gneissvarietäten. Doch
finden sich auch hie und da die gelblichen, rölhlichen und
leberbraunen Gesteine, die oben beschrieben wurden. Sie
zeigen hier, wie an obiger Stelle, häufige gestreifte und viel-
fach gebogene Iiutschflächen.
Versteinerungen kommen nur sparsam darin vor, und diese
sind gewöhnlich verbrochen und fast unkenntlich. Bestimm-
bar waren; kleine Fischwirbel, einzelne Zähne von Otodus
appendiculatus Ag., Bruchstücke vou Siphonia? heterostoma m.,
Aslraea distans m., Stacheln von Cidaris clavigera König, Os-
trea lateralis Nilss., Bruchstücke einer grossen Auster, viel-
leicht O. plicato-striata Gein., und Exogyra haliotoidea Sow.f
Auf diesen Gesteinen ruht ein graulichweisser, mitunter auch
bräunlichgelber Pläner — den tiefsten Schichten angehörig —
welcher nebst Stacheln von Cidavis vesirulosa Goldf., Micrasler
cor anguinum Goldf., Ostrea reticularis Lamk., O. hippopo-
dium Nilss., Exogyra sigmoidea m., Trümmern eines Inoce-
ramus, Frondicularia ovata Rom., Robulina Comptoni Soto.
und Pollicipes Bronnii Rom. eine ungeheuere Menge meistens
zertrümmerter Seeschwämme führt. Bestimmen Hessen sich dar-
unter: Spongia? ramosa Mant., Manon distans Rom-, M.
sparsum m., M. miliare m., M. megastoma Rom., Scyphia
Manteltii Goldf., Scyphia luberosa Rom., Sc. tenuis Rom.
Die Schalen der Muscheln sind ganz in Kieselerde umgewan-
delt oder der Beginn dieses Prozesses verräth sich doch durch
die auf den Steinkernen liegenden Kieselringe.
Verfolgt man von dem beschriebenen Punkte an die Gneiss-
plänergrenze am linken Gehäuge des Bilathales, so findet man
unsere Conglomeratbildung bald wieder, und zwar ohnweit
der Sauerbrunnenquelle an dem nach Bilin führenden Wege.
Es ist ein dichter, stellenweise selbst feinkörniger, etwas
krystallinischer, kieseliger Kalkstein von grauer, gelblicher,
selten bräunlicher Farbe, welcher zahlreiche Geschiebe von
Gneiss, Quarz und Feldspath nebst einzelnen grünen Körnern
enthält. Versteinerungen scheinen selten zu sein und dann
wenig deutlich. Ich fand nur Zähne von Otodus appendicu-
latus Ag., Ostrea vesicularis Lamk., kleine vertikal gestreifte
Fischwirbel, Ktenoidenschuppen und undeutliche ScypMen-
fragmente.
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Aach auf dem südlichen, dem Zazkathale zugekehrten Ah'
hange des Hradisstes bei Bilin stosst man auf der Gneiss-
grenze auf gleiche Gesteine. Sie bestehen aus einem licht-
bis dunkelaschgrauen, mitunter porösen, kieseligen Gesteine
ohne allen Kalkgehalt, das zahlreiche, oft grün gefärbte Gneiss-
brocken und Parthien eines zelHgen schwimmsteinähnlichen
Gebildes birgt. Zuweilen ist es von zahllosen sehr feinen
konischen Höhlungen durchbohrt, die vielleicht von zerstör-
ten Spongiennadeln herrühren dürften, wie sie z. B. nach Du-
jardin so häufig in der weissen Kreide der Touraine vorkom-
men. Ausserdem finden sich lange schmale knotige Höhlun-
gen, Ueberreste einer zerstörten Nodosaria, vielleicht der
unserm Pläner angehörigen N. linearis Hörn.. Trümmer von
Achilleum glomeratum Goldf., Siphonia ? helerosloma m., Stein-
kerne von Tercbratula semiglobosa v. Buch., Zähne von Oto-
dus appendiculatits Ag. und grosse Ctyc/o?efen-Schuppen.
Geht man an dem Thalgehänge weiter gegen Osten fort
so werden die Gesteine weiss, sandsteinartig:, oder es tritt
bräunlicher und grauer fester Hornstein auf, wie wir ihn in
den Schillingen sahn. Ausser Achilleum glomeratum Goldf.
und Siphonia? helerosloma m. lieferten sie keine Peträfakten.
Einen ganz verschiedenen Charakter tragen die Conglo-
meratschichten an sich, welche am südlichen Fusse desTripel-
berges bei Kutschlin auftreten. Dort ragt an einem Feld-
rande ein wenig umfänglicher Felsen grobflasrigen Gneisses
unter dem Pläner hervor. Eine etwa fussbreite, nach abwärts
sich allmälig verschmälernde uud endlich auskeilende Spalte
in demselben wird von dem nun zu beschreibenden Gesteine
erfällt.
Es ist ein feinkörniger oder ganz dichter Kalkstein von
lichtgrauer oder gelbbrauner Farbe, mitunter gefleckt oder
konzentrisch gestreift, stellenweise auch durch zahlreiche grüne
Körner gefärbt. In dem dichten Kalke liegen häufige Blätt-
chen oder auch grössere Parthien kristallinischen Kalkes,
so wie zahlreiche kleine, wasserklare oder grauliche Quarz-
körner. Eine andere häufige Erscheinung sind die verschie-
denartigen Gneissgeschiebe, welche besonders zunächst den
Wänden der Kluft in dem Kalke eingebacken sind, und ihm
stellenweise ein conglomeratartiges Ansehen geben. Zuweilen
Ceogn. Skizsen. II.
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sind sie, wie der benachbarte Kalk, ganz grün gefärbt. Schwe-
felkies ist in letzterm nur selten eingesprengt. Desto häu-
figer fanden sich Versteinerungen, die hier in ungemeiner
Anzahl, auf engem Räume zusammengedrängt, gelebt haben
müssen, besonders wenn man bedenkt, dass es nur die ge-
ringste Anzahl kennen zu lernen gelang, weil der grösste
Theil aus dem festen Gesteine nicht unversehrt ausgeschlagen
werden konnte, ja viele mit demselben so innig verwachsen
sind, dass erst bei beginnender Verwitterung ihre Contouren
auf der Oberfläche des Gesteines hervortreten. Ich fand:
Marginaria spec. indet.
Gorgonia? spec. indet.
*Astraea parallela m. (? A. geometrica Goldf. bei Gkinitz
Tafel 23 Fig, 5.)
Harmodytes fSyringopora) cretaceus m. Calamopora ca-
tenifera Gem. Taf. 23 Fig. 8. ic. mal.
Säulenglieder von Apiocriniles eUiplicus Mill.
Einzelne Glieder eines Pentacrbüten, deren Gelenkfläche
gerundet eiförmige Blätter zeigt, welche von 5 groben
Zähnen eingefasst sind. Den runden JVahrungskanal um-
gibt eine glatte runde Fläche, die von 10 — 12 länglichen
Höckern umkränzt ist. Es fanden sich vierblättrige Glieder.
Er ähnelt dem P. nodulo&us Rom. aus dem obern Kreide-
mergel von Gehrden.
Stacheln von Cidaris clavigera Kön.
jj „ „ vesiculosa Goldf,
Hippurites eläplicus Gem.
„ subdilatatus Gein.
„ undulatus Gein., alle drei äusserst selten.
#Caprina laminea Gein.
*Terebratula gallina Brongn,
# gallina Var. lata Sote. £ T. peclunculata SchlothJ
Ostrea vesicularis Lamk.
„ lateralis Nilss.
„ plicalo-striata Gein.
Pecten decemcostatus v. Münst.
Lima aspera Mant.
Spondylus striatus Sow.? (Hippurites GeiniteJ
Diceras arietina Lamk ? «ehr selten.
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6» .
Nerinaea Borsoni Calullo.
Fusus nodoms m.
Turbo scrobiculatus m.
Trockus Gurgites Brongn.
Pleurotomaria linearis Mant.
Natica nodosa Geht.
v dkhotoma Gein.
Hieher gehören endlich auch die Gebilde, die in der
Umgebung von Teplitz, am Köpfhügel, bei Settenz and Ja-
nig, oberhalb Schönau u. s. w. den rothen Porphyr bedecken
und die Klüfte desselben ausfüllen. Sie sind schon an einem
andern Orte (Geognostische Skizzen I. Bd. Seite 27 ff.) ausführlich
beschrieben worden. Sie treten bald als grauer, selbst schwar-
zer, brauner oder röthlicher Hornstein oder als mehr weniger
dichter, mitunter ganz quarziger oder auch wieder sehr grob-
körniger Sandstein von grauer, weisslicher oder röthlicher
Farbe auf, welche insgesammt zahlreiche Porphyrgeschiebe
einschliessen und auf Klüften oftmals Krystalle von wein-
gelbem Schwerspath führen. An andern Orten bestehn sie aus
wechselnden Schichten von grobem feldspathhaltigem Sand-
steine, von feinkörnigen quarzigen Sandsteinen, von weissen
oder durch Kohle schwarzgefärbten, schiefrigen, kieseligen
Gesteinen und endlich aus Porphyrconglomeraten, welche zu-
sammen mitunter eine Mächtigkeit von mehr als zwei Klaftern
erreichen, wodurch sie sich bedeutend von den oben geschil-
derten Conglomeratschichten anderer Orte unterscheiden. Auch
sie sind reich an Peträfakten, die sich aber fast ausschliess-
lich in den Hornsteinen, äusserst selten im Sandsteine finden.
Ich erhielt von daher: eine Eschara, Astraa mullifida m.,
Stacheln von Cidaris clavigera Kon., Micraster cor anguinum
Goldf.y Tercbratula gallina Brongn.; T. Mantelüana Sow.,
T. senäglobosa Sow. *), Ostrea lateralis Nilss., Pecten ser-
ratus Nilss.j Lima Reichenbachi Gein., Spondylus spinosus
Goldf. , Sp. striatus Sow.; Pleurotomaria linearis Mant., Ser-
pula gordialis Var. sptrata »* v Zähne von Otodus appendi-
*) Dr. Bischof in Teplitz besitzt ein in Eisenkies verwandeltes Exemplar
von dieser, das innen mit Quarzkrystallen ausgekleidet, und endlich mit
blättrigem Schwerspath zur Gänze ausgefüllt ist.
5*
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68
culalus Ag. Also auch durch die Versteinerungen wird die
Uebereinsümmung der Teplitzer Schichten mit denen aus der
Umgebung von Bilin klar dargethan.
Aus der gegebenen ausführlichen Darstellung der £onglo-
meratschichten , welche den sächsischen Schichten vom Tunnel
bei Oberau und aus dem Plauenschen Grunde ganz analog seyn
werden, lassen sich nun folgende Schlüsse ziehen:
1. Aeltere sandsteinartige Kreideschichten haben das
Material zu ihrer Bildung geliefert, weshalb sie auch durch-
gehends des Kalkgehalts entbehren mögen. Aus demselben
Grunde dürften sie auch vergebens da gesucht werden, wo
die altern Sandsteinschichten noch unversehrt vorhanden sind.
Ihr inselförmiges, sehr enge begrenztes Auftreten mag theils
in verschiedenen nur lokalen Bedingungen, die zu ihrer Ent-
stehung nothwendig waren, seinen Grund haben, theils aber
auch vielleicht durch spätere Revolutionen, welche die frag-
lichen Schichten betrafen und grösstentheils zerstörten, ver-
ursacht worden sein. Das Letztere wird durch die so äusserst
geringe Mächtigkeit der Conglomeratschichten um so wahr-
scheinlicher.
2. Sie sind älter, als der Plänerkalk, welches durch die
überall stattfindende (Jeberlagerun? durch letztern ausser allen
Zweifel gesetzt wird. Dadurch wird es auch möglich, dass
die Plänerschichten am Panznershügel bei Bilin , die den un-
tern Schichten dieses Gebildes angehören, Trümmer der Con-
glomeratscbichten mit Peträfakten einschliessen können.
3. Dem ohngeachtet werden sie doch dem Plänerkalk*
angehören, dessen tiefste Schichten sie gleichsam darstellen.
Denn einerseits Usst sich wie z. B. am südlichen Fnsse des
Borzen bei Liebschitz, ein unmittelbarer Uebergang von ihnen
in den gewöhnlichen Plänerkalk nachweisen; andererseits
stimmt auch ein grosser Theil ihrer Versteinerungen mit denen
des Plänerkalks überein. z. B. Apiocrinites ellipticus., Mi-
craster cor anguinum, Cidaris clavigera, C. vesiculosa , Tere-
bralula scmiglobosa, T. Mantelliana, Ostrea vcsicularis, O.
lateralis, Anomia truncala, Pectcn serratus, P. decemcosla-
twi; Lima Manlelliij Spondylus spinosusj Sp. lineatus, Trochus
Gurgites , Pleurotomaria linearis, Bulimina variabüis, und die
Haifisch- und Pyknoduszähne. Nur wenige Versteinerungen
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69
sind ihnen eigentümlich oder kommen mit denen älterer Schich-
ten überein. Es dürfte demnach schwierig sein, die von Ro^mer
und Geimtz ausgesprochene Meinung, wornach die Conglo-
meratschichten, die übrigens ganz mit den sächsischen Tun-
nelschichten übereinstimmen, dem upper grecnsand gleichzu-
stellen kämen, mit hinreichenden Gründen zu unterstützen.
Die Schichten vom südlichen Fusse des Tripelberges bei Bilin
weichen aber von den übrigen schon durch die darin enthal-
tenen Hippuriten etwas ab, und scheinen den Uebergang zu
dem nun zu schildernden Hippuritenkalke zu bilden.
Dieser dürfte jedenfalls von etwas höherm Alter sein,
als die übrigen Conglqmeratschii'htcn, mit denen er übrigens
manches üebereinstimmende hat, und bildet gleichsam ein ver-
mittelndes Glied zwischen den kalkigthonigen Gliedern der
Kreideformation, die mit dem Plänermergel abgeschlossen sind,
und den sandigen, die mit dem Plänersandsteine beginnen.
Diesem Charakter getreu nimmt er auch aus beiden Gruppen
Versteinerungen auf, zu welchen dann noch eine bedeutende
Anzahl eigentümlicher hinzukommt ; ja in Bezug auf die Pe-
träfakten nähert ersieh selbst dem ältesten Gliede, dem Quader-
sande, mit dem er manche Species theilt, nicht wenig.
Er ist am westlichen Gehänge des Kutschliner Spitalberges
durch zahlreiche Steinbrüche aufgeschlossen, und wird gegen
Osten durch den Basalt des Spitalberges abgeschnitten. Er
findet sich aber auch gegen Südwest am linken Ufer des Äizka-
baches, wo er sich bis gegen die Biliner Chaussee hin aus-
dehnt, so dass das kleine Depot seine grösste Ausdehnung
von W. nach 0. besitzt und durch die Thalbildung erst später
in zwei fast gleiche Hälften zerrissen ward.
Das Gebilde ruht auf dem Gneisse, der nicht nur überall
in seiner Umgebung, sondern auch unter ihm selbst im Thale
anstehend getroffen wird. Dem Kalke zunächst ist der Gneiss
sehr aufgelöst, weich, weiss, grau, grünlich oder von reich-
lichem Eisenoxyd rothbraun gefärbt. Auf den Klüften führt
er hie und da zarte sternförmige Arragonkrystalle und eine
weisse alumin itähnliche Substanz. Erst in der Tiefe einiger
Klaftern erlangt er grössere Festigkeit.
Ueberlagert wird der Hippuritenkalk unmittelbar von sehr
thonigem Plänerkalk, der ostwärts sich zu viel grösserer Mäch-
tigkeit entwickelt.
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70
Die Mächtigkeit des ganzen Gebildes übersteigt kaum
3—9 Klaftern. Es wird durch horizontale Klüfte in einige
1 — 1 % Ellen starke Bänke getheilt, die durch senkrechte
Klüfte wieder in grosse quaderähnliche Blöcke zerspalten wer-
den. Die Spalten sind theils leer, theils mit Kalkmilch über-
zogen, theils mit eisenschüssigem Thon ausgefüllt, am sel-
tensten aber mit Krystallen wein- und honiggelben Schwer-
spaths überkleidet.
Das Gestein selbst hat eine sehr wechselnde Beschaffen-
heit. Bald tritt es als sehr fester grobkörniger krystallini-
scher Kalkstein auf, ganz ahnlich manchem Urkalkstein ; bald
sind die Körner durch ein mehr thoniges, sehr eisenschüssi-
ges Cament lockerer gebunden ; bald hat man einen graulich-
oder gelblichweissen ganz dichten Kalkstein vor sich. Ge-
wöhnlich hat es viele silberweisse Glimmerbiattchen und zahl-
lose fast durchsichtige Quarzkörner beigemengt, letztere von
der Grösse eines Hanfkornes bis zu der einer Erbse. Wenn
nun diese an Menge überwiegen, was nicht selten statt findet,
so hat man es mit einem groben festen Sandsteine mit kal-
kigem Cämente zu thun. Selbst nuss- und eigrosse Quarz-
geschiebe liegen mitunter darin, und geben ihm das Ansehn
eines groben Conglomerates. Der Quarz enthält zuweilen
schwarzen Turmalin, ja es kommen Partikeln des letztern
auch unmittelbar im Kalksteine vor. Sehr häufig trifft man
Gneissgeschiebe darin an,, bald klein, bald faust-, selbst kopf-
gross, besonders in den obern lockern Schichten und in den
untersten; in den mittleren, welche zugleich die festesten sind,
beobachtet man sie verhältnissmässig selten. Im städtischen
Steinbruche liegt der Sohle des Kalksteins zunächst eine Schichte
dicht an einander gereihter, grosser, aber nicht sehr abge-
rundeter Geschiebe von weissem, gelblichem oder graulichem
Quarz mit zahlreichen grossen schwarzen Turmalinkrystallen,
welche selten Endflächen zeigen, meistens zerbrochen und mit-
unter wieder zusammengekittet erscheinen. Bei manchen Kry-
stallen sind dünne Blätter von Quarz zwischen die Lamellen des
Turmalins eingedrungen, und wechseln mehrfach mit ihnen. Die
Quarzstücke sind übrigens mit dem Kalksteine ziemlich fest
verwachsen, so dass es nicht schwer hält, beide Gesteine in
einem Handstücke vereinigt zu erhalten.
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71
In dem Kalksteine liegen ferner nicht selten Knollen pris-
matischen Eisenkieses, zuweilen an der Oberfläche mit deut-
lichen spiessigen Krystallen besetzt. Von ihrer Verwitterung
schreiben sich die häufigen Parthien von Eisenoxydhydrat
her, die man im Gesteine antrifft. Sehr sparsam vertheilt ist
aber der hexaedrische Eisenkies, der hin und wieder aus klei-
nen Hexaedern bestehende Drusen bildet; noch seltener findet
sich Bleiglanz, theils eingesprengt, theils in freien Räumen
in kleinen, sehr langgezogenen Hexaedern angeschossen.
Stellenweise wird der Kalkstein löcherig und dann sind
die leeren Räume theils mit sinterigem Kalke ausgefüllt, theils
mit fasrigem ausgekleidet. Auch an Drusen von Kalkspath
fehlt es nicht, doch erreichen sie nie eine bedeutende Grösse.
Einzelne Kalkspathrhomboeder sitzen auch auf den grossen
Muschelsteinkernen zerstreut.
Paläontologischer Charakter. Der Hippuritenkalk
ist sehr reich an Versteinerungen, die aber meistens der
Schale ermangeln, und nur Steinkerne zurückgelassen haben,
und selbst diese sind wegen der Grobkörnigkeit des Gesteins
oft ganz undeutlich, so dass sich kaum die Gattung, der sie
angehören, genügend erkennen lässt. Aufgefunden wurden
bisher:
Marginaria elliptica v. Hagen.
„ parvula v. Hagen.?
Escharina megalosloma m.
Pustulopora Goldfusm Rom.
Turbinolia centralis Mant.
Asträa macrocona m.
Stacheln von Cidaris vesiculosa Goldf., sehr selten.
„ einer unbestimmten ddaris- Art.
Tetragramma variolare Ag., sehr selten.
#Hippurite* Germari Gein.>
* „ ellipticus Gein.
* „ falcatus in.
* v undulatus Gein., alle vier, besonders H. Ger-
mari und undulatu*, äusserst hiufig.
Terebralula gatäna Brongn., sparsam.
„ galüna Var. lata 8ow. ( T. pectunculuta Schloth.J
Oslrea reticularis Lamk., sehr selten.
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7*
Ostrea reticularis Var. blauriculata Lunik.
* „ pticato-slriata Gein.
„ subplicata Gein.
yy macroptera Sow.
Exogyra haüotoidea Sow.
i} auricularis Wahlb.
Pecten membranaceus Nils*.
yy acuminatus Gein.
yy decemcostatus v. Münsl., alle sehr selten.
Lima aquicostata Gein.
yy elongata Sow.
* yy aspera Munt
yy Reichenbachi Gein.
yy lavissima m.
yy Manteliii Goldf., sehr selten.
*8pondylus striatus Sow? (Hippurites Geinil%.)
Inoceramus latus Mant.
yy myliloides Manty beide selten.
Mytilus undulalus m.
Trigonia spec. indeterm.
Nucula concentrica Gein.y selten.
Pectunculus brevirostris Sow.
„ spec. indeterm.
Cucuüaa glabra Sow.y sehr selten.
Diceras spec. indeterm.
* Cardium alternans m., äusserst häufig.
y 9 asperum v. Münst.
yy alutaceum v. Münzt.
y 9 dubium Gein.
yy spec. indeterm.
Venus spec. indet.
Lucina Reichn Rom? sehr selten.
Panopaea Gurgites Brongn.
yy plicata Sow.
yy sinuata m.
Patella Orbis Röm.y sehr selten.
* Pterocera? gigantea CRostellaria gig. GeinJ sehr häufig,
aber immer nur Steinkerne, an denen der Flügel
und der Kanal abgebrochen ist.
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73
Pteroceraf graciüs m., sehr vereinzelt.
Volvaria laevis Sow.? selten.
Strombus ventricosus m., sehr selten.
Pleurolomaria linearis Moni.
Natica canalkitlala Sow.
* v nodosa Gein.
* ;y dicholoma Gein.
Ammonltes rhotomagensis v. Buch., äusserst selten und klein.
Aptychus complanatus Gein.
Serpula amphisbaena Goldf.
11 ' r gordialis Schloth, i >
b filiformis Sow.
Unbestimmte Haifischzähnc, sehr selten.
Aus diesem Verzeichnisse ergibt sich, dass der Hippu-
ritenkalk eine gleich grosse Anzahl Versteinerungen mit dem
Plänerkalk und dem Quadersandstcine gemeinschaftlich hat,
nämlich 0,35 der Gesammtzahl der bestimmten Species, wäh-
rend beiläufig eben so viele (0,302) ihm eigentümlich zu
sein scheinen. Daraus geht schon der Unterschied von den
übrigen Conglomeratschichten und die Annäherung an die san-
digen Kreideschichten, die wir oben ausgesprochen haben,
deutlich hervor. Hiezu kömmt nun noch, dass manche der
für die Conglomeratschichten und den Pläner bezeichnendsten
Arten, z. B. die zahlreichen Fischzähne unserm Kalke fast
gänzlich abgehen. Den Platz aber genau zu bestimmen^ den
er in der Reihe der Kreidegebildc einnimmt, dürfte bei seinem
beschränkten Vorkommen bis itzt wohl ausser dem Bereiche
der Möglichkeit liegen.
Ganz dasselbe Gestein findet man in einem viel höhern
Niveau auf dem nördlichen Gehänge des Zizkathales. Es be-
deckt ebenfalls den Gneiss, hat aber eine sehr geringe Mäch-
tigkeit. Es ist krystallinisch körnig und voll von mitunter
sehr grossen Gneissbrocken, so wie von grossen Quarzge-
schieben, die hie und da ebenfalls schwarzen Turmalin ent-
halten. Versteinerungen sind selten und undeutlich. Doch
erkennt man Trümmer von Hippurites undulatus Gein., Tere-
bratula gallina Brongn. und grossen dickschaligen Austern.
Dieses kleine Depot von Hippuritenkalk wird ehemals ohne
Zweifel mit dem von Kutschlin zusammengehängt haben; dle-
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74
ser Zusammenhang scheint aber bei Emporhebung der benach-
barten Basalte des Spital- und Baffonsberges aufgehoben, ein
Theil des Lagers zu einem bedeutend hohem Niveau empor-
gehoben, ein anderer aber gänzlich zerstört worden zu sein.
III. Pläner Sandstein .
Dieser scheint im nordwestlichen Theile des beschriebenen
Distriktes, in der Umgebung von Aussig, Teplitz und Bilin,
ganz zu fehlen, und selbst weiter südwärts kömmt er Anfangs
nur in einzelnen Parthien, gewöhnlich in tiefern Thalrissen,
zum Vorschein. Erst auf den Höhen, die das Woparner Thal
begrenzen, am südlichen Fasse des Lobosch, im Thale von
Watislaw, bei Schelkowitz und Trziblitz, Ranai, Hradek und
Weberschan beginnt er eine grössere Ausdehnung zu ge-
winnen. So sehen wir ihn auch am rechten Ufer der Elbe
bei Czernosek, am Gipfel des Hradek u. s. w. auftreten, wäh-
rend auf den östlicher gelegenen Höhen (bei Kamaik, Leit-
meritz) sich schon wieder der Plänerkalk darüber legt. Am
rechten Egerufer endlich wird seine Verbreitung allgemein,
indem dort die höhern Schichten entweder fast gar nicht ent-
wickelt oder , was wahrscheinlicher ist, zum grössten Theile
wieder zerstört worden sind. Man kann ihn dort auf allen
den langgezogenen Höhen antreffen, die Laun zunächst von
Ost nach West verlaufen, in einiger Entfernung aber tiefer
werdend , alle von Nord nach Süd in paralleler Richtung ge-
gen das Rakonitzer Gebirge, den Sban, ansteigen. Sie haben
einen so regelmässigen geognostischen Bau, dass ein solches
Thal ein treues Bild aller übrigen gibt. In der Tiefe ist näm-
lich der rothe Sandstein entblösst, der an den Thalgehängen
mehr weniger hoch emporsteigt; darüber legt sich ein meistens
nicht sehr breiter Streifen von Quadersand, während die oft
ziemlich ausgedehnten Plateaus, die den Gipfel dieser Höben
einnehmen, vom Plänersandsteine gebildet werden. Steht man
auf einem derselben, welche gegen den Sban hin an Höhe all-
mälig zunehmen, so erscheint die ganze Umgegend als eine
freilich hoch gelegene Ebene (von 12 — 1800' über der Nord-
see), in welcher später durch Wirkung der Fluthen zahlreiche
tiefe parallele Thäler eingerissen wurden. Sie stehen als Quer-
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75
thäler alle senkrecht auf dem Hauptkamme des Sban, der fast
von Ost nach West verläuft, bis endlich in der Nahe von Laun
die nördliche Richtung der Strömungen durch die stärkern
der Eger neutralisirt und zuletzt überwunden wurde, so dass
daselbst die Richtung der flachen Höhen, deren Zwischen-
thäler nur bis auf den Quadersand, nicht aber bis auf den
rothen Sandstein ausgewaschen wurden, dem Laufe der Eger
mehr weniger parallel wird. Eben so allgemein ist seine Ver-
breitung im Rakonitzer Kreise und im nördlichen Theile des
Kaurzimer Kreises, indem er auch da, von jüngern Schichten
nicht bedeckt, die ausgedehnten Hochebenen dieses Land-
strichs zusammensetzt, während in den zahlreichen Thalein-
rissen der untere Quadersandstein oder die Steinkohlengebilde
zum Vorschein kommen.
Hangendes und Liegendes. Im nördlichem Theile
des untersuchten Bezirks ist der Plänersandslein sehen bis
auf sein Liegendes durchgerissen. Doch sieht man ihn auf
den Bergen zwischen Libochowan und Czcrnosek. auf den
das Woparner Thal begrenzenden Höhen, im Thale von Wa-
tislawund bei Weberschan deutlich den Schichten des Quader-
sandsteins aufgelagert. Jenseits der Eger lässt sich diese Auf-
lagerung an den Gehängen aller der zahlreichen Thäler, die
dort das Land durchschneiden, in stundenweiter Ausdehnung
verfolgen. Der einzige Umstand, welcher einige Abwechslung
in diese Einförmigkeit bringt, ist der, dass der Pläncrsand-
stein bald auf diesem, bald auf jenem Gliedc des Quader-
sandes ruhend angetroffen wird, was weiter unten noch na-
her erörtert werden soll.
Mit eben solcher Regelmässigkeit kann man die Auflage-
rung des Plänersandsteins auf dem untern Quader an den Ab-
fällen der Hochebene des Rakonitzer Kreises in die Thäler
der Eger von Libuss bis Budin, der Moldau von Weprzek
bis Lobecz hinter Mühlhausen, des rothen Bachs bei Welwarn
u. s. w. beobachten.
Bedeckt wird der Plänersandstein theils vom Plänermer-
gel, theils, wo dieser mangelt, unmittelbar vom Plänerkalk.
Doch sind die nähern Verhältnisse der Auflagerung nur an
sehr wenigen Punkten dem Auge des Gcognostcn unmittelbar
aufgeschlossen.
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76
Mächtigkeit. Am mächtigsten tritt der Plänersandstein
auf in dem Thale, das von Hradek nach Weberschan hinab
verlauft, am rechten Elbufer bei Grossczernosek und an man-
chen Punkten am südwestlichen Ende des Saazer Kreises,
z. B. bei Semich und Neuschloss, im Boonvalde n. s. f. Doch
auch an diesen Orten wird seine Mächtigkeit kaum 60—120
Fuss übersteigen; an andern nimmt sie bis auf«-— 3 Klaftern ab.
Schichtung. Nur in den obersten Schichten zeigt er
die den Pl&nerkalken eigenthümliche dünn plattenförmige Ab-
sonderung. Gewöhnlich bildet er 1—6 Fuss starke Bänke,
die durch verticale Bisse in oft sehr mächtige Quadern ge-
trennt sind. Dann eignet sich das Gestein auch zu grössern
Steinmetzarbeiten. Die Schichten liegen entweder fast hori-
zontal oder fallen unter einem spitzigen Winkel gegen N.,
NW. oder NO. So hat man z. B.
bei Slawetin das Fallen nach NNW. mit .... 10°,
„ Perutz horizontal,
im N. von Tuchorzitz das Fallen nach N. mit . . 10%
zwischen Chlumczan und Brdloch das Fallen nach N.
mit «... 8—10°,
in der Schlucht unterhalb Smolnitz das Fallen
nach N. mit 10°,
zwischen Laun nnd Zittolieb fast horizontal,
„ Semich und Neuschloss das Fallen nach
N. mit 8—10°,
„ Neuschloss und Oppoczna das Fallen
nach NNW. mit 6—10°,
bei Oppotzna am Wege das Fallen naeh NW.
mit 8ö—30°,
welches der einzige Punkt ist, an welchem man ein stärkeres
Einschiessen der Schichten beobachtet; jedoch scheint diess
nur eine lokale Muldenbildung zu bezeichnen, da man weiter
aufwärts im Thale bald wieder die gewöhnliche sanfte Schichten-
verflächung antrifft.
Auf den Klüften ist das Gestein sehr oft mit Kalkmilch dick
beschlagen, jedoch immer nur in den obern Schichten, ein
Beweis, dass dieser Beschlag sehr neuen Ursprungs ist und
seine Entstehung der Einwirkung des kohlensäorehaltigen
Athmosphärwassers auf den Kalkgehalt des Pl&nersandsteins
verdankt.
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77
Petrograp bischer Charakter. Der Plänersandsteiu
charakterisirt sich im Allgemeinen als ein thonigsandiges Ge-
stein mit kalkigem Bindemittel, welches stets mehr weniger
silberweisseGlimmerblättchen beigemengt hat. Uebrigens ent-
faltet er eine Menge von Nuancen. Bei Trziblitz, Schelko-
witz, Watislaw und Hradek erscheint er als ein weisslicher
oder gelblicher lockerer glimmeriger Sandstein, der stark ab-
färbt und mit Säuren braust. Oestrich von Ranai nimmt er
viel Eisenoxyd auf, das ihm manchmal eine konzentrische
Streifung ertheilt. Bei Hradek, Weberschan, Tuchorzitz, Pe-
rutz, auf der hohen Kuppe bei Marquaretz u. s. w. bildet er
ein weisses oder gelbliches, sehr feinkörniges homogenes
festes Gestein, das ausser sehr kleinen Glimmerschüppchen
keine fremde Beimengung, auch fast keine Peträfakten ent-
hält, jedoch noch mit Säuren braust. Nur zwischen Lippenz
und Dreiamseln finden sich gelbe dichte Varietäten mit sehr
ebenem Bruche, welche jedes Kalkgehaltes ermangeln und
in dünne Platten gespalten sind. Nördlich von Tuchorzitz
zeichnet sich das Gestein durch eine schöne und sehr regel-
mässige bandförmige gelbe Streifung aus. Diese dichten Va-
rietäten sind es auch, welche am wenigsten zerklüftet sind
und sich daher vorzugsweise zu Steinmetzarbeiten eignen,
wozu sie auch bei Hradek und Tuchorzitz benützt werden.
Mitunter nimmt der Plänersandstein ungewöhnlich vielen
kohlensauren Kalk auf und wird dadurch zu einem grauen
dichten Kalkstein, der aber doch die eingestreuten Glimmer-
blättchen beibehält. Diese Varietät bildet nur einzelne Knollen
in dem gewöhnlichen Plänersandstein, in welchen sie an der
Peripherie allmälig übergehen. Bei Hradek zeigen sie aber
noch besondere Eigentümlichkeiten. Sie bilden nämlich % — 1'
dicke cylindrische Massen, die von koncentrischen Schalen
gewöhnlichen Plänersandsteins eingehüllt sind. An beiden,
an dem Kerne, den man ohne Schwierigkeiten auslösen kann,
und an den Schalen lassen sich zahlreiche gestreifte und viel-
fach gebogene Hutschflächen wahrnehmen. Das Ganze ist
mitunter grossen versteinerten Baumstämmen täuschend ähn-
lich, und stimmt mit den sogenannten Trachytumläufern des
Siebengebirges überein. An andern Orten nimmt der kohlen-
saure Kalk mehr krystallinisches Gefiige an, und man hat nun
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78
einen aschgrauen, sehr festen, feinkörnigen, krystallinischen
Kalkstein vor sich, der bald nur einzelne Knollen, bald ganze
Schichten zusammensetzt und zum Kalkbrennen verwendet
wird. z. B. bei Sinolnitz, Oberroczow, am Boor, am südlichen
Fussc des Lobosch u. s. w.
Zwischen Zittolieb uud Laim und bei Ernestdorf stellt
der Plänersandstein ein gelblich- und graugeflecktes, auch
ganz graues dünnschiefriges rauhes Gestein dar, das viele
Glimuicrblättchen und einen bedeutenden Kalkgehalt besitzt.
Es nähert sich dem Ansehen und zum Theile selbst den Pe-
träfakten nach manchen Plänerkalken.
Bei Schelkowitz, Seinbsch, am westlichen Fussc des Lo-
bosch u. a. 0. schwindet der Kalkgehalt ganz, und man hat
theils eine sehr leichte, weisse, gelbliche oder grünlichgraue,
manchem Tripel ähnelnde sandige Masse vor sich oder, wie
an letzterem Orte, einen fast dichten, grauen, glimmerigen
Sandstein, der in der Tiefe mächtige Bänke zusammensetzt.
Auf den Höhen, die das Woparner Thal begrenzen, bildet
er ebenfalls eine weissgraue, äusserst feinkörnige, kieselige
Masse ohne allen Kalkgehalt, die ausser einzelnen grössern
Löchern von zahllosen feinen, ziemlich geraden Kanälen
durchbohrt ist, die nach allen Richtungen verlaufen, und sich
auf der Bruchfläche nur durch ihren rundlichen Querschnitt ver-
rathen. Sie dürften von zerstörten organischen Körpern, viel-
leicht von kleinen Serpuln herrühren.
Chemischer Charakter. Der Plänersandstein von
Trziblitz gab nach der von dem hiesigen Herrn Apotheker
Herum. Müller vorgenommenen Analyse:
Kohlensauren Kalk 1 6,600
Unlösliche Stoffe:
Kieselerde, Sand und Thon 76.062
Eisenoxyd 0,600
Thonerde 0,186
Bittererde 0,21»
Wasser und Verlust 6,640
100,000
Fremd artige Beimengungen. Diese beschränken sich
fast ganz auf den prismatischen Eisenkies, der an manchen
79
Orten z. B. bei Hradek in unzähligen strahligen Nieren inne
liegt. Oft ist er auch das Verstcinerungsmittel von Stengeln
und Holzstücken, besonders aber von Scyphien, die aber da-
durch so unkenntlich geworden sind, dass sich ihre Specics
nicht mehr bestimmen lassen.
Hier und da, im Ganzen genommen aber selten, nimmt der
Planersandstein auch grüne Körner auf, die in den kalkigen
Gesteinen von Lichtowitz und Kuttomirz besonders häufig sind,
und ihnen eine dunkle Färbung ertheilen. Weit sparsamer
sind sie in dem kalkigen Sandsteine am südlichen Fusse des
Lobosch und in dem schön weissen Plänersandsteine von der
Tuchor/.itzcr Kapelle.
Am Schelkowitzer Berge u. a. a. 0. findet man, wiewohl
selten, grössere Quarzgeschiebe darin, bei Trziblitz selbst
kleine Drusen ganz wasserhellen Bergkrystallcs.
P aläontologischcr Charakter. Im Allgemeinen sind
Versteinerungen im Plänersandsteine eine seltene Erschei-
nung, und zwar finden sie sich in dem dichten homoge-
nen Gesteine, das die Steinmetze so sehr schätzen, am sel-
tensten; weit häufiger sind sie in dem lockern abfärbenden
kalkigen Sandsteine von Hradek, Trziblitz und Schelkowitz.
An manchen Punkten, die durch grosse Steinbrüche aufge-
schlossen siud, wird man Tagelang doch vergeblich nach ir-
gend einer Versteinerung forschen.
Die von mir bisher aufgefundenen Versteinerungen sind
folgende :
Salix fragiliformis Zenker, (Hk. Tz. Lo.) #).
Acer, ttpec. indetemi. (Tz.)
Kätzchen von Betulineen (Tz.)
Koniferenzweige (Hk. Tz. Z.)
Caulerpites fastigiatus Prcsl. (Hk. Pe.)
Comics gibbus m. (Tz.)
Holzfragmente mit keulenförmigen Auswüchsen ##) (Tz.
Hk. S.)
*) HJc. = Hradek, Tz. =z Trziblitz, Lo. r= Lobositz, Schz. rr Schelkowitz,
S. = Semsch, O. rr Oppoczno, Tu. rs Tuchorzitz, 8m. — Smolnitz, Pe. =
Perutz, Z. = Zittolieb, Sbsch. zz Sembsch, Ry. — Kanay, Za. — Zaluzy.
**) Es sind | — i Zoll starke keulenförmige oder cylindrische, oft von den
Seiten etwas zusammengedrückte, am freien Ende stets abgerundete Kör-
I
Scleroätes? Gein. (Hk.)
Scyphia anguslata Rom.? Ist gewöhnlich in Eisenkies um-
gewandelt, daher nicht mit Sicherheit zu bestimmen. (Hk.)
Scyphia subreHculata Münst. (Tz.)
Discopova hexagona m. (Hk.)
Rosadlla disciformis m. (Hk.)
p spec. indeterm. (Hk.)
Randt&felchen von Asterias quinquehba Goldf. (Hk.)
Mieraster cor anguinum Goldf, (Tz. Hk.), sehr selten.
Terebratula triangularis Nilss. (Hk.), sehr selten.
* „ alata Lamk. (Hk. Tz. Schz. S. Tu.), ziemlich
häufig.
^ pumila v. Buch. (Hk. Tz. 0.), selten.
Ostrea reticularis Lamk. (Hk. Tz. Lo.), bei Lobositz sehr
häufig.
* „ „ Vor. Iruncata (Hk. Tz.)
y , Mlssoniv. Hagen. (Tz.), auf Ammoniten aufsitzend.
„ lateralis Nilss. (Hk. Schz. Tz.) selten.
* Exogyra Columba Goldf. (Hk. Tz. Tu. Schz. Sm. S.), bei
Hradek häufig, doch fast immer als Steinkern, an den an-
dern Orten selten.
Anomia radiata Sow.? (Pe.)
* Pecten laminosus Mant. (Hk.Tz.Z. S. Tu.) ziemlich ver-
breitet und häufig.
„ circulari* Goldf. (Hk. Tz.), selten.
* „ strialo-punctatus Rom.? (Hk. Tz. Schz.) '*) und
* y squamifer Geinit% (Hk. Tz. Schz.) Beide gehören
per von £ — H Zoll Länge , die entweder ans dem in Steinmasse umge-
wandelten Holze zum Theile hervorragen, oder noch rings in kohlige Masse
eingehüllt sind, oder wo die Holzmasse zerstört ist, in eine entsprechende
freie Höhlung hineinragen. Ich glaube sie mit den von Gkinitz beschrie-
benen ähnlichen Körpern in eine Klasse setzen , und sie fiir Ausfüllungen
der Gänge von das Holz anbohrenden Käfern oder Mollosken (?) halten zu
> müssen. Sie sind mitunter in grosser Menge zusammengedrängt, so dass
nur ein geringer Zwischenraum bleibt. Am schönsten fanden sie sich im
Plänersandstein von Hradek und Trziblitz und im Grünsandstein von Laun
und Czendziz, doch trifft man sie auch im Plänerkalk, Plänermergel und
Ezogyrensandstebi.
*) Alle gefundenen Exemplare sind mehr kreisrund und weniger schief, als
die SowKRBV-sche Abbildung Tab. 803. Fig. 5, 7. von P. arcvatus
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zu den häufigsten und am meisten charakteristischen
Peträfakten des Pl&nersandsteines.
Pecten Faujasn Defr. ( Schz.), sehr selten.
„ obliqmis Sow.? (Tz. Schz.)
decemcoslatus v. Mimst. (Tz.,) beide selten.
Lima elongata Sow. (Tz. Sbsch.)
jj aspera Mant. (Hk. Tz.)
* v mullicostata Geinilz. (Tz. Hk. Schz.), sehr häufig.
n undulala m. (Tz. Schz.), nicht selten, scheint aber
an andern Orten zu fehlen,
j, laevissima m. (Tz.), selten.
Spondylus spinosus Goldf. (Tz.), sehr selten.
„ fimbriatus Goldf. (Tz.), sehr selten.
., obliquus Mant. (Tz.)
„ linealu* Goldf. CTz.)
Ferna cretacea m. (Tz. Schz.), nicht selten, aber fast nie
vollständig erhalten; gewöhnlich nur Abdrücke mit ein-
zelnen anklebenden Schalenstückchen.
Inoceramus concenlncus Park. (Tz.,)
,, Curieri Sow? (Tz. ,) beide selten.
* ., myliloidcs Mant. (Tz. Hk. Sm. Za.) sehr häufig
und charakteristisch.
,, Cripsii Mant. (Tz.,) selten.
* Avicula Iieichii Hörn. (jGervillia II. Hörn.') (? A. cocrules-
cens Nilss.J (Tz. Hk. Z. 0.,) ohne Zweifel eine der be-
zeichnendsten Versteinerungen.
Pinna decussala Goldf. (Hk. Tz. Tu.)
Modiola subaequalh m = M. spathulala Gein.**} (Tz.)
yy arcuala Gein. (Tz.,) beide sehr selten.
Cardium dubium Gein. (Hk. Tz. Tu.) nicht selten.
yy lineolatum. m. (7a. Tu. ,) sehr selten.
Venus subdecussata Hörn. (Tz.)
Lucina circularis Gein. (Tz. Hk. Ry. ,) sehr selten.
Fusus vitlatus m. — P. fenestralae Var. Gein. (Tz.)
*) Der Name musste verändert werden , da dkshatos schon eine M. spathu-
lata hat. Sie stimmt im Umrisse ganz mit Sanguinolaria Holloivapsii
Sow. (t. 159) aus dem Londonclay überein, da ich aber das Schloss unserer
Muschel nicht kenne, bin ich nicht im Stande, die Identität beider ausser
Zweifel zu setzen.
Geogn. Skizzen. IL 6
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Turr'della granulata Sow. (Hk. Sehz.)
Naulilus slmplex (11. Tz v ) häufig.
Ammoniles peramplus, Var. Lewesiensiit Munt. (Tz..") selten.
# „ rhotomagensh v. Buch- (Tz. Za.,) häufig.
Frondicularia ovata Hörn. (Tz. HR. Pe. Z.)
Flabellina Cordula m. £Z.)
llobulina Comploni Sow. (Hk. Z. ,) sehr selten.
Serpula amphhbacna Goldf. (Tz. Hk.J
jg gordialh Schlolh. (H. Z.)
Cythsflna subdelloidea v. Münsl. (Z. Tz. Tu.,) an andern
Orten gewöhnlich mangelnd.
Cylhcrina ovata Rom. (Z.)
Klylia Leachii Munt. (Tz. 11k.,) An beiden Orten finden
sich Scheerenstücke nicht selten.
Scheerenstücke eines andern Krebses. Die Hand ist vierseitig,
wenig länger als hoch, oben und unten scharf gekantet,
an beiden Seiten flach gewölbt, mit kurzen, wenig
gebogenen Fingern und glatter Oberfläche. £Uk. Schz.)
Zähne von Olodus appendiculalus Ag., äusserst selten £Tz.),
häufiger bei Zaluzy.
Halec Slernbergii Ag. (Z»sl.^)
Kleine Fischwirbcl.
Einzelne Ktenoidenschuppen.
So bedeutend die Zahl der oben angeführten ^eträfakten
auch erscheinen mag, so kommen dem IMäncrsandsteine doch
nur sehr wenige eigenthümlieh zu, so dass man wirklich in Ver-
legenheit kömmt, soll man seine charakteristischen l'cträfakten
anführen. Als ihm fast ausschliesslich eigen kann man bisher nur
Peclen squamifer Gem., P. obliquus Sow., P. Faujasü Defr.,
Lima widulala m., Hpondylus fimbrialus Goldf. , Modiola
subacqualis m. y und Cardium lineolalum m. bezeichnen} doch
treten gerade diese mit Ausnahme des Peclen .squamifer so
sparsam auf, dass sie keineu Anhaltspunkt bei Bestimmung
der Schichten bieten können. Dagegen besitzt der Pläner-
sandstein eine wiewohl beschränkte Anzahl Peträfakten in
hedeutender Menge, die entweder in anderen Schichten nur
sehr vereinzelt angetroffen werden, oder welche er nur mit
einzelnen Schichten gemeinschaftlich hat, die also auch für
bezeichnend gelten können. Ich meine: Peclen lam'mosus
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Mant., Pema cretacea m. . GervUüa Rcic/ui Röm., die er mit
dem Quadersandsteine, Klytia Leachü Mant., die er mit dem
Planerkalke und P. strtato -puticlalus Rom., Inoceramus wiy-
idoides Munt, und Ammonites rholomagensis v. Buch, die er
mit beiden theilt. Aus der Vergleichung mit andern Schich-
ten ergibt sich fernerhin, dass der Plänersandstein mit dem
Quader fast 0,6 seiner Peträfakten (darunter aber 0,77 der
häufig vorkommenden), mit dem Plänerkalk ebenfalls 0 55
Caber nur 0,3 der häufigem), mit dem Plänermergel endlich
nur 0,33 seiner gesammten Versteinerungen gemeinschaftlich
hat. In dieser Hinsicht steht also der Plänersandstein zwi-
schen dem Plänerkalke und dem Quadersandsteine mit ten inne
sich aber mehr zu letztem hinneigend, von welchem er sich
aber doch durch die weit grössere Anzahl der Peträfakten
die er mit dem Plänerkalke theilt, unterscheidet, denn von
den Versteinerungen der gesammten Quaderschichten sind
nur 0,36 auch im Plänerkalke vorgefunden worden.
Diese Ansicht wird auch durch eine Vergleichun* der
petrographischen Charaktere bcstättigt. Wenn es sichren
nicht laugnen lässt, dass der Plänersandstein im Allgemeinen
eine ganz eigentümliche Physiognomie besitzt, welche ihn
vom Planer ur.d vom Quader hinreichend unterscheidet, so neiVt
er sich zuweilen doch deutlich zu einem von beiden hin So
werden die Plänersandsteine von Ernestdorf und Zittolieb dem
Planerkalke ähnlich, welche Aehnlichkeit durch das Auftreten
einiger Versteinerungen noch bekräftigt wird; so fi ibt es aurh
wieder unzweifelhafte Quadersandsteine, die dem Plänersand-
steine nahe stehen. Ich brauche hier nur auf den Quader
sand aufmerksam zu machen, der gleich westlich bei Laun
durch Steinbrucharbeit entblösst ist. Dieser stellt ebenfilk
einen gelblichen, sehr feinkörnigen, glimmerigen, kalkhal !
gen Sandstein dar, nur dass die kleinen Qimrzkörner hier
viel deutlicher in die Augen fallen. Auch ist ei vo,, von
unbestrittenen Quadcrpeträfakten, wie Lucma circularis Gtinif"
Cucullaea glabra Goldf., Cardium dubium Gein., Pectuncuu*
brevirostris Sow. u.a.m. Ja an der steilen Felsenv^and west ich
von Lippenz, wo sich das Thal aus der südlichen Richtung
plötzlich nach Osten wendet, lässt sich ein allmäli ff er Ueber-
gang des Quadersandes in Plänersandstein nicht verkennen
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Der feste Sandstein mit zahlreichen grünen Körnern wird
nach und nach feinkörniger, lockerer, die grünen Körner
werden seltener und verschwinden endlich ganz , statt ihrer
stellen sich silberweisse Glimmcrblättchen ein , und zuletzt
hat man den gewöhnlichen, homogenen gelblichen Plänersand-
stein vor sich. Dabei nehmen auch die früher häufigen Pe-
träfakten an Zahl ausserordentlich ab.
Ich glaube daher im vollen Rechte zu sein, wenn ich den
Plänersandstein zwar für ein selbstständiges Glied der Kreide-
formation erkenne, ihn aber zugleich als ein vermittelndes Glied
zwischen Pläner- und Quadersandstein, das sich jedoch schon
mehr zu letzterm hinneigt, ansehe. Es dürfte daher auch
der Name „Plänersandstein*' für ihn vollkommen passend sein.
Vergleicht man ihn mit den Kreideschichten anderer Län-
der, besonders Englands, so ist es wahrscheinlich, dass er
bei uns die Stelle des Englischen upper grecnsand vertritt,
der ebenfalls mit dem lower greensand eine nicht geringe
Anzahl Versteinerungen gemeinsebaftlich hat. Gewissheit
lässt sich hauptsächlich deshalb nicht erreichen, weil er bei
uns nicht durch ein Zwischenglied, wie der Englische Gault
es darbietet, vom untern Quader geschieden wird, sondern
stellenweise in ihn unmittelbar übergeht.
Endlich muss noch der Landpflanzenreste f Koniferenzwei-
ge, Dikotylcdonenblätter, Holztrümmer), welche den Meeres-
Konchylicn des Plänersandsteins nicht selten beigemengt sind,
Erwähnung geschehen. Ihre Gegenwart dürfte nicht schwer
zu erklären sein, wenn man erwägt, dass Landpflanzenreste,
so wie jetzt, auch damals durch ins Meer einmündende Flüsse
demselben zugeführt, und mit den Meeresprodukten vereint,
am Grund desselben abgelagert wurden.
Dritte Gruppe*
Unterer Quadersandstein.
Der untere Quadersandstein hat in dem Distrikte, wel-
cher der Gegenstand dieser Schilderung ist, eine nicht un-
bedeutende Ausdehnung. Am zusammenhängendsten erscheint
er im nördlichen und östlichen Thcile des leitmeritzer Krei-
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ses, indem dort die grosse Sandsteinablagcrung beginnt, die
sich durch das ganze nördliche Böhmen einerseits nach
Sachsen und in die Lausitz hinüber andererseits erstreckt. Sie
fängt bei Raitza, Tyssa und Königswald an; ihre südliche
Grenze läuft dann fast beständig durch das Eulauer Thal über
Tetschen in ziemlich gerader Richtung nach Böhmisch -Kam-
nitz, wendet sich bogenförmig südwärts, zieht sich westlich
an Haida vorüber nach Leipa und Neustadtcl, erstreckt sich
von da in ziemlich gerader Linie abwärts über Grabern und
Auscha bis ohnweit Liebeschitz, um sich da südwärts zu
wenden und in dieser Richtung ihren Lauf fortzusetzen.
Am südlichen Rande dieser grossen Ablagerung stösst
man auf einige kleine Depots, die schon an einem andern
Orte beschrieben wurden^ ich meine die von Oberwald, Jung-
ferndorf und Schönwald am Kamme, von Kninitz, Liesdorf,
Judendorf, Strahl und Deutzendorf am Fnsse des Erzgebirges.
Ebendaselbst sind die zerrissenen Lappen von Quadersand-
stein, die hie und da den Teplitzer rothen Porphyr bedecken,
geschildert worden. Es wird daher hinreichen, sie in diesen
Blättern namentlich angefübrt zu haben.
Weiter südlich sieht man auf den Gehängen des Wopar-
ner Thaies und am gegenüberliegenden Ufer der Elbe, auf
dem Hügelzuge bei Watislaw und zwischen Libochowan und
Czernosek, den Quadersand in nicht bedeutender Mächtig-
keit den Gneiss und Porphyr überlagern.
In Südwesten tritt er bei dem Dorfe Weberschan unter
dem Pläncrsandsteine zu Tage, aber ebenfalls unter sehr
beschränkten Verhältnissen. Grössere Ausdehnung gewinnt
er wieder jenseits derEgcr, wo er in allen Thalvertiefungen
unter dem Pläncrsandsteine zum Vorschein kömmt. In den
tiefern südlicher gelegenen Thälern lässt sich, wie schon oben
bemerkt wurde, seine Auflagerung auf das rothe Todtliegende
stundenweit verfolgen. Immer aber bildet er nur schmale
Streifen, nirgends erscheint er in grösseren zusammenhän-
genden Massen, da ihn auf allen, selbst unbedeutenden Höhen
► der Plänersandstein dem Blicke des Geognosten verbirgt.
Die westlichsten Punkte seines Vorkommens sind Tscher-
mich, Weschitz und Kaaden im nordwestlichen Theile des
Saazer Kreises. Jedoch hat der Sandstein hier eine unbe-
deutende Ausdehnung.
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Je weiter man von Norden nach Süden vorschreitet, desto
mehr nimmt der Quadersandstein auch an Mächtigkeit ab;
denn während er im Norden die ganzen terrassenförmig
über einander liegenden Felsraauern zusammensetzt, die
vom Niveau der Elbe sich bis zu dem Plateau erheben,
auf dem die Kuppe des Schneeberges und das gleichna-
mige Dorf liegen (was schon eine Mächtigkeit von 1522 P.
Fuss gibt), schrumpft er im Süden des Saazer Kreises stellen-
weise zu wenigen Bänken von kaum 1 — 2 Klaftern zusammen.
Ein allgemeines Bild der Zusammensetzung und Anordnung
seiner Schichten lässt sich nicht geben, da dieselbe fast an
jedem Orte seines Auftretens eine andere ist. Um daher eine
deutlichere Anschauung davon zu gewinnen, ist es nöthig,
die einzelnen Ablagerungen für sich etwas näher zu beleuchten.
A. Quadersandslein von Weberschan.
Bei dem Dorfe Weberschan liegt zwischen dem Pläner-
und Quadersandstein eine eigenthümliche Schichtenreihe, die
an andern Orten zu fehlen scheint. Schon am nördlichen Thal-
gehänge zwischen Hradek und Weberschan steht unter dem
Plänersandsteine ein grauer Thon an , hier aber zu wenig ent-
blösst, um eine genauere Untersuchung zu gestatten. An
dem Hügel, auf welchem das Dorf Weberschan liegt, sieht
man zu unterst einen ziemlich grobkörnigen lockern Sand-
stein mit silberweissen Glimmerblättchen, der nach oben
schiefrig und thonig wird und endlich in einen blaugrauen
sehr glimmerreichen schiefrigen Thon übergeht mit vielen
unregelmässigen Höhlungen , die durch eine poröse grünlich-
gelbe Masse nur zum Theile ausgefüllt werden, und mit un-
deutlichen Spuren von Versteinerungen. Nach oben wird der
im Ganzen etwa Ij — 3 Fuss mächtige Thon gelbbraun. Auf
ihm liegt erst der Plänersandstein. Viel deutlicher entwickelt
ist das thonige Zwischengestein am Eingange in den tiefen
Hohlweg, der von Weberschan nach Hradek führt. Man be-
obachtet daselbst von unten nach oben (Taf. I. Fig. 8.):
1. Den beschriebenen grauen glimmerreichen milden Thon
(a.), der ziemlich zahlreiche aber leider sehr undeutliche
Steinkerne von Muscheln und Schnecken enthält. Man er-
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kennt: Blätter von Salix angusta m., undeutliche Blüthen-
kätzchen und kleine Samen , Micraster cor anguinum Goldf.^
Trümmer eines Inocevamus , Nucula fruncala Nilss., N.siliqua
Goldf., Cucullcßa semiradiata wi v eine unbestimmbare Area,
Venus parva Sow., Rostellaria calcarata Sow., Fusas vilia-
tus M.j und mehr als Fuss grosse Exemplare von Ammo-
jütes Leiresiensis Mant.
2. In seinen obern Schichten wird der Thon sandig und
nimmt fleckenweise viele grfine Körner auf (V). Auf den
Klüften führt er vielen krystallinischen Gyps, hie und da
auch etwas Schwefelkies und braust nicht mit Säuren. Beide
sind etwa eine Klafter tief entblösst.
3. Einen schweren von Eisenoxyd ganz durchdrungenen
und von Brauneisensteinadern durchzogenen, gelbbraunen,
festen, etwas thonigen, glimmerreichen, sehr feinkörnigen
Sandstein {b], i — i' mächtig;
4. einen sehr feinkörnigen sandigen graulichweissen schie-
frigen Thon mit silberweissen Gliinmerblättchen ( c O; 1— Ii'
stark. ;
5. denselben grauen Thon, wie sab N. 1., 1 — 1' mäch-
tig Qa).
6. den Plänersandstein QdJ , der das ganze südliche Ge-
hänge des Hradeker Thaies zusammensetzt. Er bildet fast
horizontale Schichten, die in der Mitte oft bis zu 1° Mäch-
tigkeit haben, während die obersten und die tiefsten Schich-
ten viel dünner sind und auch durch zahlreichere senkrechte
Klüfte zerspalten werden. Die untern sind fast leer von Ver-
steinerungen, Während in den obern die schon früher aufgezähl-
ten organischen Reste sich vorfinden.
Alle die genannten Schichten fallen in dem Hohlwege
deutlich nach SSW. , bemerkenswerth ist aber eine deutliche
Verwerfung der Schichten , die sich daselbst darbietet. Wäh-
rend nämlich der dein Dorfe Weberschan zunächst gelegene
Theil des Hohlweges die eben beschriebenen Gebilde mit bei-
nahe horizontalem Durchschnitte zeigt, so wenden sie sich zu-
nächst einer kleinen Schlucht ("Ajf, die sich senkrecht in den
Hohlweg einmündet . plötzlich in einem steilen Bogen abwärts,
und verschwinden nnfCr dem Niveau des Fahrweges, während
jenseits der Schlucht ganz andere tiefere Schichten in gleichem
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Niveau mit den vorigen auftreten. Von unten nach oben be-
obachtet man nämlich:
1. Einen sehr feinkörnigen graulichweissen Sandstein mit
silberweissen Glimmerblättchen, der in den tiefern Schichten
locker und abfärbend, in den höhern fester ist und Terebra-
tula alala enthält; (e.)
2. einen gelblichen, nicht sehr feinkörnigen, fast zerreib-
lichen Sandstein, der häufige Concretionen von Brauneisen-
stein einschliesst , die oft im Innern hohl sind und losen Sand
enthalten (/.);
3. einen festen Grünsandstein mit zahlreichen grünen
Körnern und plattenförmiger Absonderung Q/J.
Welche Stelle diese Gesteine in der Reihenfolge der
Kreidegebildc einnehmen, werden wir weiter unten sehen,
wenn wir die Quadersandsteine des Saazer Kreises werden
näher betrachtet haben. Dort werden wir auch oftmals den
grauen Schieferthonschichten begegnen, bald zwischen Plä-
ner- nnd Quadersand , bald zwischen den Schichten des Letz-
tern eingeschoben, wobei nur der Umstand auffallend ist, dass
sie bei Weberschan Thierreste führen, welche fast durchge-
hends dem Plänermcrgel eigen sind , während sie an anderen
Orten entweder nur Pflanzenreste beherbergen, oder von
Versteinerungen ganz entblösst sind. Sie müssen also trotz
dieser Anomalie wohl dem Quadersandsteine zugerechnet wer-
den.
B. Quadersandstein von Czemosek.
Auf dem Schreierberge, an der grossen Wendele, am
Dreikreuzberge, kurz auf dem ganzen Hügelzuge von Czer-
nosek bis Libochowan liegt auf dem Gneiss und Glimmer-
schiefer der Quadersandstein und auf diesem erst der Pläner-
sandstein, der bei Czernosek selbst bis an die Thalsohle
herabsteigt. Die untern Schichten des Quadersandes sind
aber auf eine eigenthümliche Weise entwickelt und bieten
viel Interessantes dar.
Zuunterst sehen wir Gneiss , der sich sehr oft dem Glim-
merschiefer nähert oder in ihn übergeht. Er wird von vielen
Quarzadern durchzogen und enthält einzelne Nieren und
Nester von Brauneisenstein. Dem Sandsteine zunächst ist er
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sehr aufgelöst und roth gefärbt. Das Eisenoxyd ist auf den
Blattern des Schiefers in feinen Schüppchen oder hie und
da auch in grössern Parthien ausgeschieden; ja oft finden
sich Faustgrosse Knollen körnigen Rotheisensteins. Nur sel-
ten ist der Glimmerschiefer weiss und zu einer talkigcn Masse
aufgelöst. Seine mitunter gewundenen Schichten streichen
beinahe von W. nach 0. und fallen 60° N., welcher Win-
kel oft bis zu 90° zunimmt. Die den Glimmerschiefer be-
deckenden Schichten sind an verschiedenen Orten verschieden.
In der Schlucht zwischen dem Schreierberge und der
grossen Wendele sind mehrere Schürfe angelegt, welche
von unten nach oben folgende Gebilde entblössen.
1. Auf dem aufgelösten Glimmerschiefer liegt ein roth-
braunes Konglomerat, in welchem kleinere und grössere Ge-
schiebe von Quarz, Gneiss und Glimmerschiefer durch ein
rothbraunes sandigthoniges Cäment verbunden sind. Zuwei-
len hat man einen deutlichen festen Sandstein vor sich; zu-
weilen nimmt das Eisenoxyd so überhand, dass einzelne
Knollen einen vollkommenen körnigen Ilotheisenstein dar-
stellen, mitunter von konzentrischschaliger Struktur. Dem
Konglomerate sind grobe braune eisenschüssige Sandsteine
untergeordnet, manchen Sandsteinen der Braunkohlenforma-
tion vollkommen gleichend.
2. Nach oben nimmt in dem Konglomerate das Eisenoxyd
ab, und es wird dann grau, sandig, hin und wieder in grauen
Sandstein übergehend.
3. Ihm folgt grauschwarzer glimmerreicher thoniger Sand-
steinschiefer, in welchem bald der Sand, bald der Thon vor-
wiegt, mit kleinen Bröckchen von Holzkohle, ohne andere
Pflanzen- oder Thierreste. Mitunter fehlt auch das kohlige
Pigment und das Gestein ist dann licht gelblichgrau. Es dürfte
dem schiefrigen Thone von Weberschan analog sein.
4. Es wird bedeckt von feinkörnigem gelbem oder weissli-
chem Sandstein. Einzelne Schichten umschliessen viele un-
deutliche Peträfakten, unter denen sich Steinkerne von Exogyra
Columba und einem Pectunculus unterscheiden lassen.
5. Den Gipfel der Berge endlich nimmt gelblichweisscr
poröser glimmeriger Pläncrsandstein ein.
Die Schichten 1 -— 3 haben eine sehr verschiedene Mäch-
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tigkcit. Am mächtigsten sind sie in den obern Schürfen, wo
Nr. 3— 2 bis 2 V Ellen, N. 1 und 2 zusammen beiläufig 6 — 7 Ellen
stark sind. In den tiefern Schürfen schwinden sie bis auf 1', ja
bis auf wenige Zolle. Sic ziehen sich bis an den Fuss des Ber-
ges herab, und scheinen demnach den Glimmerschiefer mantel-
förmig zu umhüllen, so dass aus dieser Decke der Schiefer nur
hie und da hervorsticht. Selbst am Ausgange der ersten Schlucht
hart an der Elbe steht an der Südseite ohnweit Czernosek noch
der kohlige Schiefer ziemlich mächtig an , während am nördli-
chen Gehänge weisser Glimmerschiefer zu Tage ausgeht. Ja
selbst aus dem Elbebette ragt bei niedrigem Wasserstande noch
der schwarze Schiefer hervor.
In der mehr nordwärts gelegenen zweiten Schlucht der gros-
sen Wendele ist ein mehr als 20 Ellen langer Versuchstollen
in das Gehänge getrieben worden. Dort hat man von unten
nach oben:
Festen quarzigen grauen Glimmerschiefer;
aufgelösten bräunlichen Glimmerschiefer;
ganz zu graulichem Letten aufgelösten Glimmerschiefer mit
zahllosen kleinen mitunter sehr netten grauen Quarzdihex-
aedern ;
ein gelblich- und graulichweisses sandsteinartiges Gebilde,
das fast ganz aus Porzellanerde besteht^ In dem zahl-
reiche graue Quarzdihexaeder und einzelne silberweisse
Glimmerblättchen liegen;
ein sehr grobes grauliches Conglomerat, in welchem bis
2 — 3" grosse Quarz- und Schiefergeschiebe durch san-
diges oder thoniges Cäment gebunden sind (ß Ellen
mächtig) 5
schwarzen thonigen Sandsteinschiefer (i');
gelblichen feinen Sandstein
kohligen Schiefer wie N. 6 (l'j-,
Sandstein wie N. t;
gelblichen Quadersand, hie und da mit undeutlichen Pe-
trAf Akten ;
Plänersandsteirt.
Dieser ganze Schichtenkomplex fällt überall dem Berg-
abhange konform, daher meist nach tV. und S. bald mit
15 — 20°, bald unter stärkerem TVinkel, was einer mantelför-
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91
.
migen Umlagerung ganz entspricht. Nur im obersten Schürfe
liegen schwarzer Schiefer und Sandstein fast ganz horizontal
auf den Schicht enköpfen des Glimmerschiefers.
Dieselben Gesteine mögen auch am nördlichen und östli-
eben Abhänge der Bergmasse anstehen. Wenigstens sieht man
auch auf der Kamaiker Seite den kohligen Sandsteinschiefer
ausbeissen: und gegen Rzepnitz und Libochowan hin sind sie
auch durch Schürfe entblösst, nur dass dort noch ein grauer
dichter, etwas thoniger Kalkstein mit Kalkspathadern auftritt.
V. Quader sanas fem von Perutz.
Eine noch viel grössere Abwechslung und Mannigfaltig-
keit zeigen die Quadersandsteinschichten im Thale von Peruta.
Am linken oder westlichen Thalgehänge sind sie da, wo die
Strasse, welche nach Patek führt, an demselben hinansteigt,
entblösst. Man findet daselbst von unten nach oben:
1. Einen grobkörnigen gelblichgrauen Sandstein, der aus
Quarzkörnern, zahlreichen gelblichen Feldspathpartikeln und
sparsamen Bröckchen grauen Schiefers besteht, welche durch
ein feldspäthigcs Cäment fest verbunden sind, doch so, dass
viele leere Zwischenräume bleiben. Zugleich sind sllber-
weisse Glimmerblättchen eingemengt. Das Gestein gehört
dem rothen Todtliegenden an.
2. Einen theils sehr groben, fast conglomeratartigen,
theils feinkörnigen, gelben Sandstein ohne Peträfakten, wel-
cher hier, wie in der ganzen Umgegend, das unterste Glied
des Quadersandsteins bildet.
3. Einen ziemlich feinkörnigen braunen, ganz von Braun-
eisenstein durchdrungenen, glimmerreichen sehr festen Sand-
stein. Einzelne Schichten sind voll von Kohlentheilchen.
4. Einen dünnschiefrigen schwarzgrauen glimmerigen Thon,
der stellenweise viele Quarzkörner aufnimmt. Ausser ein-
zelnen Brocken von holzartiger Kohle schliesst er zahlreiche
Pflanzenreste ein: *Cunnlnghamitcs oxycedrus Pres!., ^Blätter
von Salix macrophylla m. besonders häufig, seltner Thuile*
gramineus v. Stemb. und 3 — 4 Arten von Dikotyledo-
nenblättern. In manchen Schichten sind diese Reste in un-
geheurer Menge zusammengehäuft. Von Thierresten keine
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Spur. Man hat es also hier mit einer lokalen Süsswasser-
bildung zu thun, ganz ähnlich den Niederschönaer Schich-
ten und den von Geinitz bei Waltersdorf in der Oberlausitz
entdeckten. Sie finden sich im südöstlichen Theile des Saazer
und dem angrenzenden Theile des Ilakonitzer Kreises fast
überall zwischen dem Planersandstein und dem untern Qua-
der oder zwischen den obern Schichten des letztern, nur dass
sie an den meisten Orten sehr sparsame oder gar keine Pflan-
zenreste beherbergen. Dagegen finden sich hie und da Kohlen-
flötzchen darin. Aus diesem dürfte zugleich folgen, dass die
Niederschönaschichten keineswegs der Wcaldenformation pa-
rallelisirt werden können, da sich ähnliche Depots auch in
den obern Schichten des untern Quaders, ja selbst im obern
Quader wiederholen.
5. Feinkörnigen gelblichen Sandstein ohne Peträfakten.
6. Denselben schwarzgrauen Schieferthon, aber in gerin-
ger Mächtigkeit.
7. Versteinerungsarmen, Planersandstein mit Inoceramus
mytiloides Mant.j J. Cripsii Munt., Anomia radlata Sow. und
Koniferenzweigen.
— j
Alle diese Schichten fallen unter geringem Winkel gegen
Osten ein.
Auch am östlichen weit höhern Thalgehänge ist an der
Strasse, die über den Berg zu dem hochgelegenen Perutz
hinanführt, der ganze Schichtenkomplex vom rothen Sand-
steine an bis zum Plänersandsteine trefflich entblösst. Von
oben herab verfolgt man:
1. Gelblichweissen festen Plänersandstein in starken hori-
zontalen Bänken, ausser Inoceramus mytiloides ManL und
Koniferenzweigen wenige Peträfakten einschliessend.
2. Braunschwarzen kohligen Schieferthon, stark abfär-
bend, mit vielen Quarzkörnern und Glimmerblättchcn und
zahlreichen Brocken fasriger Holzkohle.
3. Sandstein, in den obersten Schichten sehr eisenschüs-
sig, sonst theils gelblich, theils grau. In dem übrigens fein-
körnigen Gesteine sind zahlreiche grössere abgerundete grau- i
liehe Quarzkörner eingestreut, hin und wieder gruppenweise
zusammengehäuft. Die überall verstreuten grössern silber-
weissen Glimmerblätteben sind mitunter lagenweise zusammen-
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gedrängt, wodurch der Sandstein ein theilweise schiefriges
Gefüge erhält. Uebcrdiess ist er sehr reich an kleinen Ne-
stern eines gelblichweissen Thones, in welchem sich ganz
feine Glimraerschüppchcn nur durch ihren Schimmer verrathen.
Auch diese Nester sind plattgedrückt und liegen den Glimmer-
schichten parallel, wodurch der Anschein schiefriger Struk-
tur noch vermehrt wird. Ausser sehr vereinzelten Exempla-
ren von Lucina circularh Gcin. und Scyphia parvula m. ?
konnte ich keine Versteinerungen darin entdecken.
4. Dunkelgrauen glimmerigen Schieferthon, ziemlich
mächtig.
5. Mächtige Lagen eisenschüssigen Sandsteins von mitt-
lerem Korne.
6. Den Thon Nr. 4, aber nur 1—2' m&chtig.
7. Schiefrigen gelben und braunen Sandstein von mitt-
lerem Korne.
8. Sehr eisenschüssigen festen Sandstein.
9. Dünnschiefrigen grauen glimmerigen Sandstein , wech-
selnd mit festen eisenschüssigen Schichten.
10. Lockern bräunlichen Sandstein in bis 1° starken Bänken.
11. Grauen Sandstein.
12. Gelben sehr grobkörnigen Sandstein.
13. Grauen Schieferthon, eine etwa 3° lange, beiderseits
sich auskeileude Schichte.
14. Groben lockern bräunlichen Sandstein, der zahlreiche
Nester des grauen Schieferthons von 3" — 11° Länge um-
schliesst. Er wechselt mit Lagen eines meist sehr lockern grauen
und braungelben Conglomerates, in welchem erbsen- bis el-
grosse Quarzgeschiebe, untermengt mit seltenen Geschieben
schwarzen Thonschiefers durch thonige Sandsteinmasse ver-
kittet sind.
15. Schneeweisscn , stark abfärbenden, glimmerreichen
schiefrigen Thon, fast ganz aus Porzellanerde bestehend.
Nach unten wird er fester und gelb gebändert oder konzen-
trisch gestreift.
16. Graulichen thonigen glimmerigen Sandstein in t% —
2' starken Bänken.
17. Schwache Schichten thcils lockeren thonigen röthli-
chen, theils festen braunen glimmerigen Sandsteins.
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18. Grauen thonigen gliininerreichen Sandsteinschiefer.
19. Festen braunrothen thonigen Sandstein mit zahllosen
Gliinmerblättchen , mit grauen Schichten wechselnd.
20. Weissen schiefrigen Thon, wie sub N. 15.
21. Theils gelblichweissen , theils pfirsichblütherothen
glimmerreiohen sandigen Sehieferthon, sehr porzellanerde-
haltig.
Von den nun beschriebenen Schichten gehören N. 2 —
14 dem Quadersandsteine au, der, wenn man das Ganze
auf einfachere Verhältnisse reducirt, aus graulichen, gelbli-
chen oder braungelben Sandsteinen mit eingeschlossenen koh-
ligen Schicferthonlagen besteht, unter denen grobe graue
und gelbe Sandsteine und Conglomerate liegen. Diese bil-
den hier, wie überall, die tiefsten Schichten des Quadersan-
des. Die darunter befindlichen Schichten, von N. 15 — 81,
die sich durch farbige Thonc und einen grossen Porcellan-
erdegchalt auszeichnen, sind schon dem rothen Todtliegen-
den, das am östlichen Fusse der Perutzer Bergmasse, bei
Msseno, mehr entwickelt auftritt und dort auch Kohlenflötze
einschllesst, beizuzählen.
Das Auftreten kohliger Schieferthone ist im südlichen
Quadersandsteinbezirke eine sehr häufige Erscheinung, ja
man kann es für die obern Schichten des Quadersandsteins
beinahe charakteristisch nennen. Wir finden sie im südlichen
Theile des Perutzer Thaies bei Stradonitz wieder, denn dort
hat man am westlichen Thalgchänge, von der Thalsohle an
gerechnet:
1. Nicht sehr feste grobkörnige Sandsteine, in den obern
Lagen braun oder gelb.
2. Grauen schiefrigen glimmerigen Sandstein.
3. Schwarzgrauen sehr feinschiefrigen , fast blättrigen,
thonigen Sandstein.
4. Schwarzgrauen glimmerreichen Schieferthon mit vielen
Fragmenten von Holzkohle, ja selbst mit 1— 2" starken La-
gen schwarzbrauner Kohle, die der tertiären Braunkohle gleicht
und mit heller Flamme brennt. Die Schichten des hier bis
4° mächtigen Gebildes fallen mit 5 — 10° N. ein. Der Koh-
lengehalt gab Veranlassung zu einem ziemlich ausgedehnten
Versuchbau, der aber, da die gehegten Hoffnungen ein stur-
keres Kohlenflötz anzufahren, sich nicht verwirklichten, nach
einiger Zeit aufgegeben wurde.
0. Lichtgrauen Schieferl hon.
6. Pläucrsandstein.
Auch am westlichen Gehänge des Thals , so wie am rech-
ten Egerufer oberhalb Popels bei Libochowitz, treten zwi-
schen Quader- und Plänersandstcin die beschriebenen kohli-
gen Schi eiert hone auf und verführten auch dort zu einem
wiewohl ebenfalls fruchtlosen Kohlenversuchbau.
D. Quadersandstein im südöstlichen Theile des Saazer
Kreises.
Wenn man von den verschiedenen Nuancen der Farbe und
des Korns des Quadersandsteins abstrahirt, so sind die bis-
her geschilderten Verhältnisse desselben von grosser Ein-
fachheit gewesen, und nur die meist nicht sehr starken Zwi-
schenlager von grauem oder schwärzlichem Schieferthon brach-
ten in die Einförmigkeit der fast ganz versteinerungslee-
ren Sandsteine einige Abwechslung und Mannigfaltigkeit.
Desto mehr überrascht nun das Auftreten mehrerer eigen-
tümlicher Schichten, die den bisher geschilderten Gegen-
den fehlten, im südöstlichen Theile des Saazcr Kreises und
zwar vorzugsweise in einem schmalen Landstriche, der sich
von Czencziz an bis Dreiamseln, also fast gerade von Ost
nach West erstreckt. Es treten hier nämlich drei Schichten-
complexe auf, die insgesammt über die vorher beschriebenen
Sandsteine zu liegen kommen. Sie unterscheiden sich nicht
nur durch ganz eigenthümliche petrographische Charaktere,
sondern auch durch die Verschiedenheit der von jedem der-
selben eingeschlossenen zahlreichen Pcträfakten. Wir wol-
len sie nun etwas näher beleuchten, indem wir von den
obern jüngern zu den tiefern ältern fortschreiten.
1. Wir beginnen mit dem Grünsandsteine, der sich
als das oberste Glied der Quadersandsteingruppe herausstellt.
Man findet ihn an sechs, nicht sehr weit von einander ent-
fernten Punkten : bei Czencziz, gleich am südlichen Fuss des
die Dorfkirche tragenden Hügels; bei Semich, am südlichen
Fusse des Hügels, der Schioes und Kirche von Neusehloss
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tragt; in der Umgebung des Dorfes Malnitz, in Westen von
Laiin; südlich von Tuchorxitz und endlich in Süden von Dra-
homischel. Nur bei Wrschowetz setzt er auch auf das linke
Egcrufer hinüber, wo er ohne Zweifel mit dem Gesteine von
Czencziz in unmittelbarem Zusammenhange steht.
Der Grünsandstein von Czencziz stellt einen sehr festen
grünlichgrauen, ziemlich feinkörnigen Sandstein dar, in wel-
chem sehr zahlreiche dunkelgrüne Körner und einzelne grös-
sere, selbst grüngefärbte Quarzkörner inneliegen. Hie und
da glänzen silberweissc Gliinmerblättchcn. Dagegen zeigen
sich anf dem Bruche überall häufige bis erbsengrosse unregel-
mässige graue Flecken , in welchen das Gestein vollkommen
dicht ist ohne unterscheidbare Quarzkörner und stärker, als
die umgebende Masse, mit Säuren braust.
Das Ganze ist auf eine sehr regelmässige Weise in 1 — 1 Vs
Zoll starke Platten getheilt, welche horizontal, gleich einem
Mauerwerke, aufgeschichtet sind. — Der Sandstein wird an
dem Hügel, der die Kirche trägt, von Plänerkalk mit Tere-
bralula octoplicala Sow., T. pteum Sow.^ T. ManteUlana Sow.,
T. semiglobosa v. Buch und T. carnea Sow. überlagert und
ruht selbst auf einem festen grauen Kalksteine , von welchem
weiter unten ein Mehreres.
Er beherbergt eine grosse Menge von Peträfakten, immer
blosse Steinkerne, die sich aber auf nicht sehr viele Speeles
zurückführen lassen. Sie sind:
Scyphia subreticulata Miinst.
Ostrea vesicularis Var. biauriculata Lunik., sehr selten
und bis 4 — 5" gross.
Pecten arcualus Sow.
„ decemcostatus v. Mimst. , beide selten.
* Lima multicostata Gein., sehr häufig und bezeichnend.
Spondylus obliquus Munt.
Pevna cretacea m.
Cardita truncala m.
* Pectunculus breviroslri*. Sow.; äusserst häufig, in keiner
andern Quadersandschichte bisher aufgefun-
den.
v umbonatus So«?.?
* Cucullaea glabra 8<nc, sehr häufig.
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Isocardia lunulata Rom.
Trigonia sulcataria Lamk., sehr selten.
Cardhim Hillanum Sow.
jf dubium Gem., häufig.
* Lucina circularis Gein., QL. lenticularis Goldf.?^) ausneh-
mend häufig und für den Grünsand charakteristisch.
Teilina clathrata m.
Panopaea Gurgiäs Brongn.
* Pleurotomaria linearis Mant. £!P. disßncla Dujard.J, sehr
häufig und gross, Ms 4 Zoll im Durchmesser haltend.
Melania arenosa m., selten.
Fusus vittatus m.
Nautilus elegans Sow.
Ammonites peramplus Sow. Var. Lewesiensis Mant > sehr
vereinzelt.
* „ rhotomagensis v. Buch., gewöhnlich.
Turrililes decussatus m., selten.
Dasselbe Gestein tritt Czencziz gegenüber, am linken
. Ufer der Eger, bei Werschowitz auf. Es führt dieselben
Peträfakten.
Sehr ähnlich dem Czenczizer Gesteine ist der Grünsand-
stein von Semich bei Laun, der nördlich vom Dorfe entblösst
ist. Nur ist die Zahl der grünen Punkte noch grösser und
nimmt zuweilen so überhand, dass das ganze Gestein da-
durch gefärbt erscheint: die grauen dichten Flecken sind
zahlreicher und grösser und sehr reich an Glimmerschuppen.
Der Kalkgehalt fehlt ganz. Das Gestein bildet »/,— «"starke
Tafeln, welche horizontal liegen und von einem feinkörnigen
graulichweissen Sandsteine ohne Eisensilikatkörner unterteuft
werden. Beide scheinen der Peträfakten zu ermangeln. Auf
dem Grünsande ruht der gewöhnliche gelblichweisse Pläner-
sandstein.
Jenseits des Dorfes tritt der Grünsand wiederum auf
und begleitet uns bis fast zum Dorfe Lippenz. Er ist fein-
körniger und äusserst fest und braust mit Säuren. Mit dem
Kalkgehalte stellen sich auch wieder Versteinerungen ein,
die, wenn sie auch wenigen Arten angehören, doch äusserst
zahlreich sind. Sie stimmen fast ganz mit denen von Czen-
cziz überein. Ich fand:
Geogn. Skiszen. II. 7
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* Lima multicostata Gein.
* Pectunculus brevirostris Sow.
* Cucullaea glabra Sow.
Cardhtm Hillanum Sow.
„ dubium Gein.
* Lucina circularis Gein.
Panopaea Gurgiiis Goldf.
welche . wenn man noch Pleurolomaria linearis Munt, hinzu-
rechnet, auch die bezeichnenden Versteinerungen des Grün-
sandes sind.
Der Grünsandstein von Malnitz ist östlich vom Dorfe ganz
identisch mit dem von Semich, mit welchem er wahrschein-
lich auch zusammenhängt, und führt auch dieselben Verstei-
nerungen nebst Pecten multicostalus Nils*.
Südwestlich vom Dorfe liegt er auf dem Kamme eines
flachen Hügels unmittelbar auf dem weiter unten beschriebe-
nen Exogyrensandstcin. Er ist feinkörnig, nicht sehr fest
und nicht so reich an grünen Körnern, hat aber zahlreiche
grössere Quarzkörner von graulicher, gelber und grüner Farbe
eingestreut. Er braust stark mit Säuren. Die tiefern Schich-
ten sind eisenschüssig, braun, die obern sehr lockern, an
der Luft leicht zerfallenden aber gelblichgrau. Er ist voll
von Peträfakten , unter denen sich folgende erkennen Hessen :
Chondriles inlricatus v. Sternb.
Koniferenzweige, ganz gleich denen des Plänerkalkes.
Oslrea reticularis Lamk.
& Pecten laminosus Munt.
membranaceus Mant.
v arcuatus Sow.
* Lima multicostata Gein.
v asper a Mant. ?
Modiola subaequalis m. = M. spathulata Gein.
* Pectunculus brevirostris Sow.
* Cucullaea glabra Sow.
Cardium Hillanum Sow.
* # dubium Gein.
Panopaea Gurgitis Brongn.
Turritella granulata Sow. -
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Natica canaliculata Sow.
Ammonites rhotomagensis v. Buch.
Am südlichen Fusse des Neuschlosser Schlossberges steht
ebenfalls Grünsandstein au. Er ist in einem Wasserrisse
entblösst. Er bildet 1 — 6" starke Platten, welche mit 15°
gegen N. fallen. Es ist ein gelblichgrauer, feinkörniger,
mehr thoniger, nicht sehr fester Sandstein mit zahlreichen
grössern Quarzkörnern und silberweissen Olimmerschuppen,
aber sparsamen grünen Körnern. Er braust stark mit Säuren
und verwittert leicht an der Luft. Auf ihm ruht der allge-
mein verbreitete Planersandstein. Je näher er demselben
kömmt, desto feinkörniger und lichtfarbiger, desto ärmer an
grünen Körnern wird er, bis diese endlich ganz verschwin-
den. Versteinerungen finden sich in grosser Anzahl in ihm.
Es sind:
Terebratula alata Lamk.
„ pumila v. Buch., selten.
# Ostrea reticularis Lamk.
Exogyra plicatula Lamk.) sparsam.
# Pecten laminosus Munt.
v arcualus Sow.
„ squamifer Gein.j sehr selten.
# Perna cretacea m.j häufig.
# Pectunculus brevirostris Sow.
# Cucullaea glabra Sow.j beide sehr häufig.
?Cardium dubium Gein.
Venus immer sa Sow.
& Lucina cbrcularis Gein., sehr zahlreich.
Panopaea Gurgitis Brongn.
Pleurotomaria linearis Mant.
Frondicularia ovata Rom.
Einzelne Fischknochen und Schuppen.
Der Sandstein, der im Westen von Laun unmittelbar an
den letzten Häusern durch Steinbrucharbeit gewonnen wird,
ist theils gelblich und locker, theils grau und fest, immer
aber sehr feinkörnig, mit Glimmerbl&ttchen und kleinen grü-
nen Körnern, mit Säuren stark brausend. Hie und da ist
auch etwas Schwefelkies eingesprengt. Er bildet starke
wenig nach Norden geneigte Bänke. Wenn er sich in sei-
7*
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100
nem Aeussern von den übrigen Grünsandsteinen etwas ent-
fernt, so stimmt er doch in seinen Versteinerungen, die hier
ebenfalls ungemein zahlreich sind, ganz überein. Ich kenne
von daher:
Koniferenzweige und Zapfen.
Parthieen bituminösen Holzes.
Scyphia subreticulala Münst. in Bruchstücken.
Terebratula triangularis Nilss.
v alata Lamk.
v punäla v. Buch.
Ostrea lateralis Nilss.
Pecten laminosus Mani.
„ drcularis Goldf.
y , areuatus So«?.
„ serralus Nilss.
Uma undulala m.f selten.
Spondylus striatus Sow.
Penna crelacea m.
Gervillia Reichii Rom., sehr selten.
„ solenoides Defr.
Modiola arcuata Gein.
* Pectunculus brecirostris Sow.
Area exaltata Nilss. selten.
* Cucullaea glabra Sow.
Cardium pustulosum v. Mütist.
* v dubium Gein.
„ Iii Hanum Sow.
* Lucina drcularis Gein. £L. lenticularis GoldfJ)
Rostellaria Buchii v. Münst.?
Buccinum produetum m.
Pleurotomaria linearis Mani.
Turritella granulata Sow.
Nautilus elegans Sow.
Flabellina cordata m.
Einzelne Krebsscheeren, gleich denen von Hradek.
Gaumenzähne von Ptychodus Schlothehnü Ag.
Zähne von Oxyrrhina Mantellii Ag., sehr selten.
Ein ähnlicher Sandstein bedeckt hart an dem Dorfe Tu-
chorzitz, den letzten Häusern in Süden, auf einem flachen
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101
Hügelrücken den Exogyrensandstein , um etwas weiter ost-
wärts wieder vom Plänersandstein überlagert zu werden.
Es ist ein sehr feinkörniger lockerer grünlichweisser Sand-
stein mit silberweissen Gliinmerschüppchen und dunkelgrünen
Punkten, stark mit Säuren brausend. Er hat nur geringe
Mächtigkeit und führt dieselben Peträfakten, die wir an den
früher angeführten Orten zu bemerken Gelegenheit hatten.
Bei Dreiamseln an dem flachen Abhänge des südlich am
Dorfe gelegenen Hügels tritt wieder ein wahrer Grünsand
auf von mittlerem Korn, mit vielen grünen Punkten, ohne
allen Kalkgehalt. Er bedeckt graulichweisse und gelbe Sand-
steine mit Terebratula alala Lamk., die zum Theile sehr fest
sind, zum Theile aber leicht zerfallen. Die Schichten nei-
gen sich mit 15° nordwärts. Er umschliesst nebst den schon
mehrmals angegebenen Peträfakten noch Cardlum puslulosum
v. Münst.
Ueberblicken wir diese nun etwas genauer, so leuchtet
es uns ein, dass der Grünsandstein sich wirklich als eigen-
thümliches Gebilde charakterisire , sowohl in Bezug auf seine
physikalischen Eigenschaften, als auch gewöhnlich in Be-
treff seiner fossilen Reste. Bezeichnend sind nämlich für
ihn: Pectunculu* brevirostris &ow., Lucina circularis Gein.,
Cucullaea glabra Sow., Panopaea Gurgiüs Brongn., die sich
in andern Schichten nur selten finden, während sie in ihm
in ungemeiner Menge liegen, zu denen dann noch Cardhtm
Hi Hanum Sow.j C. dubium Gein., Lima multicostata Gein.
und Pleurotomaria linearis ManL, kommen. Diese fehlen
dem Grünsandstein niemals , wodurch derselbe einen so kon-
stanten Charakter erhält, wie wir ihn bei fast keinem andern
Schichtenkomplexe wahrnehmen werden.
Alle die eben angeführten Lokalitäten liegen einander
ziemlich nahe, woraus sich schliessen lässt, dass der Grün-
sand daselbst ein ausgedehntes zusammenhängendes Lager
bilde , das aber nur an einzelnen Punkten unter den jüngern
Schichten zum Vorschein kömmt. Doch auch in grösserer
Entfernung sehen wir den Grünsand wieder auftreten, wenn
auch unter sehr beschränkten Verhältnissen. Geht man näm-
lich von Leitmeritz auf der neuen Strasse nach Pokratitz , so
findet man hart an diesem Dorfe zur Seite der Strasse einen
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10«
sehr festen ziemlich grobkörnigen Sandstein mit krystallini-
schem Kalkcäment und massig vielen, aber grossen grünen
Körnern. Ausser Spongites Saxonicus Gein.? scheint er keine
Versteinerungen zu beherbergen. Er bildet % — 2 Zoll dicke
Platten, die horizontal auf einander geschichtet sind und wech-
selt zweimal mit einem weichen gelbgrauen Mergel. Seine
Gcsammtm&chtigkeit übersteigt kaum 2 Fuss. Auf ihm lie-
gen die weiter oben (p. 24. 25.) beschriebenen mächtigen
Plänerkalkmassen.
II. Bei Czencziz liegt unter dem kaum 2 — 3° m&chtigen
Grünsandsteine ein Gebilde, das sich von den übrigen Qua-
dersandsteinen sehr unterscheidet, vielmehr grosse Aehnltch-
keit mit manchen krystallinischen Varietäten des Plänersand-
steins hat. Es stellt einen theils aschgrauen, theils gelblich-
grauen kri stallinisch -feinkörnigen oder auch ganz dichten
Kalkstein dar, in welchem keine Spur von Quarzkörnern
wahrzunehmen ist, wohl aber eine Menge silberweisser Glim-
merblättchen nebst sehr vereinzelten und sehr kleinen grünen
Körnern. An manchen Stellen wird das Gestein matt, gelb-
lichgrau und deutlich sandsteinartig. Diese Abänderung bildet
in dem Kalksteine unregelmässige Parthien und geht allm&lig
in ihn über. Er setzt einen bis mehrere Fuss starke Bänke
zusammen und verräth keine Spur von schiefriger Textur.
Versteinerungen kommen in ihm nur selten vor und sind
wegen des innigen Verwachsenseins mit dem äusserst festen
Gesteine nur schwer zu gewinnen. Sie stimmen wohl zum
Theil mit denen des Grünsandsteins überein, doch haben sie
auch manches Eigenthümliche. So fehlt unserm Gebilde der
im Grünsande so überaus häufige Peclunculus breviroslris Sow.
und seine Stelle vertritt Pect, sublaevis 8ow.> der sich häufig
darin findet. Cucuüaea ovalis Ailss. hat sich bisher in kei-
nem andern Gebilde vorgefunden, so wie auch eine Exogyra,
die mit der von Goldfuss gegebenen Abbildung und Beschrei-
bung von Exogyra planospiriles ganz übereinstimmt, nur dass
sie weit kleiner ist, indem sie die Grösse eines halben Zolls
nicht übersteigt. Ausserdem findet sich Lucina circularis
Gem., diese Leitmuschel des Grünsandes auch hier in eini-
ger Häufigkeit. Die andern Peträfakten sind insgesammt sel-
tene Erscheinungen. Sie sind: Terebratula alata Lamk., T.
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103
pumita v. Buch., Ostrea vesiculans Lamk. (sehr klein) , Anomia
truncata Gein.y lAma laevissima m. , Cucullaea glabra Sow.^
ein grosses geripptes Cardium (C. pustulosum v. Milnst. ?J,
C. dubium Gein., Panopaea Gurgith Brongn.^ Dentalium stria-
tum Manty Pleurotomaria linearis ManL, Ammonites rhoto-
magensis v. Cuch, Robuüna Comptoni Sotv.j Cylherina mbdel-
loidea v. MünsL, Zahne von Olodus appendiculatus Ag. Viel-
leicht gehört das ganze Gebilde doch nur als untergeordne-
tes Glied dem Grünsandsteine an. was sich nicht entschei-
den lässt, da es bisher in den Czenczizer Steinbrüchen nicht
durchsunken ist. Jedenfalls muss es sich aber noch an an-
dern Orten vorfinden, wenn es bisher auch nicht aufgedeckt
ist, denn in der ganzen Umgegend von Laun sind zahlreiche
Geschiebe zerstreut, die diesem Gesteine angehören.
III. Hei Malnitz, Dreiamseln und Tuchorzitz tritt unter
dem Grünsandstein ein anderer Sandstein hervor, der eine
weit grössere Mächtigkeit hat und den ich wegen der unge-
heuren Menge von Exogyren, welche er einschliesst , Exo-
gyrensandstein nennen möchte. Es ist ein lichte gelb-
lich- oder grünlichgrauer fester ziemlich feinkörniger Sand-
stein mit einzelnen silberweissen Glimmerblättchen und klei-
nen grünen Körnern. Sein Cäment ist immer kalkig, wird
aber oft krystallinisch, so dass wenn die Theilungsllächen
des Kalkspaths in einer Ebene liegen, der Sandstein dann
in gewissen Richtungen schimmernd wird, womit zugleich be-
sondere Festigkeit verbunden ist; oder er wird mehr thonig,
wo dann das Gestein weniger fest, reicher an Glimmer und
im Allgemeinen auch feinkörniger erscheint.
Bei Malnitz ist er durch zwei neben einander verlaufende
Wasserrisse entblösst, aber zu keiner bedeutenden Tiefe.
Seine 3" — i%' starken Platten fallen mit 10—15° gegen
N. ein. In der Höhe wird er vom Grünsandstein überlagert.
Von Malnitz aus begleitet er den Wanderer in der engen
gewundenen Schlucht, die nach Lippenz führt, bis zu diesem
Dorfe. Er bildet 1—3 Fuss starke Bänke, die sich mit 15 —
20° gegen NNO. neigen. Bei Lippenz wird er vom Plftner-
sandstein bedeckt, in welchen er allmälig übergeht, indem
dort der Grünsandstein fehlt. Unter ihm kömmt ein anderer
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Sandstein zum Vorschein, von welchem noch weiter unten
sub N. IV. gesprochen werden soll.
Bei Tuchorzitz zeigt er sich nur an zwei Punkten süd-
lich vom Dorfe, theils vom Grünsand, theils unmittelbar vom
Süsswasserkalk überlagert. Ueber seine dortigen nähern Ver-
hältnisse lässt sich nichts bestimmen, da er viel zu wenig
aufgeschlossen ist.
Endlich sehen wir ihn noch auf dem Gipfel des Rückens,
der sich vom Lippenzer Thale aus bis nach Dreiamseln hin-
überzieht. Er hat daselbst eine bedeutende Mächtigkeit und
wird am nördlichen Abhänge vom Grünsandstein bedeckt.
Unter allen Gliedern der Quadersandsteingruppe ist er
am reichsten an Peträfakten. Wenn auch an allen seinen
Fundorten so ziemlich dieselben Versteinerungen vorgefunden
werden, so hat doch ein bedeutender Unterschied statt in
Bezug auf die Häufigkeit der einzelnen Arten. So ist z. B.
bei Malnitz die Exogyra Columba Goldf. so überaus häufig,
dass die Sandsteinschichten im wahren Sinne des Wortes
damit gepflastert erscheinen. Sie zeichnet sich hier überdiess
durch ihre Grösse, die mitunter einen halben Fuss und darüber
erreicht, so wie auch durch das treffliche Erhaltensein ihrer
dicken Schale aus. Man findet sie in allen Stufen der Ent-
wicklung vom jugendlichen Individuum bis zum völlig aus-
gewachsenen alten, mitunter noch mit farbiger Streif ung. Oft
sind mehrere Individuen in einander eingeschachtelt oder in der
hochgewölbten Unterschale sind zahlreiche kleinere Muscheln
versammelt. Bei Dreiamseln dagegen ist die genannte Ver-
steinerung bei Weitem seltener, während dort wieder Ostrea
reticularis Lamk. ([eine kleine Varietät]), Terebratula alalu
LamÄ. *) und an manchen Punkten auch T. pumila v. Buch.
in ungeheurer Menge angetroffen werden. Sie sind dann fast
ohne Cäment zu einem wahren Conglomerate verkittet.
Um ein Bild des paläontologischen Charakters dieses Sand-
steins zu geben, lasse ich ein vollständiges Verzeicbniss der
bisher von mir darin aufgefundenen Peträfakten folgen:
Fuctut intricatus Ad, Brongn. (ZJ**)J.
*) Ist mitunter hohl und mit netten wasserhellen Quarzkrystallen ausgekleidet.
**) D = Dreiamseln ; M = Malnitz; Ta =: Tuchorzitz.
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Blätter von Salix fragiliformis Zenk. (7>.)
Koniferenzweige QThuites alienus v. Sternb?^) (D.)
Spongites? saxonicus Gein., selten.
Escharites dichotoma m. (D.)
Randtäfelchen von Asterias quinqueloba Hold f. (D.)
Caiopygus carinalus Goldf. £D.)
Cassidulus lapis cancri Leske. (D.)
* Terebralula iriangularis Nilss. (D.)
* „ alata Lamk. (D. M. Tu.)
* „ pumila v. Buch. (D. M.)
* Ostrea vesicularis Lamk. (D. M. Tu.)
Ostrea lateralis Nilss. (M. D.)
n irapezoidea Gein. fM.)
# flabelliformis Nilss. (M.)
* Exogyra Columba Goldf. (M. D. Tu.)
* „ plicatula Lamk, (M.)
* „ cornu <i vietk Nilss ? £M.)
„ auricularis Wahlb. (Tu.J
Anomia truncata Gein. (M.)
* Pecten laminosus Mant. (M. D.J
# membranaceus Nilss. (M. D.)
„ laevis Nilss. (M. D.)
v circularis Goldf. (D.)
„ striato - punctatus Rom.? (M. D.)
£ undulatus Nilss. (D.)
„ decemcoslatus v. Münst. (D.), alle fünf selten.
Lima aspera Mant? (D.), sehr selten.
* „ multicostata Gern. (M. D. Tu.)
„ laevissima m. £D.)
Spondylus lineatus Goldf. (M.), selten.
Ferna crelacea m. (M.), sehr sparsam.
* Inoceramus concentricus Park. (M. D.)
* Cripsii Mant. (M.), selten.
Avicula semiplicala Gein. (D.), sehr selten.
Modiola laevigata Gem. (M.), selten.
Pectunculus brevirostris Sow.? CD.), selten.
Area trapexoidea Gein. (JH.), selten.
* Cucullaea glabra Sow. (M. D.)
Cardium Hillanum Sow. (M. D. Tu.), selten.
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106
**Cardium dubium Gein. (M. D. Tu.}
Venus hnmersa Sow. (M. D.)
, ß spec. indet fM.)
Lucina circularis Gein. (M.^)^ seQr selten.
Panapaea Gurgiles Brongn. (M.)
Pholadomya caudata Rom., (? Corbula aequivalvis Goldf.
T. 151. f. 15% selten.
Turritella granulata Sow. (D.)
Pleurotomaria linearis Mant. (M.)
Natica rugosa Höningh. (M.~)
Ammoniles Mantelin Sow.f (M.), selten.
Serpula gordialis Schloih. (M. D.)
„ subfalcala Gein. ( M.)
Vergleichen wir diese Peträfakten mit denen der früher
geschilderten Schichten , so stellt sich zuerst der Name „Exo-
gyrensandstein" als gerechtfertigt dar für ein Gebilde, das
nebst der ungemeinen Menge von Exogyra Columba noch
drei Species von Exogyra führt und davon zwei in ziemlich
betrachtlicher Anzahl. Es bestätigt sich aber auch zugleich
die Eigentümlichkeit dieses Gebildes, das sich durch seine
fossilen Reste sowohl vom Grünsandstein als auch von den
tiefsten Schiebten des Quaders hinlänglich unterscheidet. Als
bezeichnend für dasselbe kann man betrachten : Exogyra Co-
lumba Goldf., E. pHcalula Lamk , E. cornu arielis NiUs.,
Calopygus carinalus Goldf., Cassidulus lapis cancri Leske.,
Serpula subfalcala Gein., Terebralula alata Lamk., T. punula
v. Buch., T. triangularis Nilss. , Oslrea vesicularis Lamk., O.
trapezoidea Gein., Pecten laminosus ManL, Area Irapezoidea
Gem., Nalica rugosa Höningh u. s. w.
IV. In der Schlucht, die von Malnitz südwärts zur Hassina-
mühle führt, tritt ohnweit dieser am ostlichen Gehänge unter
dem Exogyrensandsteine ein anderes Gebilde hervor, das sich
in aufsteigender Richtung längs des ganzen Thalgehänges
verfolgen lässt. Es ist ein theils ins Dichte übergehender, fast
homogener grauer, theils sehr feinkörniger gelblichgrauer,
mitunter auch gelber Sandstein mit sparsamen Glimmerblätt-
chen und einzelnen schwarzgrünen Körnern. Der Kalkgehalt
verräth sich durch Brausen mit Säuren. Die dichte Varietät
des Sandsteins bildet Knollen, aber äusserst zahlreiche und
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107
sehr grosse, in der andern, so dass beide Gesteine unregel-
mässig mit einander wechseln und unmerklich in einander
übergehen. Versteinerungen scheinen zu fehlen; wenigstens
konnte ich trotz eifrigen Nachsuchens keine Spur entdecken.
Der Sandstein bildet starke Bänke, die durch verticale Spal-
ten in pfeilerartige Massen getrennt sind und gegen NW. ein-
fallen. Diese werden durch athmosphärische Einflüsse abge-
rundet und nehmen eine kugelige oder wollsackähnliche Ge-
stalt an, welche sonst unsern Sandsteinen nicht gewöhnlich
und von der Form der festen Knollen abhängig ist.
V. Unter dem eben beschriebenen eigenthümlichen Schich-
tenkomplexe folgen nun erst die Sandsteine mit Zwischenla-
gen grauen Schieferthons, welche wir oben bei Czernosek
und Perutz als die tiefsten Glieder des Quadersandes kennen
gelernt haben. Sie sind in den südlich gelegenen, tief ein-
geschnittenen Thälern an nicht wenigen Punkten entblösst,
von denen wir nur einige etwas näher betrachten wollen, um
die Identität ihrer Schichten mit den oben erwähnten ausser
Zweifel zu setzen. wtlnuA "'IM
Beginnen wir mit dem von Pschan und Chlumczan sich
über Winarzitz gegen das Rokitzaner Gebirge hinanziehen-
den Thale. Unmittelbar vom Dorfe Brdloch zieht sich west-
wärts ein seichtes Thal gegen Smolnitz empor. In ihm fort-
schreitend beobachtet man von unten nach oben:
1 . Sehr thonigen glimmerreichen rothen und grauen Sand-
steinschiefer, dem rothen Todtliegenden angehörig.
2. Grobes gelbes Quarzcongloinerat, das auch hier die
unterste Schichte des Quadersandsteines bildet.
3. Groben eisenschüssigen Sandstein.
4. Gelben und grauen feinkörnigen Sandstein mit Lagen
gelbbraunen sandigen Brauneisensteins wechselnd.
5. Lichtgrauen Schieferthon mit einzelnen undeutlichen
6. Gelblichen und grauen feinkörnigen Sandstein, mit gro-
bem Schichten abwechselnd.
7. Grauen nicht zn festen Sandstein , mächtige Quadern
bildend, und darüber endlich
8. den gelblichen und graulichen Plänersandstein.
Eine ähnliche Schichtenfolge fällt in einer Schlucht in
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■
die Augen, die südlich von Brdloch ebenfalls gegen Smolnitz
hinansteigt. Man findet daselbst:
1. Weisslichen und braunrothen glimmerreichen thonigen
Sandstein ( rothes Todtliegendes}.
2. Groben eisenschüssigen Sandstein nnd braunes Con-
glomerat.
3. Sehr eisenschüssigen Sandstein von mittlerem Korn.
4. Grauen feinkörnigen Sandstein.
5. Grauen feinkörnigen thonigen Sandsteinschiefer.
6. Aschgrauen Schieferthon.
7. Grauen, zum Theil auch braungelben feinkörnigen Sand-
siein.
8. Grauen thonigen Sandsteinschiefer.
9. Aschgrauen Schieferthon.
10. Gelblichen thonigen Plänersandstein, in dünne Plat-
ten geschichtet.
1 1 . Planersandstein , gelblich und grau gestreift oder ge-
fleckt, stellenweise krystallinisch kalkig, starke Quadern
bildend^ die sich mit 10° gegen Norden neigen.
In einem Thale, welches sich von Oppotschna westwärts
gegen Praschin erstreckt, sind von unten nach oben entblösst:
1. Feinkörniger weisslicher Sandstein, so locker dass er
als Sand gegraben wird.
2. Lockerer graulicher und gelber Sandstein von mitt-
lerem Korn.
3. Fester grober eisenschüssiger Sandstein.
4. Blaugrauer Schieferthon voll gelb beschlagener Höh-
lungen mit einzelnen Pflanzenresten, etwa eine Klafter mächtig.
5. Harter gelber schiefriger Thon, in den Plänersand-
stein allmälig übergehend.
6. Plänersandstein von gewöhnlicher Beschaffenheit.
Von Tanchowitz führt eine andere, aber tiefere Schlucht
ebenfalls gegen Praschin hinan. Sie hat dieselben Schichten
aufzuweisen, wie wir sie eben aufgezählt haben, nur kommen
unter N. 1 noch zum Vorschein:
1. Grauer feinkörniger glimmeriger Sandsteinschiefer.
2. Grauer Schieferthon.
3. Weisser sandiger glimmeriger Thon, Lothes Todt-
4. Rother thoniger glimmerreicher Sandstein, fliegendes.
109
Das ganze Qn&dersandsteingebilde ist hier von sehr ge-
ringer Mächtigkeit, indem es eine Starke von höchstens drei
Klaftern hat.
Während am östlichen Gehänge des engen Thaies, das
von Malnitz nach Lippenz führt, fast durchgehends Exogy-
rcnsandstein in der Mächtigkeit von 5—6 Klaftern ansteht,
wird das westliche Gehänge zunächst dem Ausgange des
Thaies von ganz andern Gebilden zusammengesetzt. Zuun-
terst liegt ein nicht sehr feinkörniger gelblicher glimmeriger
Sandstein, darüber schwärzlicbbrauner schiefriger Thon, fast
ganz aus in allen Bichtungen > erwebten Stengeln zusammen-
gesetzt , so dass er stellenweise manchem Torfe sehr ähnlich
wird. Einzelne Kohlenstückchen sind auch darin zerstreut.
Ihn deckt wieder gelblicher Sandstein, aber von gröberm
Korn. Er ist von dem Thone ganz scharf geschieden mit
vollkommen ebener Demarkationsfläche. Alle diese Gebilde
fallen mit 15° gegen NNO.
Steigt man nun von da an dem Thalgehänge in gerader
Richtung über den verdeckenden Rasen empor zu der von
Lippenz nach Dreiamseln führenden Strasse, so stösst man
dort zuerst noch auf feinen gelblichen Sandstein, der durch
grauen und weisslichen Schieferthon von einem lichtgrauen
gümmerreichen thonigen Sandsteinschiefer geschieden wird,
welchen zahlreiche vertikale Klüfte in dünne rautenförmige
Platten theilen. Auf ihm ruht endlich graugelber sehr dich-
ter Plänersandstein.
Auch am Hathügel, nördlich von Tuchorzitz , kann man auf
einer kleinen Strecke alle Schichten vom rothen Sandstein
bis zum Plänersandstein durchlaufen. Man nimmt nämlich
in aufsteigender Ordnung wahr:
1. Rothen und weisslichen glimmerigen Sandstein, theils
feinkörnig und fest, theils conglomeratartig, aus groben Quarz-
und Gneissgeschieben durch thoniges Cäment gebunden, theils
weich und thonig.
2. Weissen glimmerigen abfärbenden Thon , mancher Por-
zellanerde ähnlich. Beide Gebilde gehören dem rothen Todt-
liegenden an.
3. Schwarzen dünnschiefrigen glimmerigen kohligen Thon.
4. Grobes graues und braunes lockeres Conglomerat.
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-
5. Eisenschüssigen groben Sandstein.
6. Denselben kohligen Schieferthon, wie sab N.3, der nach
oben aber aschgrau und reicher an Glimmerblättchen wird.
7. Endlich einen grauen und gelben groben Sandstein,
der meistens nicht zu fest ist. Er wird von vielen Lagen
gelbbraunen Thoneisensteines durchzogen. Er setzt den gan-
zen Hathügel — einen flachen, von W. nach 0. bis an das
Dorf Grosslipen sich erstreckenden Rücken — zusammen, und
wird ohnweit des Dorfes von Plänersandstein überlagert, von
welchem er wieder durch aschgrauen Schieferthon geschie-
den wird.
Diese Schichtenfolge ist dadurch interessant, weil hier
der kohlige Schieferthon das tiefste Glied der Quadersand-
steingruppe ist, welches das Conglomerat vom rothen Sand-
steine trennt.
Im Dorfe Tuchorzitz liegt unter dem dortigen Süsswasser-
kalk ein fester gelblicher sehr feinkörniger thoniger Sandstein
mit einzelnen Glimmerblättchen, der manchem Plänersandstein
nicht unähnlich ist, ohne aber mit ihm, der ganz in der
Nähe ansteht, völlig übereinzustimmen. Er führt nicht zu
häufig Exogyra Columba Goldf. und bildet 1 — 3" starke
Tafeln. Sie fallen, wie der ebenfalls plattenförmige grauliche
feinkörnige Sandstein mit eingestreuten zahlreichen grossen
Quarzkörnern, welcher darunter liegt, gegen N. Unter die-
sem kömmt endlich weisser ziemlich feiner Sandstein, der
in grosse Quadern zerspalten ist, zum Vorschein. — Steigt
man aus dem Thale, das von Neuschloss südwärts nach Hrzi-
witz und Konotop führt, bei dem erstgenannten Dorfe über
Marquaretz zu dem Gipfel des Okranhlik — eines langen hohen
waldigen Rückens, der von W. nach 0. verläuft, — empor, so wird
man fast bis an das Dorf Marquaretz vom rothen Sandstein
begleitet. Er ist meistens feinkörnig, bald graulichweiss,
bald braunroth gefärbt, nicht sehr fest und wechselt viel-
fach mit Lagen rothen und perlgrauen glimmerreichen schie-
frigen Thons. Die 1 — 2' starken Schichten fallen h 3,4 NO.
mit 3 — 5°. Bei dem Dorfe wird er von groben braunen
Sandsteinen, ganz ähnlich manchen Braunkohlensandsteinen,
und von braunen Conglomeraten bedeckt. Häufige Braun-
eisensteinadern durchziehn dieselben, ja nicht selten bildet
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Iii
Brauneisenstein ihr Cäinent. Auf ihnen ruht im Dorfe grauer
Sandstein ohne Spur von Glimmer. Am Fusse der Kuppe
selbst, schon hinter dem Dorfe, ist ockergelber oder braun-
gelber, ziemlich feinkörniger, etwas schiefriger Sandstein
mit sehr vielen silberwcisscn Glimmerschuppen entblösst. Er
fällt mit 15° NNO. Er wird wieder von sehr feinkörnigem,
stellenweise äusserst lockerm glimmerigem weissem Sandstein
bedeckt, der unförmliche Quadern von bedeutender Mächtig-
keit bildet. Den Gipfel des Berges endlich setzt Plänersand-
stein mit Pecten laminosus Mant, Pinna decussata Goldf. und
Ge-rvillia llcichü Rom. zusammen. wMv/>
Dieselbe Reihenfolge der Gebilde durchwandert man , wenn
man den Berg von Grosslipen aus besteigt; nur erblickt man
in der Schlucht, die sich von diesem Dorfe aus gegen Mar-
quaretz hinanzieht, unter dem Plänersandsteine noch den be-
kannten grauen Schieferthon und thonigen Sandsteinschiefer.
E. Quadersandstein von Tyssa, Tetschen, Auscha u. s. w.
Es erübrigt nun noch, die grosse zusammenhängende
Sandsteinablagerung im Norden und Osten des Leitmeritzer
Kreises etwas näher zu beleuchten. Wir beginnen mit dem
Quader von Tyssa am westlichen Fusse des hohen Schnee-
bergs, weil wir ihn hier in seiner ganzen Mächtigkeit dem
Auge des Beobachters offen dargelegt sehen. Die unter-
sten Schichten, die man längs der Gneiss - Sandsteingrenze
von Schönstein und Tyssa bis Eiland unmittelbar auf Gneiss
ruhend findet, unterscheiden sich bedeutend von den höhern.
Der Sandstein derselben ist tbeils sehr feinkörnig, granlich,
hat ein thoniges Cäment und viele Glimmerblättchen, thells
von gröberem Korne, fester, gelber oder auch röthlich gefärbt
mit vielen eingestreuten grossen Quarzkörnern und ansehn-
lichen Glimmertafeln. Er ist besonders in den letztern Varie-
täten in dünne Platten abgesondert , manchmal sogar ziemlich
dünnschiefrig. Während an den früher beschriebenen Punk-
ten die tiefsten Sandsteinschichten gänzlich versteinernngs-
leer gefunden wurden, was wahrscheinlich in der fast stets
conglomeratartigen Beschaffenheit derselben begründet ist,
ist die Zahl der Peträfakten, welche sie bei Tyssa beherbergen,
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wahrhaft erstaunenswerth. Es finden sich nur Steinkerne,
die jedoch hier besonders wohl erhalten und deutlich sind.
Ich will hier der vollständigen Uebersicht wegen ein Ver-
zeichniss aller theils von Geinitz , der diese Lokalität beson-
ders sorgfältig untersacht hat, theils von mir selbst aufge-
fundenen Versteinerungen folgen lassen:
Blätter von Salix fragiUformis Zenk.
Andere Blätter, ähnlich Alnus?
Brocken von Holzkohle.
ddaris vesieulosa Goldf.
Catopygn* carinatus Goldf.
Ostrea lateralis Nils».
* „ macroptera Sott?., sehr häufig.
Pecten membranaceus Nilss., häufig.
Pecten serratus Nils*.
* „ acuminatus Gein.
* „ aequicostatus Lamk., in ungeheurer Menge.
* „ „ Vor. longicollis Röm.
„ striatocostatus Goldf.
Spondylus obliquus Mant.
Ferna lanceolata Gein.?
* Inoceramus concentricus Park., häufig.
„ myüloides Mant, selten.
„ CripsH Mant
* Avicula Reichii Röm. = Gervillia R. Röm. = G. anomala
Sow. bei Gein., häufig.
Trigonia sulcalaria Lamk.
* Nucula siliqua Goldf, äusserst zahlreich.
Pectunculus ventruosus Gein.
Cucullaea glabra Sow., selten.
„ nuculiformis m., selten.
Cardium pustulosum v. Münst
* „ Hillanum Sow., häufig.
„ dubium Gein*
Venus parva Sow.
& „ immer sa Sow.
Lucina Reichii Röm.
„ drcularis Geht.
Tellina Goldfussä Röm.
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113
Solen compressus Goldf.
Psammobia semicostata Rom.
Panopaea Gurgites Brongn.
„ plicata Sow.
Pholadomya bipücata Gein.
„ caudata Rom. (? Corbula aequhalvis Goldf.
T. 161. f. 16 J
Patella orbis Rom.
$ Dentalium glabrum Gein., sehr häufig.
Aurieula incrassata Sow.
* Rostellaria acutiroshis Pusch.
v Parkinsoni ManL
„ Reussii Gein.
„ calcarata Sow.
yy Buchii v. Münst.
Pleurotomaria Römeri m. = PI. remolelineata Gein. = Ro-
stellaria elongata Rom.
* Turritella granulaia Sow., ungemein zahlreich.
Littorina rotundata Sow.
Natica canaliculata Sow.
* n acutrmargo Rom.
„ unicarinata Gein.
Ammonites Manteliii Sow.
Hamiles fissicostatus Phill.
Aptychus complanatus Gein.
yy cretaceus v. Münst.
Frondicularia ovala Rom.
Serpula subfalcala Gein.
Auf diesen höchst versteinerungsreichen Schichten, welche
den englischen Blackdotcnschichten gleichstehn dürften, ruhen
nun erst die mächtigen Sandsteinmassen, welche die impo-
santen Tyssaer Wände zusammensetzen. Der Sandstein ist
hier von etwas verschiedener Beschaffenheit, mehr weniger
fest, graulich- und gelblichweiss , hin und wieder auch dunk-
lergrau oder durch Eisenoxydhydrat gelbbraun gefärbt, von
mittlerem Korn, mit sparsamem thonigem C&mente, so dass
die Körner sich wechselseitig zu berühren scheinen. Mitunter
liegen Knollen von Eisenkies oder braunem Thoneisenstein
darin. Er bildet sehr starke zu Pfeilern übereinandergethürmte
Qeogn. Skizzen. II. 8
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114
Bänke, die schwach gegen Süden geneigt sind. Von seinen
schroffen Felsenmauern und der wahrscheinlichen Ursache der-
selben ist schon weiter oben beim obern Quader gesprochen
worden. Versteinerungen finden sich weit seltener darin, als
in den zuvor geschilderten Schichten , nur an einzelnen Orten
z. B. beim Dorfe Schneeberg sind sie in Menge zusammen-
gehäuft. Immer ermangeln sie aber einer grösseren Mannig-
faltigkeit der Arten, sind also ziemlich einförmig. Sie be-
schränken sich auf Exogyra Columba Goldf., Pecien aequi-
cos latus Lamk., Lima multicofttata Gein.j Inoceramus con-
cenlricus Park., I. my Moides Mant, I. Cripsü Mant., Pinna
pyramidalis v. Münst., Spongites? saxonicus Gein., welche
aber mit Ausnahme der zwei letzterwähnten Inoceramen alle
häufig vorkommen.
Von ganz gleicher Beschaffenheit ist aller übriger Qua-
der am linken Elbeufer und in der Umgegend von Tetschen.
Ausser den eben angeführten Peträfakten umschliesst er noch,
wenn auch sparsamer, Pecten membranaceus Nilss., P. nota-
bilis v. Münst., Pectunculus umbonatu* Sow.? und auf der
Kalmswiese zahlreiche Dikotyledoncnblätter.
Eine Erwähnung verdient hier auch die bedeutende, in
der Richtung des Eulauer Thaies, von 0. nach W. strei-
chende Hebung oder Senkung der Sandsteinschichten, auf
welche besonders Cotta (geognostische Erläut. zur K. v.
Sachs. 4. Hft. p. 86.) aufmerksam macht. Sie wird vom
Klbthale beinahe rechtwinklig durchschnitten. Im Eulauer
Thale fallen die Quaderschichten mit 15 — 30° gegen S.,
was man besonders deutlich an dem isolirten Felsen sieht, der
das Tetschner Schloss trägt. Weiter nördlich sind die Sand-
steinmassen des linken Gehänges auffallend zertrümmert, bis
erst noch weiter nach Norden die regelmässige horizontale
Lagerung zum Vorschein kömmt. Es muss also ein gewalt-
samer Bruch statt gefunden haben, der mit den schon mehr-
fach erwähnten basaltischen Hebungen ohne Zweifel in ur-
sächlicher Verbindung steht
Die kleinen Sandsteindepots am Kamme und Fusse des
Erzgebirges, die schon oben erwähnt wurden, gehören eben-
falls dem untern Quader an, und sind schon im ersten Bande
meiner Skizzen besehrieben worden. Nur die von Rosenthal
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115
und Dentzendorf enthalten Versteinerungen, und zwar Exo-
gyra Columba in ungeheurer Anzahl, zu der am erstgenann-
ten Ofte noch Stacheln von Cidaris vesiculosa Goldf. , Pinna
depressa v. Mümt. und unbestimmbare Schncckcnsteinkerne
hinzukommen. Auch die Sandstcinparthieen aus der Gegend
von Tschermich und Kaaden sind dem untern Quader zuzu-
rechnen-, ausser Terebratula alala und Exogyra Columba
kenne ich jedoch keine Versteinerungen daher.
Dieselbe Einförmigkeit finden wir auch beim untern Qua-
der des östlichen Theils des Leitmeritzer Kreises wieder.
Man kann ihn von Auscha bis Ncuschloss im Zusammenhange
verfolgen, wenn man im Thale seinen Weg fortsetzt, und
trifft ihn in allen den engen Thalgründen, die das dortige
Gebirge durchreissen , von jüngern Schichten überlagert, an.
Auch die den Neuschlosser Teich umgebenden niedrigen Sand-
steinmassen, wie z.B. der Habichtstein, dürften unterer Qua-
der sein. ,
Bei Auscha ist er meistens von mittlerem Korne, mehr
locker als fest, gelblich oder graulich gefärbt. Die Körner
sind miteinander fast ohne Cäinent verbunden; häufig liegen
grössere, graue^ gelbliche oder rothe Quarzkörner darin. Mit-
ten im festen Sandsteine sind zahlreiche, oft kopfgrosse, mei-
stens elliptische Höhlungen, theils mit weissem schiefrigem
glimmerhaltigcm Thon erfüllt, theils ein schwarzes körniges
Pulver enthaltend. Er bildet fast horizontale Bänke, die meistens
sehr dick sind, ja eine Stärke von 2 — 3 Klaftern und darüber
erreichen. Versteinerungen sind äusserst selten und fehlen auf
weite Strecken ganz. Sie kommen nur in den festen Sandstein-
varietäten vor. Ausser sehr vereinzelten Exemplaren von Tere-
bratula alala Lunik., Exogyra columba Goldf., Pinna pyrami-
dalis v. Minist, und Bruchstücken eines grossen Ammoniten,
wahrscheinlich Ammomtes rhotomagensh v. Buch., erhielt ich
bisher nichts Bestimmbares von daher. Die wulstförmigen Kör-
per, die Geinitz mit dem Namen Spongites saxonicus belegt,
sind auch nicht selten. Schieferthoneinlagerungen , die wir im
Saazer Kreise so häufig sahen, fehlen hier, wie bei Tetschen,
völlig.
8*
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116
■
F. Die Kreidegebüde zwischen der Elbe und Moldau, in
der Umgebung von W eltrus und Mühlhausen,
Der nördliche Theil des Rakonitzer und die Angrenzende
Partie des Kaurzimer Kreises stellt ein 800 — 1 100 Fuss über
die Nordsee erhabenes Plateau dar, welches einst ein zusam-
menhängendes Ganzes bildete und in seiner Gesammtaus d eh-
nung vom Plänersandstcin bedeckt war. Durch die später er-
folgte Thalbilduug wurde aber seine Physiognomie sehr ver-
ändert, Flüsse und Bäche gruben ihre seichteren oder tiefern
Rinnsale in demselben, zerstörten zum Theil die obersten
Gesteinschichten und führten sie hinweg, wodurch die tiefere
Unterlage mehr weniger zum Vorschein kam. Die bedeutend-
sten Flussthäler in dem oben bezeichneten Distrikte sind die
derEger, Moldau und Elbe, welche durchgehends weit unter
dem Niveau des Plänersandsteines liegen. Steigt man am
rechten Egerufer südwärts das bald sanftere, bald steilere
Gehänge des breiten Thals hinan, so geht man zuerst lange
auf unterem Quadersandstein und erst, nachdem man bereits
fast den Rand des Plateaus erreicht hat , betritt man das Ge-
biet des Plänersandsteins, welcher uns nun über Hradzino-
wes und Brziza bis an den steilen Abfall begleitet, welcher
von Weprzek bis Mühlhausen und Lobecz das linke Gehänge
des Moldauthales bildet. Dort erst kommen wieder ältere
Schichten zum Vorschein, und zwar nicht nur in der Thal-
sohle, sondern auch in weit grösserer Verbreitung am rech-
ten Ufer der Moldau, wo die Begrenzung durch ein deutli-
ches höheres Thalgehänge von Weprzek an bis Chwatierub
fehlt, weil die Thäler der Moldau und Elbe, welche hier ein-
ander sehr nahe liegen, in einander verflossen sind und die
dazwischen liegende Masse der obern Gesteinschichten gänz-
lich weggeschwemmt wurde. Erst am rechten Elbeufer finden
wir daher von Wschetat über Zaborz nach Melnik den ent-
sprechenden Abfall des Plateaus, das nun von da wieder ostwärts
fortsetzt. Mehr südlich, wo die Moldau und Elbe weiter aus-
einanderrücken, also von Chwatierub und Lobkowitz an, wird
dann jede wieder von ihren eigenen Thalgehängen eingeschlos-
sen, welche bei der Moldau besonders hoch und steil sind.
Will man die Schichtenfolge in dieser Gegend etwas ge-
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117
naner kennen lernen, so muss man in den eben erwähnten
Thälern Aufschlags suchen. Besonders wichtig sind in dieser
Beziehung die steilen Gehänge am linken Moldauufer von
Wepfzck an bis Kralup, weil hier die Schichten alle in der
Richtung ihres Fallens (nach N.) durchschnitten und auf-
gedeckt sind. Bei Weprzek nimmt der Plänersandstein noch
das ganze Gehänge bis zur Thalsohle herab ein; geht man
aber südwärts gegen Podhorzan und Mifzowitz, so sieht man
schon den untern Quader darunter hervortauchen, der, je weiter
südwärts man kömmt, desto höher an dem Abhänge empor-
steigt, bis er endlich bei Mühlhausen schon bis zum Rande
des Plateaus sich emporgehoben hat. Nur die darüber vor-
ragenden Hügelzüge, welche sich von Neuhof über Leschan,
Buczina bis ins Welwarner Thal hinabziehn, bestehen noch
aus Plänersandstein, der dann südlich von Lobecz schon nicht
mehr angetroffen wird. Bei Mühlhausen kommen aber unter
dem unteren Quader wieder ältere und zwar der Steinkohlen-
formation angehörige Schichten zum Vorschein, welche sich
gegen Süden auch mehr und mehr erheben, und zwischen
Lobecz und Kralup nur noch von einer wenig mächtigen
Quadersandsteinmasse bedeckt werden. Bei Mühlhausen steht
unmittelbar am Moldauufer ein sehr grobes eisenschüssiges
Conglomerat an, welches den obersten Schichten der Stein-
— *
kohlenformation angehört: gegen Lobecz hin hebt sich unter
ihm die Arkose mit bedeutender Mächtigkeit heraus, wech-
selnd mit Schieferthon und schwachen Kohlenflötzchen. Ihre
Schichten fallen mit 10 — 15° NO., doch südwärts von Kra-
lup verschwinden auch diese Gebilde wieder, und man be-
tritt das Gebiet des silurischen Systems, das sich nun in un-
unterbrochenem Zuge weit gegen $üden bis in die Gegend
von Przibram, Slap und Böhmischbrod verbeitet.
Einen schönen Durchschnitt durch die Schichten der dor-
tigen Kreideformation bietet der steile, stellenweise fast senk-
rechte Absturz zwischen Mühlhausen und Lobecz dar. Man
beobachtet daselbst von unten nach oben:
1. Arkose, ziemlich feinkörnig, dünnschiefrig, weiss und
gelblich , sehr porzellanerdereich.
2. Ein schwaches Kohlenflötz, 1 — 1 V s Fuss stark, aber noch
durch mehrere Schieferthonschmitzchen unterbrochen.
118
3. Feste Arkose von mittlerem Korn mit einzelnen Glimmer-
blättchen, ganz sandsteinartig, steile Felsen bildend. Sie
wechselt 6 — 7mal mit einem groben Conglomeratc, in wel-
chem die Quarz- und seltenen Kieselschiefergeschiebe oft die
Grösse einer Faust oder selbst eines Kopfes erreichen.
4. Feinkörnigen, weissen und gelblichen Sandstein £ unteren
Quader} mit einzelnen Thongallen, Nestern von zerreiblicher
kohliger Substanz , Parthieen von Holzkohle nnd Knollen von
Strahlkies. Seine Schichten wechseln von 2 — 3 Zoll bis
£ — 3 Ellen Dicke. Die Ablösungen sind oft mit kohliger
Substanz überzogen oder lassen Stückchen verkohlten Holzes
wahrnehmen. Versteinerungen sollen sich nach der Aussage
der Steinbrecher nur äusserst selten finden. Nach oben ist
er von zahlreichen horizontalen Klüften durchzogen, stellen-
weise fast schiefrig. f 5 — 6 Klaftern mächtig. )
5. Feinkörnigen sehr lockern grünlichen Sandstein voll
von Steinkernen von Pecten aaiuicostalus Lamk., Gervillia
solenoides Defr., Trigonia sulcalaria Lunik,, Pectunculus, Car-
dium Hillanum Soic, Venus, Turritella granulaia Soic,
lAttorina rolundata Sota. (%').
6. Grünlichgrauen festeren Sandstein ohne Peträfakten
OV.0- r ,
7. Grauen thonigen sehr dünnschiefrigen Sandstein (_%').
8. Feinkörnigen festen grünlichen Sandstein , in einzelnen
Schichten voll von den obigen Peträfakten (1 % Ellen).
9. Wie N. 5.
10. Sehr feinkörnigen grünlichen Sandstein mit zahllo-
sen Glimmerblättchen und sehr kleinen grünen Körnern. Ent-
hält einzelne, aber schön erhaltene Steinkerne von Trigonia
sulcataria Lamk., Cucullaea glabra Sow,, Pectunculus, Car-
dium Hillanum Sow., Panopaea Gurgiüs Brongn., Psammo-
bia semicostata Rom., Rostellaria, Turritella granulaia Sota.
(1 - 1 y t Ellen).
11. Gelblichen Sandstein, übrigens wie N. 10.
1». Sehr weichen dunkelgrünen thonigen Sand, stellen-
weise grau gefleckt und fester mit zahlreichen grossen dun-
kelgrünen Körnern und Flecken , ganz ähnlich manchem Schie-
fer zwischen Plänersandstein und unterm Quader bei Weber-
schan (ß. pag. 86. ) (V mächtig).
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119
13. Aschgrauen Mergel von ebenem Bruch, ohne Petra-
fakten (* - 3Q.
14. Graulichweissen festern Kalkmergel von ebenem
Bruche, nicht zu unterscheiden von manchem Plänerkalk
stellenweise kleine grüne Körner führend, mit sparsamen und
undeutlichen Versteinerungen, worunter Cytherina subdeltoldea
(y, — 2 Klaftern.)
15. Gerölle mit sehr eisenschüssigem braunem thonig-san-
digem Bindemittel (1 — 1 1 >')•
Von Mülilhausen aus erstreckt sich der Quadersandstein
in einem seichten Thale bis nach Leschan, wo er erst auf
den dortigen flachen Höhen vom Plänersandstein überlagert
wird. Ohnweit Leschan ist er blendendweiss oder schwach
gelblich, sehr feinkörnig, massig fest, und enthält feine
Glimmcrblättchen, aber keine Peträfakten. Hat man oberhalb
Leschan das Plateau erstiegen, welches den Gipfel der dor-
tigen Höhen einnimmt, so sieht man sich überall vom Planer-
sandstein umgeben, welcher ganz mit dem Gesteine vonHra-
dek übereinstimmt, nur noch einförmiger und äusserst arm
an Versteinerungen ist. Nur äusserst selten fand ich eine
Exogyra Columba Goldf. oder einen Nautilus simplex Soto.
Steigt man von dieser Hochebene südwärts in das Thal
hinab, welches zur Ziegelei und nach Minkowitz führt, so
schreitet man über eine, der oben angeführten ähnliche Schich-
tenreihe , nur in absteigender Ordnung. Hat man den Pläner-
sandstein verlassen, so kömmt man:
1. Auf weichen feinkörnigen graulichen Sandstein (untern
Quader), ganz angefüllt mit undeutlichen Steirikernen von
Pecten membranuceus Nilss., Pectunculus, Nucula siäqua
Goldf., Cardium Ilillanum Sow., Venus, Turritella granulata
Soto., LUtorina rotundala Sow. u. a. m.
%. Unter ihm liegt die Arkose, mächtige unregelmässige
Felsmassen bildend, welche mitunter höchst groteske Formen
annehmen und besonders schön am nördlichen Gehänge des
Thaies, das bei Lobecz ins Moldauthal mündet, zu sehen
sind. Die obern Schichten sind fest, grobkörnig, grau mit
reichlichem verwittertem Fcldspathcäment Sie wechseln
5 — 6mal mit einem sehr groben Conglomerate, das aus zahl-
losen Quarzgeschieben , mitunter von Faust- und Kopfgrösse
120
besteht, denen sparsame Geschiebe von Kieselschiefer bei-
gemengt sind. Unter ihm folgt dann sehr dünnschief riger
feinkörniger thoniger Sandstein mit kohliger Substanz, auf
den Klüften. Die Schichten fallen mit 4 — 5° gegen N.
Im Thale selbst kömmt bei Minkowitz unter den Stein-
kohlengebilden schwarzer Kieselschiefer, der Uebergaugs-
formation angehörig, zum Vorschein, welcher gegen Süden bei
Minitz, Hollubitz, Deberno, Liebschitz u.s.w. eine bedeutende
Ausdehnung gewinnt, bei Minitz, Wottwowitz u. s. w. von Ar-
kose mit Kohlenflötzen überlagert wird und bei Deberno
Nester von Blei glänz führt.
Auch im Thale von Welwarn tritt unter dem Plänersand-
steine der Quader hervor, welcher sich bis an die Dörfer
Budohostitz und Chrzin erstreckt. Er ist graulichweiss, schie-
frig, glimmerreich und fällt mit 15 — 95° gegen W. Ohn-
weit des letztgenannten Dorfes sieht man ihn in einem alten
verlassenen Steinbruche entblösst, ganz von der gewöhnlichen
Beschaffenheit, aber mit höchst veränderlichem Fallen der
Schichten. Im westlichen Theile des Bruches neigen sie sich
mit 15° südwärts, in der Mitte mit 20° NSW., an der Ost-
seite senken sich die tiefern Schichten mit 10° gegen N.,
während die obersten fast horizontal liegen.
Im nordwestlichen Theile des Welwarner Thaies scheint
die Kreideformation ganz zu fehlen, indem man daselbst Glie-
der der Steinkohlenformation entblösst findet. So beobach-
tet man unmittelbar bei der Stadt Welwarn, in Norden, den
Ausbiss eines wenig mächtigen Kohlenflötzes. Es sind drei,
einige Zoll starke Kohlenstreifen, die sandigen Schieferthon
zum Zwischenmittel und zum Dache haben und mit 10° h.
8 NW. fallen. Ein früher darauf geführter Bau wurde wegen
geringer Mächtigkeit des Flötzes und häufigen Wassers bald
verlassen.
Die unregelmässig dreieckige Fläche zwischen der Mün-
dung der Moldau und Elbe ist mit Ausnahme eines von Nord
nach Süd verlaufenden nicht zu hohen bewaldeten Bergrückens
zwischen Zloseyn und Auschitz fast durchgehends eben und
nur von niedrigen wellenförmigen Erhöhungen durchzogen.
Auch ist sie fast überall mit einer mächtigen Masse von Sand
und Gerolle, unter dessen Geschieben der Quarz, Kieselschie-
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181
fer und Gneiss vorwalten, überdeckt, welche die tiefern Ge-
bilde dem Auge des Beobachters entzieht. Erst weiter süd-
lich, wo die Gegend sich zu höhern Hügelreihen mit zahlrei-
chen kleinen vorstehenden Küppchen erhebt, treten unter dem
Alluvium die Gesteine des silurischen Systems hervor. Ihre
Grenze verläuft von Lobkowitz an der Elbe über Set. Adal-
bert, Horniatek, Grossdorf, Kopetsch, Kozomin und Chwa~
tierub au die Moldau, um dann jenseits derselben über Kra-
lup, Minkowitz, Minitz, Wottwowitz u. s. w. ihren Lauf süd-
westwärts fortsusetzen. Nördlich von dieser Linie scheinen
im Elbe- und Moldaudelta die tieferen Schichten der Kreide-
formation eine zusammenhängende Decke unterhalb des Qe-
röllschuttes zu bilden. Wenigstens scheinen die bei Zloseyn,
Lobkowitz und Grossdorf stattfindenden Entblössungen darauf
hinzudeuten.
Am westlichen Abhänge des Zloseyner Berges ist der
untere Quader durch grosse Steinbrüche entblösst. In diesen
beobachtet man von unten nach oben folgende Schichten:
1. Losen Sand, welcher — als das Tiefste — in den Stein-
brüchen nicht durchsunken ist.
8. Festen feinkörnigen, gelblichen, etwas glimmerigen
Sandstein mit sehr wenigen Versteinerungen, (ß — 4Q.
3. Grauen schiefrigen etwas sandigen Thon, aus welchem
viel Wasser hervorsickert OO-
4. Gelblichen und bräunlichen, meistens sehr weichen,
theilweise selbst zerreiblichen, feinkörnigen Sandstein, wel-
cher sehr reich an silberweissen Glimmerblätteben und in ein-
zelnen Schichten voll von Steinkernen von Muscheln und
Schnecken ist. Hie und da liegen darin auch grössere Quarz-
und Kieselschiefergeschiebe. Er wechselt mit graulichem und
bräunlichem thonigem Sandsteinschiefer und Schichten festen
eisenschüssigen Sandsteins und ist sehr klüftig. Seine Mäch-
tigkeit beträgt 9 — 12 Fuss. Ich fand darin bisher folgende
Peträfakten:
Fungia coronula Goldf.
Ostrea flabellifomiis NUss.?
Exogyra columba Goldf. > meistens klein.
Pecten quadricostatus Sotc.j sehr selten,
j* laed* Alto.
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129
GervUlia solenoides Defr.
* Peclunculus spinescens m.
* v ventruosus Gebt.?
„ sublaevis Sow.
Cucuüaea glttbra Soto.
* Nucula siliqua Goldf.
Eine Nucula, 4 Linien breit, dreiseitig -eiförmig, vorne
gerade abgestutzt, die Schlosskanten einen rechten Winkel
bildend, die vordem mit 7 — 8, die hintern mit 1Ä — 13 grös-
sern Zahnen.
Cardium Hillanum Soto.
* Lucina circularis Gein., sehr schön mit vollkommen erhal-
tenen Schlosszähnen.
* Venus immersa Sota.
* „ tmncata m.
Tellina slrigata Goldf. ?
* Dentäliuni glabrum Gein.
Ein Dentatium, fein und dicht quer linirt und von feinen
Längslinien durchzogen, selten.
* Rostellaria Parkinsoni Mant. , zum Theil mit wohlerhaltenem
Flügel.
Eine andere kurze Rostellaria y ähnlich der R. subulata m v
doch zur genauem Bestimmung nicht gut genug erhalten.
* Turritella granulata Sow. %
v sexltneata Rom.?
* Littorina rolundata Sow.
Serpula gordialis Schloth.
5. Sehr feinkörnigen grauen Sandsteinschiefer (4 — 6Q
6. Graulichen Thon (» — 3Q.
7. Eisenschüssigen Sand und Gerolle (tZ — iS^).
Alle diese Schichten liegen fast horizontal. Sie dürften,
wie aus dem Profile von Mühlhausen zu ersehen ist, den mitt-
leren Schichten des untern Quaders angehören, da die unter-
sten in dieser Gegend keine oder doch nur sehr sparsame
Versteinerungen zu enthalten pflegen. Uebrigens entsprechen
sie vollkommen dem versteinerungsreichen Sandsteine von
Tyssa, mit welchem sie auch 10 Species (also 0,41) ge-
meinschaftlich haben.
Andere Schichten findet man in der Umgegend von Nera-
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123
towitz und Lobkowitz entblösst und zwar im Flussbette der
Elbe und der nächsten Umgebung derselben. In weiterer
Entfernung verbergen sie sich bald unter einer mächtigen
Decke von Alluvium. Von oben nach unten trifft man fol-
gende Schichten:
1. Grauen schiefrigen Mergel ohne Peträfakten.
2. Sehr festen kalkigen Sandstein, mehr weniger dicke
Platten bildend, in welchem das kalkige Cäment zuweilen so
überhand nimmt, dass er einen sandigen Kalkstein darstellt.
Er ist durch zahlreiche grüne Körner graugrün gefärbt und
führt eine grosse Menge silberweisser Glimmerblättchen, welche
manchmal von bedeutender Grösse und lagenweise zusammen-
gehäuft sind. Ausserdem fand ich in ihm viele Geschiebe
von Kieselschiefer, seltner dagegen von Quarz eingebettet.
Peträfakten umhüllt er in solcher Zahl, dass er stellenweise
ganz aus ihnen zusammengesetzt erscheint. Die meisten
Peträfakten führt der reine kalkige Sandstein; da wo aber
die Geschiebe bis zur Conglomeratbildung zunehmen , werden
die Versteinerungen sehr selten oder fehlen auch ganz. Einen
eigenthümlichen Anblick gewährt das Gestein, wenn in der
weisslichen krystallinischen Kalkmasse — manchemUrkalkstein
ähnlich — zahllose kleine Kieselschiefergeschiebe eingestreut
sind. Die bisher aufgefundenen Peträfakten beschränken sich
auf folgende Arten:
Anlhophyllum spec. indel.
Cidaritcnstacheln, 1" lang mit 6 — 7 starken gerundeten,
nicht gekörnten Rippen.
Terebratula pumila v. Buc/i., selten.
„ iriangulans Nilss., selten, aber weit grösser,
als bei Drahomischel (ß — 11"' lang).
# Ostrea vesicularis Lunik.
* „ lrape%o'tdea Gem. *
„ macroplera Soiv. , selten.
Exogyra Columba Goldf. ? nicht häufig.
„ haliotoidea Goldf., in ungeheurer Menge zusam-
mengehiiuft, \' 4 — 1 Zoll laug.
• r f .:•! ü pUcatula Lamk.
■ .<:,.. cornu arietis Goldf., beide selten.
#Anomia Iruncata Gem.
X
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124
Pecten laminosus Mant.
* n Albmus m.
v aequicostatus Lamk.
„ qulnquecostatus Sow.> beide sehr sparsam.
Lima aspera Mant., sehr selten.
Spondylus lineatus Goldf.f
Geriillia solenoides Defr.
Pinna depressa v. Münst., sparsame Bruchstücke.
Pectunculus ventruosus Gein.
Cucullaea. *pec. indet.
Cardium üillanum Sow., nicht besonders häufig.
Venus immersa Soic.j selten.
Pleurotoma Römeri m.
* Turritella granulaia Sow.
Natica, der N. vulgaris m sehr ähnlich.
Zähne von Otodus appendiculatus Ag.j sehr selten.
Kleine Fischwirbel.
3. Kalkigen festen Grünsandstein mit einzelnen Geschieben
und Peträfaktcn.
4. Grünlichgrauen glimmerigen schiefrigen Sandstein, nur
auf einzelnen Ablösungsflächen zahllose sehr kleine, meistens
zertrümmerte Peträfakten — fast durchgehends Exogyra halio-
toidea Goldf. und Anomia truncata Gein* — führend.
5. Denselben Sandstein, aber gelblich oder bräunlich ge-
färbt.
Diese Schichten gehören jedenfalls einer jüngern Gruppe
an, als die oben beschriebenen Sandsteine von Zloseyn.
Am meisten entsprechen sie dem Exogyrensandsteine
von Malnitz und Drahomischel, mit dem sie nicht nur in der
überaus grossen, vor den anderen Peträfakten weit vorwal-
tenden Menge von Exogyren übereinstimmen, sondern auch
14 Speeles, also fast 0,5 der Gesammtsumme , gemeinschaft-
lich haben.
Westlich von Neratowitz treten dunkelgraue und grünlich-
graue dioritische Gesteine auf, welche hie und da fein zer-
theilten Schwefelkies, stets aber mehr weniger zahlreiche
Blättchen silberweissen oder ölgrünen Glimmers aufnehmen.
Sie nehmen die ganze Gegend zwischen Neratowitz , Lobko-
witz, Set. Adalbert, Bischko witz, Horniatek, Grossdorf, Ko-
195
riczan, Kopetsch, Kozomin u. s. w. ein und bilden bald flache
und breite Höhen, bald kleine konische Gruppen, deren
mehrere oft sich zu einem langgezogenen Rücken verbinden.
Gleich am Ausflusse des Baches, der von Kogetitz nach Lob-
kovvitz herabfliesst und sich bei diesem Orte in die Elbe er-
giesst, liegt auf dem theilweise ganz aufgelösten Diorite ein
plattenförmiger körniger Kalkstein mit Quarzkörnern, reich-
lichem silberweissem Glimmer und einzelnen undeutlichen
Steinkernen von Muscheln. Er ist den unten zu beschrei-
benden Kalksteinen von Grossdorf und Uollubitz ganz analog,
bedarf also keiner weitem Erörterung.
Westlich von Lobkowitz, im Süden des Dorfes Grossdorf,
am Fusse des dasigen dioritischen Hügelzuges sind Schich-
ten der Kreideformatiön entblösst, die eine ganz eigentüm-
liche Beschaffenheit haben. Sie sind in einem schmalen Strei-
fen von Grossdorf bis nach Nelrzeby durch zahlreiche Stein-
brüche aufgedeckt. Gegen Norden verbergen sie sich unter
dem Alluvium; es kann demnach nicht bestimmt angegeben
werden, wie weit sie in dieser Richtung fortsetzen. Sie sind
nur 3 — 5 Ellen mächtig und bilden ziemlich dünne grosse
Tafeln, welche fast söhlig liegen und auf den Ablösungsflä-
chen gewöhnlich eine kalktuffähnliche Inkrustation haben.
Es ist ein fester kristallinisch körniger, zuweilen sehr grob-
körniger, nur stellenweise dichter Kalkstein von weisser,
gelblich- oder graulichweisser Farbe, der nur sehr selten
etwas sandig wird, immer aber eine grosse Menge kleiner
Bröckchen grauschwarzeu Kieselschiefers oder grünlichgrauen
Thonschiefers führt. Oft werden diese Fragmente auch grös-
ser und stellen Geschiebe von 1 — 4 Zoll Grösse dar. Be-
sonders häufig sind sie in den obern Schichten, welche zu-
gleich gelbgrau und sehr mürbe sind, indem die Kalkkörner
nicht unmittelbar mit einander verwachsen, sondern durch
ein grünlichgraues thoniges Cäment verkittet sind. Die tie-
fern Schichten sind dagegen sehr fest und führen häufige
Knollen von Kalkspath, der sowohl im Innern, als auch auf
den Klüften nette Krystalldruscn gebildet hat. Sie ruhen
unmittelbar auf dem oben angegebenen Diorit, wovon man
sich in einem mehrere Klaftern tiefen Schachte vollkommen
überzeugt.
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i2&
Stellenweise treten Peträfakten sehr häufig darin auf, ob-
wohl sie sich nur auf wenige Arten beschränken. Ich fand:
Stacheln von ddaris vesiculosa Goldf.
Hippurile* pusillus m., selten.
Crania parislenris Defir. 9
Terebratula galäna Brongn.
$ pectuneulata Schloth.
Ostrea vesicularis Lamk.
* „ v Var. biauriculata Lamk.
Exogyra aurtcularis Wahl
„ haäotoidea Goldf.
* Pecten Altnnus m v äusserst häufig, bis 4£ Zoll gross.
„ laminosus Mant. } 14"' lang, ganz mit der Engli-
schen Muschel übereinstimmend.
, ß comans Rom., beide selten.
v quadrlcostatus Sow.
lAma aspera Mant
Peclunculus spec. indet.
Schon beim ersten Anblicke fällt Jedem die ausnehmend
grosse Aehnlichkeit mit den weiter oben beschriebenen Hippu-
ritenschichten von Kutschlin auf. Sie beruht:
1. Auf der fast vollkommenen Gleichheit des Gesteins,
welches von ebenso geringer Mächtigkeit ist, wie bei Kutschlin;
2. auf der Aehnlichkeit der sie charakterisirenden Peträ-
fakten, denn von den oben angegebenen 14 Arten findet man
acht, also 0,57 in dem Hippuritenkalke von Kutschlin wie-
der. Hiezu kömmt nun, dass man wirklich auch Hippuriten
darin antrifft, wenn auch von anderer Art und in weit gerin-
gerer Menge.
3. Auf dem Vorkommen häufiger Geschiebe von Kiesel-
schiefer in dem Kalksteine, welche ihm oft das Ansehen
eines Conglomerates verleihen und die Stelle der Gneiss-
geschiebe vertreten, die der Kutschliuer Kalkstein in so reich-
licher Menge umschliesst.
4. Auf den Lagerungsverhältnissen , denn auch bei Gross-
dorf ruht der Kalkstein auf einem kristallinischen Gesteine,
auf Diorit nämlich, während er bei Kutschlin den Gneiss zum
Liegenden hat.
Wenn also die Schichten von Gross dorf einerseits eine
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grosse Analogie mit den Hippnritenschichten von Kutschlin
nicht verläugnen können, so ist doch von der andern Seite
nicht zu verkennen, dass sie sich noch mehr zum untern Qua-
der hinneigen, als die Kutschliner Schichten und zwar zu dem
Exogyrensandsteine von Lobkowitz , mit welchem sie die häu-
figste Versteinerung, den Pecten Albinus und überdiess noch
die Gattungen Oslred und ßxogyra gemeinschaftlich haben.
Sie bilden also gleichsam ein vermittelndes Glied zwischen
dem untern Quader und den jungem Schichten.
In einem mehr westlich gelegenen Steinbruche finden wir
unter den beschriebenen Hippnritenschichten einen sehr festen
Sandstein mit kleinen Glimmerblättchen und grünen Körnern,
welcher durch ein kristallinisches Kalkcäment gebunden ist,
und stellenweise zu reinem Kalkstein wird. Durch seine
Versteinerungen: Exogyra Columba Goldf, , Pecten mcnibra-
naceus Nilss.^ P. aequicostatus Lamk., Bruchstücke einer gros-
sen dickschaligen Auster, eine Lima mit vertieften pun kür-
ten Linien, Trigonia sulcataria Lunik. , Pectunculus brevi-
rostris Sow.j Cardium Hillanum Sow.j Cytherea plicata m.,
gibt er sich für untern Quader zu erkennen, und zwar scheint er
den mit dem Namen des Exogyrensandsteines belegten Schich-
ten am nächsten zu stehen.
Dieselben Schichten finden wir am linken Moldauufer süd-
lich von Mühlhausen, zwischen Minitz und Hoilubitz wieder.
Während wir am linken Ufer des Zakolaner Baches, der sich:
bei Kralup in die Moldau ergicsst, den Steinkohlensandstein
mitKohlenflötzen, deren zwischen Minitz und Wottwowitz meh-
rere abgebaut werden, in bedeutender Entwicklung antreffen
und nur hie und da darunter Glieder des Uebergangsgebirges
zum Vorschein kommen sehen, nehmen diese die ganze Ge-
gend am rechten Ufer des Baches ohne Unterbrechung ein.
Sie bestehen hier aus grauschwarzem Kieselschiefer mit zahl-
reichen Qiiarzadern , der mit dünnblättrigem grauem und grün-
lichem Thonschiefer mehrfach zu wechseln scheint. Sie bil-
den ein ziemlich hohes Plateau, weiches mit steilen klippigen
Gehängen sowohl ins Moldauthal, als auch in die zahlrei-
chen kleinern Thäler, die es durchrissen haben, abfällt. Zwi-
schen Minitz und Hoilubitz wird es nun von den Kreideschich-
ten überlagert, welche sich fast vom Bande des Thalgchän-
128
ges bis zum letztgenannten Dorfe erstrecken und in vielen
Steinbrüchen, in welchen das Gestein zum Behufe des Kalk-
brennens gewonnen wird, entblösst sind«
In dem am östlichsten gelegenen Bruche beobachtet man
von oben nach unten:
1. Einen Fuss tief Gerölle.
2. Zwei Fuss eines gelb und grau gefleckten, ziemlich fein-
körnigen Sandsteins mit zahlreichen kleinen grünen Körnern,
einzelnen silberweissen Glimmerblättchen und undeutlichen
Steinkernen von kleinen Muscheln. Er braust nur sehr schwach
mit Säuren, ist in dünne Platten abgesondert und zeigt grosse
Aehnlichkeit mit manchen Plänersandsteinen.
3. Zehn Fuss bräunlichen zerreiblichen Thones mit vie-
len grossen Quarzkörnern.
4. Zwei Fuss weisslichen sandigen Thones.
5. Drei — vier Fuss grosskörnigen krystallinischen weiss-
lichen oder gelblichen, sehr festen, manchem Urkalke vollkom-
men ähnlichen Kalksteins, der eine kompakte Masse fast ohne
alle Klüfte bildet.
6. Darunter einen lockern Sandstein mit grünen Körnern
und vielen Petrafakten.
Aehnlich sind die Verhältnisse in den andern mehr west-
lich gelegenen Brüchen, nur fehlt dort der Sandstein N. 2;
der Thon N. 3 ist weniger entwickelt, und der Kalkstein
(S. ö), 4 — 5 Fuss mächtig, ist in dünne Platten gespalten,
weniger rein und krystallinisch, mehr dicht, voll von grössern
und kleinern Kieselschiefergeschieben. Seine obersten Schich-
ten sind , wie bei Grossdorf, mürbe, brüchig, mit thonigem Cä-
mente. Die darin vorfindigen Peträfakten beschränken sich
auf:
Stacheln von Cidarh resiculosa Gold.
Terebratula gallina Brongn.
* „ pectuneulata Schloth.
* „ spec. iadet, aus der Gruppe der Laeve*.
Exogyra auricularis Wahl
Pecten Albinus m.
„ elegant m.
Steinkerne eines grossen Trochut; dessen Höhe die Breite
übertrifft.
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129
Unter diesem Kalkstein folgt eine wenig mächtige Lage
festen dichten Kalksteins fast ohne alle Peträfakten, welcher
wieder auf graulichem sehr festem kalkigem Sandsteine ruht,
der viele kleine grüne Körner und silberweisse Glimm er-
blättchen führt und zahlreiche Peträfakten umschliesst. Oft
übergeht er in reinen dichten Kalkstein, in welchem hin u.nd.
wieder auch Kieselschiefergeschiebe eingebettet sind. Er ist
sehr reich an Peträfakten , wenn auch nicht an Arten. Exogyra
Columba Goldf. findet sich in ungeheurer Menge und bis
3 — 4 Zoll gross . stellenweise dicht zusammengedrängt. Selt-
ner erscheinen Exogyra plicatula Lamk., Peclen laevis NUss?
P. Albuins m., P. aequicostatus Lamk., eine grosse dickschalige
Auster, ähnlich der O. plicato - striata Gein., und cylindrische
dichotomc Körper, ähnlich dem Spongites saxonicus Gein. Die-
ser Sandstein stimmt am meisten mit dem Exogyrensand-
stein von Malnitz und Lobkowitz überein, während die darüber
liegenden Kalksteine die H ippur itenschichten zu reprä-
senüren scheinen.
Auf ganz ähnliche Schichten stösst man weiter ostwärts bei
dem Dorfe Deberno, diesem in Osten. Sie sind hier im Ganzen
8 — 10 Fuss mächtig und deutlich dem Kieselschiefer, welcher
daselbst in einem Steinbruche entblösst ist und mit 20 — 25°
h. 2 NNO. fällt, aufgelagert. Sie liegen fast ganz horizontal.
In absteigender Ordnung beobachtet man:
1. Zwei Fuss Dammerde.
2. Einen — zwei Fuss sehr weichen und bröcklichen
gelblichen kalkigen Thones.
3. Zwei — drei Fuss eines dünnplattigen, gelblich- und grün-
lichgrauen, blaugrau geneckten, feinkörnigen kalkigen Sand-
steins CPlänersandsteins?) mit einzelnen Kalkspathnieren und
kleinen Peträfakten, besonders Pecten membranaceus Nilss.?
und einem kleinen Peclen, sehr ähnlich dem P. arcuatus, aber
nur mit 20 — 25 bogenförmigen Streifen.
4. Fünf Fuss sehr weichen bräunlichen und grauen Thons.
5. Den Kalkstein, In unregelmässigc Platten gesondert,
stellenweise voll von Kieselschiefergeschieben, gewöhnlich
unrein, thonig und mürbe, nach unten in kalkigen Grünsand-
stein übergehend. Von Versteinerungen enthält er:
Einzelne Stacheln von Cidaris vesiculosa Goldf.
Geoga. Skizzen. II. 9
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130
Hippurtes pusillus m.
* Qttrea biaurlculata Lamk.
* Terebratula gallina Brongn.
* „ pectunculata Schlott.
* „ tpec. indet, aus der Gruppe der Laer es.
JExogyra columba Goldf., sehr selten.
Peelen aequicottatus Lamk.
* „ Albinus m.
Panopaea tpcc. indet, undeutliche Steinkerne.
Zum letzten Male treten diese Schichten noch weiter
südlich am rechten Moldauufer ohnweit des Dorfes Zdiby auf.
Sie unterscheiden sich sowohl in petrographischer, als paläon-
tologischer Hinsicht nicht von den eben geschilderten. Auch
sie liegen unmittelbar auf Gebilden des silurischen Systems
und zwar auf Kiesel- und Thonschiefer. Es bestätigt sich
also auch in diesem Landstriche die schon oben ausgespro-
chene Ansicht, dass die eigenthümliche Beschaffenheit der
Conglomeratschichten , welche nur kristallinischen Schiefern
oder massigen plutonischen Gesteinen aufgelagert angetroffen
werden, niemals aber andern Gliedern der Kreideforniation
oder altern sedimentären Bildungen, von einer eigenthümli-
chen Wechselwirkung zwischen beiden hergeleitet werden
müsse , dass dieselben mithin als eine Art KontaktbUdung an-
zusehen seien.
Secunddres Vorkommen von Kreidepeträfakten in jungem
Gebilden.
Im Anhange müssen hier noch zwei, der Kreideforniation
im Alter weit nachstehende Formationen besprochen werden,
welche ebenfalls deutliche Kreideversteinerungen in reich-
lichem Maasse fuhren, wenn auch nur auf sekundärer Lager-
stätte; ich meine das Pyropenföhrende Conglomerat von Mere-
nitz und den Pyropensand von Trziblitz und Podsedlitz. Die
geognostischen Verhältnisse beider Gebilde habe ich schon
an einem andern Orte (in Karsten'* Archiv Bd. XI. 1838,
und im ersten Bande meiner geognostischen Skizzen 4840)
ausführlich besprochen, übergehe sie daher hier. Ich be-
schränke mich darauf, die darin vorfindigen Versteinerungen
näher zu bezeichnen.
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181
Die Petrafakten aus dem Pyropensande von Trziblitz*)
hat zwar schon Leopold von Buch (Karsten's Archiv Bd. XI.
1838) näher bestimmt, es haben sich aber seit dieser Zeit
wieder manche aufgefunden, die in dem dort gelegenen Ver-
zeichnisse nicht enthalten sind. Ich lasse daher eine voll-
ständige Liste aller bisher beobachteten Peträfakten folgen
und setze jedem die Schichten der Kreideformation bei, wel-
chen sie ursprünglich zukommen, sei es nun ausschliessend
oder doch in vorwiegender Menge. Es sind:
Spongia cylindrlca m. ( Pik.) **)
Siphonia cervicornis Goldf. (Pik.)
Scyphia parvula m. (Plm.)
9 radiata Mant. (Pik.)
v anomala m. (Pik.)
* Ceriopora pisum m. QMillepora globularis Philip (Pik.)
Nullipora globulus m.
Fungia coronula Goldf. (Plm. UQ.)
* Turbinolia centralis Mant. Var. parvula m. (Plm.J
Sänlengliedcr von Apiocrlmtes ellipticus MM. (Pik. Plm.)
Randtäfelchen von Asterias quinqueloba Goldf. (Plm.)
Ophiura serrata Rom.
* Cidaris vesiculosa Goldf. Stacheln (Pik.)
Einzelne Asseln von Cidaris papillala Pliill.
Terebralula triangularis Nilss. (UQ.), sehr selten.
* # ocloplicata Sow. (Pik.)
* „ pisum Sow. (Pik.)
* v Manlelliana Sow. (Pik.)
{ „ plicalilis Soic. (Pik.)
p slriatula Mant. (Pik.)
* ~ ornata Hörn. (Pik.)
„ semiglobosa Soio. (Pik.)
£ carnea Sow. (Pik.)
„ pumila v. Buch. (L'Q. Pik.), selten.
*) Nebst den schon an einem andern Orte angeführten Mineralien finden sich
in dem Sande auch seltene Krystalle von rhomboedrischem Korund. Dr.
Bischof in Töplitz besitzt von daher eine 4"' lange und 3'" dicke Säule
CR — ». P qo ) von blassrother Farbe und undurchsichtig.
**) Pik. t± Plänerkalkj Plm. ss Planermergel; Pia. =: Plänersandstein ; UQ.
=: Unterer Quadersaadstein.
9*
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132
Ostrea carinata Lamk. (UQ. Plm. Pik.); ein einzigesmal
gefunden, ein sehr kleines Exemplar, ganz gleich
denen aus dem Plänermergel und dem untern Plä-
nerkalke.
v vesicularis Lamk. (Pik. PJs. UQ.), selten.
v lateralis Nils*. (Pik. Plm.), selten.
Schlossstücke von Inoceramus Brongniarli Park. (Pik.)
Plicatula inflala 8ow., selten und klein (3 — 4'" lang.)
(Pik. Plm.)
Trigonia parvula m. (Steinkerne.)
# Nucula semilunaris v. Buch. (Plm.)
Steinkerne eines kleinen feingerippten PeciunculuSj selten.
Area pygmaea m. (Plm.), selten.
Astarle similis v. Mimst. (Plm), selten.
#Yenus laminosa m. (Plm.)
# Rostellaria Parkinsoni Mant. (Plm.)
* Ccrithium reticulatum Sow.
# „ carinatum v. Buch.
yy fascialum m. (Plm.)
Mitra leueozona Puscht , ganz mit der Beschreibung und
Abbildung in der Paläontologie ubereinstimmend.
Buccinum Uneolatum m.
* Trochus sublaevis Gein. (Plm.)
Solarium decemcostalum v. Buch. (Plm.)
* LAttorina rotundata Soto. (Plm.)
Ammonites rhotomagensis v. Buch., kaum 8 — 3"' gross,
nach L. v. Buch junge Brut. (Plm.)
Bruchstücke von Scaphites costatus Mant. (Pik. Plm.)
Baculites Faujasii Lamk.
Frondicularia ovata Rom. (Pik. Plm.)
Bruchstücke von Serpula amphisbaena Goldf. (Pik. Pls.)
Kleine Koprolithen von Macropoma ManlelHi Ag. (Pik. Plm.)
Betrachtet man diese Versteinerungen nur obenhin, so
fällt schon in Bezug auf die Substanz , durch welche sie ver-
steinert sind, ein grosser Unterschied in die Augen. Man
muss sie nämlich in zwei Klassen scheiden, deren eine nur
durch Kalkspath petrifizirte , die andere aber mit Brauneisen-
stein imprägnirte fossile Reste umfasst. Letzterer wird ohne
Zweifel durch chemische Metamorphose aus Schwefelkies
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, — id
133
entstanden sein. Diese Eintheilung gewinnt auch in paläon-
tologischer Beziehung Werth durch die Beobachtung, dass
jede dieser zwei Klassen ausschliesslich Versteinerungen einer
Desondern Schichtengruppe der Kreideformation enthält; die
verkalkten Reste stammen nämlich durchgehends aus dem
Plänerkalke; die verkiestcn, die sich übrigens auch alle durch
ihre geringen Dimensionen und durch das Vorwalten von Ga-
steropoden auszeichnen, aus dem Plänermergel, hei dessen
Peträfakten wir die eben angeführten Eigentümlichkeiten
schon oben zu erwähnen Gelegenheit hatten. So finden wir
z. B. fast alle Terebrateln, die Korallen mit Ausnahme der
Scyphia parvula und der kleinen Varietät der Turbinolia cen-
tralis, ferner Cidaris vcsiculosa, Ostrea reticularis und cari-
nala, Inoceramus Brongniarä, Plicatula inflatd Sow., 8er-
pula amphisbaena, Fi-ondicularia ov>ala } Apiocrinites elliptkus
mehr weniger häufig im Plänerkalke, während wir die klei-
nen Gasteropoden, die Arcaceen, Venus laminosa, Astarte
similis, die Ammoniten u. a. im Plänermergel von Luschitz
und Priesen wieder zu erkennen im Stande sind. Nur Tere-
bratula ornata kömmt beiden in einiger Menge gemeinschaft-
lich zu und wirklich treffen wir auch im Granatensande Exem-
plare mit erhaltener zierlicher Schale £ aus dem Pik.} und
verkieste Steinkerne fPlm.), letztere jedoch bei Weitem häu-
figer an. Die einzige Terebralula triangularis , welche übri-
gens äusserst selten ist, muss aus tiefern Schichten, dem Plä-
nersandstein oder dem untern Quader herstammen. Einige
"wenige, wie Nullipora globulus, Ophiura serrula , Trigonia
parvula, der kleine Peclunculus, Cerilhium reliculalum und
carinalum, Milra leuco%ona , Buccinum lineolalum und Bacu-
lites Faujasü haben sich bisher in keiner unserer Kreide-
schichten vorgefunden; doch auch sie dürften ihrer gesamra-
ten Physiognomonie nach wohl mit der Zeit noch im Pläner-
mergel entdeckt werden. Es wird daher der von Leopold
von Buch gethane Ausspruch, dass die Trziblitzer Peträ-
fakten insgesammt der Kreideformation angehören, vollkom-
men bestättigt, und zwar verdanken sie der Zerstörung der
zwei obersten Glieder derselben, des Plänerkalks und Pläner-
mergels, welche schon ihrer Lage nach der Zerstörung leich-
ter unterworfen waren, ihr Dasein im Granatensande.
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134
Das Pyropenführende Conglomerat von Meronitz *) nimmt
hier in doppelter Beziehung unsere Aufmerksamkeit in An-
spruch, indem es ausser den weiter unten anzuführenden losen
Peträfakten in den obern Teufen auch lilücke eines feinkör-
nigen glimmerigen kalkigen Sandsteins mit kleinen grünen
Körnern enthält, der mit den untern Schichten manches Pläncr-
sandsteins (^besonders jenes von Ponitz) vollkommen überein-
stimmt. Es fanden sich darin : Terebratula peclunculala Schlolh.,
T. alata Lunik., T. pumila v. Buch., Ostrea lateralis Nilss.,
Exogyra haÜotoidea Sow., Peclen laminoms Munt., P. NiU-
soni Goldf.y P. slriato - punctalus Röm/i P. decemcostatus
Münst.y Cardium dubium Gein. y C. üncolatum m. y Frondicu-
laria ovata Rom., Robulina Comploni Sow., Scrpula gordia-
Ü8 Schlolh., &. gordialis Var. serpenlina Goldf., welche man
fast insgesammt auch an andern Orten im Plänersandstein an-
trifft. Es hätte sich ihre Zahl wohl noch leicht vermehren
lassen, wenn ich bei der Abteufung eines neuen Schachtes
nicht leider zu spät das Vorkommen derselben inne geworden
wäre, als der grösste Theil des Gesteines schon entfernt war.
Die losen Peträfakten unterscheiden sich von denen von
Trziblitz, die weit geringere Häufigkeit abgerechnet, schon
dadurch, dass nur äusserst wenige verkalkt, sondern fast alle
*) In Bezug auf die im ersten Bande der geognostischen Skizzen gegebenes
geognostischen Erläuterungen ist zu bemerken, dass die im Conglomerate
so häufigen Blöcke des grünen opalartigen Gesteines (Spez. Gew. = «,744)
mit eingesprengtem Pyrop wirklicher Opal sind. Denn die mir gütigst
mit get heilte Analyse desselben durch Herrn Dr. C. Rammeisberg in
Berlin weist nach: im frischen im verwitterten Gesteine
Kieselsäure 83,73 73,43
Eisenoxyd 3,58 9,93
KA*erde W
Talkerde 1,57 1,31
Wasser 11,46 13,89
101,01
Es ist also eine erst während der Absetzung des Conglomerates entstan-
dene tertiäre Bildung, ganz identisch mit den kieseligen Concretionen, die in
der Form von Opal oder Hornstein so häufig in nnsern tertiären Gebilden
auftreten, welche die Pyrope während ihrer Bildung aufnahm. Davon
müssen jedoch Blöcke wirklichen Serpentina unterschieden werden , die
stets ein gleichsam verwittertes bröckliches Ansehen haben.
13*
durch Schwefelkies versteinert sind, kein einziges aber in
Brauneisenstein umgewandelt ist. Auch haben sie im Durch-
schnitte grössere Dimensionen. Bisher wurden aufgefunden:
Siphonia cervicornis Goldf. (Pik.)
Scyphia radiata Mant. (Pik.)
* Turbinolia centralis Mant. Var. parvula m.> stets grösser,
als bei Trziblitz. (Plm.)
Stacheln von Cidaris vesiculosa Goldf. (Pik.)
Nucleolites spec. indet.
Cassidulus lapis cancri Leske. (10.)
Terebratula octopticata Sow. (Pik.)
„ pisum Sow. (Pik.)
v ManteUiana Sow. (Pik.)
„ striatula Mant (Pik.)
„ ornata Rom. (Pik. Plm.)
„ temigiobosa Sow. (Pik.)
„ pumila v. Buch. (Pik. UQ.), alle selten.
Eine kleine glatte Auster, ähnlich der Ostrea polymorph a m.
Nucula ovata Nilss. (Plm.)
„ producta Nilss. (Plm.)
„ semilunaris v. Buch. (Plm.), alle sehr selten.
* Venus laminosa ff*. (Plm.)
9} pentagona m. (Plm.)
Ein kleines glattes Dentaliunij ähnlich dem D. glabrum
Gein. aus dem untern Quader, kann aber ebenso gut ein
Steinkern von D. medium Sow. sein.
Dentalium medium Sow. (Plm.)
Auricula incrassala Sotc. (Plm.)
* Rostellaria Parkinsoni Mant. (Plm.)
* Cerithium Luschit%ianum Gein. (Plm.)
„ reticulatum Sow.,
„ ternatum m. ß
* » fascialum m. (Plm.)
Buccinum lineolatum m.
Turbo laevis Nilss.?, blosse Steinkerne.
* Trochus sublaevis Gein. (Plm.)
n Basteroti Brongn. (Plm. Pik.)
>9 concinnus Rom. (Plm.)
* # funatus Dujard,
136
* Solarium decemcostatum v. Buch. £ Plm.)
Pleurolomaria granulata Gern.?
IAttorina rotundata Sow, (Plm.)
Nerita costulata Röm.? }
Nautilus inaequalis Soio.? (Plm.)
Ammonites rhoiomagensis v. Buch, ganz wie bei Trziblitz
(Piro.)
Bruchstücke von Handle* rotundus Sow. (Plm.)
Bacutttes Faujasü Lamk.
Die Petr&fakten von Meronitz stimmen mithin beinahe voll-
kommen mit denen von Trziblitz überein. Nur darin unter-
scheiden sie sich, dass die Versteinerungen des Plänerkalks
fast ganz fehlen, denn die Terebrateln und Korallen, die bei
Trziblitz so häufig vorkommen, sind in Meronitz selten. Ueber-
haupt finden sich zweiklappige Konchylien sehr selten, die
einzige Venu* laminosa abgerechnet, welche häufiger ge-
funden wird. Die übrigen Versteinerungen gehören insge-
sammt dem Plänermergel an, in welchem sie sich mit Aus-
nahme von Cerilhium reticulutum, C. ternalum, Bucänum
Uneolatum, Trochus laevis?, Nerila costulata Rom.? und Bacu-
üles Faujasü sämmtlich gefunden haben. Von Peträfakten
älterer Formationen ist weder hier, noch bei Trziblitz eine
Spur zu entdecken.
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Eine nähere Betrachtung der voranstehenden Tabelle liefert einige
in Bezug auf die Vcrtheilung der einzelnen Petrafaktenfamilien nicht
ganz uninteressante Resultate.
Die Pflanzenreste sind im Ganzen sehr sparsam in den Krei-
degebilden zerstreut und bieten, ausser wenigen , auf den Pl&nerkalk
beschrankten Fukoideo, nur Landpflanzen dar, besonders Koniferen-
reste und Dikotyledonenblätter, Reste von Pflanzen, die auf Inseln des
damaligen Meeres wuchsen oder ihm durch Flüsse zugeführt wur-
den. Besonders an einzelnen Stellen ohnweit der Ausmündung der-
selben scheinen diese Reste zusammengehäuft worden zu sein, wo-
durch die Pflanzenreichen Schieferthonscbichten sich als eine Art Delta-
bildung herausstellen würden.
Korallen sind nur in einem Gliede der Kreideformation häufig,
im Pl&nerkalk, während sie in den übrigen, mit Ausnahme der Kon-
glomeratschicbten, die ohnedem dem Pl&nerkalke mehr weniger ange-
hören, ganz fehlen oder doch sehr sparsam sind. Besonders auffal-
lend ist dieser Mangel im Plänermergel , der doch dem Planerkalke
sowohl in Bezug auf die Zeit der Entstehung, als auch auf seine pe-
trographischen und pal&ontologischen Verhältnisse so nahe steht. Unter
den Kreidekorallen wiegen die Amorphozoen, besonders Scyphia und
Manon weit über die Polyparien vor, die, wenn sie auch zahlreichen
Geschlechtern angehören, doch in sehr beschränkter Zahl der Arten
und Individuen sich finden.
Radiarien sind in den Kreidegebilden eine häufige Erschei-
nung; doch gilt diess nur von den Gattungen Cidarix, Mieraster und
Ananchytet, während die übrigen nur wenig verbreitet oder doch sehr
vereinzelt sind. Stets aber sind sie den jüngern kalkigen Schichten
vorzugsweise eigen, mit Ausnahme von Catopygus und Catsidulus,
die bisher nur in den sandigen angetroffen wurden.
Von den Brachiopoden erfreuen sich die Terebrateln einer
solchen Verbreitung, dass man sie mit Recht eine der bezeichnend-
sten Gattungen der Kreideformation nennen kann. T. octoplicata,
pisum, Manteliii, striaiula, ornata, semiglobosa, camea sind den obern,
besonders den Plänerkalkschichten, T. alata, triangulari» und pumüa
den untern sandigen fast ausschliesslich eigen und finden sich mit-
unter in ungeheurer Anzahl. Auch hier müssen wir den auffallenden
Mangel dieser Reste im Plänermergel, der nur in den obern Schich-
ten T. ornata etwas häufiger, einige andere Arten aber als wahre
Seltenheit führt, erwähnen; er bildet einen der Hauptcharaktere die-
ser Gesteinschichten. — Die Hippuriten und noch mehr die Ca-
ptinen sind nur auf einige wenig mächtige Schichten, die dem Plä-
nerkalk zunächst stehenden Konglomerat. schichten, beschränkt, wäh-
rend sie den Übrigen Kreidegebilden ganz abgehen.
Von den Ostraeeen sind nur die Gattungen Ottrea und Exogyra
etwas mehr verbreitet. Doch bietet erstere nur wenig Charakteristi-
sches dar. Die zwei häufigsten Arten : 0. vesicularü und 0. latera-
lis gehn fast durch alle Kreidescbichten , obwohl erstere im Pläner-
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kalke und Exogyrensandsteine, letztere im untern Plänerkalke am häu-
figsten auftritt. Die übrigen Spezies sind zu selten, um als bezeich-
nend zu gelten, nur im Plänermergel finden sich einige kleine Arten,
besonders die O. polymorphe , häufiger und sind ihm eigentbümlich.
Dasselbe gilt von der grossen O. plicato - striata und der O. subpli-
cata, die für die Konglomeratschichten bezeichnend sind. Für den
untern Quadersand kann die stellenweise sehr häufige O. carinata,
die einzige häufigere gefaltete Auster, als charakteristisch gelten.
— Die Gattung Exogyra tritt ausschliesslich in den sandigen Schich-
ten auf und fehlt den kalkigen fast ganz, nur die Konglomeratschich-
ten schliessen sich in dieser Beziehung an die erstem an.
Von den Pectineen kommen Pecten und Lima zwar in vielen
Arten, aber nur wenig zahlreich im Plänerknlkc vor, mit Ausuahme
der Lima elongata Sow. y die für den untern, und der L. Manteliii
Goldf.y die für den obern Plänerkalk charakteristisch ist. Dasselbe
gilt in Bezug auf Pecten vom Plänermergel, der diese Linien nur als
Seltenheit einschliesst. Dagegen hat der Quadersandstein, noch mehr
aber der Plänersandstein einige recht bezeichnende Pecten-Arten auf-
zuweisen, wie P. strialo-punetalus squamifer, aequicostatus, laminosus,
die den kalkigen Schichten beinahe ganz fehlen. Ebenso gehört Lima
multicostala und undulata dem Pläner- und Quadersandstein, L. as-
pera, Reichenbachi und aequicostata dem Hippuritenkalke fast allein
an. — Von den Spondylen sind nur Sp. spinosus und duplicatus, aber
diese im hohen Grade bezeichnend für den Plänerkalk.
Die Malleaceen sind in Rücksicht auf die Inoceramen eine
der wichtigsten Familien für die Kreideformation. Während J. Brong-
niarti, J. Cuoieri, latus und u ml u latus bezeichnend sind für den
Plänerkalk, sind es J. undufalus, Cripsii und latus für den Pläner-
mergel , J. mytiloidcs für den Plänersandstein, dieser und J. concen-
tricus für die untern Schichten des Quaders. In den Konglomerat-
schichten aber und den obersten Schichten des Quadersandes sucht
man die Inoceramen beinahe vergeblich.
Unter den Dimyariern behaupten in den Kreideschichten be-
sonders die Aviculaceen, Arcaceen und Cardiaceen einen bedeuten-
den Platz. Erstere haben zwar zahlreiche Arten aufzuweisen, aber
kaum eine von grosser Verbreitung. Insgesammt sehr klein, gehören
sie fast alle dem Plänermergel an. — Die Gervillien treten sehr spar-
sam auf, nur G. Reichii ist im Plänersandstein häufig und für ihn be-
zeichnend. — Die Pinnen gehören fast alle dorn untern Quader an.
den sie charakterisiren helfen, beschränken sich aber in Böhmen auf
wenige Arten.
Die Arcaceen gehören unter die artenreichsten Familien der
Kreide. Die Gattung Xucula umfasst 10 Arten, von denen 9 dem
Plänermergel zukommen; nur JV. siHqua ist im untern Quader häufig.
Von 7 Arcaarten sind 4, von 9 Cucullaeen 4, von 7 Arten Pectun-
cufus 2 ebenfalls dem Plänermergel eigen, und finden sich darin fast
alle in grosser Menge, was der Fauna des Plftnermergels eine eigen-
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thümliche Physiognomie gibt. Von den übrigen Arten sind nnr Cu-
cuüaea Römer» aas dem Planerkalke, Pectunculus bremrostiis Sow.
aus dem Grünsande and Cueuüaea glabra aus dem gesammten antern
Quadersande von Bedeutung.
Unter den Cardiaeeen begreift nur das Genus Cardium zahl-
reichere Arten, von denen mehrere von Wichtigkeit sind. C. duöium ,
geht vom Hippuritenkalk dnreh alle untern Kreideschichten. C. Hü-
lanum ist allen Schichten des antern Quaders gemeinschaftlich. C. cd-
ternans dagegen Charakteristik den Hippuritenkalk, C. semipapiflalum
den Planermergel, der auch hier wieder die kleinsten Arten darbietet.
Von den Cy thero bran chiern tritt nur Venus laminota, die
auf den Planermergel beschränkt ist, in Menge auf; die andern kom-
men nur sehr vereinzelt vor. Ebenso aas den Nymphaceen Lucina
circulßris im untern Quadersandstein und TeUma concentrica im Plä-
nermergel.
Die Gasteropoden entfalten nur in den oberen Kreideschich-
ten einige Mannigfaltigkeit; besonders der Planermergel hat zahlrei-
che Arten aufzuweisen, was ebenfalls den vielen Eigentümlichkeiten
dieser Schichten beizuzählen ist. In noch höherem Grade findet diess
bei den Trachelipoden Statt, aas welchen der Plänermergel vor-
züglich reich ist an Arten aas den Geschlechtern RosteUaria (zehn
Arten), Pyrula, Cerithium, Trochus and Solarium. Der Plänersand-
stein zeigt nur Spuren, der untere Quader nur wenige Arten, die
aber ziemlich häufig sich einstellen, wie RosteUaria acutirostris, Tur-
ritella granulata, Pleurotoniaria linearis and einige Arten von Natiea.
Aus der Klasse der Cephalopoden besitzt unsere Kreidefor-
mation im Vergleiche gegen andere Länder verhältnissmässig wenige
Arten, und diese in nicht sehr grosser Häufigkeit. Besonders in Be-
zug auf Ammoniten ist dieser Umstand auffallend, denn ausser A. Le—
teesiensis, der fast durch alle Schichten durchgeht, und A. rhotoma-
gensis, der von den untern Plänerschichten abwärts sich ebenfalls bis
In den untern Quader verfolgen lässt, erlangt keine Species einige
Ausbreitung. Die wenigen Scaphiten and Hamiten sind nur im Plä-
nerkalke und Plänermergel vorflndig, die Baculiten nur im letztern,
für welchen sie charakteristisch sind. Den untersten Quadei schichten
scheinen bei uns die Cephalopoden gänzlich zu mangeln, nur bei Tyssa
kömmt Ammonites Maniellü und Hamites fhsicostatus sehr sparsam vor.
Desto zahlreicher treten die Foramini feren auf, die jedoch,
mit Ausnahme von Frondieuktria ovaXa and RoöuUna Comptoni, die,
wenn nach in geringerer Anzahl, fast alle Schichten begleiten, nnr
auf den Plänerkalk und Plänermergel beschränkt sind, in diesen aber
in zahlloser Menge sich vorfinden. Der beschriebene Distrikt hat 44
bisher bekannte Arten aufzuweisen, während Römer aus dem
Kreidegebirge des gesammten nördlichen Deutschlands nur 83 Arten *)
*) Rechnet man dazu noch 6, nachträglich tnLeonh. u. Bronn's Jahrbuche
1843. L. 3. beschriebene Arten, so hat mon im Ganzen 39 Arten.
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anführt. Von diesen 44 Arten gehören 21 den Stichostegiern, 18 den
Helicostegiern und nur 5 den Enallostegiern an, wahrend in Nord-
Deutschland und bei Paris die Helicostegier vorwalten. 13 Arten
■ wurden bisher nur im Plänerkalke, 12 nur im Planermergel, die tibri-
l gen in beiden Schichten aufgefunden. Die Zahl dürfte sich bei fort-
gesetzten Untersuchungen, die aber bei den festen Kreidegesteinen
schwierig sind, noch bedeutend vermehren.
Die Anneliden und Crustaceen haben fast durchaus ein sehr
beschranktes Vorkommen und tragen nichts zur Charakterisirung der
Schichten bei. Nur Serpula amphisbaena im Planerkalk und Pläner-
sandstein und Serpula gordialis, die durch alle Schichten hindurchgeht,
so wie auch die Cytherinen, die, von den tertiären insgesammt verschie-
den, den Plänerkalk und Planermergel in erstaunlicher Menge erfüllen,
im Plänersandsfeine sehr vereinzelt sind, im Quader gänzlich mangeln,
dürften ihrer Häufigkeit wegen Berücksichtigung verdienen. Von den
sparsamen Krebsen, die durchaus den Macrouren augehören, ist
nur Klytia Leachii im Plänerkalk und Plänersandstein häufiger und
bezeichnend; die übrigen sind blosse Seltenheiten.
Unter den Fischresten nehmen besonders die Zähne unsere Auf-
merksamkeit in Anspruch. Von 28 Arten gehören 15 den Placoiden, 11
den Ganoiden und 2 den Cycloiden an. Jedoch nur 6 Arten der ersten
werden in grösserer Menge beobachtet; alle übrigen treten hie und da
nur sehr vereinzelt auf. Alle beschränken sich fast auf die obern
Kreideschichten, den Plänerkalk, den Plänermergel und die Konglo-
meratschichten. Nur im Hippuritenkalk, im Plänersandstein und im
Grünsandstein finden sich noch zwei Arten als Seltenheiten. Auch die
Übrigen Fischreste, die Haifisch wir bei, die Schuppen von Ktenoiden
und Cykloiden, und endlich die Koprolithen, die an einzelnen Punk-
ten in erstaunlicher Menge zu samm engehäuft sind, gehören fast alle
den kalkigen Schichten der Kreideformation an, ein Beweis, dass vor
ihrer Bildung entweder wenige Fische gelebt oder ihre Reste sich
doch in den sandigen Ablagerungen nicht erhalten haben.
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Zweiter Anhang.
Beschreibung der neuen oder noch nicht
hinlänglich bekannten Arten.
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Salix angusta m.
Blätter 3 — 4 Zoll lang, sehr schmal linear, gleichbreit mit ganzem
ungezähntem Rande, oben in eine lange Spitze , unten, sich allmälig
verscbmälernd, in einen kurzen Stiel verlaufend. Vereinzelt im Plä-
-nerniergel von Priesen, häufiger im Schieferthon zwischen Planer-
en (Istein und unterm Quader bei Weberschan.
Salix macrophylla m.
Blätter bis 5 — 6 Zoll lang, lanzettförmig, ganzrandig, oben sich
allmälig zur kurzen Spitze, unten sich schneller verschmälernd und
kurz gestielt.
Aeusserst häufig im grauen kohligen Schieferthon von Perutz.
Comles gibbus m.
i'/j — Ä Zoll lang, i Zoll breit, lang eiförmig, mit 18 — 13 Spi-
ralreihen von Schuppen, deren 4 auf den halben Umgang kommen.
Das äussere Feld der Schuppen sechseckig mit stumpfwinkeliger
Spitze, in der Mitte mit dickem vorstehendem Höcker, von dem es
allmälig gegen die fast schneidigen Ränder sich abdacht.
Aehnelt sehr den Zapfen von Pinta silcesiris, die aber ebenso
breit als lang sind, weniger Spiralreihen von Schuppen, aber mehrere
derselben in einer Reihe zählen.
Findet sich einzeln im Plänersandstein von Trziblitz.
Spongia cyUndrica m.
Oft mehrere Zoll lange, gerade, wenig ästige, cylindrische Mas-
sen, bis f / a " im Durchmesser haltend, hie und da mit bald seichtem,
bald tiefern unregelmässigen Längseindrücken. Sie bestehn aus einem
nur unter der Loupe wahrnehmbaren dichten Gewebe sehr schlanker
Längsfasern, die durch zahllose Querästchen mit einander verbunden
sind. Einzelne Stücke haben an einem Ende eine breite und tiefe
gerundete Furche, so dass der Querschnitt daselbst halbmondförmig
wird. Die Längsfasern setzen nicht in diese Furche fort, sondern
weichen zu beiden Seiten auseinander, während in der Furche selbst
bogenförmig in sich zurücklaufende Fasern wahrgenommen werden.
Ziemlich häufig im Planerkalke von Kutschlin; einzeln im Gra-
natensande von Trziblitz.
AcMlleum rugosum m,
Ohrförmig, die eine Fläche eben oder sehr flach vertieft, die an-
dere von der einen Seite zur andern massig gewölbt. Die Ränder
Geogn. Skizzen. H.
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verdünnt, bogenförmig in der abgerundeten Spitze zusammenlaufend ;
das untere Ende, welches wahrscheinlich aufgewachsen war, stets
abgebrochen. Erreicht die Grösse von 2 — 4 Zoll. Die gewölbte
Flache mit zahlreichen schmalen, ziemlich scharfen Runzeln besetzt,
welche im Allgemeinen von beiden Seiten gegen die Spitze konver-
giren. Die Masse besteht aus einem schwammigen Gewebe, in wel-
chem man entfernt stehende grössere, mehr weniger rundliche Mün-
dungen bemerkt. In den meisten Fallen hat man aber nur Steinkerne
vor sich.
Findet sich sehr häufig im Planerkalk von Kutschlin und am
Saaerbrunnenberg bei Bilin. Bildet gewöhnlich die Unterlage für
zahllose sehr kleine Petrafakten, wie Terebralula ornata, T. Faujasü,
Ostrea Nilssoni, Nodosaria Zippei, Frondicularia ovata, Fr. angtuUüa,
Hotmlina Compioni, Bult min a variabilis u. a. v.
Manon sparsum m.
Vs"~"!4 dick, walzenförmig, gewöhnlich etwas zusammen-
gedrückt, mitunter stumpf gekantet. Das obere Ende zugerundet.
Auf der Oberdache sind grosse, pusteiförmig vorragende runde Oeff-
nungen ohne alle Ordnung zerstreut, so dass sie manchmal ziemlich
gedrängt stehen, an andern Stellen aber fast ganz fehlen. Zwischen
ihnen ein sehr dichtes Gewebe anastomosirender Fasern.
Vereinzelt in den untersten Schiebten des Plänerkalkes am west -
liehen Gehänge des Liebschitzer Thaies.
Manon miliare m.
Ohr- oder ausgebreitet trichterförmig, dünnwandig, mit abgerun-
detem, nicht verdicktem Rande. Auf der Oberfläche sind rundliche,
hirsekorngrossen Bläschen ähnliche Erhöhungen zerstreut, mit centra-
len runden Mündungen. Sie stehen in unregelmässigen wellenförmi-
gen Linien, bald gruppenweise zusammengedrängt, bald wieder mehr
vereinzelt. Der die Mündungen umgebende Rand ist zugerundet.
Die Zwischenmasse besteht aus einem sehr dichten Gewebe, das sich
nur mittelst starker Vergrösserung erkennen lässt.
Bruchstücke finden sich nur selten mit dem Vorigen.
Manon verrueosum m.
Unregelmässig dreiseitig. Zwei Seiten, die in einem abgerun-
deten Winkel zusammenstossen, sind mit nahe bei einander stehenden
zackigen Warzen bedeckt; die dritte Seite, die von den andern durch
scharfe Kanten getrennt ist, ist mit grossen, theils runden, theils lang-
gezogen elliptischen Mündungen mit hoch vorstehendem, senkrech-
tem scharfem Rande besetzt. Das Ganze besteht aus einem, dem
freien Auge kaum sichtbaren dichten Gewebe feiner anastomosiren-
der Fasern.
Sehr selten im Plänerkalk von Kutschlin.
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Tragos enorme m.
Die Grösse eines Kindskopfes erreichend, 6 — 7" lang. Lange
zur Breite ~ 100:80. Der Körper birnförmig, verschmälert sich
nach unten schnell und geht in einen kurzen und dicken Stiel über.
Der Seheitel flach oder etwas eingedrückt. Hie und da ist die Struk-
tur noch wahrnehmbar, ein dem blossen Auge sichtbares Netzwerk
grober knotiger Fasern mit eingestreuten grössern rundlichen Mün-
dungen.
Häufig im Plänerkalk von Kutschlin.
Siphonia elongata m.
Bis 1«" lang, langgezogen flaschenförmig, der Körper etwa 4"
lang, 1,5" dick, geht nach unten, sich verschmälernd, allmälig in den
sehr langen, am Ende etwas umgebogenen und 4 — 5"' dicken Stiel
über. Der Scheitel flach vertieft. Die Zahl der Mündungen an dem-
selben lässt sich an den Steinkernen nicht wahrnehmen, wohl aber
stellenweise ein dichtes Gewebe feiner Fasern, das dem blossen Auge
nur schwer sichtbar ist. Der Stiel, welcher zahlreiche seichte schräge
Furchen zeigt, besteht aus einem dichten Gewebe schlanker, vielfach
verflochtener. Längsfasern. Im Querschnitt sieht man sparsame, kreis-
förmig gestellte, 1 — 2 Linien grosse Oelfnungen, die Mündungen der
Längskanäle.
Nicht häufig und meistens ohne Stiel im Plänerkalk von Kutsch-
lin, Hundorf und Radowessitz.
Siphonia? heterosloma m.
Es fanden sich bisher nur zahlreiche Bruchstücke dieses schö-
nen, aber äusserst zerbrechlichen Körpers, aus denen sich theilweise
auf die Gesammtform schliessen lässt. Er scheint mehr weniger kol-
big oder birnförmig und mit einem ziemlich langen runden Stiele
versehen gewesen zu sein und eine nicht unbedeutende Grösse ge-
habt zu haben. Er besteht aus einem sehr lockern, zerbrechlichen,
ausnehmend regelmässigen Gewebe rundlicher oder etwas platter Fa-
sern, welche sich rechtwinkelig durchkreuzen, an den Durchkreu-
zungspunkten sich etwas verdickend und . daher nach allen Seiten
dem blossen Auge sichtbare, fast gleich grosse, reihenweis stehende
rundliche Maschen zwischen sich lassend. Auf dem runden Quer-
durchschnitte sieht man die Fasern höchst symmetrisch vom Mittelpunkte
ausstrahlen und von andern konzentrischen Fasern durchkreuzt wer-
den. An der Aussenseite des ganzen Körpers wird datr Gewebe in
bestimmten Entfernungen von 9 — 10 Mal grösseren runden Löchern
unterbrochen, welche die Ausmündungen gerader, die Substanz durch-
dringender Kanäle sind. Sie stehen in geraden Quer- und Längs-
reihen, aber so, dass die zweier Nachbarreihen aiterniren. Zwischen
je zwei Reihen befinden sich 4 — 6 Reihen kleiner Maschen. Doch
auch der Länge nach wird der ganze Körper von mehr weniger
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zahlreichen, in mehrere Kreise gestellten runden Kanülen durchbohrt,
die sich bis in den Stiel hinab erstrecken. Ueber die Beschaffenheit
des Scheitels u. s. w. lässt sich nichts sagen, da bisher kein voll-
ständiges Exemplar beobachtet wurde. Stellenweise, vielleicht am
untern Ende des Stiels, scheinen die horizontalen Kanäle zu fehlen;
wenigstens finden sich Fragmente, welche von solchen nicht durch-
bohrt sind, sonst aber ganz mit den beschriebenen Obereinstimmen.
Findet sich häufig in den untersten festen Konglomeratschichten
am sttdlichen Fusse des Borzen, seltner am östlichen Gehänge des
Sauerbrunnenbergs und am südlichen Gehänge des Hradischt bei
Bilin.
ßiphonia? biseriata m, .
Von diesem äusserst zierlichen Seeschwamm haben sich bisher
nur einzelne Bruchstücke in den Konglomeratschichten am südlichen
Fusse des Borzen gefunden. Er stimmt im Baue ganz mit der Siph.
heterostoma überein, nur dass die mehr länglich viereckigen Maschen
und die durchbohrenden Kanäle einen wenigstens 4 Mal geringem
Durchmesser haben, letztere in geraden nicht alte rniren den Quer-
und Längsreihen stehen, und immer nur zwei Reihen kleiner Ma-
schen zwischen sich haben.
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Scyphia parvula m.
Umgekehrt kegelförmig, 3— 4'" lang. Länge: Breite = 125: iOO.
Gewöhnlich etwas zusammengedrückt. Scheitelöffnung rund, verhält-
nissmässig gross und tief. Zeigt dem bewaffneten Auge ein dichtes
Gewebe kurzer, dicker, etwas knotiger Fasern, die grössere und klei-
nere unregelmässige Poren zwischen sich lassen.
Einzeln im Plänermcrgel von Luschitz und im Pyropensande von
Trziblitz. Ein ganz ähnlicher Seescbwamm fand sich auch im un-
tern Quadersande von Perutz, er Hess aber keine Struktur mehr
erkennen.
Scyphia tenuls Rom. fKr. Verst. Taf. 4. F. 1.}
Es fanden sich im untersten Plänerkalke des Liebschitzer Tha-
ies Bruchstücke einer grossen Scyphia, die ich trotz einiger Unter-
schiede zu Sc. tenuis Röm. rechnen zu müssen glaube. Sie ist breit
trichterförmig, sehr dünnwandig im Verhältniss zur Grösse, der obere
Rand zugesebärft. Grosse ovale Maschen stehen in regelmässigen
horizontalen und vertikalen Reihen nahe an einander, und zwar so,
dass die nebeneinander liegenden mehr genähert sind, als die der
Vertikalreihen. Von Längsfurchen lässt sich nichts wahrnehmen;
nur stehen stellenweise die gerundeten Zwischenräume der horizon-
talen Maschenreihen rippenförmig stärker hervor. Das Zwischenge-
webe erscheint schon dem blossen Auge sehr deutlich gitterfunnig
fasrig, voll kleiner unregelmassiger Poren.
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Scynhia anomala m. = ? Sc. subseriata Rom. (Kr. Verst.
Taf. 3. F. 8J ' .
Ziemlich dünnwandig, lang walzenförmig (6 — 7"), gewöhnlich
zusammengedrückt, oft ganz llach oder auch unförmlich verbogen,
mit zahlreichen, weniger zusammengedrückten oder zylindrischen, oft
kurz und gerade abgestutzten Aesten. Scheitelöffnung Y
Nach unten in fingerförmig zertheilte Wurzeln endend. Ziemlich
grosse viereckige, seltener gerundete Poren stehen alternirend in ge-
raden parallelen Längsreihen. Zwischen ihnen ein dem blossen Auge
erkennbares Gewebe von geraden, sich gitterförmig durchkreuzenden
und an den Durcbschnittspunktcn mit einem runden Knötchen verse-
henen Fasern, welche eckige Maschen zwischen sich lassen.
Grössere und kleinere Bruchstücke finden sich ziemlich häufig im
Plänerkalk von Hundorf und Kutschlin, einzelne im untern Planer-
kalke hinter Malnitz und im Pyropensande von Trziblitz.
Scyphia? labyrintMca m.
iy s — 9 1 / Zoll im Durchmesser haltend, fast kugelförmig, von
oben etwas zusammengedrückt, mit einem kurzen, dünnen, runden
Stiele aufsitzend. Scheitelöffnung sechsseitig oder mehr rundlich, tief
bis zum Stiele herabreichend. Die dicken Wandungen bestehen aus
l / 4 — V 3 Zoll starken, hohlen, eylindrischen Kanälen mit dicken Wänr-
den, die, 6 — 9 an der Zahl, vom Stiele ausgehen , sich aber «mehr-
fach gabelförmig spalten und ohne Ordnung in einander verflechten,
so dass sie an der Oberfläche als unregelm&ssige gerundete y den
Hirnwindungen ahnliche Wülste hervortreten. Sie öffnen sich nicht
nur an der Oberfläche theils in mehr weniger grossen Längsspalten,
theils durch runde, mit hoch vorstehendem dickem, wulstigem Rande
versehene Oeffnungen, sondern auch in die trichterförmige Centrai-
höhlung, deren Wände uneben und der Länge nach stark wulstig
sind. Bei manchen Exemplaren treten die Wülste an der Oberfläche
weniger hervor, und es fehlen dann auch die vorragenden runden
Mündungen, deren Stelle unregelmässige Spalten vertreten. Die Wan-
dungen aller Kanäle bestehen aus einem dichten Fasergewebe mit
kleinem und grössern rundlichen Poren, die dem freien Auge kaum
sichtbar sind. Geinitz hält diesen Körper, den er nur unvollkommen
beschreibt (T. 22 Fig. 13), für Achilleum morchella Ooldf. ; von die-
sem unterscheidet er sich aber durch seinen ganzen Bau und die nie
fehlende ausgezeichnete Scheitelöffnung. Von der andern Seite un-
terscheidet er sich auch wieder von den Scypbien und dürfte wohl
der Typus einer besondern Gattung sein.
Selten im Plänerkalke von Kutschlin und Liebschitz.
Discopora hexagona m.
In schrägen ausstrahlenden Reihen stehende regelmässige, läng-
lich sechsseitige Zellen mit dünnem hohem Rande , nach hinten ein-
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gedrückt, nach vorne sich erhebend und die ziemlich grosse halb-
kreisförmige Oeffnung tragend.
Selten im Plänersandsteine von Hradek.
Escharma megalostoma in.
Schmal eiförmige, flach gewölbte, glatte , schrägzeilige Zellen
mit sehr grossen, vierseitig-kreisrunden Mündungen, welche von einem
etwas vorstehenden scharfen Rande umgeben sind.
Auf Steinkernen von Cardium alttmans tti. im sandigen Hippu-
ritenkalk von Kutschlin.
Escharoides iubulosa m.
Die kleinen, schrägen, dünnen, fast röhrigen Zellen haben am
Ende eine grosse elliptische Mündung.
Auf Scyphia anguitala Rom. aufsitzend im Planerkalke von
Kutschlin.
Escharites dichotoma m,
3 — 3 Linien dicke, gabelig astige, rundliche Stämmchen mit
dichtstehenden, kleinen, flachen, länglichen, unregelmässig sechssei-
tigen oder ovalen Zellen, die in unregelmässigen Längsreiben stehen,
durch scharfe dünne Zwischenwände geschieden und meistens ab-
gerieben sind.
Einzeln im Exogyrensandstein von Drahomischel bei Postelberg.
Rosadlla confluem Rom. ?
Unregelmäßige Ausbreitungen, die aus mehreren übereinander
liegenden Schichten verwachsener, durch keine Furche geschiedener
ovaler Zellen bestehen. Sie sind von zahlreichen, bald zerstreuten,
bald in unregelmässigen Reihen stehenden kreisrunden grossen Mün-
dungen bedeckt, die von einem schmalen, stark hervorragenden Rande
eingefasst werden. Zuweilen sind die Mündungen geschlossen durch
einen in der Mitte genabelten Deckel.
Auf Ostrea lateralis aufsitzend im Plänerkalke von Kutschlin.
Rosadlla diseifornus vi.
Bis einen Zoll breite, ganz flache runde Ausbreitungen, nur aus
einer Zellenschichte bestehend. Die langen, schmalen, dichotomiren-
den Zellen sind ganz flach, durch keine Furche geschieden und be-
sonders bei den grossem Ausbreitungen so vollkommen zu einer ebe-
nen Scheibe verwachsen, dass nur radiale dichotome Streifen als Spur
der Zellenverbindung übrig geblieben sind.
Im Plänerkalk von Hundorf auf Nautilus elegant, im Plänersaud-
stein von Hradek auf dem Steinkerne eines Peetuneutus.
Ceriopora truncata m.
1 — 3 Zoll grosse, unförmliche Massen mit zahlreichen dicken,
kurz und gerade abgestutzten Aesten, vielfach eingedrückter und
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wulstiger Oberfläche und dem blossen Auge sichtbaren, randlichen
oder eckigen, grössern und kleinern Poren. Die abgestutzten Enden
der Aeste sind schüsseiförmig vertieft.
Häufig im Planerkalke von Kutschlin.
Nulllpara globulu* m.
Kugelrund, von der Grösse einer kleinen Erbse, glänzend weiss.
Die Oberflache von zahlreichen, sich anregelmassig durchkreuzenden,
schmalen Forchen durchzogen, seltener polyedrisch mit ganz ebenen
Fluchen. Ohne Spur von Poren.
Im Pyropensande von Trziblitz.
Nullipora gracilis m.
y — s / 4 Linien dicke, sehr schlanke, drehrunde, astige Stämm-
chen von glänzender Weisse. Die Aesto gehen unter rechtem Win-
kel vom Stamme ab, und von ihnen lauft eine schwache Kante am
Stamme etwas bogenförmig herab, sich nach abwärts all mal ig ver-
lierend.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
Fungia excavata m.
2 Linien gross, fast kreisrund, wenig in die Länge gezogen;
die Scheitelvertiefung tief eingedrückt, elliptisch, mit scharfem Rande
umgeben. Von ihm fallt die obere Fläche ziemlich steil zur Basis
ab. Man unterscheidet 30 breite, flache, dicht aneinander liegende
Lamellen. Basis ?
Einzeln im Plänerkalke von Luschitz.
Turbinoüa centralis Mant. Vor. parvulu m.
Ist in Grösse und Form ausserordentlich veränderlich ; die Grösse
wechselt von 1 '/ — 6 — - 6 Linien. Sie stellt bald einen langen , an
der Spitze etwas gekrümmten Kege dar, der mitunter so dünn wird,
dass er dem oylindrischen sich nähert; bald ist sie halbkugelförmig,
bald wird sie wieder so flach, dass die Breite die Länge um mehr
als das doppelte übertrifft. Der Stern ist flach vertieft oder auch ganz
eben, die Spitze meist stampf, oft wie abgebrochen. Der Stern be-
steht aus 23< — 60 mitunter dichotomen Lamellen, die zuweilen zu 2,
3 oder 4 büschelförmig verwachsen sind. Zwischen den Büscheln
befindet sich dann eine breitere Furche, so dass die Seitenfläche des
Kegels gerippt erscheint. Der stark vortretende Rand der Lamellen
ist bald ganz glatt, bald an den Seiten gekörnt, oder es treten auch
in den Zwischen furchen Körner auf, die mitunter zu erhabenen ge-
schlängelten Linien verfliessen.
Findet sich häufig im pyropenführenden Konglomerate von Mero-
nitz (die grössere Varietät), und im Pyropensande von Trziblitz (stets
sehr klein); sehr selten dagegen im Plänermergel von Luschitz und
Kystra.
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Astraea macrocona m.
Findet sich nur als Abdruck nicht häufig im sandigen Hippuri-
tenkalke von Kut schiin. Die Sterne sind gross, % — 1 Zoll im
Durchmesser haltend, stehen reihenweise, ziemlich gleichweit von
einander entfernt. Die Endzeilen sind tief trichterförmig, daher die
Ausfüllungen hoch konisch, fast säulenförmig, mit beiläufig 20 nach
aussen dichotomirenden dicken Lamellen. Die Mitte des Kegels ist
hohl, daher die Axe der Sterne ein solider Cylinder war. Die
' Zwischenräume der Kegel sind mit feinen, nach allen Seiten strah-
lenförmig auslaufenden Linien besetzt, welche theils in die der
benachbarten Sterno Übergehn, theils, in spitzigen Winkeln mit ihnen
zusammenstossend , endigen. Aehnelt der A. rotula Ooldf. von Ma-
stricht, bei der aber die Sterne ein netzförmiges Ceotrum und einen
fttnfseitigen Umriss haben, und die Lamellen der Zwischenräume
winkelig gebrochen sind.
Astraea parallela m.
Bildet knollige Massen bis zu % Fuss im Durchmesser. Die
ziemlich grossen flach vertieften Sterne stehen in geraden Reihen
und zwar so, dass die Sterne einer Reihe sich wenigstens um die
Hälfte näher sind, als je zwei Reihen. Der Mittelpunkt der Sterne
bildet keine dichte Axe, sondern ein feines Netzwerk. Von ihm
entspringen 15 — 22 hie und da dichotomirende Lamellen, die in die
Lamellen des gegenüberstehenden Sternes der benachbarten Reihe
unmittelbar übergeben. Die Lamellen, die den Nachbarsternen der-
selben Reihe zugewendet sind, verbinden sich erst netzförmig, bie-
gen sich dann um und nehmen ebenfalls die Richtung der erstem
an, so dass alle Lamellen einander parallel laufen. Ueberdiess haben
sie an den Seiten kleine warzige Hervorragungen oder sind durch
kurze Querwände verbunden, so dass der Querdurchsohnitt stellen-
weise das Ansehen eines Netzwerkes darbietet. — Aehnelt sehr der
A. geomelrica Ooldf., unterscheidet sioh aber durch die netzförmige
Axe und den parallelen Verlauf der Lamellen.
Nicht selten in den kalkigen Konglomeratscbichien von Kutsohlin.
Astraea multifida m.
Die ziemlich grossen in der Mitte flach vertieften Sterne stehen
in unregelmässigen Reihen. Die Axe dicht. Von ihr gehen 6— 9
starke, nicht gezähnte Lamellen aus, die mehrfach, oft 3 — 4fach di-
chotomiren und in die Lamellen der benachbarten Sterne unmittelbar
übergehen. Sie strahlen entweder nach allen Seiten aus, oder — - der
seltnere Fall < — • sie wenden sich zum grossen Theile und laufen
einander mehr weniger parallel.
Findet sich in Brocken grauen Hornsteins, ganz ähnlich dem,
der den Teplitzer Porphyr deckt, in Begleitung von Geschieben von
Porphyr, Gneiss und Quarz in dem untersten thonigen Pläner am
Panznershügcl bei Bilin.
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Astraea disians m.
.< . -
Es finden sieh nur Parthieen des Abdruckes der knollenförmigen
Koralle. Ihre Sterne sind etwa 3 Linien breit, kreisrund und dnreh
einen schmalen glatten Zwischenraum von einander geschieden. Die
Endzellen, die sich am Abdrucke als flache Kegel mit dichotomen
Lamellen darstellen, waren mithin trichterförmig vertieft. Die in
schiefen Reihen geordneten Sterne bestanden ans 24 — 26 Lamellen,
die strahlenförmig nach allen Seiten gerade auslaufen und, ohne die
der benachbarten Sterne zu berühren, endigen. Sie hatten keine
dichte Axe, sondern die Lamellen verbanden sich in der Mitte zu
einem feinen Netzwerk. Die Entfernung zweier Sterne ist eben so
gross, wie die zweier benachbarter Reihen. — Aehnelt der A. minufa
Gein., bei der aber die viel kleinern Sterne einen Ö — 6seitigen üm-
riss haben und nur aus der halben Anzahl von Lamellen bestehen.
Findet sich häufig in den hornsteinartigen Konglomeratschichten
am westlichen Gehänge des Liebschitzer Thaies.
Harmodyte» fSyringoporal cretaeeus m. — Calamopora ca-
temfera Gem. (Taf. 23 Fig. 8 ic. mal")
Entfernt stehende, meistens gerade, seltner gebogene Röhrchen,
V a — 1 Linie stark, mit rundlichem oder auch länglichem Querschnitte
und vielen Vertiefungen an den Wänden — wahrscheinlich Spuren
von Poren nur hie und da durch einzelne Querröhrchen verbun-
den. Die Zwischenräume füllt ein fester, feinkörniger, krystallinischer
Kalkstein aus. Steht der Syringopora fiHformis Goldf. von Grönin-
gen nahe.
Kömmt in fussgrossen Knollen in den kalkigen Konglomerat-
schichten von Kutschlin vor.
Comatula Geimtzü m. (Geimt% Taf. 22 Fig. «.)
Von dieser Spezies fand sich bisher nur ein unvollständiges Ex-
emplar im Plänerkalk von Kostenblatt. Körper . . . ?, Rippen . . . ?,
die Glieder der Hände sind drehrund, am obern und untern Ende
verdickt. Besonders findet diese am obern Ende Statt, wodurch da-
selbst ein vorstehender, dicker, gerundeter Rand entsteht und die
Glieder eine becherförmige Gestalt annehmen. Ihr Querdurchmesser
am obern Ende ist dem Längendurchmesser ziemlich gleich. Daselbst
tragen sie auch zwei gegenüberstehende borstenförmige, etwas platt
gedrückte Tentakeln, welche * — • * % mal so lang sind, als ein Glied.
Von Fingern ist keine Spur zu entdecken.
Hippuritet falcalu* m. — H. Saxonia* Rom. bei Gein. C Ta f-
19 Fig. lö j
Es findet sich stets nur der untere Theil des Birosters, einge-
schlossen in der durch Zerstörung der Schale entstandenen Höhlung.
Er ist 1 — iy a Zoll lang, stellt einen sichelförmig gebogenen, nach
15
Qeogn. Skizzen. U.
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178
unten schnell an Dicke abnehmenden umgekehrten Kegel dar. Die
Schale muss, nach der Grösse der Höhlung zu urt heilen, sehr dick
gewesen sein, so dass der Ilippurit dadurch fast breiter als hoch
wurde. Besonders stark war sie an ihren Seitentheilen, indem der
Durchmesser der Höhlung von rechts nach links doppelt so gross ist,
als von vorne nach hinten; die äussere Flache von ungleichförmigen,
hohen, gerundeten Rippen bedeckt, mit etwas breiteren Zwischenfur-
chen, die innere dagegen ganz glatt.
Findet sich mit andern Uippuriten nicht selten im sandigen Hip-
puritenkalke von Kutschlin.
Hippuriles pusillus m.
V, — 1 Zoll lang, bald kreiseiförmig, bald verkehrt kegelförmig,
oben in einen flach ausgebreiteten gefalteten Snum übergebend, un-
ten mit abgestumpfter Basis aufsitzend. Die innere Fläche sehr fein
konzentrisch linirt, die äussere mit sehr breiten, flachen und unregei-
mässigen Rippen, über welche feine konzentrische Linien im Zick-
zack hinweglaufen. Gewöhnlich sind sie aber fast gänzlich verwischt.
Die obere Klappe fast kreisrund, schfisselförmig vertieft, mit feinen
konzentrischen Streifen, welche durch entferntstehende vertiefte An-
wachsringe unterbrochen sind.
Selten in den kalkigen Konglomeratschichten (Hippuritenkalk)
von Grossdorf und Deberno.
Terebralula scabrella m.
Sehr klein (2'"). Die Rückenschale lang zugespitzt, eiförmig,
mit spitzigem übergebogenem Schnabel. Von ihm gehen 7 hohe,
schmale, oben gerundete Rippen aus, die, selten dichotomirend, gegen
den Rand hin dicker werden. Sie werden durch an der untern Hälfte
des Rückens beginnende Einsatzrippen vermehrt, so dass man am
Rande im Ganzen 16 — 17 Rippen zählt. Gewöhnlich schaltet sich
zwischen zwei Rippen eine akzessorische ein. Die Oberfläche der
Rippen und der tiefen gerundeten Zwischenfurchen zeigt sich unter
der Loupe ganz mit feinen Rauhigkeiten bedeckt. Die Bauchklappe
hat sich bisher noch nicht aufgefunden. Steht der T. pulcheüa Nils».
und T. canaliculata Rom. nahe.
Einzeln im Plänermergel von Luschitz.
Oslrea marginata m.
i — 1% Zoll gross, kreisförmig oder quer oval; die untere bau-
chige Schale mit dem Wirbel und dem grössten Theile der äussern
Fläche aufgewachsen, so dass nur der ! / 4 — % Zoll hohe, fast senk-
recht emporsteigende Rand frei bleibt. Er zeigt blättrige konzentri-
sche Streifen und ist unregelmässig verbogen, wodurch einige un-
deutliche breite und flache Falten entstehen. Die obere Schale fast
flach, quer oval mit spitz zulaufendem Wirbel und kurzer schief
dreieckiger ausgehöhlter Schlossrinne, neben welcher der Rand beider-
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aeits schwach gekerbt ist. Die äussere Flache schwach konzentrisch
blättrig. Sollte es vielleicht eine Varietät von. O. ve&icularis sein?
Nicht selten im Planermergel von Luschitz und im untern Planer-
kalk von Kosstitz.
Ostrea aurita m.
% — ! / t Zoll gross. Die untere Schale dreieckig-eiförmig, ge-
wölbt. Der obere etwas faltige und der vordere Rand sind gerade und
stossen unter fast rechtem Winkel zusammen, in welchem auch der
kurze Wirbel liegt. Der hintere und untere Rand bilden einen Bogen,
der die Gestalt eines elliptischen Qaadranten hat. Nach hinten ein deut-
liches, durch eine wenig eingeschnürte Basis gesondertes, gefaltetes Ohr.
Dichte konzentrische, wenig blättrige Streifen laufen Ober den nach
vorne steil abfallenden Röcken.
Selten im Plänermergel von Luschitz.
Qstrea polymorpka m.
V, — % Zoll gross, zeigt die grösste Form Verschiedenheit; bald ist
sie breit, bald schmal, bald schief eiförmig oder spatbelformig, bald fast
vierseitig, bald dreieckig, bald halbmondförmig gebogen ; gewöhnlich
oben zugespitzt, seltner quer etwas abgestutzt; immer wenig gewölbt,
die Oberschale beinahe flach. Der meistens zugespitzte Wirbel liegt
bald gerade in der Mitte, bald ist er nach vorne gekrümmt. Die Schloss-
rinne kurz und breit dreieckig, in der Mitte eine vertiefte Furche zei-
gend und von ziemlich scharfen Rand ern eingefasst, seltner, wenn der
Wirbel abgestutzt ist, rinnenförmig, mit parallelen Randern und dann
auch länger. Von der Konkavität der Schale ist sie durch eine vorste-
hende scharfe Leiste geschieden, liegt übrigens bald in der Ebene der
Schale , bald macht sie mit ihr einen sehr stumpfen ausspringenden Win-
kel. Unterhalb des Sehlosses sind beide Schalenränder zuweilen fein ge-
kerbt. Die ganze Schale ist dem Schlosse zunächst vertieft mit etwas
emporstehenden Rändern , breitet sich aber nach abwärts flach aus mit
dickem gerundetem Rande. Der Muskeleindruck gross, bald breiter,
bald schmäler elliptisch, liegt der Länge nach in der Mitte der Schale
gegen den vorderen Rand zu. Die äussere Fläche der Schale mit un-
regelmässigen, etwas blättrigen konzentrischen Streifen oder auch
einigen flachen Falten bedeckt.
Gemein und stellenweise in Menge zusammengehäuft im Pläner-
mergel von Luschitz, seltner in dem von Kystra und Kautz.
Ostrea gibba m.
7* — % Zoll lang, gerade, lang vierseitig - elliptisch, 9 — 24 mal
so lang als breit. Der Rücken gleichförmig hoch gewölbt, halbcylin-
drisch, nach beiden Seiten schnell abfallend, mit unregelmässigen dach-
ziegelförmig dioht an einander schliessenden Blätterlagen und einigen
entfernten undeutlichen Radiallinien. Der kurze Wirbel nach vorwärts
gerichtet, die Schlossrinne breit und kurz; die innere Fläche zu beiden
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Seiten derselben fein gekerbt. Xach hinten eine gerundete ohrfönuige
Ausbreitung. Der vordere Rand mit einigen flachen Falten. Ein gros-
ser flacher elliptischer Muskeleindruck hinter der Mitte der Schale.
Einzeln im Plänermergel von Priesen bei Postelberg.
Östren trape%oidca Gein.
1 V a — 2'/« Zoll lang, vierseitig, mitunter deutlich trapezoidal. Der
kleine Hache Wirbel liegt amhinterjiEndeund ist etwas vorwärts gebogen.
Nach vorn verlängert sich die Schale in einen grossen dreieckigen flachen
Flügel , in den sie ganz allmälig übergeht, und dessen oberer Rand ge-
rade und horizontal ist. Der Rücken entweder ganz flach oder bauchig
mit diagonaler Wölbung, von der die Schale nach hinten ziemlich steil
abfällt, nach vorne aber unmerklich in den Flügel übergeht. Feine kon-
zentrische Linien, mit entfernten starkem Anwachsringen abwech-
selnd, bedecken die äussere glatte Fläche der Schale. Die innere Fläche
seicht vertieft, von dem Flügel durch den erhabenen gerundeten Rand
getrennt. Die Schlossrinne kurz, breit und seicht, mit parallelen Rändern,
quergestreift. Der hintere Rand der Schale und die innere Fläche des
Flügels sind dem Schlosse zunächst gekerbt. Muskeleindruck gross,
queroval, in der Mitte der Schale zunächst dem vordem Rande Hegend.
Ziemlich selten im Exogyrensandstein von Malnitz bei Posteiberg
und von Lobkowitz an der Elbe.
Exogyra sigmoidea m.
\ t — 1 Zoll gross. Die obere sehr dicke , etwas konkave Schale
hat einen halbkreisförmigen Umfang. Der ] / s Zoll dicke Hinterrand er-
hebt sich senkrecht und krümmt sich mit dem spiralförmig eingerollten
Wirbel weit nach vorne. Die Spirale nimmt fast ein Drittheil der ganzen
Schalenlänge ein. Schräge Streifen , als Zeichen der über einander lie-
genden dicken Schalenlamellen laufen darüber bin. Der vordere Rand
ist fast gerade, in der Mitte seicht ausgeschnitten, die äussere Fläche
etwas konkav oder ganz eben, mit vom vordem Rande unterhalb des
Wirbels fächerförmig gegen den hintern Rand auslaufenden, S förmig
gebogenen Wachsthumsstreifen. Die innere Fläche bietet eine breite
ovale Vertiefung mit hohen fast senkrechten, vorne gekerbten Rändern
dar, die am obern Ende des mittleren Drittheils der Schale beginnt und
sich fast bis zum untern Ende erstreckt.
Stellenweise im untersten Plänerkalke am westlichen Gehänge des
LiebschHzer Thaies ziemlich häufig.
Anomia tubradiata m.
Die linke Schale, die bis itzt allein aufgefunden wurde, ist l / %
— % Zoll lang, quer oval, wenig konvex, sehr dünn, oft verbogen,
mit am Rande liegendem Wirbel und geraden in sehr stumpfem Winkel
znsammenstossenden Schlossrändern, lieber die Oberfläche laufen un-
regelmässige konzentrische Linien, die von zerstreuten un regelmässigen
schmalen und flachen Radialstreifen durchkreuzt werden, wodurch hie
und da kleine Knötchen entstehen.
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181
Im Plänermergel von Luacftitz und Hof zenz. Im untern Plänerkalke
von Kosstitz finden sich einzelne mehr (als zollgrosse Schalen, die fast
kreisrund , äusserst fein konzentrisch linirt und glatt siud, bis auf .ein-
zelne Radiallinien, die aber keine Knötchen zeigen. Sonst stimmen sie
ganz mit den Schalen aus dem Plänermergel überein.
Pecten striuto-punctatus Röm.f
l / 9 — 3 / 4 Zoll gross , selten grösser , kreisrund , flach gewölbt , mit
dünner Schale; der Buckel recht- oder nur wenig stumpfwinklig, beide
Schlosskanten fast gerade und gleichlang, nur die vordere sehr wenig
eingebogen. Die Oberflache der Schale mit zahlreichen feinen, vielfach
dichotomen, bogenförmigen punktirten vertieften Linien, deren Zwi-
schenräume flach gewölbt sind. Sie werden von dichten konzentrischen
Linien durchkreuzt, welche gewöhnlich nur dem Buckel zunächst sicht-
bar sind, sonst nur in den vertieften Linien als Punkte auftreten. Die
Ohren klein, rechtwinklig und fast gleichgroß linirt und durch tiefe
Furchen von der Sehale abgegrenzt; das vordere an der Basis ausge-
schnitten.
Wurde immer für P. orcuatus Sow. gehalten , welches schief oval,
spitzwinklig ist, mit viel längerm einwärts gebogenem vorderem
Scblossrande und ungleichen Ohren. Dagegen stimmt unsere Muschel
auch nicht vollkommen mit P. striata -punctatus Rom. überein, welches
dickschaliger ist und viel zahlreichere und feinere Streifen hat. Viel-
leicht bildet sie eine eigene Species. Sie findet sich als bezeichnend in
grosser Menge im Plänersandstein von Trziblitz, Uradek, Schelkowitz
und Ranai, selten im Plänermergel von Priesen.
Vollkommen übereinstimmend mit der Römer'schen Species ist
dagegen ein Exemplar aus dem untern Plänerkalk von Laun, welches
wenig stumpfwinklig, kreisrund ist und zahllose dichotome punk-
tirte Streifen hat, die nur bei starker Vergrößerung sichtbar sind. Die
konzentrisch fein linkten Ohren sind etwas ungleich, das vordere recht-
winklig, das hintere kleinere stumpfwinklig.
Peeten rarupinus m,
1 Zoll gross, etwas ungleichseitig, flach, kreisrund, mit 11 schräg-
seitigen scharfen Rippen und ebenso breiten rinnenförmigen Zwischen- *
furchen. Jede Rippe ist durch zwei schmale, nicht sehr tiefe seitliche
Furchen in drei Leisten getheilt, deren mittlere höchste und schärfste
entfernte kleine röhrenförmige Stacheln trägt. Jede seitliche wird nach
aussen noch von einer erhabenen Linie begleitet. Drei solcher Leistchen
befinden sich auch in jeder Zwischenfurche. Zarte radiale und wellen-
förmige konzentrische Streifen bedecken die ganze Oberfläche und setzen
bis in die Ohren fort. An der innern Fläche der dünnen Schale treten
die Zwischenfurchen als breite ebene Rippen auf, die an den Seiten
scharf gekantet sind und an der innern Seite jeder Kante eine schmale
flache Furche tragen. Der Buckel wenig stumpfwinklig; die vordere
Schlosskante kurzer, eingebogen, die hintere fast gerade. Die Ohren
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klein, das vordere spitzwinklig', an der Basis tief ausgeschnitten mit eini-
gen ausstrahlenden Rippen; das hintere rechtwinklig; beide radial und
konzentrisch linirt.
Ziemlich selten im untern Plänerkalk von Laun und Kosstitz.
Pecten Albmus m.*~)
1 % — 4 Zoll lang. Länge : Breite = 100 : 66. Lang eiförmig,
flach gewölbt. Die Schlosskanten ganz gerade, bis zur Mitte der Muschel
herabreichend, wo sie unmittelbar in die Rundung des unteren Randes
übergehen. Sie stossen im Buckel unter spitzem Winkel (Von 00°) zu-
sammen. Die dicke Schale mit 25 breiten , oben ziemlich scharfen , dach-
förmig abschüssigen Rippen, deren einzelne mitunter schmaler und
mehr genähert sind. Sie werden durch ebenso breite konkave Zwischen-
lurchen geschieden. Zuweilen lauft auf jeder Rippe zur Seite der
Mittelkante eine schwach erhabene Linie, und dann sieht man auch in
jeder Zwischenfurche eine solche, aber stärkere Linie. Rippen und
Zwischenfurchen werden von dichtgedrängten feinen konzentrischen
Linien bedeckt, welche von entfernt stehenden starken Anwachsstreifen
unterbrochen werden. Die Ohren durch eine tiefe Furche vom Körper
geschieden, gross, ungleich; das vordere breit, in der Mitte stark aus-
geschnitten, oben einen stark vorspringenden rechtwinkligen Lappen
bildend; das hintere schmaler, stumpfwinklig; beide radial und kon-
zentrisch gestreift.
näufig im Hippuritenkalk (?) von Grossdorf bei Weltrus , von Hol-
lubitz und Deberno bei Mühlhausen und im Exogyrensandstein von
Lobkowitz an der Elbe.
0
Pecten comans Rom.
1 — iy a Zoll lang, eirund, schief, die rechte Schale flach gewölbt,
mit etwas spitzwinkligem Buckel. Die vordere Schlosskante stark ein-
gebogen., reicht nicht weit über ein Dritttheil der Gesammtlänge und bil-
det mit dem Seitenrande einen stumpfen gerundeten Winkel; die hintere
gerade reicht bis zur Hälfte der Muschel und geht allmälig in den Seiten-
rand über. Die Oberfläche ist mit 35 — 40 ungleichen schmalen und fla-
chen Rippchen bedeckt, zwischen deren zwei gewöhlich ein schwächeres
eingeschoben ist, so dass ihre Gesammtzahl auf 60 — 60 steigt. Zuwei-
len, besonders am Rücken, ist jedes derselben noch von zwei feinen
erhabenen Linien eingefasst. Die Rippen zunächst dem Seitenrande
sind durch breitere flache Zwischenräume getrennt, in welchen man
schräg einwärts und abwärts verlaufende Linien bemerkt. Das hintere
Ohr gross, rechtwinklig, mit ausstrahlenden Rippen und undeutlichen
konzentrischen Streifen ; das vordere . . . . ?
Nicht selten im Hippuritenkalke von Grossdorf bei Lobkowitz.
*) Der Name bezieht sich auf den Elbelfass, in dessen Bette bei Lobkowitz icb die-
sen schönen Pecten zuerst entdeckte.
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Pecten elegans in.
Scheint zur Gruppe der Neitheen zu gehören, bisher fand sich aber
nur die obere Schale vor. Sie ist rast kreisrund) ganz fach, bat einen
sehr stumpfwinkligen Buckel und 7 • — 8 sehr breite flache Rippen. Jede
derselben trägt 5 wenig erhabene, flachrückige, in der Mitte seicht ge-
furchte, an jeder Seite von einem erhabenen Leistchen eingefasste
Strahlen , welche durch etwas schmalere flach konkave Zwischenräume
geschieden sind. Auf den Strahlen sowohl, als auch auf den Zwischen-
räumen bemerkt man bei starker Vergrößerung sehr feine Längslinien,
aber keine Spur von konzentrischer Streifung. Ohren ?
Nicht häufig im Hippuritenkalk von Hollubitz bei Mühlhausen.
Lima paucicostata m.
Sehr klein, 1 — 2 Linien lang, breit eiförmig, fast kreisrund,
gleichseitig, hochgewölbt , mit fibejgebogenen Wirbeln. Die Seiten
glatt, nur mit feinen konzentrischen Linien. Ueber den Rücken laufen
10 — 12 hohe scharfe schrägseitige Rippen mit fast doppelt so breiten
flachen Zwischenfurchen, in deren jeder eine erhabene Längslinie liegt.
Die ganze Oberfläche der dicken Schale bedecken feine konzentrische
Linien, durch welche die Rippen und die Zwischenlinien stellenweise
schwach und undeutlich gekörnt werden.Sie werden von einzelnen stär-
keren Anwachsringen unterbrochen. Ohren sehr klein, stumpfwinklig,
wenig umgebogen, fein konzentrisch gestreift, mit 5 — 7 kleinen ge-
rundeten Querfalten. Sie ähnelt der L. minuta Cfoldf., von der sie sich
aber durch die glatten Seiten, die breitern Zwischenfurchen, die auch
in den Furchen bemerkbaren Querlinien und die deutlichen Ohren unter-
scheidet.
Findet sich einzeln im Plänermergel von Kautz, noch seltener in
dem von Hofzenz.
Ixma elongata 8ow. £Sow. T. 669. F.
Es lassen sich zwei Varietäten unterscheiden ; die Exemplare aus
dem Plänerkalke von Laun sind breiter, schief oval, weit flacher ge-
wölbt, haben schmale hohe Rippen mit breitern Zwischenräumen. Die
aus dem Plänersandstein dagegen und dem Hippuritenkalk sind schmä-
ler (nicht viel mehr als halb so breit, als lang}, schief elliptisch, höher
gewölbt, haben breitere, mehr rundrfickige Rippen mit schmälern Zwi-
schenräumen. Auch treten die konzentrischen Streifen, die sich bis in
das breite vertiefte Höfchen fortsetzen, deutlicher hervor. Diese schei-
nen ein Mittelglied zwischen L. elongata Sow. und L. canaHfera Goldf.
zu bilden.
lAma multicoslata Gem. ( T. 8. F. 3.)
Schief halbkreisförmig, bis 4 Zoll gross, flach gewölbt, vorne ge-
rade abgeschnitten mit SO — 46, an den Steinkernen breiten, oben kon-
vexen Rippen, die durch etwas schmälere Furchen geschieden sind und
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liach hinten zu flacher werden. Sie werden von zahlreichen konzen-
trischen Linien und einigen stärkeren Anwachsringen durchsetzt. Auf
der dicken Schale , von der sich nur äusserst selten Partikeln erhalten
haben, sind die Rippen flach und schmal, schrägseitig, die flachen Zwi-
schenfurchen breiter, dichte feine konzentrische Streifen laufen darüber.
Der vordere Schlossrand ist kaum l / 3 länger als der hintere; beide bil-
den einen rechten Winkel. Die kleinen Ohren linirt. Häufig im Pläncr-
sandstein von Hradek, Trziblitz und Schelkowitz (kleiner mit 30 — 45
höhern und schmälern Rippen J, so wie auch im (Jrünsnnristein von
Semich und Czencziz (grösser (1 — 4 Zoll), mit 20 — 25 sehr brei-
ten und flachen Rippen — am Steinkerne — ).
Lima septemcostata m.
6 Linien lang, 4 Linien breit, schief elliptisch , gewölbt, nach vorne
steil abfallend, ein undeutliches lanzettliches Mal bildend. Die vordere
Schlosskante doppelt so lang, als die hintere. Ohren klein. Der Rücken
mit 7 scharfen schrägseitigen Rippen und flachen gerundeten Zwischen-
furchen, über welche auf der Schale dichte feine radiale und konzen-
trische Linien verlaufen. Auf den Seiten und den Ohren sind nur die
letztern sichtbar.
Sehr selten im untern glaukonitischen Plftnerkalk von Laun.
Lima laevissima m.
VL — 1 Zoll lang. Länge : Breite == 100 : 86. Beinahe schief kreis-
förmig, sehr flach gewölbt, vorne gerade angeschnitten und ein nur
wenig eingedrücktes linirtes Höfchen bildend. Der vordere Rand 2 —
2 ' „mal so lang, als der hintere, der allmälig in den untern Rand über-
geht und mit ihm mehr als einen halben Kreisbogen bildet. Die Schloss-
ränder stossen in einem kaum stumpfen Winkel zusammen. Die Rücken-
fläche ganz glatt, nur dem bewaffneten Auge äusserst feine, gedrängte,
etwas bogenförmig verlaufende radiale und eben solche konzentrische
Linien zeigend. Die Ohren klein, besonders das vordere, sehr fein
linirt.
Selten im Exogyrenkalk von Drahomiscbel, im sandigen Hippuriten-
kalk von Kutschlin und im grauen Kalkstein von Czencziz. Im Pläner-
sandstein von Trziblitz finden sich 1 '/ 4 — 2 Zoll grosse Exemplare,
welche fein konzentrisch linirt, sonst aber ganz glatt sind. Sie gehören
wohl auch dieser Species an.
Lima undulata m.
1 — 1 % Zoll lang. Länge : Breite = 100 : 91. Schief halbkreis-
förmig, sehr flach gewölbt, vorne gerade abgeschnitten und ein fast
ebenes schmales Höfchen bildend, das mit dem Rücken im rechten
Winkel zusammenstösst. Der vordere und hintere Rand stossen in einem
Winkel von nicht ganz 90° zusammen , der untere bildet das Viertheil
eines Kreises. Zahlreiche etwas wellenförmige, vertiefte, punktirte Linien
verlaufen vom Wirbel aus fast bogenförmig über die Schale. Die flachen
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8 — 4mal breitern Zwischenräume derselben zeigen dichte äusserst
feine Radiallinien. Ueber alle sieht man mehrere sehr starke Anwachs-
ringe verlaufen. Die kleinen Ohren sind linirt. Sie ähnelt der Lima ob-
soleta Dujardin, von der sie sich aber durch die feinen Streifen zwi-
schen den punktirten Linien, so wie durch die Kürze des hintern
Schlossrandcs, der nur ein Viertheil des vordem beträgt, unterscheidet.
Findet sich häufig im Pläncrsandstcine von Trziblitz und Schirzowitz.
Seltene und undeutliche Steiukerne aus dem Grünsandsteine von Laun
scheinen ebenfalls hieher zu gehören.
Ferna cretaceu m.
Bisher haben sich nur Abdrücke der innern Schalenfläche mit
Resten der fasrig-blättrigen Schale gefunden. Sie ist 3 — 6 Zoll lang
und ziemlich wechselnd in ihrer Form. Bald ist sie schief eiförmig mit
sehr gewölbtem vorderm und fast gerade herablaufendem oder schwach
eingebogenem hinterm Rande und sehr stumpfer abgerundeter Spitze,
bald wieder breit halbmondförmig mit stark konvexem vorderm und
eben so konkavem hinterm Rande und gerundeter rückwärts gewendeter
Spitze.
Der Wirbel bildet ein ziemlich stark vortretendes Eck; unter ihm
eine seichte Ausbiegung, unterhalb welcher der vordere Rand stärker
gewölbt hervortritt. Die gerade Scjilosslinie bildet mit der Axe einen
Wiukel von 40 — 45°. Sie zeigt 8 — 9 lange Bandrinnen mit parallelen
Rändern, die nur durch schmale Zwischenräume geschieden sind. Die
ganze Schale ist flach gewölbt und geht allmälig in die flügeiförmige
Verlängerung über. Auf der Oberfläche der Steinkerne sieht man hie
und da feine, dem Umrisse der Schale parallele, konzentrische Linien als
Spuren der über einander geschichteten Schalenlamellen. — Früher
vorgekommene Bruchstücke wurden von Geinitz CP a g- 1*0 eme
der Avicula triptera Bronn, verwandte Avicula gehalten.
Die Abdrücke dieser Muschel sind ziemlich verbreitet. Sie finden
sich im Grünsandstein von Czencziz, Laun und Xeuschloss , im Pläne r-
sandstein von Trziblitz und Schelkowitz ziemlich häufig, selten dagegen
imExogyrensandstein vonMalnitz. Fast nie aber finden sie sich vollstän-
dig erhalten oder sind wenigstens wegen ihrer Grösse nur sehr schwer
aus dem festen Gesteine zu gewinnen.
Avicula Reich ii Rom. (jGerviUia R. Römer'' & Kreidegebirge
Tab. 8. Fig. 14. ic. maLj = t Acicula coerulescens Nilss.
Schief und lang kegelförmig, im Durchschnitte vierseitig, lieber
den Rücken verläuft eine mehr weniger stumpfe Kante, durch die er in
eine vordere und hintere Fläche getheilt wird. Die vordere kleinere fallt
mehr weniger steil ab und ist schief abgeschnitten, die hintere sehr
flach gewölbt, hinten fast gerade abgeschnitten, so dass ihr hinterer Rand
mit dem der vordem Fläche einen fast rechten Winkel bildet, in wel-
chem die Rückenkante endet. Der hintere Flügel, der von dem Rücken
durch eine bald tiefere, bald seichtere einspringende Kante getrennt
Geogn. Skizzen. II. 16
186
igt, gross, stumpfwinklig, sein hinterer Rand ausgeschweift, stösst
mit dem hintern Rande des Rückens in einem stumpfen Winkel zusam-
men. Der vordere Flügel sehr klein, spitzwinklig. Vom Wirbel strah-
len entfernte schmale, ungleichförmige niedrige Rippen aus (etwa 16 —
20 am Rücken der Muschel und 8 am hintern Flügel} , die an der vor-
dem Flache und am Flügel am deutlichsten sind, and zwischen denen
bie und da noch schwächere Linien bemerkbar sind. Sie werden von
zahlreichen gebogenen, etwas blättrigen konzentrischen Linien durch-
kreuzt, die bis in den Flügel fortsetzen und an den Durchkreuzungs-
stellen kleine Knötchen bilden.
Steinkerne im untern Quader von Tyssa und sehr selten im Grün-
sandstein von Laun; mit wohlerhaltener Schale häufig im Plänersand-
stein von Hradek, Trziblitz, Zittolieb und Oppotschno, sehr vereinzelt
und klein im Plänerkalk von Pokratitz und im Plänermergel von Prie-
sen. Die von Geinitz Taf. 20. Fig. 36. unter diesem Namen abgebildete
Muschel ist eine ganz verschiedene Species: Avicula Gemkzii m.
Avicula Gvimtäi m. (G. Reichii Rom. bd Geinitz Taf. 20
Fig.
7 — 8 Linien lang. Der Körper sehr schief, schmal und lang ei-
förmig, wenig konvex. Der vordere Flügel gross und spitzwinklig (in der
Geinitz'schen Zeichnung aus Versehen abgestutzt), der hintere klein,
sehr stumpfwinklig. Die Oberfläche mit flachen unregelmässigen kon-
zentrischen Falten bedeckt, die bis in den vordem Flügel fortsetzen.
Einzeln im Plänermergel von Luschitz und Priesen.
Avicula sulcata m.
Gehört zu der Familie der Gryphaeaten und steht der A bidorsata
und impressa e. Münst. aus den Schiebten von Skt. Kassian nahe.
4 Linien breit, 3 Linien lang; Rücken hoch gewölbt mit übergebogenem,
etwas hinter der Mitte stehendem Wirbel. Der vordere grössere gerun-
dete Flügel ist durch eine tiefe Furche vom Rücken geschieden, wäh-
rend der kleinere hintere, fast rechtwinklige Flügel allmälig in densel-
ben übergeht. Ueber die Mitte des Rückens läuft vom Wirbel aus eine
schmale, aber tiefe Furche. Regelmässige konzentrische Linien zieren
die ganze Oberfläche; am Rücken sieht man hie und da auch Spuren
feiner gedrängter Radiallinien.
Bisher ein einziges Mal im Plänermergel von Luschitz vorge-
Aticula glabra m.
% — 1 Zoll lang, schief eiförmig, gewölbt, mit einem sehr kleinen
vordem und einem grossen hintern Flügel, der ein langschenkliges
spitzwinkliges Dreieck darstellt und hinten schief abgeschnitten ist.
Der Rücken ist durch eine scharfe vom Wirbel nach abwärts laufende
Kante in zwei unter beinahe rechtem Winkel zusammenstossende Flä-
chen geschieden. Die vordere steil abfallende schmale Fläche endet
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unten mit einer Spitze , die hintere flachgewölbte und sieh allmälig ge-
gen den Flügel abdachende breitet sich nach ab- und rückwärts allmälig
aas und endet mit scharfem halbkreisförmigem Rande. Auf der Ober-
fläche treten nur unter der Loupe äusserst feine konzentrische Linien
Sehr selten im untern glaukonitischen Plänerkalk von Laun.
Avicula neglecta m. QGeinitx Taf. 20. Fig. 46.J
2 — 3 Linien lang, breit eiförmig, sehr schief, gewölbt, mit etwas
übergreifendem Wirbel. Der vordere Flügel gross, ein mit der ver-
längerten Spitze vorwärtsgerichtetes spitzwinkliges Dreieck bildend.
Der hintere kleiner, ziemlich rechtwinklig, am Rande etwas ausge-
schnitten, mit vorstehender Spitze. Flache ziemlich regelmässige kon-
zentrische Linien laufen gedrängt über die ganze Oberfläche und die
Obren, und werden von einigen entfernt stehenden erhabenen Radiallinien
durchkreuzt.
Selten im Plänermergel von Luschitz und von Priesen bei Pos-
telberg.
Avicula paudüneata m.
3 Linien lang, fast gerade, breit eiförmig, flach gewölbt. Der
vordere Flügel klein, rechtwinklig, der hintere grössere stumpfwinklig,
durch keine Furche geschieden. Die dünne Schale mit unregelmässigen
feinen konzentrischen Streifen bedeckt, welche von 6 — 6 entfernten sehr
schmalen erhabenen Radiallinien durchkreuzt werden. Die vordem
2 — 9 zeigen an den Durchschnittspunkten sehr kleine Knötchen. Die
Ohren sind linirt.
Sehr vereinzelt im Plänermergel von Luschitz.
Avicula rninuta m.
«V,— 8 Linien lang, schief oval -kreisförmig, massig gewölbt.
« Der kurze dicke Wirbel nicht vorstehend. Die Flügel vom Rücken der
Schale durch keine Furche getrennt. Der vordere halb so lang, als die
ganze Muschel, spitzwinklig; der hintere klein, gerundet. Die dicke
glänzend weisse Schale ganz glatt, mit sehr feinen konzentrischen Linien.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
Pinna nodulosa m.
% — 3 Zoll lang, lang eiförmig, mit zugespitztem Wirbel , flach kon-
vex. Zahlreiche schmale zugerundete Falten laufen über die Oberfläche
der Schale und werden durch dicht stehende radiale Streifen zerschnit-
ten, wodurch die ganze Schale mit kleinen flachen Knötchen übersäet
erscheint. Am untern Theile des Rückens sind die Radiallinien und mithin
auch die Knötchen weniger deutlich.
Bis itzt haben sich nur einzelne Schal enabd rücke, auf denenhie und
da Partikeln der fasrigen Schale sitzen , im Plänermergel von Priesen
gefunden.
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Mytilus undulatus m.
iy 3 — 2 Zoll lang, Länge : Breite =3:1. Sehr lang und
schmal eiförmig, etwas gebogen, hoch gewölbt. Die grösste Breite zu-
nächst dem antern Ende. Der Wirbel wendet sich etwas nach links, der
gerade Schlossrand reicht bis fast zum untern Ende. Die hintere Seite
steil, beinahe senkrecht abfallend, etwas eingebogen, durch eine stumpfe
Kante von der gewölbten Rückenfläche getrennt. Das untere Ende
schief abgerundet. Die Oberfläche mit dichten schmalen Rippen besäet,
die von einzelnen starken Anwachsringen unterbrochen, überdiess von
gedrängten vertieften Querlinien durchkreuzt werden, die dadurch ein
geschlängeltes Ansehen erhalten.
Selten im Pläuerkalke von Hundorf und im sandigen Hippuritenkalke
von KutschluL
Myätus parallelu* m.
*
1 Zoll lang, Länge ; Breite = 100 : 40. Lang vierseitig, keilför-
mig, mit schmalem, etwas verlängertem Wirbel. Der Schlossrand ge-
rade, aber kaum '/ 4 so lang, als der vordere Rand; der hintere ebenfalls
ganz gerade und dem vordem fast parallel. Das untere Ende etwas
sehnig abgeschnitten, dem Schlossrande beinahe parallel. Der Rücken
ist durch eine stumpfe Diagonalkante in zwei ebene dachförmige Flä-
chen getheilt , so dass der Querdurchschnitt vierseitig wird. Die Ober-
fläche der dünnen Schale ist mit dichten etwas blättrigen konzentrischen
Streifen bedeckt.
Sehr selten im Plänenucrgel von Priesen bei Pottelberg.
Modiola pumila m.
4 — 5 Linien lang; Länge : Breite — 100 : 40. Die schmale ge-
wölbte Muschel ist fast regelmässig verlängert vierseitig. Die schwachen
eingedrückten Wirbel stehen wenig zurück. Der fast gerade Schloss-
rand reicht bis zur Mitte. Der Rücken ist gleichmässig gewölbt, nach
beiden Seiten dachförmig abschüssig, wodurch in der Mitte eine stumpfe
sehr schwache schräge Kante entsteht. Die vordere Seite bildet über
dem Wirbel einen kleinen gerundeten Vorsprung, von dem sie durch
eine vom Wirbel ausgehende quere , nicht tiefe Furche geschieden ist.
Das untere Ende flach gerundet, stösst unter abgerundetem rechtem
Winkel mit dem vordem und hintern Rande zusammen. Feine konzen-
irische Streifen verlaufen über den ganzen Rücken der Schale und sind
dem untern Ende zunächst deutlicher und gedrängter.
Nicht häufig im Plänermergel von Priesen und im untern glaukoni-
tischen Pläncrkalk von Laun.
Modiola sphenocides m.
8 Linien lang. Länge : Breite — 100 : 69. Aehnclt in der Form
dem Mytilus concentricus Mütut. Qoldf. Taf. 138. Fig. 6. Verlängert
ei -keilförmig, gewölbt, unten am breitesten. Der wenig gebogene
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Schlossrand reicht fest bis zum untern schwach gerundeten Ende. Der
hintere Rand in der Mitte sehr schwach eingebogen, sonst fast parallel
dem Schlossrande, stösst mit dem untern in einem gerundeten, wenig
stampfen Winkel zusammen. Der kleine Wirbel liegt am untern Ende
des obern Fünftheils der Muschel; der vorspringende Tbeil ist von
dem übrigen bei dem Steinkerne durch eine schmale Querfurche
geschieden. Der gewölbte Bücken bildet eine hohe, aber stumpfe dia-
gonale Kante, von der die vordere und die hintere in der Mitte etwas
eingedrückte Fläche schräg abfallen. Die Oberfläche mit starken ge-
rundeten konzentrischen Falten bedeckt.
Selten im untern Plänerkalke von Lauu.
Modiola frocla m. :
1 Zoll lang. Länge : Breite — 100 : 43. Gerade, verlängert vier-
seitig, keilförmig, gewölbt, mit etwas zurückstehenden schlanken Wir-
beln. Eine scharfe Kante läuft diagonal über den Rücken der Muschel.
Der einen sehr flachen Bogen bildende Schlossrand erstreckt sich bis
zum untern, beinahe gerade abgeschnittenen Ende. Die hintere Seite
ist sehr flach gewölbt, die vordere stösst mit derselben unter einem fast
rechten Winkel zusammen , ist etwas konkav und endet ober dem Wir-
bel mit einem rundlichen Vorsprung. Auf ihm verläuft neben der Rücken-
kante und dieser parallel eine schmale Furche. Die Oberfläche ist mit
schwachen entfernten Radiallinien bedeckt, welche auf der vordem
Seite etwas deutlicher hervortreten und von eben so feinen konzentri-
schen Linien , die dem untern Ende zunächst gedrängter und deutlicher
sind, durchschnitten werden.
Selten im untern glaukonitischen Plänerkalke von Laun.
Cardita ? truncata m.
Zoll lang, gleichklappig, sehr ungleichseitig, stark gewölbt.
Der Umriss eiförmig dreiseitig, nach hinten sehr verlängert. Vorne ge-
rade abgestutzt, lang und schmal herzförmig. Der obere Rand gerade,
fast horizontal, der untere bogenförmig, mit dem vordem einen sehr
stumpfen Winkel bildend. Die dicken vorstehenden Wirbel liegen ganz
am vordem Ende. Der Rücken eine sehr stumpfe Kante bildend , von
der die obere hintere Fläche steil, die vordere gewölbt abfällt. Die
Oberfläche des Steinkernes mit feinen konzentrischen Linien bedeckt.
Breite : Höhe : Dicke = 100 : 60 : 4t.
Ein einziges Mal im Grünsandstein von Czencziz aufgefunden.
Cardita compressa m.
9 V, — 3 Linien lang, länglich vierseitig. Ueber den stark gewölb-
ten Rücken verläuft von dem sehr eingebogenen Wirbel bis zur hintern
Ecke 'ein hoher schmaler glatter Kiel, der ihn in fast gleiche Hälf-
ten theilt, die steil zum Rande abfallen, wodurch die ganze Muschel
von den Seiten stark zusammengedrückt erscheint. Auf beiden Seiten
ein grosses mässig vertieftes Mondchen, jedoch grösser auf der vor-
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dem Seite. Die Oberfläche der Steinkerne ganz glatt. Aebnelt der Form
nach sehr der C. depressa v. Mümt. aus dem Oolith von Caen (Gr. v.
Münster'» Beiträge 1. Heft 1838. Taf. 13. Fig. 7.).
Helten im Plänermergel von Luschitz.
Cardita (Venericardia) corrugata m. j
— 1 Zoll gross. Länge : Breite : Dicke — 100 : 100 : 66. Etwas
schief kreisrund, hoch gewölbt. Die dicken eingebogenen Wirbel in
der Mitte liegend. Das Mondchen breit herzförmig, tief. Vom Wirbel
strahlen zahlreiche flache Rippen mit ebenso breiten Zwisobenforchen
aus, über welche höhere konzentrische Falten verlaufen, wodurch die
Oberfläche der dicken Schale wie gerunzelt aussieht. Die Zwischen-
räume zwischen letztern sind fein gestreift. Die Steinkerne fast glatt,
nur am Rande gefaltet.
Ungemein häufig im Planermergel von Priesen, sehr selten, aber
grösser, in dem von Kystra; häufige, aber undeutliche Steinkerne, die
hicher zu gehören scheinen , enthält der untere Plänerkalk von Kosstitz.
Trigonia parvula im.
2 — 3"' lang. Breite : Länge : Dicke = 100 : 80 : 64. Schief drei-
seitig, gewölbt. Die Wirbel liegen weit nach vorne und sind vorwärts
eingebogen. Die vordere Seite fast gerade abgeschnitten. Das Schild-
eben bildet eine grosse herzförmige senkrechte, in der Mitte kantig er-
habene Fläche, welche mit der Rückenfläche in einer vollkommen recht-
winkligen vorstehenden Kante zusammenstösst. Der untere Rand ge-
wöhnlich fast gerade , nur wenig gerundet Die Steinkerne glatt, nur
an manchen sieht man dem untern Rande zunächst einige flache konzen-
trische Streifen. Kleine anhängende Stückchen der dicken, ebenfalls in
Brauneisenstein umgewandelten Schale erscheinen gekörnt.
Ziemlich häufig im Pyropensande von Trziblitz.
Nucula antiquata Sow.?
3 — 6"' breit. Breite : Länge = 100 : 85. Eiförmig -dreiseitig,
flach gewölbt. Die vordere Seite abgestutzt und etwas ausgeschweift«
Der untere Rand gewölbt. Die Schlosslinie rechtwinklig mit 7 — 8 gros-
sen Zähnen auf jeder Seite. Die Wirbel liegen etwas vor der Mitte.
Das Mondchen eiförmig, vertieft. Die Oberfläche der Steinkerne mit
undeutlichen sehr feinen ausstrahlenden Linien und Spuren feiner kon-
zentrischer Streifung, der untere Rand gekerbt. Die Schale dünn.
Nicht zu selten im Plänermergel von Luscbitz und Priesen.
Nucula semilunari* v. Buch. (Karsten'* Archiv XI Bd.)
9 — 3 Linien breit. Länge : Breite : Dicke — 100 : 130 : 60. Quer
eiförmig -rhomboidal mit etwas vor der Mitte Hegenden Wirbeln. Vorn« , i
gerundet, hinten stumpf zugespitzt. Die Sehlosskanten , jede mit 1* —
13 Zähnen, von denen die hintere seicht ausgeschnitten ist, Stessen in
sehr stumpfem Winkel zusammen > der untere Rand gleichförmig gewölbt.
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Mondchen ei -lanzettförmig, vertieft, Schildchen lanzettKch. Die in
Brauneisenstein umgewandelten Steinkerne sind vollkommen glatt; bei
den in Mergel umgebildeten Exemplaren ist die Oberfläche mit regel-
mässigen konzentrischen Streifen bedeckt. n, > ^w^nd
Häufig im Pyropensaode von Trziblitz, im Plänermergel von Lu-
schitz, Priesen und Kystra, selten im Pyropenlager von Meronitz.
Nucula apiculala m.
Aehnelt sehr der iV. lacrima Sow. aus dem untern Oolith und
gehört zu den Nuculi* acuminalis v. Buch., ist 3 Linien breit. Breite :
Länge = 100 : 60. Eiförmig - rhomboidalen, massig gewölbt; vorne
abgerundet, hinten zusammengedrückt und lang zugespitzt. Das hin- '
tere flügelartige Ende ist durch eine breite Hache Furche von dem
gewölbten Rücken geschieden. Die geraden Sehlossränder bilden einen
sehr stumpfen Winkel. Der vordere mit 7 — 9 grossen, der hintere
lungere mit 11 — 13 kleinem winkelig gebrochenen Zähnen. Die ge-
näherten Wirbel liegen etwas vor der Mitte. Der untere Rand ge-
wölbt, gegen das hintere Ende hin seicht ausgebuchtet. Ueber die
Oberfläche laufen regelmässige konzentrische Streifen.
Vereinzelt im Plänermergel von Luschitz.
Nucula falcata m. r .
% % — 3 Linien lang, sehr flach gewölbt, sichelförmig. Der
-untere Rand schwach gewölbt; die verlängerten sehr spitzen Wirbel
etwas vor der Mitte stehend. Die Schlosskanten einen sehr stumpfen
Winkel bildend; beide, besonders die hintere, stark halbmondförmig
ausgeschweift. Beide Enden zugespitzt, das hintere Ende besonders
lang und spitz. An dem hintern Schlossrande sieht man zahlreiche
kleine Zähne. Die Oberfläche des Steinkernes ganz glatt.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
Peclunculus insculptus m. (Cucullaea orbiculari* Gein.
Taf. 20. Fig. 17.}
3 — 3V, Linien lang und ebenso breit. Kreisrund, massig ge^
wölbt, beinahe gleichseitig. Die dicken kurzen Buckeln ragen kaum
vor und stehen nur wenig vor der Mitte. Ueber die Oberfläche lau-
fende sehr regelmässige entferntstehende vertiefte konzentrische Linien,
zwischen deren zwei immer eine schwächere eingeschoben ist.
Nicht sehr häufig im Plänermergel von Luschitz, selten bei Prie-
sen und Kystra.
Pectunculus reficulatus m.
Länge : Breite : Dicke = 100 :.100 : 100. * — %y % Linien gross,
sehr stark gewölbt, etwas schief kreisrund. Der Rücken in der Nähe
der Wirbel am höchsten, nach vorne sich ziemlich allmälig verflächend,
nach hinten aber steil abfallend. Die spitzen stark tibergebogenen
Wirbel mittelständig. Der untere Rand sehr stark, der vordere und
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1»S
hintere, welche in den untern in unmittelbarer Randung übergehen,
weniger gebogen. Regelmässige feine Radiallinien bedecken die
ganze Oberfläche und werden von eben solchen, aber etwas dichtem
konzentrischen Linien durchkreuzt, wodurch ein feines rechtwinkliges
Netzwerk entsteht.
Selten im Plänermergel von Luschitz , Priesen und Kystra.
Pectunculus spinescens m.
3 l 4 — 6 Linien lang, kreisrund, vollkommen gleichseitig, ge-
wölbt, der Buckel etwas stumpfwinklig, am Schlosse beiderseits 6
Zahne. Die Oberfläche der Schale mit beiläuflg 85 hohen schmalen,
fast senkrechten Rippen, die durch doppelt breitere konkave Zwi-
schenfurchen geschieden sind. Ueber sie verlaufen 16 — 20 in regel-
mässiger Entfernung stehende schmale konzentrische Streifen, welche
ein quadratisches Netswerk bilden und auf den Rippen sich zu klei-
nen dornenartigen Fortsätzen erheben. Der untere Rand ist an den
Steinkernen nicht gekerbt.
Häufig im untern Quadersandstein von Zloseyn bei Weltrus.
Pectunculus brevirostris Sow. (Sow. T.472.F.-1.-, Gebt.
T. 20. R 19. 21^
1- — 2 Zoll gross, beinahe kreisrund oder etwas quer oval, fast
gleichseitig, massig gewölbt. Die kurzen rechtwinkligen Buckeln
ragen kaum über den geraden Schlossrand hervor. Auf jeder
Seite 7 — » grosse Zähne. Die Oberfläche schwach radial gerippt;
die Steinkerne fast glatt, nur am Rande gekerbt. Scheint von P.
lern Mist,, welches kleiner und kreisrund ist, nicht wesentlich ver-
schieden zu sein.
Eine der bezeichnendsten Versteinerungen des Grünsandsteins, da-
her häufig bei Czencziz, Semich, Xeuschloss, Tuchorzitz u. s. w.,
selten in den Hippuritenscbichten von Kutsohlin und ganz vereinzelt
im Exogyrensandstein von Drahomischel und Grossdorf.
Area Geinitxü m. QA. radiata v. Mün&L bei Geuiil% Taf. 90 '
Fig. 13. ic. mal.J
% — 1 Zoll lang; Breite zur Höhe — 100 : 50. Lang eiförmig-
rhomboidal, flach gewölbt, vorne niedriger, in der Mitte flach ein-
gedrückt, wodurch der fast gerade untere Rand daselbst eingebogen
erscheint. Der vordere und der beinahe gerade hintere Rand gehn
mit starker Rundung in den untern über. Die breiten gegen einan-
der gebogenen Wirbel stehen weit nach vorne. Der Rücken bildet
mit der abschüssigen etwas vertieften hintern Fläche eine wenig be-
merkbare sehr stumpfe Kante. Die Oberfläche mit sehr zahlreichen
(32 — 35 auf dem Rücken) schmalen hohen Rippen bedeckt, zwi-
schen welche sich durchgehends schon über der Mitte feinere ein-
schieben. Die auf der hintern Fläche (8 — 10) sind etwas weiter
von einander entfernt. Sie werden alle von feinen konzentrischen
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193
erhabenen Linien durchkreuzt, wodurch ein schönes Netzwerk ent-
steht, dessen Durchschnittspunkte feine Knotehen zeigen. Hat Aehn-
lichkcit mit A. tenuistriata v. Mtinst., welche aber einen eirunden
Umriss, noch weiter vorwärts stehende Wirbel hat, stärker und wei-
ter vorne eingedrückt ist. Endlich ist bei A. Geiniteü der hintere
Rand fast gerade und geht unter abgerundetem rechtem Winkel in
den untern Rand über. A. radiata r. Münst. unterscheidet sich schon
durch die starke Kante am hintern Ende und die einfachen Rippen
ohne konzentrische Streifung. A. llr ander i Sou\, mit der sie die grösste
Aehnliehkeit besitzt, ist weit mehr gewölbt, hat eine Kante, von wel-
cher die hintere Flache steil abfällt, und sehr entfernt stehende Wirbel.
Xicht selten im Plänermergel von Luschitz.
Area Irapezoidea Gein. {Taf. 20. Fig. 10. ic. mal.')
*/ 4 Zoll gross, quer trapezoidal, hochgewölbt, vorne niedriger
und zusammengedrückt, hinten sehr schief abgeschnitten. Die kur-
zen spitzen vorwärts gerichteten Wirbel liegen vor der Mitte. Die
hintere ganz senkrechte Fläche stösst unter einem rechten Winkel
mit der Rückenfläche zusammen und bildet eine schräge gerundete
Kante. Das vordere Ende zugerundet. Der untere Rand wenig ge-
bogen, bildet mit dem hintern einen spitzigen Winkel ; die Oberfläche
ist mit zahlreichen (30 — 35) gerundeten Rippen mit ebenso breiten
flachen Zwischenrinnen bedeckt.
Bisher nur einmal im Exogyrensandstcin von Malnitz aufgefunden.
Area Iruncata m.
% Zoll breit. Breite : Höhe — JOO : 80. Eiförmig -rhomboidal,
wenig gewölbt , vorne niedriger , gerundet , hinten zusammenge-
drückt, gerade abgeschnitten, so dass der hintere Rand mit dem
wenig gebogenen untern und dem Schlossrande fast rechte Win-
kel bildet. Die grossen übergebogenen und genäherten Wirbel stehen
in der Mitte. Ueber die Oberfläche laufen zahlreiche äusserst feine,
dem freien Auge kaum sichtbare, regelmässige erhabene Radiallinien,
die von weniger regelmässigen schwächern und stärkern konzentri-
schen durchsetzt werden. Die hintere dachförmig abschüssige Fläche
ist durch eine sehr stumpfe, aber deutliche Kante vom Rücken ge-
schieden. Hinter dieser verlaufen auf ihr noch zwei andere schwä-
chere Kanten, von denen die obere dem Schlossrande sehr nahe liegt.
Zwischen ihnen ist die Fläche etwas vertieft; die radialen Linien feh-
len ihr ganz, dagegen sind die konzentrischen desto deutlicher.
Vereinzelt im Plänermergel von Priesen.
Area pygmaea m.
i % — 3 Linien breit. Breite : Länge : Dicke = 100 : 66 : 53.
Eiförmig, hoch gewölbt. Die dicken vor- und eingebogenen Wirbel
liegen wenig vor der Mitte und sind einander ganz genähert. Die
Rückenfläche fällt nach vorne und hinten steil ab, ohne aber gekan-
Geogu. Skizzen. II.
17
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tet zu sein. Das vordere Ende abgerundet, das hintere wenig schief
abgeschnitten und mit dem Schlossrande, so wie mit dem stark ge-
bogenen untern Rande einen fast rechten Winkel bildend. Die Ober«»
flache der Schale mit «ehr schmalen hohen gerundeten Rippen be-
deckt, deren 30 — 32 auf dem Wirber zusammenlaufen. Ueber sie
verlaufen sehr zarte vertiefte konzentrische Linien. Das Bandfeld
ganz schmal, linienffcrraig. s .
Nicht selten im Planermergel von Priesen, sehr sparsam in dem
von Lnsehitz und Wollenitz. Im Pyropensande von Trziblitz finden
sich Steinkerne einer sehr kleinen Area, die ebenfalls zu dieser
8pecies zu gehören scheinen.
Area bicarinafa m.
8 — 4 Linien breit, verlängert eiförmig, flach gewölbt, mit
wenig vor der Mitte liegenden genäherten Wirbeln; am vordem Theile
de« untern Rande» etwa» ausgebuchtet. Die Ruckenfläehc fällt bei-
derseits unter steilem Winkel und mit einer gerundeten Kante ab und
ist hinter der vordem Kante etwas eingedruckt. Dichte feine kon-
zentrische Linien zieren die sonst glatte Oberfläche. Breite : Länge
= 100:^0.
Sehr selten im Plänermergel von Priesen bei Postclberg.
■',*-•»■ ■ »
Area angulata nu
7 — 9 Linien breit; Breite zur Länge = 100 : 48. Schmal, quer
lang vierseitig, vorne gerundet, hinten schief abgeschnitten, stark
zusammengedrückt. Der Bücken ohnweit der wenig übergebogenen
und stark von einander abstehenden Wirbel am höchsten und gegen
die Basis steil abfallend. Die hintere Flache mit dem Rücken in stum-
pfem Winkel, aber in einer scharfen Kante zusammenstossend. Die
dicken Wirbel mittelständig. Der untere Rand fast gerade, kaum
gewölbt. Die Oberfläche mit dichten feinen regelmässigen konzen- 1
irischen Linien bedeckt, welche an der hintern Fläche unter etwas
spitzem Winkel sich umbiegen, entfernter stebu und stärker her-
vortreten. Das .Bandfeld breit, konkav.
Selten im untern glaukonitischen Plftnerkalk von Laun.
Cueullaca propingua m. (A. furcifera v. Müml. bei Gebüte.
Taf. 20. Fig. J2J
% Zoll breit. Breite : Lange = 100 : 66. Quer eiförmig, wenig
konvex, in der Mitte etwas niedergedrückt, ao dass der untere Ann d
daselbst ausgebuchtet erscheint; vorne niedriger, hinten mehr aus-
gebreitet. Die übergebogenen genäherten Wirbel liegen weit vor-
wärts. Die kleine hintere, dachförmig abschüssige, etwas vertiefte
Fläche stösst in stumpfer Kante mit der Bücken fläche zusammen.
Auf dieser strahlen 27 — 30 ungleiche schmale scharfie Rippen vom
Wirbel aus, zwischen welche sich schon oberhalb der Mitte schmä-
lere und niedrigere einschieben. Die hintere und vordere Fläche
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neigen nur vier, aber stärkere Rippen, mit dreimal so breiten fla-
chen Zwischenrinnen. Ueber alle laufen gedrängte feine wellenför-
mige konzentrische Streifen, wodurch anf den Rippen kleine schuppen-
artige Knötchen entstehen.' Aehnelt sehr der Area GeinitsM «i.,
unterscheidet sich aber durch grössere Breite, stärkere Rippen, die
scharf vortretende, nicht abgerundete Kante, so wie auch durch die
Gegenwart von nur 4 stärkeren entfernten Rippen auf der hintern
Fläche. >•
«*r .ei*, im Wta .rm.r g el von Lu.chta. ^
Cucullaea undulata m. (C. trapexoidea Gcin. Taf. 20. Fig. /r.)
! / 3 — 3 / 4 Zoll lang. Quer eiförmig- rhomboidaliseh, gewölbt,
vorne niedriger und zusammengedruckt. I>ie dicken gebogenen und
genäherten Wirbel liegen nur wenig vor der Mitte. Der vordere kür-
zere Rand gelit gerundet in den fast geraden untern Rand Ober, der
mit dem etwas schräg abgeschnittenen hintern Rande in einen abge-
rundeten Winkel von fast 90° zusammenstösst. Die Rfickenlläehe
ist durch eine stumpfe Kante von der kleinen dachförmig abschüssi-
gen hintern Fläche getrennt, während sie in die noch kleinere vor-
dere Fläche unmittelbar übergeht. Sie ist von zahlreichen (26 — 30)
Rippen bedeckt, die auf dem Steinkerne oben flach und zweimal brei-
ter, als die gerundeten Zwischen furchen sind. Auf der Schale erscheint
jede Rippe durch eine seichte Mittelfurche in zwei schmale scharfe
Leisten getheilt, was besonders deutlich auf der hintern Fläche hervor-
tritt. Ueber die Rippen laufen dichte vertiefte konzentrische Streifen,
die dadurch ein nettes wellenförmiges Ansehen erhalten. Zuweilen zei-
gen eioh an den Durchechnittspunkten kleine hervorragende Schüppchen.
An der vordem Fläche fehlen die Rippen und man sieht nur die hier ge-
rade herablaufenden konzentrischen Streifen. Aehnelt sehr der Area
duplicala Sow. (Taf. 474. Fig. i.), welche aber in der Mitte seieht ein-
gedrückt und nicht gekantet ist und auch auf der vordem Fläche deut-
liche Rippen hat.
Aeusserst häuüg im Plänermergei von Priesen, selten in dem von
Luschitz, Kystra und WoUenitz, sehr selten im uniern Planerkalk von
Cucullaea striatula m.
% — 1 Zoll breit. Breite : Länge — 100 : 68. Quer, verlängert
eiförmig, gewölbt, vorne viel niedriger. Die sehr genäherten eingebo-
genen Wirbel liegen weit nach vorne. Die hintere dachförmige schwach
vertiefte Fläche geht durch eine stumpfe gerundete Kante in die Rficken-
tläebe über. Die Oberttäche mit dichten feinen regelmässigen konzen-
trischen und radialen Streifen bedeckt. Das Randfeld sehr schmal, lan-
zcttlich.
Häutig im Plänermergei von Priesen, selten tu dem von Lusebitz,
ganz vereinzelt im untern Plänerkalk von Lnuu.
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Cucullaea semxradiala m.
1 — ty 4 Zoll breit, breit eiförmig, fast schief halbkreisförmig. Die
genäherten übergebogenen Wirbel liegen nur wenig vor der Mitte. Die
hintere Flache, die in einer ziemlich scharfen Kante mit dem Rücken au»
samnienstüsst, ist dachförmig abschüssig, vertieft. Auf ihr verläuft hin*
ter der erwähnten Kante eine schmale tiefe Furche bogenförmig nach
ansäen und hinten und neben derselben eine scharfe vorstehende Falte.
Die ganze Oberflache ist mit schmalen konzentrischen Streifen bedeckt,
welche an der hintern Seite von entfernt stehenden ausstrahlenden Rippen
durchkreuzt werden. Das Bandfeld scheint schmal und rinnenförmig
zu sein.
Kömmt niohtselten, aber gewöhnlich sehr verdrückt, bei Weberschan
im glimmerigen Schieferthon zwischen dem Plänersandstein und dem
untern Quader vor.
Cucullaea nucuüformis m.
6% Linien breit, 3% Linien hoch, eiförmig dreiseitig, gewölbt,
vorne gerundet, hinten schräg abgeschnitten. Die grösste Wölbung ohn-
weit der mittelstandigen übergebogenen, einander genäherten, verlän-
gerten Buckeln. Die hintere Fläche steil abfallend, durch eine deutliche
ziemlieh scharfe Kante vom Rücken geschieden. Hinter ihr verlauft eine
andere stumpfere Kante, zwischen beiden eine rinnenfürmige ziemlich
tiefe Furche. Das Bandfcld schmal, der untere Rand einen sehr Hachen
Bogen bildend und mit dem hintern Rande in einem Winkel von circa 80°
zusammenstossend. Die Oberfläche der Steinkerne mit regelmässigen
konzentrischen Linien bedeckt, mit Spuren sie durchkreuzender Radial-
linien.
Selten in den untersten Quadersandsteinschichten von Tyssa.
Cardium allernans m.
2 — 6 Zoll lang, verlängert eiförmig, hoch gewölbt , mit dicken
vorstehenden, gegen einander gebogenen Wirbeln. Die vordere Seite
steil abfallend, die hintere breitere fällt ebenfalls steil ab, geht aber
dann in eine flügelähnliche Verlängerung über, die vom Rücken dnrch
eine breite flache Furche geschieden ist. Zahlreiche (120 — 150 )
schmale wenig vorstehende Rippen strahlen vom Wirbel aus und sind
paarweise durch eine tiefere und breitere Furche getrennt. Jede zweite
Rippe ist mit starken stachligen Höckern besetzt, während die dazwi-
schenliegende nur gekörnt ist. Auf den Steinkernen treten die Rippen
weit mehr hervor, als auf den Hohlabdrücken, und meistens sind die
Rippenpaare zu einer einzigen breiteren zusammengeflossen. Sie müs-
sen daher an der innern Fläche der sehr dicken Schale deutlicher ge-
wesen sein, als an der äussern. Dieses Cardium unterscheidet sich von
Cardium bispinosum Dujardin durch die weit bedeutendere Greese, die
Steilheit der vorderen Seite, das Vorhandensein deutlicher Rippen und
nur einer Zwischenreihe kleiner Körner auf der Schale.
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■
197
Mit andern Cardien sehr häaflg im sandigen Hippuritenkalk von
Kutschlin.
Cardium scabrum m.
6 — 6 Linien lang. Länge : Breite = 100 : 86. Fast kreisrund,
gleichmässig hochgewölbt, mit dicken in der Mitte liegenden Wirbeln.
Die innere SehalenJläche mit zahlreichen genäherten radialen Streifen,
welche auf der äussern Fläche ven dichten konzentrischen Linien durch-
schnitten und überdies« mit kleinen Knötchen besetzt sind, wodurch die
Oberfläche gekörnt erscheint.
Nicht selten im Plänermergel von Kystra.
Cardium ttneolalum m.
f y t Linie lang, fast ebenso breit, gleichseitig, breit eiförmig,
stark gewölbt. Die grösste Wölbung nicht weit unterhalb des übergrei-
fenden mittelständigen Backeis. Die Oberfläche von sehr zahlreichen
(90 — 100) sehr feinen gerandeten Rippchen mit wenig schmälern und
ebenso tiefen Zwischenfnrchen bedeckt, welche von einzelnen Anwachs-
streifen durchkreuzt werden.
8ehr vereinzelt im Plänermergel von Patek, im Pläncrsandstein von
Zittolieb und in den Plänersandsteintrftmuiern aus dem Pyropenconglo-
merate von Meronitz.
*. Cardium semipapUlatum m.
3 — 4 Linien lang. Länge : Breite : Dicke — 100 : 100 : 66. Hoch-
gewölbt, fast kreisförmig. Die dicken Wirbel stehen fast in der Mitte.
Vorne bauobig, hinten zusammengedrückt, so dass damit die Abdachung
des Kückens eine breite flache Furche bildet. Die vordere Seite und
. „ der Rücken mit regelmässigen,, tief eingeschnittenen konzentrischen
Linien bedeckt, welche gegen den Wirbel hin sich verwischen und von
zahlreichen feinen Radialstreifen durchkreuzt werden, so dass die Ober-
fläche netzförmig und der untere Rand gekerbt erseheint. Die hintere
Seite mit ausstrahlenden stärkern gerundeten Rippen, welche durch
schmale Forchen geschieden und mit entfernt stehenden kleinen Knöt-
chen besetzt sind.
Nicht selten im Plänermergel von Priesen, sehr selten bei Kystra.
Aatarte similis v. Mümt. ?
• , - » ' *
1 V, — * % Linien lang, dreiseitig -kreisförmig, sehr flach gewölbt
mit rechtwinkligem Buckel, schmal lanzettförmigem ziemlich tiefem
Mondchen und ebenfalls lanzettförmigem, aber flachem Feldohen. Die
Oberfläche mit 6 — 9 regelmässigen hohen gerundeten konzentrischen
Falten und entsprechenden Zwischenrinnen, welche mit zahlreichen fei-
nen konzentrischen Linien bedeckt sind.
Selten im Plänermergel von Priesen und im Pyropen-führenden
Sande von Trziblitz und Podsedlitz.
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198
Venus lammosa m.
4 — 6 Linien lang, Breite : Lunge = 100 : 90. Fant kreisförmig,
nur wenig in die Quere verlängert, flach konvex, nach hinten sehr
schwach und undeutlich gekantet. Die nach vorwärt« gebogenen klei-
nen Wirbel liegen etwa« hinter der Mitte. Das Mondehen und Schild-
cben schmal und vertieft; der Schlossrand gerade, geht entweder ge-
rundet in den hintern Rand über oder bildet mit ihm einen sehr stumpfen
Winkel. Der übrige Umriss der Muschel ist kreisförmig. Die tlünne
Schale mit sehr regelmässigen konzentrischen Linien , die als kleine Ija-»
mellen emporstehen, besitzt hie und da sehwache Spuren radialer Strei-
fung. Die Steinkerne ganz glatt.
Häufig im Plänermergel von Priesen, selten in dem von Wollenitz.
Im Pyropen-fuhrenden Conglonierate von Meronitz finden sich ganz ähn-
liche Steinkerne, bei denen die radiale Streifung deutlicher hervortritt.
Dagegen sind die sehr kleinen Steinkerne aus dem Pyropensande von
Trziblitz stets ganz glatt.
Venus pentagona m.
4 — 5 Linien lang. Breite : Länge = 100:88. Flach* konvex,
im Umrisse beinahe fünf seit ig, hinten gerade abgestutzt. Der hintere
Rand mit dem wenig gewölbten untern Rande im fast rechten, mit dem
Schlossrande im stumpfen Winkel zusammenstossend. Vorne zugerun-
det und unter dem in der Mitte liegendem Wirbel etwas konkav. Die
Rackcnflüche hinten stumpf gekantet. Regelmässige konzentrische Strei-
fen nehmen die Oberfläche ein, verwischen sich aber gegen den Wir-
bel bin.
Vereinzelt im Plänermergel von Priesen, sehr selten im Pyropen**
führenden Conglomerate von Meronitz.
Venus letragona m.
1 — Ii Zoll breit. Breite : Länge : Dicke = 100 : 70 : 66. Etwas
vierseitig quer oval, gewölbt, mit weit vorne stehenden dicken kurzen
Wirbeln. Der untere Rand fast gerade, mit dem ebenfalls geraden hin-»
tern Rande in einem abgerundeten rechten Winkel zusammenstossend«
Der vordere Rand kurzer, als der hintere, bildet mit dem untern einen
weniger deutlichen Winkel; der obere schwach gegen den Wirbel an-
steigend. Vor demselben ein breites tiefes herzförmiges Mondchen. Der
Rücken nach unten und vorne steil abfallend , nach hinten wenig gekan-
tet. Die Oberfläche mit feinen konzentrischen Streifen bedeckt.
Findet sich vereinzelt in einem grauen sandigen Kalkstein (Pläner?}
zwischen dem oborn und untern Quader bei Sterndorf ohnweit Ansehe.
Venus Iruncata vi.
1% Zoll breit. Breite : Länge : Dicke =r 100 : 80 : 74. In die
Quere breit eirund -dreiseitig, stark gewölbt, hinten abgestützt und
unter einer stumpfen Kante steil abfallend, mit verlängerton, gegen ein-
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109
4
ander gebogenen, fast mittelst ändjgcn Wirbeln. Das Mondchen sehr
flach, oval, pie Oberfläche mit regelmässigen gerundeten konzentri-
schen Rippen bedeckt, welche durch schmälere tiefkonkave Furchen
geschieden sind. ■ , t
Häufig im untern Quader von Zloseyn bei Weltrus.
Cylherea pücata m.
* 1 r-r % Zoll breit. Länge : Breite ~ 70 : 100 . Schief oval - drei-
seitig, flach konvex. Die dicken Wirbel stehen beinahe am vordem
Ende und sind stark vor- und- einwärts gebogen, das Mondchen herz-
förmig, tief. Das vordere abgerundete Ende viel niedriger ^ Der Schloss-
rand steigt gebogen bis zum untern Rande herab, mit' dem er sich in
einer stumpfen abgerundeten Ecke vereinigt Am Rucken lauft vom
Wirbel dem Schlossrande fast »araHel eine sehr stumpfe Kante und vor
diesem eine seichte Furche herab. An letzterer ist der untere Rand
etwas eingebogen. Ucber den Rucken laufen unregelmässige sehr
schmale und scharfe Falten, welche dachzicgelförmig über einander
liegen.
Vereinzelt im untern glaukonitischen Plänerkalk von Laun und im
Exogyrensandstein (?) von Grossdorf.
Ludna ärculari* Gein. (T. 20. F. 4.1
1 — 3 Zoll gross, gewöhnlich kreisrund, seltener etwas in die
Quere verlängert, massig gewölbt. Die Oberfläche mit regelmässigen
erhabenen konzentrischen Linien dicht bedeckt. Die kurzen Buckeln
vorwärts tibergebogen. Der hintere sehr wenig gebogene Schlossrand
fast doppelt länger, als der vordere. Schloss mit zwei gleich grossen
weit vorstehenden Zähnen und einem grossen Seitenzahn, unter der
grossen tief eingedruckten eiförmigen Lumda. Zwei nicht sehr grosse
eiförmige Muskeleindrücke, welche beide gleich sind, der vordere nicht
verlängert, wodurch sich unsere Species der Gattung Diplodonta Bronn*
nähert, von der sie sich aber durch das Vorhandensein des Seitenzahns
wieder unterscheidet.
Sehr häufig in dem Grünsandstein von Czencziz, Xeuschloss, Se-»
mich, Laun, im grauen Kalke von Laun und im untern Pl&nerkalke von
Kosstitz, (als Steinkern), seltener im Plänersandsrein von llradck, Trzib-
litz und Ranai und im Plänerkalk von Laun und Hundorf.
Corbula bifrons m.
Die kleinere Klappe 3 — 8 %*" breit und fast ebenso lang, bauchig,
breit eiförmig mit dickem übergebotenem Buckel, vorne gerundet, hin-
ten verlängert und fast gerade abgestutzt. Die Oberfläche soharf kon-
zentrisch gestreift. Die grössere Schale 4" breit, hinten in einen am
Ende gerundeten Flügel verlängert, der innere Rand gekerbt. Acussere
Flache . . . . ?
Selten im Plänermergel von Priesen bei Postelberg und von Luschitz.
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200
Teltlna clathrata m.
iy 3 Zoll breit. Breite : Länge — 100 : 75. Flach konvex, an«
gleichseitig, quer eiförmig -kreisrund, vorne niedriger und zuge-
rundet, hinten abgestutzt, nnr schwach gerundet und unter einer
sehr stumpfen Kante abschüssig. Vor derselben ist die Schale flach
eingedrückt. Der ziemlich starke Wirbel liegt in der Mitte. Die
Oberfläche ist mit regelmässigen entfernt stehenden scharfen kon-
zentrischen Streifen bedeckt, welche von eben solchen, nur etwas
mehr genäherten radialen Streifen unter rechtem Winkel durchkreuzt
werden, so dass dadurch ein schönes quadratisches Netzwerk ent-
steht. Hat Aehnlichkeit mit Ptammobia ctrcinaUs Dujard.j weiche
aber mehr gleichseitig, hinten nicht abgestutzt ist.
Sehr selten im Grünsandstein von Czenoziz.
Teilina concenlrica m.
Flach konvex, quer eiförmig, vorne niedriger, gerundet und
mehr zusammengedrückt, hinten fast gerade abgestutzt, nur wenig
zugerundet. Der untere Rand fast gerade. Die RÜckenfläehc nach
hinten stumpf gekantet Die kleinen Wirbel fast mittelstandig. Beide
Schlossränder , die in sehr stumpfem Winkel zusammenstossen, fast
gerade; der hintere mitunter ganz horizontal. Die dünne Sehale zeigt
gedrängte feine konzentrische Linien, zu denen sich zuweilen gegen
den Rand einige entfernte stärkere Wachsthumsstreifen gesellen. Dio
Muschel ist der T. ihigata Goldf. aus dem Grünsande von Aachen
und der T. inaequalis Sow. aus den Blackdownschichten sehr ähn-
lich, unterscheidet Bich jedoch durch die dichten konzentrischen Linien
und den gänzlichen Mangel aller Radialstreifung. In der äussern
Form stimmt sie ganz mit der Sangtiinolaria cotnpressa Sow. fTaf. 462.)
tiberein, klafft aber gar nicht; übrigens müsste auch, um die Identität
beider darzutbnn, erst das Schloss unserer Muschel bekannt sein.
Die ebenfalls ähnliche Venus earuta Nüst. (Petr. Suec. t. 8.' f. 16.) ist
zu unvollkommen beschrieben, um eine genauere Vergleicaung zu
gestatten.
Findet sich sehr häufig im Plänermergel von Priesen bei Postel-
berg, selten bei Kystra.
Panopaea sinuala m. (ßein. Taf. 20. Fig. 3.)
Quer, lang elliptisch, Spinal so breit als lang, an beiden Sei-
ten gerundet. Der untere Rand fast gerade, in der Mitte eingebo-
gen. Die gegen einander gerollten Buckeln stehen weit vor der Mitte.
Hinter ihnen lauft eine flache Furche schräg abwärts ; der Rücken
stark gewölbt, in der Mitte eingedrückt, gegen die Basis, steil ab-
fallend, gegen das hintere klaffende Ende sich allmälig verflächend.
Am vordem Ende sind am Steinkerne Spuren starker konzentrischer
Falten zu erkennen.
Selten im sandigen Iiippuritenkalk von kutschlin.
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901
Solen truncatulus m.
Lunge : Breite = 33 : 100. Stark in die Quere verlängert, fast
vierseitig, flach gewölbt, vorne abgerundet und niedriger, hinten fast
gerade abgeschnitten, stark klaffend. Der sehr kleine Wirbel liegt
am Ende des vordem Vicrthcils der Muschel. Von ihm läuft eine
schmale Furche abwärts. Am Steinkerne bemerkt man regelmassige
konzentrische Linien, die am hintern Endo sich fast rechtwinklig um-
biegen. Die Schale scheint dünn gewesen zu sein.
Selten im antern Plänerkalk von Laun.
PateUa dimidiata m
Sehr klein (2 Linien), kreisrund, schildförmig, sehr niedrig mit
mittelständigem aufrechtem Buckel. Die Schale dünn, in der obern
Hälfte ganz glatt und glänzend, in der untern mit sehr feinen, dem
blossen Auge nicht erkennbaren radialen Linien gestrichelt.
Sehr selten im Plänerkalk vom Sauerbrunnberg bei Bilin und im
Plänermergel von Horzenz.
PateUa carinata m.
54 — % Zoll gross. Lange : Breite : Höhe = 80 : 70 : 40.
Fast kreisrund, nur wenig von vorne nach hinten verlängert Sehr
bauchig, besonders an der hintern Seite, während die vordere mehr
steil abfällt. Der übergebogene Wirbel liegt ziemlich weit vor der
Mitte. Von ihm läuft auf der Mitte der Hinterseite bis an die Basis
ein starker gerundeter Kiel, den an jeder Seite eine flache Furche
begleitet. Unregelmässige runzlige konzentrische Streifen bedecken
die Oberfläche.
Sehr selten im Pl&nermergel von Priesen und Wollenitz.
Fissurella patelloides m.
% iU lang, schildförmig, sehr flach konvex. Basis fast kreisrund,
wenig von vorne nach hinten verlängert. Der Scheitel liegt etwas
nach hinten und trägt die elliptische Oeffnung. Die dünne Schale ist
mit unregelmässigen feinen konzentrischen Linien bedeckt.
Sehr selten in dem untern Plänerkalk zwischen Malnitz und der
Uassinamühle ohnweit Postelberg.
Dentalium lalicostatum m.
Fast 3 — 4 Linien im Lichten habend, drehrund, kurz und gerade,
wenig nach oben abnehmend 9 mit 16 — 18 breiten flachen gerunde-
ten Bippen und zweimal schmälern Zwischenfurchen.
Bisher nur einmal im Plänermergel von Luschitz vorgefunden.
Dentalium polygonum m.
1 — 1 !4 Zoll lang, schlank kegelförmig, drehrund, schwach ge-
bogen, mit 16 — 16 ungleichen hohen schmalen senkrechten Rippen,
n. 18
welche eine, seltener zwei schmälere und niedrigere zwischen sich ha-
ben. Sie werden, wie die Rippen, von dichten feinen vertieften kon-
zentrischen Linien bedeckt.
Nicht selten im Plänermergel von WoUenitz und Priesen an der
Eger.
Rostellaria megaloptera m.
1 — 1 ! /a Zoll lang, thnrmförmig, mit 8 — 9 banchigen Windun-
gen, welche mit regelmassigen, scharfen (15 — 16) Längsrippen und
feinen Querstreifen besetzt sind. Erstere verflachen sich auf der letzten
Windung und gehen gegen den Flügel hin in zarte konzentrische Strei-
fen über. Die äussere Lippe verlängert sich in einen grossen zwei-
lappigen Flügel. Der obere lang und schmal dreieckige Lappen steigt
vom Ursprung des Flügels, einen Theil der zweiten Windung ver-
deckend, erst hart an derselben empor, wendet sich dann, all-
miilig schmäler werdend, etwas nach aussen und oben und endet
erst in gleicher Höhe mit dem Gewinde oder noch über demselben
mit einer langgezogenen, bald mehr scharfen, bald mehr stumpfen
Spitze. Der untere Lappen — die Fortsetzung des Flügels selbst —
geht gerade nach aussen, wird breiter und endet fast gerade abge-
schnitten mit nur wenig gerundetem Rande und zwei vortretenden
Ecken. Das obere ragt stärker vor und ist vom obern Lappen des
Flügels durch einen tiefen runden Ausschnitt getrennt. Der Kanal,
der sich schnell verschmälert, hat die halbe Länge des Gehäuses.
Sie ähnelt im Habitus der R. Reussii Oein., unterscheidet sich jedoch
von ihr durch den viel grössern Flügel, durch das Aufsteigen des
obern Lappens bis ins gleiche Niveau mit der Spitze des Gehäusen,
wahrend er bei jener sieh nicht über die Mitte desselben erhebt, end-
lich durch den Mangel der Längsrippen und Querstreifen auf dem
Flügel.
Kömmt ziemlich häufig im Plänermergel von Priesen, seltner in
dem von Wollenitz vor.
Rostellaria tenuUlria m.
1 Zoll lang, thnrmförmig, mit 8 gewölbten Windungen, von
denen die letzte so lang ist, wie das übrige Gewinde. Der Flügel
beinahe viereckig mit gerade abgeschnittenem äussern Rande, und
am obern äussern Winkel in einen schrägen nach oben und aussen
gerichteten, sehr schmalen Finger auslaufend, welcher kürzer ist,
als das Gewinde. Kanal ziemlich lang, dünn. Die Oberfläche ohne
Längsrippen, mit äusserst feinen und dichten Querlinien bedeckt, die
von eben solchen, aber weniger deutlichen Längslinien durchkreuzt
werden.
Einzeln im Plänermergel von Wollenitz bei Kosstitz.
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»03
Rostellaria subutata m.
6 — 7 Linien lang, niedrig thurm förmig mit 5 bauchigen Will-
dungen, von denen die letzte dem übrigen Gewinde an Höhe
gleichkömmt. Die obern nehmen schnell an Höhe ab, so dass das
ganze Gehaase, das mit sehr stumpfer Spitze endet, kurz and ge-
drängt erscheint. Die Oberfläche der Windungen hat niedrige, aber
scharfe Längsrippen (die letzte Windung beiläufig 9* — 91) und
feine gedrängte regelmässige Querlinien. Auf der untern Windung
etwas oberhalb der Mitte ein scharfer Kiel, der sich in den Flügel
fortsetzt. Dieser besteht aus zwei- sehr schmalen tinienförmigcn
gekielten Fingern, die die Länge des ganzen Gehäuses erreichen.
Der eine steigt, mit dem Gewinde verwachsen, senkrecht empor und
setzt noch über die Spitze desselben fort; der andere gebt, im rech-
ten Winkel mit dem ersten, gerade ans und endet, etwas gebogen,
wie der obere , mit langer sehr scharfer Spitze. Der Kanal sehr dann
und spitz.
Nicht selten, aber fast stets des sehr gebrechlichen Flügels beraubt,
im Plänermcrgel von Priesen, selten in dem von Wollenitz und Luscbitz.
Rostellaria divaricata m.
3 — 3% Zoll lang. Spindelförmig, oben gefrhttrmt mit 8 (?)
Windungen, die in den aufgefundenen Exemplaren immer verdrückt
waren. Breitere und schmälere Querlinien zieren dieselben. Die
unterste Windung, welche in einen kurzen und stumpfen Kanal endet,
hat einen starke» queren Kiel, der in den 1 % Zoll langen Flügel
übergeht. Dieser theilt sich in zwei lange gekielte Finger. Der obere
lanzettförmige steigt, mit dem Gewinde verwachsen, senkrecht em-
por und setzt über die Spitze desselben fort; der andere geht von
dem ersten unter stumpfem Winkel nach aussen und abwärts, zuerst
in gleicher Breite, dann sich in einen grossen dreieckigen, mit der
Spitze abwärts gerichteten Lappen ausbreitend,, dann sich wieder
schnell verschmälernd und mit stumpfer Spitze endend, so dass das
Ende des Fingers eine balbpfeilförmige. Gestalt hat.
Sie ähnelt der Ros(. Buchii e. Münsl., von der sie sich aber daroh
die abweichende Form des Flügels unterscheidet.
Sehr selten im Plänermergel von Priesen.
Pleuroloma Römeri m. fRostellaria ehngata Röm.J fRöm.
Taf. Ii. F. 6. und Gcin. T. 18. F. 6. 7j
Lang spindelförmig mit 7 hohen, fast senkrechten wenig gewölb-
ten, längsgefalteten und fein quergestreiften Windungen. Das mit
stumpfer Spitze endigende Gewinde ist etwa */, so lang, als der
letzte Umgang, der nach unten in den langen spitzen Kanal verläuft.
Die Windungen haben jederseits etwa 8 flache vorwärts gerichtete .
Falten.
Selten im Plänermergel von Priesen, Patek und Wollenitz; mit
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«04
sparsamem Längsrippen und entfernter stehenden Querlinlen im untern
Quader vonTyssa (PI. remotelineata Gcin.")-, eine kleine Varietät (6 — 6'"
lang und Schürfer gefaltet), kömmt häufig im Plänermergel von Lu-
sebitz und hie und da auch hei Priesen vor. (Geinitz Taf. 18. Fig. 7.)
Pterocera graeiüs m.
»V» Zoll lang und halb so breit , kegelförmig, mit 6 hohen
wenig gewölbten, fast senkrechten Umgängen und kurzem dickem
etwas gebogenem Kanal. Der Fifigel ist stets Abgebrochen. An den
Steinkernen stehen die Umgänge weit von einander ab. Die stellen-
weise anhangende Schale ist 8 Linien und darüber dick und die dach-
förmig abschüssigen Windungen sind daran kaum durch eine sehr seichte
Xatli angedeutet.
Sehr selten im Hippuritenkalk von Kutschlin.
Fusus nodosus m. (? Gein. Taf. 16, Fig. 6.J
iy, Zoll lang, spindelförmig, sehr bauchig, mit 4 stark ge-
wölbten Umgängen, über welche der Lange nach stark hervorste-
hende bauchige platte Knoten verlaufen, die durch breite und seichte
Vertiefungen getrennt sind und dem Gehäuse ein eckiges Ansehen
geben. Am meisten ragen sie an der letzten Windung hervor. Der
Steinkern ist glatt, der dicke Kanal abgebrochen , die Mündung nicht
sichtbar.
Selten in den kalkigen Konglomeratscbichten von Kutschlin.
Fusus vütatus i».
2 — 2 l / 2 Zoll lang, spindelförmig , bauchig mit 4 Windungen,
deren unterste so lang ist, als das übrige zugespitzte Gewinde. Jede
Windung in der Mitte scharf gekantet, nach oben und unten mit einer
Fläche dachförmig abfallend; von denen die untere sich umbiegend zu*
nächst der Nath eine senkrechte Binde bildet. Die unterste Windung
geht aber unmittelbar in den nicht sehr langen, aber breiten Kanal
über. Starke ziemlich regelmässige Spiralstreifen , welche mit schwä-
chern abwechseln und von wellenförmigen Längsstreifen durchkreuzt
werden, bedecken die Oberfläche.
Selten im Plänersand stein von Trziblitz und im Grünsandstein von
Czencziz. Undeutliche Kerne, die sich im Schieferthon von Weber-
schan finden, scheinen ebenfalls hieher zu gehören.
Fusus carinatus m.
% — 1 Zoll lang, spindelförmig, bauchig, mit 4 — *• 5 treppen-
förmigen Windungen, deren jede in der Mitte mit einer scharfen Kante
versehen ist , von welcher eine Fläche ab- und aufwärts dach-
förmig abfällt. Der Länge nach schwach knotig gerippt mit abwech-
selnd breitern und schmälern wellenförmigen Querstreifen. Die letzto
Windung so lang, als das übrige Gewinde, geht in den nicht sehr
langen, breiten, schräg gestreiften Kanal öber.
Sehr selten im Fliinermergel von Priesen.
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S05
Cerithium Luschitöanum. Geht. (Taf. 18. Fig. 2J
Hoch thurmförmig mit 10 — 12 abschüssigen, hart an einander
liegenden , kaum durch eine wenig vertiefte Nath getrennten Windun-
gen , auf deren jeder drei breite und flache Querstreifen verlaufen,
die durch 15 — 90 Längsfurchen in eben so viele kleine, rundliche
Knoten getbeilt werden. Zwischen den Querleisten und auf denselben
sieht man noch zahlreiche (auf jeder Windung 9 — 10) feine Quer-
linien, so wie such feine, etwas wellenförmig gebogene Längslinien
darüber verlaufen. L&nge : Breite = 9,6 : 1.
Aeusserst häufig im Plänermergel von Luschitz, selten bei Priesen.
Steinkerne finden sich häufig im Pyropenführenden Konglomerat von
Meronitz.
Cerithium lernatum m.
Bis % Zoll lang. Breite zur Länge — 33 : 100. Hoch und
sehr spitzig kegelförmig mit 15 und mehr durch eine tiefe Nath ge-
trennten, nicht sehr gewölbten Umgängen. Auf jedem drei regel-
mässig gekörnte Quersäume, deren mittelster mehr hervorragt, als
die seitlichen. Die Körner (80 — 94 in einer Reihe der letzten Um-
gänge) stehn in geraden Reihen über einander.
Nicht häufig im Pyropenführenden Konglomerate von Meronitz.
Cerithium fasäalum m,
5 — 0 Linien lang. Breite : Länge = 60 : 100. Spitzig thurm-
förmig, mit abgerundeter Spitze; die wenig gewölbten Umgänge nur
durch eine seichte Nath getrennt. 10 Umgänge, jeder mit zwei
nahe stehenden Querbinden, die regelmässig gekörnt sind, doch so,
dass die Körner (30 — 34 auf der untern Windung) beider Binden
keine regelmässigen Reihen bilden, sondern bald übereinander liegen,
bald alterniren; feine Querlinien laufen darüber hin. Auf den obern
Umgängen verschmelzen beide Binden und mithin auch die über einander
liegenden Körner zu schrägen länglichen Knötchen. An der obern
Nath eines jeden Umgangs und von der obern Binde mehr entfernt
und durch eine tiefere Furche getrennt, als die Entfernung beider
Binden von einander beträgt, läuft ein erhabener, ebenfalls fein linir-
ter Saum, dessen Breite '/ 4 oder % des ganzen Umgangs beträgt
Auch er ist gekörnt, jedoch sind die Körner (3ö — 40 auf der untern
Windung) zahlreicher und kleiner und entsprechen den Körnern der
Binden nicht. — Steht dem C. binodosum Röm. nahe, unterscheidet
sich aber durch zahlreichere Umgänge und den Mangel des gekörn-
ten Saumes an der untern Sutur und die grössere Breite des obern
Saumes.
Nicht selten im Pyropenführenden Konglomerate von Meronitz und
im Pyropcnsande von Trziblitz; seltner im Plänermergel von Priesen.
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«06
Cerilhium tessulalum m.
% Zoll lang? thurmförmig mit beiläufig 10 gewölbten, in der
Mitte gekanteten Umgängen , die durch eine, tiefe Nath getrennt sind.
Jeder tragt 10 — ■ 19 feine Querlinien, deren zwei immer eine noch
feinere zwischen sich haben. Sie werden auf jeder Seite von 95 — 30
feinem Längslinien rechtwinklig durchkreuzt, wodurch ein sehr
zierliches quadratisches Netzwerk entsteht. An den Durchkreuzungs-
punkten bilden sie kleine , aber sehr deutliche runde Knötchen.
Unterscheidet sich von dem sehr ähnlichen C. elathralum Hörn, durch
die weit grössere Anzahl der Spiral- und Längslinicn.
Findet sich selten im Plänermergel von Horzenz.
2 — 2% Zoll lang, mit verlängertem thurmförmigem Gewinde.
6 — 7 mässig gewölbte Umgänge, der unterste bauchig. 6 — 8
starke gerundete Längsrippen, welche von zahlreichen Längslinien
bedeckt sind. Uebcr die Bippen und ihre Zwischenräume verlaufen
dicht gedrängte Querlinien, die an dem untersten Umgange gegen
den Kanal hin von entferntstehenden stärkeren und wellenförmigen
unterbrochen werden. Die äussere Mundlippe verdickt.
Sehr selten im Grunsandstein von Laun.
4 — 6 Linien lang, schlank thurm- spindelförmig mit 6—7 sehr
wenig gewölbten Umgängen. Nach unten in die verschmälerte
Basis sich verlängernd. Die letzte Windung so lang, als das übrige
Gewinde. Mundöffnung ei - lanzettförmig, oben spitz. Aeussere
Lippe verdickt, innen gekerbt. Die Oberfläche der Windungen ohne
alle Falten, mit nicht sehr gedrängten, abwechselnd feinern vertieften
Spirallinien, die im Grunde punktirt gewesen zu sein scheinen. — Ist
dem B. junceum Sow. (Taf. 875. Fig. 1J aus dem London Clay sehr
ähnlich.
Nicht zu häufig im Pyropenführenden Konglomerat von Merouitz
und im Pyropensand von Trziblitz.
Volvaria lenuis m. f Scheeren alieder einer Ghiphea bei Gchutz
% — */, 25°M lang, zylindrisch, oben stumpf, gerundet. Dan
Gewinde ganz eingesenkt. Die Spindel mit 3 (?) Falten. Die Ober-
fläche mit schrägen vertieften Linien, die am obern Ende besonders
deutlich sind. Daselbst bemerkt man überdiess ringsum kleine longi-
tudinelle Falten. Die Schale dünn. Länge: Breite = 100: SO.
Einzeln im Plänermergel von Lnschitz, sehr selten bei Priesen.
Buccinum produetum m.
Buccinum Uneolatum m.
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207
Strombu* ventricotu» m.
Fast 2 Zoll lang, baachig eiförmig; Gewinde sehr kurz, wenig
vorstehend. 4 Umgänge, von denen die obern wenig, der unterste
stark gewölbt ist. Mündung lang und schmal, nach unten Bich er-
weiternd. Kanal kurz, offen. Die äussere Lippe sehr dick, einen
vom Gewinde gerade abstehenden Pittgel bildend mit ganzem sehr
dickem gerundetem Rande nnd an der obern Ecke mit einem klei-
nen, vom Gewinde getrennten, lappenartigen Fortsatz. Oberflache
des Steinkerns glatt.
Selten im Hippuritenkalk von Kutschlin vorgekommen.
Turritclla multhtriata m.
Bei i'/s Zoll Lange an der untersten Windung 6 Linien breit.
Zahlreiche (10 — 12) ziemlich gewölbte , durch eine tiefe Nath ge-
schiedene Umgänge. Jeder tragt 4 hohe und scharfe, aber sehr
schmale Querstreifen, welche gleichweit von einander liegen und
6 — 8 feine Querlinien zwischen sich haben, zwischen welchen man
mit der Loope noch viel feinere erkennt. Der unterste Streifen steht
hart über der Nath, der oberste ist aber von der nächstliegenden
Nath durch 19 — 14 feine Querlinien getrennt. Alle Streifen und
Linien sind nicht gekörnt, sondern ganz glatt ohne Spur von durch-
setzenden Langslinien.
Nicht häufig im Plänermergel von Priesen.
Turbo scroblculatus m.
4 Linien gross, kreisrund, kurz kegelförmig, fast eben so breit,
als lang. 6 bauchige Windungen, von, denen die letzte höher ist,
als das übrige Gewinde. Ueber die Oberfläche laufen zahlreiche
breitere und schmalere Querstreifen, die durch sehr schmale Furchen
getrennt sind, in welchen dicht gedrängte Grübchen stehen. Der
oberste Streifen ist am breitesten und durch flache Vertiefungen ge-
körnt. Auf der konvexen Basis sind die Streifen alle gleich und fein.
Mündung rund. Nabel . . . ?
Einmal vorgefunden in den kalkigen Konglomeratschichten von
Kutschlin.
Turbo decussalm m.
3 — 4 Linien lang, etwas höher als breit, kurz eiförmig mit
5 gewölbten Umgängen. Feine Spirallinien laufen Ober die Ober-
fläche derselben (10 ~ - 12 auf dem letzten Umgang} und werden
durch schräge, ebenso feine Längslinien gekörnt, wodurch ein feines
rhombisches Gitterwerk entsteht. Aehnelt sehr dem T. arenosus Sow.
aus den Gosauschiohten. QTraru. of. (he geol soc. 183». T. 38. f. 14.)
Nicht häufig im Plänermergel von Luschitz und Priesen.
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208
Tvochus plicatwt IM.
% Zoll gross. Breite : Höhe — 100 : 67. Flach und schief ke-
gelförmig. Untere Seite beinahe flach. Drei gewölbte Umgänge, die
mit zahlreichen hohen und scharfen schrägen Längsfalten besetzt
sind, über die wieder viele entfernt stehende feine, erhabene Quer-
streifen verlaufen. Mündung sehr nach nnten geneigt. Nabel ... 9
Einzeln im Planermergel von Luschitz.
Trochus sublaevU Gein. QTaf. 18. Fig. 19 J
Niedrig kegelförmig, breiter als hoch, mit 6 massig gewölblen,
dachförmig abschüssigen, an der Basis mehr weniger gekanteten Um-
gangen , die an den Steinkernen durch eine tiefe Nath getrennt sind.
Die Steinkerne sind glatt. Hie und da sieht man 6 — 8 ziemlich starke
Spirallinien, die durch sehr feine schräge Lüngsfarchen gekörnt wer-
den. Basis fast flach, Nabel gross und tief. Mündung vierseitig-
rundlich. Dürfte nach an einzelnen Exemplaren wahrgenommenen
Merkmalen vielleicht eine Pleurotomaria sein, gewöhnlich ist jedoch
die Mundöffnung ganz verbrochen.
Häufig im Plänermergel von Luschitz , Priesen und Wollenitz,
im Pyropenftthrenden Konglomerate von Meronitz und im Pyropensande
von Trziblitz, seltener im Plänermergel von Horzenz.
Pleurotomaria funata £Trochu* f.J Dujard.
Niedrig kegelförmig, wenig breiter als hoch, mit 6 dachförmig
abschüssigen , fast ebenen , durch eine kaum vertiefte Nath getrenn-
ten Umgängen. Auf jedem 6 — 6 grob gekörnte »Spiralstreifen , die
durch breitere Furchen getrennt sind. Basis eben, spiral gestreift,
durch eine schiefe Kante von der obern Fläche getrennt. Nabel klein,
gezähnt. Mündung schief vierseitig, fast rhombisch.
Häufig, aber fast immer zerdrückt, im Pyropenführenden Kon-
glomerate von Meronitz.
Solarium decemcostatum v. Buch.
4 Linien breit, 3 Linien hoch, niedrig kegelförmig, mit 4 ge-
wölbten, durch eine vertiefte Nath von einander getrennten Unigängen.
Sie werden von zehn, durch sehr feine schräge Längsfalten gekörn-
ten Querstreifen bedeckt. Basis wenig gewölbt und durch keine Kanto
von der obern Fläche getrennt, sonst mit schwachen Spiralstreifen,
bedeckt. Nabel klein, gezähnt. Mündung gross, viereckig-rundlich.
Ziemlich häufig im Plänermergel von Priesen und Wollenitz, im
Pyropenführenden Konglomerate von Meronitz und (aber sehr klein,
8 Linien breit) im Pyropensande von Trziblitz, sehr selten im Pläner-
mergel von Luschita.
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I
»09
Solanum angulalum m.
Sehr klein (2 — 3"'J, flach kegelförmig, mit 3 — i schnell ab-
nehmenden treppenförmigen Windungen. Jede trägt oben und unten
eine scharfe Kante, so dass dadurch 3 Flachen entstehen, die unter
fast rechten Winkeln zusammenstossen, eine obere ganz ebene, eine
äussere abschüssig gewölbte und eine nur sehr wenig konvexe untere.
Der Durchschnitt jeder Windung wird dadurch vierkantig. Sehr feine
schräge Längsstreifen laufen über die Oberfläche und sind an der
Basis am deutlichsten. Um den weiten Xabel steht ein Kranz kleiner
rundlicher Höcker. Höhe : Breite — 80 : 100.
Sehr selten im Plänermergel von Priesen.
Melania arenosa m
4 Ys — 5 Zoll lang, hoch thurmförmig mit 7 — 8 hohen, massig
gewölbten, am Steinkern durch eine tiefe Xath getrennten Umgängen,
die am untern Räude einen 1 — 2 Linien breiten Saum wahrnehmen
lassen. Die Mundöffnung schief oval, oben spitz zulaufend, unten
an der Spindel ziemlich stark eingebogen. Die Oberfläche der Stein-
kerne lässt Spuren von seichten breiten Spiralfurchen, deren 5 6
auf die Windung gehen, wahrnehmen.
Selten im Grünsandstein von Czencziz.
Natlca vulgaris m.
Vt — 1 Zoll gross, kugelig- eiförmig, mit 6 — 6 gewölbten
Windungen und vorstehendem kegelförmigem Gewinde , welches halb
so lang ist, als die unterste Windung. Diese bauchig, kugelig die
übrigen kurz, gewölbt. Die ziemlich dünne Schale zeigt dicht' ge-
drängte, feinere und stärkere Längslinien, die parallel dem Mund-
saume verlaufen und von entfernten feinen vertieften Querlinien durch-
kreuzt werden. — Das von Römer unter dem Namen A r . lamellosa
beschriebene und abgebildete Exemplar ist zu unvollständig, um seine
Identität mit unserer Species darthun zu können.
Aeusserst gemein, aber fast stets zerdrückt im untern glaukoni-
tischen Flauer von Laim und im Plänermergel von Priesen, sparsamer
in dem von Kystra, Wollenitz und Luschitz.
Turrilites decussatus m.
6 — 8 Zoll lang, thurmförmig, immer rechts gewunden, mit
zahlreichen hohen, an den Seiten wenig gewölbten Umgängen. Jeder
mit 20 — 22 scharfen dachförmigen Rippen und flachen breitern Zwi-
schenräumen, ohne alle Knoten. Die Oberfläche ist mit dicht ge-
drängten feinen Längs- und Querlinien bedeckt, die sich rechtwinklig
durchkreuzen und an den Durchschnittspunkten ganz kleine Körner
bilden.
Gewöhnlich zerbrochen im Grünsandstein von Czencziz und Wer-
schowitz.
t >
Geogn. Skizzen. IL 19
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210
Baculites rotundus m.
Wenig Ober eine Linie im Durchmesser haltend, gerade, cylin-
driscb, drehrund, Schale eben und glatt, Kammern sehr schmal, 39
auf einen Zoll Länge bei 1 Linie Breite.
Selten im Plänerniergel von Luschitz und Priesen.
Nodosaria Zippei m.
Diese ausgezeichnete Species erreicht mitunter eine Lange von
l 1 /, Zoll, findet sich jedoch wegen ihrer Zerbrechlichkeit gewöhnlich
nur in Bruchstücken. Sie ist gerade, besteht aus zahlreichen Kam-
mern (20 — 30), welche nach oben zu kugelig und durch breite
und tiefe Einschnürungen geschieden sind. Nach unten zu werden
diese weniger deutlich und die ersten Kammern sind nur durch
schwache Furchen getrennt. Die unterste ist etwas kugelig und mit
einer kurzen stacheligen Spitze versehen. Ueber sie verlaufen der
ganzen Lange nach 7 — 14 stark vorstehende dünne geflügelte Rippen,
deren Zahl sich aber an demselben Individuum nicht immer gleich
bleibt. Oft vermehrt sie sich, nicht durch Theilung, sondern durch
Einschieben neuer Rippen oder sie nimmt auch ab, indem eine oder
die andere Rippe plötzlich endet. Selten nur verschmelzen zwei be-
nachbarte Rippen mit einander. Oefters beobachtet man zwischen zwei
Rippen eine oder zwei erhabene Längslinien, als Andeutungen von
Rippen. Die letzte Kammer endet in eine vorstehende zentrale Spitze,
auf welcher eine kleine runde Oeffnung befindlich ist. — Unsere
Species fasst die N. septemcostala und N. undeeimcostata Gein. in sich,
welche nicht getrennt werden können.
Acusserst gemein im untern glaukonitischen Plänerkalk von Kosstitz,
selten im Plänerkalk von Kutschlin und im Plänermergel von Luschitz,
Priesen und Wollenitz.
Nodosaria annulaia m.
3 — 7 Linien lang, y 8 - — */ 4 Linie breit , glatt und glänzend,
drehrund oder sehr wenig von den Seiten zusammengedrückt, öfters
schwach gebogen, nach unten verdünnt und gerundet. 10- — 25 Kam-
mern, breiter als hoch, nach oben an Höhe zunehmend, die Seiten
konkav. Die geraden horizontalen Scheidewände bilden an der
Oberfläche vorstehende Ringe und scheinen schwarz durch. Die
obern 9 — 4 Kammern sind bauchig und durch tiefe Einschnürungen
gesondert. Die oberste verlängert sich in eine nicht ganz mittelst än-
dige runde röhrenförmige Mündung. Als seltene Ausnahme finden
sich Exemplare, die sich gabelförmig theilen, sonst aber ganz mit
der gegebenen Beschreibung übereinstimmen.
Sehr gemein im untern Plänerkalk von Kosstitz, selten im Pläner-
kalk vou Kutschlin und Wollenitz und im Plänermergel von Luschitz.
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211
Nodosaria l'mcolata m.
Bisher nur in Bruchstücken aufgefunden , sehr schlank und zer-
brechlich, gegen die obern Kammern hin sehr langsam an Dicke zu-
nehmend. Die wenig zahlreichen Kammern langgezogen elliptisch,
wenig gewölbt, mehr als zweimal so lang als breit, beiderseits sehr
allmälig sich verdünnend und in den tief eingeschnürten Hals über-
gehend, die Oberfläche mit sehr zarten dichten Längsslreifen bedeckt.
Die oberste Kammer sehr allmälig in eine kurze röhrenförmige Ver-
längerung auslaufend, welche die kleine runde Oeifnung trägt. —
A*. Lor netarta d' Orb. unterscheidet sich davon durch die glatte Ober-
fläche, die kürzeren Kammern, welche gegen die nicht so tiefe Ein-
schnürung hin schncU an Dicke abnehmen.
Sehr selten im antern Plänerkalk von Ivosstitz.
Planularia denüculala m.
'/o Linie lang, schmal scheidenförmig, unten gebogen, seitlich
stark zusammengedrückt, im Querschnitte schmal dreieckig -länglich,
hinten mit scharfem sehr fein gezäbneltem Kiele. 7 - — -8 niedrige
schiefe wenig gewölbte Kammern, deren untere spiralförmig einge-
rollt sind.
Sehr selten im untern Planerkalke von Ivosstitz.
Frondicularia inversa tffc
• ••.*« ■ •
2 — 4 Linien lang, sehr dünn, ei -lanzettförmig, über der Mitte
am breitesten, von da sich nach aufwärts ziemlich schnell verschmä-
lernd und in eine Spitze endend. Die zahlreichen (19 — 20) sehr
schmalen Kammern sehr spitzwinklig, überall gleich dick, nach unten
durch eine schmale schwach vortretende Leiste, die durch die ver-
tiefte Medianlinie nnterbroeben wird, begrenzt. Der Rand scharf.
Die ähnliche Fr. angustata NiUs. ist viel schmäler, nach unten nicht
in eine so schmale Spitze auslaufend. Die Kammern sind in der
Mitte dicker, durch breitere Leisten geschieden und' der Länge nach
undeutlich und nnregelmässig gefurcht.
Selten im untern Plänerkalk von Kosstitz und im Plänermergel
von Kystra.
Frondkularia angustata Nilss. (Nils». T. 9. F. 22. Gern.
T. 17. F. Ml
•
2 — 4 Linien lang, auf beiden Seiten, besonders unten, sehr ver-
längert und in eine Spitze auslaufend, in der Mitte etwas dicker, an
den Rändern zugeschärft. Bei 3 Linien Länge 15 — 20 schmale
spitzwinklige Kammern, die durch verhältnissmässig breite Leisten
geschieden sind. Diese werden durch eine über die Mitte ver-
laufende Längsfurche halbirt und überdiess noch durch mehrere kurze
seichte Seitenf ureben, welche sich jedoch in die Zwischenrinnen der
Leisten nicht erstrecken , der Lange nach unterbrochen. Die unterste
Kammer kugelig, sehr klein, auf jeder Seite mit 3 scharfen Rippen.
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2i2
Findet sich häufig fast überall im Plänerkalke nnd Plänermergel,
besonders häufig im Plänerkalke von Kosstitz.
Frondicularia apiculata m.
lV a — 9 Linien lang, verlängert lanzettförmig, fast gleich breit,
das obere Dritttbeil nnr wenig breiter, die letzte Kammer nach oben
sich zur stumpfen Spitze verschmalernd , die erste unten gerundet,
mit aufsitzender langer stachelförmiger Spitze. Wenige (4 — 7) schmale
Kammern, welche durch eine niedrige oben scharfe Kante, die in
der Mitte durch eine vertiefte Längslinie unterbrochen ist, von der näch-
sten geschieden sind. Sie sind übrigens in der Mitte dicker und ver-
dünnen sich gegen die Ränder hin. Die unterste Kammer gross,
elliptisch, unten gerundet, wenig gewölbt, mit 4 scharfen Längsrippen
in deren Mitte sich eine schwächere und kürzere befindet, auf jeder
Seite. Der Rand, der sich auch auf die unterste Kammer fortsetzt,
scharf vorstehend. Die Oberfläche der Kammern zeigt Spuren von
feiner Längsstreifung. Aehnelt der Fr. Vemeuiliana d'Orbigny, welohe
aber gegen die letzte Kammer hin allmälig breiter wird und auf der
ersten kleinen kugeligen Kammer nur 3 Längsrippen hat.
Sehr seHen im untern Pl&nerkalk von Kosstitz.
Frondicularia striatula m.
Sehr flach, lang oval, oben wenig breiter, als unten und kurz
zugespitzt, unten stumpf gerundet. 8 — 9 ziemlich breite Kammern,
die durch sehr sehmale erhabene Leisten von einander getrennt und
äusserlich der Länge nach fein gestreift sind. Die unterste ist kugelig,
auf jeder Seite mit 3 Längsrippen, zwischen denen zwei feinere er-
habene Linien liegen. Der Rand im obern Theile einfach, scharf, im
untern breit mit zwei schmalen tiefen Furchen, die von drei scharfen
Leisten eingefasst werden; er setzt auch über die erste Kammer fort.
Sehr selten im untern Plänerkalk von Kosstitz.
Frondicularia er (Uta m.
Sehr klein (% — 1 Linie), eiförmig, oben stumpf zugespitzt,
flach, aber verhäitnissmässig dick. Nur 2 < — -4 Kammern, die untere
breit elliptisch, klein, stark gewölbt und vorragend, mit undeutlichen
Langsrippee, die andern umfassend, oben etwas spitzwinklig. Der Rand
sehr verdickt, gekantet, aber eben, umfasst auch die erste Kammer voll-
kommen, sich aber abwärts allmälig verdünnend. Oberfläche rauh.
Sehr selten im untern Plänerkalk von Kosstitz.
Frondicularia canaliculata m.
lVa*— l*ng, schmal lanzettförmig, in der Mitte am breite-
sten, gegen beide Enden hin und zwar abwärts schneller sich ver-
schmälernd und beiderseits mit einer Spitze endend, von denen die
untere besonder» langgezogen ist. Oleichmässig zusammengedrückt,
dünn. Zahlreiche (1* — 14) ziemlich breite konkave laug zugespitzte
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I
«13
• Kammern mit sehr schmalen, aber hohen Leisten. Die erste Kammer
sehr klein, kugelig gewölbt, jederseits mit drei schwachen Längs-
rippen. Der Rand; der auch die erste Kammer uinfasst, tief der
Länge nach gefurcht mit scharfen seitlichen Leisten.
Einzeln im untern Planerkalk von Kosstitz.
Flabellina cordala m.
1 — 4 Linien lang, breit herz - eiförmig, flach zusammengedrückt.
Die grösste Breite am oder nahe dem untern Ende. Unten fast ge-
rade abgestutzt oder selbst etwas eingebogen oder auch in eine stumpfe
Spitze ausgezogen, wodurch dann der Gesammturariss trapezoidal wird.
Oben sehr stampf zugespitzt oder selbst abgerundet, fast rechtwink-
lig. 15 — 20 schmale, fast rechtwinklige Kammern mit kaum erha-
benen dunkel durchscheinenden Xäthen, die ersten eine kleine et-
was gewölbte Spirale bildend. Der Seitenrand gerundet, wenig ver-
dünnt.
Häufig im untern Plänerfcalk von Kosstitz und im Plänermergel
von Kystra, selten im obern Plänerkalk von Kutsehlin und vom Sauer-
brunnberg bei Bilin, im untern Plänerkalk von Laun , im Plänermer-
gel von Luschitz, in den obersten Konglomeratschichten am südlichen
Fuss des Borzen, im Plänersandstein von Zittolieb und im Grunsand-
stein von Lann.
Flabellina turgida m.
Sehr klein (Va — 8 A Linie lang), rhomboidal, oben flach zusam-
mengedrückt, unten sehrgewölbt, fast kugelig. Die ersten Kammern eine
kugelige Spirale bildend, die übrigen wenis; zahlreich, unregelmässig,
oben theils bogenförmig, theils — und zwar die letzte — beinahe
rechtwinklig. Sie werden durch wenig vorspringende Leistchen \
geschieden. Der Rand, der auch die Spirale umfasst, dünn und
im untern Theile selbst scharf. Unterscheidet sich von FL Baudott-
irriana d'Orb. durch die wenig zahlreichen unregelmässigen Kammern,
die wenig vorspringenden jVathleistcben und den dünnen Rand.
Selten im untern Plänerkalk von Kosstitz.
Cristellaria ovalis m.
%*— % Linie gross. Eiförmig, fast halbkreisförmig, gewölbt,
glatt, glänzend, mit scharfem gekieltem Rücken und kleiner ge-
wölbter durchsichtiger Nabclacheibe. 5 — 6 etwas gebogene Kam-
mern, die alle bis zum Centrum des Gewindes reichen. Näthe nicht ver-
tieft, dunkel durchschimmernd. Die obere Fläche der letzten Kammer
schmal dreiseitig, flach vertieft, mit einfacher runder Oeffnung.
Hftnflg im Plänerkalk von Kutsehlin, Kosstitz und Kröndorf, im
Plänermergel von Luschitz, Priesen und Wollenitz.
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214
Rotaüna nitida m.
% — Vi Linie gross, kreisförmig, sehr konvex, ebenso hoch als
breit, glänzend, mit äusserst feinen, nur bei starker Vergrösserung
wahrnehmbaren Grübchen; oben fast flach, unten konvex, konisch, ohne
Nabel. Das Gewinde kaum vorstehend, ans 3 sehr schmalen umfassenden
Umgängen bestehend, deren letzter etwas knotig ist. Jeder mit 6 hohen
schmalen gewölbten Kammern, die durch seichte, an den ersten Windun-
gen kaum sichtbare Näthe geschieden sind. Die letzte Kammer beson-
ders hoch, oben abgestutzt. Der Rücken rund, gewölbt. Mündung eine
kleine Spalte an der innern Seite der letzten Kammer.
Selten im Plänermergel von Kautz, Patek und Horzenz, häufig in
dem zwischen Ranay und Lenneschitz.
Rosatina moniliformis m.
Y 4 Linie gross, scheibenförmig, wenig gewölbt. Das Gewinde
sehr flach. Die untere Fläche konvex, mit weitem Nabel. 19 — 16 kon-
vexe, fast kugelige, wenig schiefe Kammern, die durch tiefe Näthe
gesondert sind, und deren 6 — 7 auf den letzten Umgang kommen. Ober-
fläche rauh , sehr fein punktirt.
Nicht häufig im Plänerkalke von Kosstitz, Kostenblatt und Kutschlin,
im Plänermergel von Kautz und Luschitz.
Rosalina ammonoides m.
V 6 — % Linie im Durchmesser haltend, kreisrund, flach, oben in
der Mitte vertieft, am Umgänge gewölbt, unten stark genabelt. Das Ge-
winde konkav, aus 3 deutlichen Umgängen bestehend, jeder mit 7 Kam-
mern. Die letzten sind stark gewölbt , die übrigen weniger, übrigens
sehr schmal, etwas schief und gebogen, unten gegen den Nabel hin jede
in eine kleine spitzige, die benachbarte zum Theil deckende Zunge en-
dend. Die seichten Näthe laufen oben bogenförmig gekrümmt nicht ganz
bis zum äussern Rande, was aber auf der untern Fläche, wo sie mehr
gerade sind, Statt findet. Ist der R. Lornetana d y Orb. sehr ähnlich, unter-
scheidet sich aber durch die zahlreichen sehr schmalen, flachen,
weniger schiefen, gekrümmten Kammern und die sehr seichten Näthe.
Sehr selten im Plänermergel von Luschitz.
Valvuüna spicula m.
Y s — % Linie lang, länglich eiförmig, gewölbt, iy,mal so lang,
als breit. Das Gewinde wenig spitzig, fast 1 Y 2 mal so lang, als die letzte
Windung. 5 — 6 niedrige Windungen mit deutlichen vertieften Näthen.
Jede Windung mit 3 wenig gewölbten, etwas schiefen, sich schuppenför-
mig zum Theil deckenden Kammern; die letzte mehr gewölbt, oben ab-
gestutzt. Die Klappe an der Mündung rundlich eiförmig, eingedrückt.
Aehnelt der V. gibbosa d'Orb., die aber stärker gewölbt, stumpfer ist,
nur 4 Windungen, gewölbtere, nicht so schiefe Kammern und undeutliche
Näthe hat.
Selten im Plänermergel von Patek.
■
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»1*
Buämina truncata m.
l / 4 — % Linie lang, länglich eiförmig, rauh, massig gewölbt. Ge-
winde kegelförmig zugespitzt, mit 6 — 6 dreikammerigen Umgängen.
Die Kammern wenig gewölbt, sehr breit, aber niedrig, durch keine sieht»
bare Nath getrennt. Die letzte Kammer sehr breit, oben etwas schräg
abgestutzt und eine flache Scheibe bildend, die das Gewinde in seiner
ganzen Dicke bedeckt und am Bande eine ovale ausgeschnittene Ocff-
nung hat.
Sehr selten im Planermergel von Luschitz.
Bulbnina tumida m.
! / 4 — i Linie lang, fast ebenso breit, breit eiförmig, stark ge-
wölbt, bauchig, konisch, vorne stumpf, hinten zugespitzt. Gewinde
deutlich , kurz konisch mit stumpfer Spitze und 4 Windungen , auf deren
jede 8 Kammern kommen. Die letzten Kammern gross, kugelig gewölbt,
durch tiefe Furchen getrennt; die übrigen 3 — 4mal kleiner, wenig ge-
wölbt, durch undeutliche Furchen angedeutet. Die letzte Windung
höher, als das ganze übrige Gewinde. Oeffnung eine gerade Spalte,
die senkrecht auf dem letzten Umgänge steht. Aehnelt der B. MurcMso-
niana d'Orb.
Nicht selten im Planerkalke von Kutschlin und Kosstitz.
Buünuna Ovulum m.
% — ! / g Linie lang und nicht mehr als halb so breit, eiförmig-ellip-
tisch; an beiden Enden, vorne aber stumpf zugespitzt, wenig gewölbt.
8 Windungen, die durch deutliche Näthe getrennt sind, die letzte so hoch,
als die übrigen zwei. Jeder Umgang mit 3 wenig gewölbten, deutlich
geschiedenen Kammern, die dachziegelförmig sich zum Theile decken.
Die letzte Kammer hoch, ebenfalls wenig gewölbt, oben verschmälert
und gerundet, fast ganz umfassend mit spaltenförmiger Mündung am
Rande.
Selten im Plänermergel von Ranay.
» m
Texlularia tricarinala m.
7, — */ 4 Linien lang, scharf dreikantig, in der Seitenansicht
oval, sich oben und unten zur stumpfen Spitze verschmälernd; im Quer-
durchschnitte dreieckig mit stark eingebogenen Seiten. Jederseits 6 — 6
flache, durch kaum bemerkbare schräge Näthe getrennte Kammern.
Häufig im untern Plänerkalke von Kosstitz.
Textularta conulus m.
0,2"' lang und 0,133"' breit, verkehrt kegelförmig, nur wenig an
den Seiten zusammengedrückt, mit breit elliptischem, fast rundem Quer-
schnitt. Das untere Ende stumpf zugespitzt, das obere breitere massig
gewölbt. Jederseits 6 — 7 niedrige, duroh sehr schmale, aber deutliche
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SJ6
Furchen geschiedene, alternirende Kammern, welche an den Seiten ge-
rundet sind. Die obersten zwei Kammern oben massig gewölbt.
Sehr vereinzelt im Planermergel von Kautz.
Serpula gordialis Schloth. Var. spirata m.
Etwa 1 V, Linien dick, drehrund, eine hohe offene Spirale bildend.
Schale fast glatt, mit undeutlichen entfernten Ringen.
Nicht selten in den Conglom erat schiebten von Teplitz und vom west-
lichen Gehänge des Liebschitzer Thaies bei ßilin.
Serpula subinvoluta m.
1 Zoll lang und im dicksten Theile 9 Linien stark, sehr schlank
kegelförmig , gerade , nur an der Spitze eine sehr kleine fest anliegende
Spirale (voni '/i'" Durchmesser} bildend. Die Spitze etwas verdickt
und gerundet. Die Oberfläche glatt mit entfernt stehenden sehr flachen
Fälteben.
Sehr selten im Plänermergel von Priesen bei Postelberg.
Serpula biplicata m.
i'/j Linien dick, schlangen förmig hin und hergebogen, mit 4er
Basis angewachsen, dreiseitig, oben mit einem niedrigen scharfen Kiele,
die Seiten steil abfallend. Ziemlich regelmässige ringförmige Falten be-
decken die Oberfläche und werden in unbestimmten Entfernungen von
einzelnen stärker hervorragenden Ringen unterbrochen.
Selten im Plänertalk von Hundorf, auf Micraster cor anguinum auf-
sitzend.
Serpula spinulosa m.
V s — 8 / 4 Linien diok, mit kreisrunder Höhlung. Auf der Oberfläche
der ziemlich dicken Schale sechs schwache Kiele, deren drei obere ein-
ander mehr genähert sind, als die übrigen. Jeder besteht aus einer Reihe
dicht aneinander stehender kleiner Knötchen, welche sehr kleine dünne *
Stacheln tragen, die aber gewöhnlich nur hie und da noch vorhanden
sind, sich also leicht ablösen müssen. In den Zwischenräumen der Kiele
sieht man ebenfalls in Längsreihen, aber entfernter stehende grössere
elliptische narbenäh nlicbe Vertiefungen.
Einzelne Bruchstöcke im Plänermergel von Lusohitz.
Pollicipes conicus m.
Die Rückenschale stellt einen sehr regelmässigen, der Länge nach
halbirten Kegel dar. Sie ist etwa x / i Zoll lang und nicht ganz halb so
breit. Der Rücken hoch gewölbt und mit regelmassiger Rundung nach
beiden Seiten abfallend. Unten gerade abgeschnitten. Gedrängte sehr
feine Qoerringe laufen über die Oberfläche.
Findet sich sehr vereinzelt im Plänerkalke des Sauerbrunnberges
bei Bilin. Vielleicht gehören auch einzelne 9 Linien lange und 1 Linie
breite Schalen hieher« die sich im Luschitzer Planermenrel finden. Sie
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»17
im Umritt dreieckig in der Mitte der hinge nach sehr stumpf
gekantet und fallen dachförmig nach beiden Seiten ab. Sehr feine
Querlinien zieren die Oberfluche. Auf der innern Fläche sieht man
dagegen gegen die Spitze hin im rechten Winkel konvergirende et-
was blättrige Streifen.
. * • . *
• « : <i f. • • ► - . » ■
Cytherina parallcla m.
Va Linie lang, glatt und glänzend, gerundet länglich vierseitig,
der obere und untere Rand gerade und parallel. Die Seiten hoch,
nach den Kanten steil, nach den zugerundeten Enden ollmälig ab-
fallend.
Einzeln im Plänerkalk von Kutschlin und Kosstitz und im Planer-
mergel von Priesen.
Cytherina complanata m.
Elliptisch, an beiden Enden gleichförmig gerundet, der obere
und untere Rand fast gerade und parallel oder doch wenig gewölbt,
der eine mitunter sehr schwach eingebogen. Die Seiten sehr flach
und gleicbmftssig gewölbt. Oberfläche glatt und glänzend.
Ungemein häufig im Plänerkalk von Kosstitz, seltener im Pläner-
kalke von Kutsohlin und hn Plänermergel von Priesen und Ranay.
V" Cytherina elongata m.
l / % — % Linien lang, glänzend glatt, lang eiförmig, gleichsei-
tig, an dem einen Ende breit gerundet, gegen das andere hin sich
allmälig verschmälernd zur gerundeten Spitze. Fast
breit als. hoch. Sehr flach und gleicbmassig gewölbt.
Nicht häufig im untern Plänerkalke von Kosstitz.
f ! , Cytherina asperula m.
% — % Linie lang, schmal, fast 3mal so breit als ■«,.;„,
obern Ende des untern DritgheUs am breitesten, nach oben sich all-
mälig versohmalernd zur stumpfen Spitze. Die Seiten gewölbt; zum
untern gerade abgeschnittenen Rande steil, zum obern flach bogenför-
migen allmälig abfallend. Oberfläche rauh.
Einzeln im untern Plänerkalke von Kosstitz und im Plänermer-
gel von Ranay.
Callianassa ? spinosa m. .
Bisher haben sich nur vereinzelte Scheerenglieder aufgefunden,
die ich ihrer Aehnlichkeit wegen nur vorläufig der Oattung Callia-
nassa einverleibt habe. Die Hand ist vierseitig, flaoh gewölbt, 2 9 4'^
lang, 1,4'" breit; die innere Kante scharf, die äussere schmal, ge-
rundet. Die Finger spitz, fast halb so lang , als die Hand (i,*'"),
stark nach innen gebogen, der innere einen fast rechten Winkel mit
der innern Kante der Hand bildend. Die gesammte Oberfläche der
Geogn. Skizzen. II. *°
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«18
Scheere mit sehr kleine* runden Höckern benetzt, an der
Kante 8 — * 4 eine halbe Linie lange, ebenfalls gekernte Dorne».
Sehr selten im PHnermergel von Luschits.
Plychodus Iriangulaw m.
Die Zahne klein, « — 3 Linien breit und V/ 9 Linien lang; die
Krone % — 1 Linie hoch, im \ mriss ein regelmassiges, gewöhn-
lich fast rechtwinkliges Dreieck mit zwei gleichen Katheten bildend.
Vorne gerade abgeschnitten, hinten in eine fast rechtwinklige oder
stumpfe Spitze endend, seltner in eine langgezogene, dann plötzlich
abgeschnittene Spitze auslaufend. Die die Ecken verbindenden Ran-
der ganz gerade oder sehr seicht ausgeschweift. Die Seiten über-
all senkrecht abfallend. Die obere Flache in der Mittellinie von vorne
nach hinten am meisten erhaben, eine stumpfe Kante bildend, von
der sie nach beiden Seiten dachförmig abfällt. An ihrem vordem
Theile zwei starke Querfalten, ji c? besonders die vordere grössere,
in der Mitte etwas knotig sind und bis in die Seitenecken verlaufen.
Von der hintern Falte gehn auf jeder Seite des mittlem Kiels 1 — 8
Längsfalten rechtwinklig ab, die sich unregelmässig verzweigen. An
den Exemplaren mit langgezogener Spitze findet sich nach hinten noch
eine dritte, aber schwächere, gekräuselte Qn er falte. Die vordere
Fläche des Zahnes fällt beinahe senkrecht ab und stöset mit der oben»
in einer scharfen rechtwinkligen, hie und da gebogenen Kante zu-
sammen. Sie ist in der Mitte tief eingedruckt und steigt in einem
dreieckigen Lappen bis über die Mitte der \X urzel herab. Zu beiden
Seiten zeigt sie mitunter unregelmässige längliche Granulationen,
welche sich auch zwischen dem obern Rande und der ersten Qaer-
falte finden. Der Sockel des Zahns erreicht nicht viel mehr, als die
halbe Höhe der Krone, ist unterhalb derselben stark eingeschnürt,
quer rhomboidal. Er setzt nicht bis zum hintern Ende der Krone
fort, sondern lässt die Spitze derselben, welche ringsum mit Email
überzogen ist, frei. Die nntere Fläche gewölbt, durch eine starke
Längsfurche in zwei dreieckige Hälften getheih. tfwde
Findet sich selten im untern Plänerkalk von Kosstitz und noch
seltner in den Konglomeratschichten am südlichen Fasse des BorXcn
bei Bilin.
* "■ ' ' Acrodtii aflinis m.
Ist der Form nach ähnlich demBybodus medius Äff. aus dem Ltosvon
Lyme Regit. Die schmale Krone ist 3 Linien lang und nur % Linie hoch,
bildet in der Seitenansicht ein sehr niedriges Dreieck, dessen mittelstän-
dige Spitze stumpf und etwas gerundet ist. Von ihr läuft beiderseits eine
fast gerade ziemlich scharfe Kante aus. Die äussere und innere Fläche
fallen von der Spitze steil, von der Kante dachförmig ab. Von der Spitz*
und Kante laufen zahlreiche sehr schmale und scharfe Falten herab,
die erstem sich baumfönnig verästelnd , die letztem sich höchstens gabe-
ug spaltend und nach unten durch viele kurze Querfalten zu einem fei-
I .11 <• f . ■ /
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«19
man Xetze verbindend. Die Wurdet ist von der Krone« durch eine Ein-
Sehr selten im untern glaukonitischen Plänerkalk von Kosstitz.
Hybodus appendiculatus m.
Steht manchen Formen des H. plicatilU Ag. (Taf. 24. Fig. 16.) aus
dem Muschelkalk* sehr nahe. Kaum f,t'" lang und 1,9'" hoch, be-
steht aus eifern nutzeren kurz konischen Theile r dessen äussere Fläche
stark gewölbt ist und durch eine stumpfe Kante von der Innern mehr
ebenen Fläche geschieden wird , und aus niedrigen Xebenzähnen , von
denen ein* breilerer, an dem einen Ende, zwei achmalere an demandern
finde sich befinden. Die äussere Fläche des ganzen Zahnes fein gefal-
let, nur die obere Hälfte des mittleren Kegels, der in einer- stumpfen
Spitze endet, ist glatt,
Borien gefunden.
Hybodus cristatus
Diener schöne Zahn fand sich bisher ejo einziges Mal in- dem
untern Plänerkalk ven Kesstita- und hat in: seiner Form« grosse Aehn-
lichkeit mit dem. H. roricottatu* Ag^ aus dem Lias von Bristol. Er
ist fast geradey kaum' merkbar gebogeny %» Seil lang, in seiner
ganzen Länge nicht' mehr als- 1,6 Linien breit, in der Mitte nicht viel
über hoch, wovon nur 1,2'" auf die Zahnkrone- kommen. Die aus
senkrechten Fasern bestehende hohe Wurzel ist fast überall gleich
hoch und bildet ein längliches rechtwinkliges Viereck. Unterhalb
der Krone ist sie etwas eingeschnürt. Die Krone ist m der Mitte
am höchsten und nimmt gegen die schmalen fast gerade abgeschnitte-
nen finden nur sehr allmälig an Höhe ab.. Oben bildet sie eine scharfe
Kante , von der jederseits eine- dachförmig abschüssige Fläche abfällt,
welche mit einer gerundeten Kante in die niedrige senkrechte Seiten-
fläche übergeht. Aus der mittlem Kante erheben sich in der Mitte
1 und auf jeder Seite 5, im Ganzen also 11 sehr niedrige zugespitzte
Kegel, von denen der mittlere der grösste ist, die sextlichen aber
gegen die Enden des Zahns allmälig kleiner werden. Die Entfernung
zwischen der mittlem Spitze nnd den nächst gelegenen ist mehr als
doppelt so gross, eis die des seitlichen unter einander. Von der
Spitze jede» Kegels laufen 2 — 4 scharfe> stark vorragende, etwas
gebogene Falten divergirend an der äussern und innern dachförmigen
Fläche des Zahns herab, welche nach unten zu sich gabelförmig
spalten. An den senkrechten Seitenflächen werden sie undeutlich und
verschwinden zuletzt, so dass der untere Theil dieser Flächen fast
glatt ist. , Dooh auch in den Zwischenräumen der mittleren Spitzen
der Zahnkrone entspringen aus der Mittelkante selbst mehrere solche
Falten , welche aber niedriger, weniger regelmässig nnd öfters unter-
brochen sind, übrigens auch keine divergirende , sondern eine fast
parallele Richtung haben. Nie sind aber die Falten durch Queräste
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verbanden. Der Zwischenraum '/wischen den seitlichen Spitzen ist
ganz glatt oder zeigt nur sehr wenige ganz kurze schwache Feiten.
Galeus obtiquus m.
Die Zahnkrone 9% — 3 Linien hoch, 3|4 Linien breit, bildet ein
rechtwinkliges Dreieck, dessen Hypotenuse rückwärts gerichtet ist. Der
vordere und hintere Bend scharf, vollkommen gerade und nur an den
untern zwei Dritttheilen fein und stumpf gezahnt, oben ganz glatt. Der
hintere unter einem Winkel von 35° ansteigend, der vordere vollkommen
senkrecht auf die Basis. Er geht unten in eine niedrige, am obern hori*
zontalen Rande ebenfalls ge zahn ehe Verlängerung Ober, deren Länge
einDritttheä d erganzen Brette der Zahnkrone betragt. Die scharfe Spitze
des Zahnes fällt weil vor die Mitte desselben. Die äussere und innere
Flache gleichmassig flach gewölbt, glatt.
Sehr selten im untern Plänerkalke von Kosstitz.
Bpinax rolundalus m.?
Im untern Planerkalke von Kosstitz finden sich etwas gebogene kegel-
förmige hornartige Körper, welche Flossenstachel von Spinan zu sein
scheinen. Sie sind rast drehrund, kaum zusammengedrückt und die
Kante der vordem und der Eindruck der hinteren Seite tritt sehr wenig
hervor. Sie sind schwach gebogen, breiter, als bei 8p. major Ag., 6,6"*
lang und 9,8'" breit und zeigen sehr feine Längsstreifen. Sie mögen
vor der Hand mit dem Namen Spinaw rotundatus bezeichnet werden.
Mit ihnen finden sich andere Stacheln, welche ganz gerade, viel
dünner (wenigstens 4 — ömal so lang als breit) , von den Seiten stark
zusammengedrückt, fast gekantet und kaum längsgestreift sind. Ob sie
einer andern Art angehören, mag vorerst dahingestellt bleiben.
Sphaerodus tenuis m.
Fast kreisrund , über 9'" im Durchmesser haltend , von vorne nach
hinten etwas schmäler, halbkugelförmig, gleichmässig stark gewölbt
(über i'" hoch) ; die Emailscbichte sehr dünn.
Sehr selten im untern Plänerkalk von Kosstitz.
i ■ - ' '' •
Pycnodus subdeltoideus m.
Die hieher gehörigen Zähne haben einen dreiseitigen Umriss. Sie
sind bald 9 lang und nicht mehr als halb so breit, ungleich dreiseitig,
das eine Ende stumpf zugespitzt, das andere schräg abgeschnitten ; bald
sind sie beinahe gleichseitig dreieckig mit abgerundeten Ecken. Die
Ränder sind stets gerade, die Krone sehr niedrig, oben ganz flach und
eben, an den Seiten ziemlich steil, an den Enden senkrecht abfallend.
Bei manchen Zähnen verschwindet das mittlere Eck ganz, wodurch sie
eine lang und schmal eiförmige Gestalt annehmen.
Sie finden sich selten in den Konglomeratsehichten am südlichen
Fusse des Boricn bei Bilin.
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*21
. Pychodus rhomboidalis. m.
Die Mittelzähne, die sich bisher im untern Plänerkalk von Kosstitz
und in den Konglomeratschichten am südlichen Fusse desBorzen aufge-
funden haben, sind fast 4"' lang, halb so breit und 1'" hoch. Sie stellen
ein fast regelmässiges geradliniges Rhomboid dar mit gerundeten Rän-
dern, oder sind durch Abrnndung der Stampfern Ecken lang elliptisch.
Die obere Fläche fast eben , sehr allmälig gegen die steilen Ränder ab-
fallend.
Pycnodm scrobkulatus m.
Die Zähne, die ich ein einziges Mal noch auf einem Kieferfrag-
mente aufsitzend fand, stehn in fünf Reihen, von denen die mittlere un*
paarig ist. Die Zähne derselben sind 4 '/,'" lang , 3"' breit und V" hoch,
fast regelmässig elliptisch; die der zweiten Reihe sind die kleinsten,
— l 1 //" l»ng, %'" hoch, kreisförmig oder eiförmig; die deräusser-
sten 1% — 8 1 / 1 /" l*ng, 3 V" hoch, kreisförmig oder sehr breit elliptisch.
Zuweilen sind sie auch rundlich oder länglich viereckig und bei i 3 //"
< — 2"' Länge und fast ebenso viel Breite 1"' hoch. Die Zähne der zwei-
ten Reihe sind von den in derselben Linie stehenden Mittelzähnen wei-
ter entfernt, als von denen der äussern Reihe, mit welchen sie alterni-
ren und zwischen die sie bis auf ein Drittln eil eingeschoben sind. Alle
fallen an den scharfen, selten gerundeten Rändern senkrecht ab, sind an
der obern Fläche ganz eben oder sehr schwach konvex und mit sehr fei-
nen rundlichen Grübchen dicht besäet. Viele zeigen dort auch grössere
seichte Eindrücke. Sehr selten finden sich mit ihnen Schneidezähne , die
vielleicht derselben Species angehören dürften. Sie sind cylindrisch, von
den Seiten etwas zusammengedrückt, 3 1 //" hoch, kaum i 1 //" dick. Die
Krone ist 1 y/" hoch und fast eben so dick und durch eine schwache Ein-
schnürung von der Wurzel getrennt. Oben ist- sie gerade abgestutzt und
kaum gewölbt mit gerundeten Rändern.
Finden sich mit vielen Haiflschzähnen und Koprolithen im untern
Plänerkalk von Kosstitz , weit seltner in den Konglomeratschichten
am südlichen Fusse des Borzen bei Liebscbitz.
i. . ■■ • • ■
Pycnodus semilunavis m.
Bisher fanden sioh sehr selten einzelne Zähne im untern Plänerkalk
von Kosstitz. Sie sind lang, etwas über *//" breit ; die Krone ist
IV/" hoch. Ihr Umriss ist halbmondförmig mit gfeichförmig gerundeten
stumpfen Enden. Die eine Seite ist von einem Ende zum andern gewölbt,
die andere schwächer konkav, die obere Fläche der Krone fast eben
mit sehr kleinen Erhöhungen und Vertiefungen. Die etwas dünnere Wur-
zel durch eine schwache Einschnürung von der Krone getrennt. Viel-
leicht gehören diese Zähne auch zu P. tcrobicidatm.
Breit elliptisch, fast kreisförmig, 4'" lang und 3,*"' breit. Die
Krone hoch, an der obern Fläche gewölbt und durch eine undeut-
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liehe gerundete Kante in die senkrechten Seiten übergehend. Aus der
Mitte einer der längern Seitenränder entspringt ein schmaler schnabel-
artiger, am Ende abgeplatteter Fortsatz. Die Oberflache zeigt selbst
dem blossen Auge zahlreiche Grübchen, welche oft durch unregelmäs-
sige seichte und schmale Furchen zusammenhängen.
sehr selten in den Konglomeratschichten am Fasse des Borz.cn bei
Liebschitz.
Phyllodus crelaceu$ m.
3 — 4'" lang, 2 — 2 l / % breit, elliptisch. Obere Fläche sehr seicht kon-
kav, ganz glatt. Um sie läuft rings eine Furche, welche von einer schma-
len Leiste, die etwas niedriger ist, als die obere Kronenfläche, einge-
fasst wird. Sie besteben aus übereinander liegenden dünnen Blättern.
Selten in den Konglomeratschichten am südlichen Fusse des liorz.cn
bei Liebschitz.
Gyrodus quadratus m.
Fast quadratisch, 1,25'" lang und breit, y,'" hoch, mit gewölbten
Seiten, oben mit einer ebenfalls viereckigen Depression, die an den
Seitenrändern unregelmässig gekerbt, am flachen Grunde mit mehreren*
Grübchen versehen ist.
Sehr selten in den Conglomeratschichten am Fusse des Borz-en.
Beryx Zippei Ag.
Dieser seltene Fisch, welcher bisher nur aus dem PlänersanoV
stein von Smeczna bekannt war, hat sich vor Kurzem auch im Pläner -•
Sandstein von Zaluz, gefunden, woher das fürstlich Lobkowitz'sche*
Kabinet ein schönes und bis auf die Schwanzflossen fast vollständi-
ges Exemplar erhalten hat. Es dürfte sich daher in der Agassiz'schen
Beschreibung (Vol. IV. pag. 120. T. 15. F. 2.) Einiges ergänzen lassen.
Das aufgefundene Exemplar ist 8,5" lang und beim Anfange der
Rückenflossen, wo der Körper am höchsten ist, über 3'' noch. Der
Körper ist daher breit oval, kurz und nimmt naeh hinten schnell an
Breite ab , indem er vor der Schwanzflosse nur II'" Höhe hat.
Der grosse Kopf, ist 3" lang, misst also mehr als % der gesummten-
Körperlänge. Nicht viel weniger beträgt seine Höhe. Der Nacken
sehr gerundet, die Augenhöhle gross, die Mundspalte weit; der Unter-
kiefer nach hinten sehr breit werdend. Die Kopfknochen stark, an
ihren Rändern gezähnelt. Das praeopereulum am hintern Rande sei-
nes langen und schmalen vertikalen Astes fein und gleichförmig ge-
zähnelt, stösst mit dem kürzern und breitern untern Aste im stum-
pfen Winkel zusammen; der untere Rand ohne Zähne, am hintern
Winkel ein starker Dorn. Das grosse operculum zeigt ausser feinen
ausstrahlenden ästigen Furchen drei Leisten, welche in vorspringen-
de Dornen enden und deren eine aufwärts, die andere rückwärts, die
dritte abwärts läuft, alle aber zunächst der Einlenkungsstclle des
Knochens in Winkeln von beiläufig 76° zusammenstossen.
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4
«23
Die Wirbelsäule kurz, die Wirbel gross und stark. Man zählt
14 Schwanzwirbel; die Zahl der Bauchwirbel lässt sieh nicht genau
angeben. Die Dornfortsätze stark, die der ersten Schwanzwirbel
sind am längsten, am kürzesten die der Bauchwirbel, die Rippen las-
sen sich an dem Exemplare nicht erkennen.
Die Rückenflosse sehr entwickelt; sie beginnt gleich hinter dem
Nacken und reicht bis 1" weit vor der Schwanzflosse. Sie besteht
aus 5 starken langen, etwas gekrümmten Dornen und Ii etwas län-
gern, weichen, gegliederten und am obern Ende bündeiförmig ge-
seilten Strahlen (5. I. 10.). Sie werden von 16 starken und langen
Zwischenknochen getragen. Besonders stark und breiter, als die andern,
sind die der dornigen Strahlen.
Von der Schwanzflosse sind nur einige der 1,75" langen ge-
gliederten Strahlen sichtbar. Die Afterflosse liegt weit nach hinten
und reicht fast bis zum Schwänze. Sie ist ebenfalls stark entwickelt
und zählt 2 starke Dornen und 9 zwei Zoll lange gegliederte Strah-
len (2. I. 8.) Die Bauchflossen sind unvollständig, bestehn aber aus
wenigstens 8 Strahlen. Von den Brustflossen ist nichts wahrzunehmen.
Die Schuppen sind sehr gross, breiter als lang. Ihre Breite be-
trägt über 6 Linien in der Mittellinie, in der man ihrer 21 — 22 zählt.
An den Schuppen der Seitenlinie sieht man dieselbe Eigentümlich-
keit, die Agas s iz bei Beryx radians bemerkt, Ihr Nahrungskanal
ist nämlich nicht einfach, sondern theilt sich büschelförmig in meh-
rere Aeste. Die Seitenlinie ist sehr deutlich erkennbar. Sie läuft
mit nach oben gerichteter Konvexität dem obern Rande des Körpers
ziemlich parallel.
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II.
Bemerkungen über die Braunköhlen-
ablagerungen am rechten Elbeufer.
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Sürst von dem letzten Dezennium an kann man die genauere
Kenntniss der Braunkohl engebilde am rechten Elbufer zäh-
len, denn erst da begann man, die dort befindlichen Kohlen-
flötze eifriger aufzusuchen und auszubeuten. Die frühere
Kenntniss derselben war nur auf wenige Punkte beschränkt.
In der neuesten Zeit aber wuchs die Begierde, solche auf-
zufinden, zur wahren Manie, ein Umstand, der nicht befrem-
den darf in einer Gegend, die zu ihren vielen Fabriksunter-
nehmungen dieses Brennmaterials vielfach bedarf und es auf
den schlechten Gebirgswegen aus der Ferne nicht beziehen
kann. Dass die erwähnten Bestrebungen nicht schon früher
eintraten, kann uns eben so wenig wundern, wenn man die
Schwierigkeiten des Terrains und dessen mangelhafte geogno-
stische Kenntniss bedenket, Abgesehen davon, dass man die
Köhlenfiötze im übrigen Böhmen fast stets in der Ebene oder
auf den sie begrenzenden flachen Bergabhäugen zu sehen
gewohnt war und daher in einem hohen, gebirgigen^ sehr
koupirten Lande dergleichen nicht vermuthete, fiel der Blick
überall auf zerstreute Basaltblöcke, ja an sehr vielen Punkten
und in geringen Entfernungen auf dergleichen anstehende
Gesteine. Wer hätte also in den beschränkten Zwischen-
räumen derselben oder gar unter ihnen Köhlenfiötze gesucht?
Diess war um so weniger zu hoffen, da man zwischen rein
plutpnischen Basaltkonglomeraten und Tuffen und den ge-
schichteten neptunischen Tuffen noch keinen Unterschied zu
machen gelernt hatte. Per erste Anstoss, der erste Fund
blieb also dem Zufane, »'^ Auffinden eines äh der Oberfläche
sichtbaren Ausbisses überlassen ijnd dann ersi lernte man r
unter die Basalte einzudringen, sie selbst zu durchbrechen
und die darunter verborgenen Köhlenfiötze ans Lieht zu för-
*1
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998
dem, wobei es natürlich nicht an vielen Täuschungen fehlen
konnte. Doch auch diese — und zwar bei ihrer überwiegen-
den Anzahl ganz besonders — trugen viel zur genauem
geognostischen Kenntniss des transalbinischen Kohlenterrains
bei. Die Braunkohlenformation nimmt jenseits der Elbe ein
ziemlich ausgedehntes Terrain ein. Im Süden verläuft seine
Grenze von der Elbe bei Sebusein über Kameik, Skalitz,
wendet sich dann nach Nordost, setzt in der von Auscha
nach Konoged sich ziehenden Ebene fort und erstreckt sich
bis in die Gegend von Pölitz und Sandau und westlich bis
nahe an Tetschen. Denn noch zu Kulm, südlich von Tetschen,
liegen Braunkohlen auf Sandstein und es wird neuerdings
wieder auf zwei wenig mächtigen Kohlenflützen gebaut, l'eber-
haupt scheint nordwärts das Pulsnitzthal ziemlich die Grenze
der Kohlengebilde zu bezeichnen. Denn in den nördlich und
nordöstlich von dem bezeichneten Distrikte gelegenen Ge-
genden herrscht überall der Quadersandstein, in den südli-
chen aber der Pläner in seinen verschiedenen Gliedern vor.
Die Kohlendistrikte am rechten Elbufer unterscheiden
sich bedeutend von den übrigen, sowohl was ihre äussere
Physiognomie, als auch die innere Anordnung und Beschaf-
fenheit der Schichten betrifft. Die Kohlenlagen des Proboschter
Thaies beissen in diesem zum Theil zu Tage aus und setzen
dann, sich allmälig hebend, in das hohe Schreckensteiner
Gebirge fort, fast durchaus von einer mächtigen basaltischen
Decke verhüllt, zu der, Wurzeln gleich, zahlreiche Gänge,
die Kohlenflötze durchbrechend, emporsteigen. Diese Ansicht
hat sich erst neuerdings bestättigt, denn selbst auf der Höhe
des Gebirges bei Salesl hat man durch einen tiefen Schacht
das fast horizontal gelagerte Kohlenflötz, selbst mächtiger,
als an den Thalabhängen, erreicht. Die Umgegend dagegen
von Wernstadtl, Algersdorf, Grossjobern, Nessel, Taucher-
schin u. s. w. stellt ein hohes Plateau dar, das von zahlrei-
chen Hügelzügen, die meist von 0. nach W. sich erstrecken,
nicht selten aber sich bogenförmig verbinden, durchzogen
wird. Mitunter erheben sich darin einzelne Kuppen zu be-
deutender Höhe, besonders gegen das Elbethal hin z. B. der
Zinkenstein, der höchste Punkt des Vierzehngebirges, zu
9198 P. Fuss (nach Lohrmannl.
I?
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m
Alle diese Bergzüge sind gebildet durch langgezogene,
nur selten von Phonolithkuppen oder Gängen durchbrochene
basaltische Massen, die, von den höhern Gipfeln auslaufend,
selbst stundenweit fortsetzen und an vielen Orten in mehr
weniger steilen Mauern hervorragen. Von ihnen gehen dann
wieder kleinere gangförmige Ausläufer unter verschiedenem
Winkel aus, die, die Thäler durchsetzend, gleichsam Verbin-
dungsmauern zwischen den einzelnen parallelen Bergzügen
darstellen. Sie sind gewöhnlich unter der Oberfläche verbor-
gen und wurden nur durch Bergbau oder Brunnengrabungen
aufgeschlossen; nur hie und da treten sie in einzelnen Küpp-
chen zu Tage hervor. In dem von den sich durchkreuzenden
Basaltgängen gebildeten unregelmässigen Netzwerk liegen
nun die einzelnen Kohlenflötze verborgen. Aus diesen eigen-
thümlichen Lagerungsverhältnissen , ganz übereinstimmend
mit denen des Westerwaldes, geht zugleich hervor, dass die
Kohlenflötze keine bedeutende Flächenausdehnung haben
können.
Doch auch abgesehen von diesen Verhältnissen zu den
plutonischen Gebilden stimmen alle Kohlenlager der genann-
ten Gegenden in vielen Eigenschaften überein. Sie haben
alle eine nur geringe Mächtigkeit, welche 3 Fuss fast nie
übersteigt, doch auch bis zu anderthalb Fuss herabsinket.
In ihrem Fallen weichen sie sehr von einander ab; gewöhn-
lich jedoch fallen sie den basaltischen Massen zu, von denen
sie abgeschnitten werden. Diess ist z. B. der Fall bei den
Zechen jenseits der Oberschönauer Höhe, deren Flötze alle
gegen diese, also gegen S. einfallen ; so wie bei der Drei-
faltigkeitszeche, wo die Kohle gegen den basaltischen Kunz-
stein sich senkt, stets also dem Bergabhange entgegengesetzt.
Doch auch bei einem und demselben Flötze bleibt sich das
Fallen nicht gleich, gewöhnlich findet es nach drei Richtun-
gen zugleich statt, während das Flötz gegen die vierte Welt-
gegend sich heraushebt. Sehr oft wird das Fallen unterbro-
chen, um einem zeitweiligen Aufsteigen Platz zu machen;
zuweilen läuft das Flötz eine Strecke weit fast horizontal:
ein anderes Mal stürzt es steil in die Tiefe, um sich bald
wieder zu erheben; — Unregelmässigkeiten, welche alle von
dem localeu Verhalten der Basalte abhängen. Fast immer
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230
aber ist der Fallwinkel Im Allgemeinen grosser, als er in
andern Gegenden zu sein pflegt. -
Derselbe Wechsel zeigt sich in der Mächtigkeit der
Flötze, die bald zu einem Trume von wenigen Zollen ver-
drückt werden, bald zu Butzen von mehr als einer Klafter
Stärke anschwellen. Nicht selten werden sie auch ganz zer-
rissen und unterbrochen, wo dann basaltische G&nge nie
fehlen. Flötze, die in Bezug auf Stärke und Einlaß
gleich bleiben, sind selten und daher um so mehr
Die Kohle, so sehr sie auf verschiedenen Punkten
schaffenheit wechselt, unterscheidet sich doch immer
von der gewöhnlichen Braunkohle des Mittelgebirges,
ist im Allgemeinen fester, schwärzer, glänzender; ja ein«
Flötze, z. B. das der Johanneszeche bei Proboscht, bestehen
fast ganz aus Pechkohle. Diese zerfällt langsam, hält die Hitze
besonders lange, ist selbst zum Hochofenbetriebe brauchbar
und gibt gute backende Koaks. Hie und da ist Holztextur
noch vollkommen erhalten, so dass man grosse Scheite von
mehreren Fuss im Durchmesser mit der Axt spalten kann.
Schwefelkies, ein so häufiger und unangenehmer Begleiter
der gewöhnlichen Braunkohle, kömmt nur selten und sparsam
vor; andere fremdartige Beimengungen fehlen fast ganz.
Diese abweichende Beschaffenheit, deren feinere Nuancen
weiter unten bei den einzelnen Kohlenflötzen näher erörtert
werden sollen, dürfte wohl nicht mit Unrecht, gleich den
übrigen Eigentümlichkeiten derselben , von dem metamor-
phosirenden Einflüsse des Basaltes abgeleitet werden.
Die Schichten, welche die Kohle begleiten, besitzen eben-
falls viel Eigentümliches. Es fehlen die hellfarbigen pla-
stischen Thone und Schieferthonc, der Sand und das Gerolle,
welche gewöhnlich das Dach der Kohle bilden. Statt deren_
hat man dunkel gefärbte, braune, grau- oder grünlichschwarze
oder graue thonige Gesteine, mitunter von bedeutender Fe-
stigkeit, welche entweder ganz von kohlensaurem Kalke
durchdrungen sind oder häufige Nüsse desselben einschlies-
sen, nebst zahlreichen kleinen Krystallen oder Fragmenten
grösserer Krystalle von Augit und Hornblende. Auch einzelne
Glimmerblättchen fehlen nicht. Es scheinen bei Emporhebung
der Basalte unter Mitwirkung der Fluthen umgearbeitete
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Thone zu sein, die bei dieser Gelegenheit basaltische Ge-
mengtheile in ihre Masse aufgenommen haben, und stimmen
die Farbe abgerechnet, mit den Braunkohlenthonen am We-
sterwalde überein, die ebenfalls deutliche Spuren plutonischen
Einflusses wahrnehmen lassen. Nicht sehr oft zeigen sie der
Kohle zunächst deutliche Schichtung und enthalten dann auch
Abdrücke von Blättern, Koniferenzapfen, Stengeln u. s. f.,
welche, wiewohl wenigen Arten angehörend, ganz mit denen
der BraunkohlengebUde des Mittelgebirges übereinstimmen,
sehr selten aber Reste von Süsswasserschallhieren. In den
meisten Fällen ist die Schichtung nicht sehr in die Augen
fallend oder verschwindet doch bald und die oben erwähnten
Gebilde Übergehn in weiche braune, rothe, graue, grüne oder
schwärzliche Massen mit Hornblende, Augit, Glimmer, Kalk-
spath, welche allmälig härter werden und dann auch Chabasic,
Phillipsit, Comptonit u. s. w. aufnehmen und endlich offenbare
Basalte darstellen. So gelangt man sowohl im Hangenden,
als auch im Liegenden der Kohle zum Basalte.
Am östlichen Fusse des Geltsch zwischen Trnobrand und
Zierde wechseln diese basaltischen Thone und thonigen
Tuffe mit mehrere Zolle starken Schichten deutlichen Polier-
schiefers, welcher gleich dem Kntschliner ganz aus Infuso-
rienresten besteht. Aehnliche, nur dünnere Schichten liegen
bei Kundratitz, ohnweit Leitmeritz in einem graublauen Tho-
ne, welcher auf unterm Braunkohlensandstein ruht und von
Basaltkonglomerat bedeckt wird.
Eine andere Eigenthümlichkeit sind die zahlreichen Ba-
saltgänge, welche die Kohlenflötze durchbrechen, sie ver-
rücken, mannigfach verwerfen und qualitativ verändern. Je-
doch finden sie sich nur an einigen Punkten, während sie
an andern gänzlich fehlen.
Am wenigsten Veränderungen zeigen die feinkörnigen,
meistens weichen, seltener quarzigen Sandsteine, die hie und
da in grossen Massen vorkommen und von plastischen, oft
bunten Thonen bedeckt werden oder mit ihnen wechseln.
Bei Ilatzken, ohnweit Lewin und am Eichberge bei Konoged
sieht man zwischen ihnen Schichten von grauem schiefrigen
Thon, in welchem ich aber keine Pflanzenreste wahrnehmen
konnte. Hieher gehören die Sandsteine von Skalitz, Klotzen,
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MS
Lewin, vom Gottesberg bei Wernstadtel, von Kleinpriesen,
Withol, Schreckenstein u. s. w. Sie sind durch die platoni-
schen Gebilde emporgehobene Parthieen des untern Braun-
kohlensandsteins und führen daher, wie dieser überhaupt, nie
Kohlen. Sie dürften sich in der Tiefe noch mehr ausbreiten
und in grösserem Zusammenhange stehen. Merkwürdig ist
es nur, dass ihre Schichten demohngeachtet nur selten be-
deutende Störungen beobachten lassen. Jedoch findet man
auch in seltenem Fällen qualitative Veränderungen in der
Nahe der Basaltmassen. Ein auffallendes Beispiel derselben
will ich etwas näher schildern. Nordwestlich vom Dorfe Ko-
noged, zwischen diesem und Weisskirchen, tritt ein 3— 3 1 /*
Klaftern breiter uud % %— 3 Klaftern hoher Basaltkamm über
die Oberfläche hervor, der sich fast gerade von YV. naeh 0. .
über 600 Schritte weit verfolgen lässt und ein mauerähnli-
ehes Ansehen darbietet. Das westliche Ende zeigt an der
Ostseite die Berührung zwischen Sandstein und Basalt. Er-
stem-, mehr in der Tiefe gelb, locker, mit dünnen, kohligen
Schichten und Zwischenlagen dunkelgrauen Schieferthous
und voll von silberweissen GHmmerblättchen, ist dem Basalte
zunächst — auf i— 1 l / 3 Fuss weit — fest, schiefrig, graugrün
geworden und braust stark mit Säuren. Seine deutlichen
Platten fallen schwach gegen Osten und schneiden scharf
und mit ebener Fläche an dem Basalte ab, welcher dem
Sandsteine fast horizontal aufgelagert ist und nur an einer
Stelle eine gangförmige Verlängerung abwärts sendet. (^Taf.
1. Fig. 10.) Er ist reich an schwarzer Hornblende, braunem
(■lim in er u nd Olivin, theils fest, theils verwittert, so dass die
festen kugeligen Massen in dem verwitterten ohne Ordnung
zerstreut liegen. Er umhüllt überdicss Knollen des kieseligen
Sandsteins, der aber nicht mehr mit Säuren braust, und Nüsse
graugrünen Hornsteins. Dagegen finden sich auch im benach-
barten Sandsteine kleine Kugeln thonigen Basaltes, was
eine Erweichung des erstem beim Emporsteigen des Basal-
tes voraussetzt. Die Unterlage des Sandsteins bildet hier
grauer schiefriger Plänermergcl, den man durch einen Koh-
lenversuchschurf cntblösst hat.
Wir wollen nun die einzelnen bisher aufgeschlossenen
Kohlenflötze etwas näher betrachten. In der Nähe von Wern-
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stadtl sind bis jetzt 6 Zechen im Betriebe, von denen 4 am
nördlichen Abhänge des Hügelzuges liegen, der das Wem-
stadtler Thal im Norden begrenzt und zwar von Ost nach
West: die Antoni-, die Segengottes-, dicLanrenzi- und die
Drcifaltigkeitszeche. Zwei, die Gottvater- und Johanneszeche,
liegen in Südwest von Wernstadtel, zunächst dem Viehbu-
sche. — In Osten von Taucherschin baut die Anna-Gabriela-
zeche ebenfalls auf einem Kohlenflötze. Im Thale von Gross-
priesen sind 5 Zechen im Betriebe, von denen besonders die
Johanneszeche in der neuesten Zeit interessante Aufschlüsse
gegeben hat. Früher hat man bei Vordernessel gebaut, wo
auch jetzt wieder Versuche gemacht werden 5 bei Ratsch,
Naschwitz, Hummel, Gebina, Algersdorf, Martensdorf, Gügel
u. s. w. hat man schwache, nicht bauwürdige Kohlenflötze
erschürft. Die am nördlichsten gelegenen Versuchsbaue be-
finden sich bei Kulm ohnweit Tetschen im Pulsnitzthale; die
südlichsten Kohlenwerke sind bei Welbin und Hlinnai, ohn-
weit Leitmeritz, eröffnet. In der neuesten Zeit hat man auch
bei Zierde am östlichen Fusse des Geltsch begonnen , wie-
wohl vergebliche, Versuche anzustellen.
I. Die Antonizeche bei Wernstadtel baut auf zwei
Kohlenflötzen, deren oberes % Elle stark und von schlechter
Qualität ist, das untere 1 % Ellen starke aber gute Kohlen
liefert. Sie fallen gegen Süden, einen Fuss auf beiläufig
zehn Klaftern.
Der Stollen, der h. 3 NON vom Thale aus ins Gebirge
getrieben ist, liegt ganz in basaltischen Gesteinen von sehr
verschiedener Beschaffenheit. Im Anfange des Stollens sind
sie weich, thonig, gelbgrau gefärbt, mit vielen Kalkspathkör-
nern und Brocken blasigen Basaltes. Dann werden sie fester,
bräunlichroth oder röthlichgrau, enthalten zahllose Nüsse von
Kalkspath und Komptonit, die in grössern Blasenräumen auch
hübsche Drusen bilden, so wie auch viele Drusen von Phil-
lipsit. Doch fehlen auch leere Blasenräume nicht, die mit ei-
nem dünnen bläulichen Ueberzuge versehen sind. Häufig wird
das Gestein von Kalkspathadern durchzogen, in denen der
Kalkspath auch in schönen Krystallcn — Combinationen ei-
nes Skalenoeders mit einem spitzen Rhomboeder — ange-
schossen ist. In dem ganzen Gesteine liegen häufige kuge-
Geogn. Skizzen . U. 22
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»34
Kge Blöcke festen, grauschwarzen oder braunen Basaltes mit
Hornblende-Krystallen und Drusen von Chabasie und Phillipsit
zerstreut. Nirgends sieht man Spuren von Schichtung, wohl
aber glatte, glänzende, gestreifte Flächen, die mit einer 3 — 4
Linien dicken Schichte gelblichwcissen Specksteins belegt
sind. Gegen das Ende des Stollens hin wird das Gestein wie-
der weicher, bräunlichgrau mit dunkler gefärbten Brocken,
unzähligen kleinen Körnern eines unbestimmbaren Kuphonspa-
thes und netten Augitkrystallen. Endlich wird es immer tho-
niger und da, wo es das Liegende der Kohle bildet, schiefrig.
Das Kohlenflötz ist vielfach zerrissen, wie zerborsten, mit
zahlreichen Spalten, welche durch pulverige Parthien des
Dachgesteins erfüllt sind. Die Kohle selbst ist glänzend, oft
bunt angelaufen, wie verkoakst, — Eigenschaften, die nur
der Nähe des Basaltes zugeschrieben werden können. Und
wirklich ragt in geringer Entfernung davon auf der Höhe
des Hügelzuges ein dunkelbräunlich-graues Gestein, ein Mit-
telding zwischen Phonolith und Basalt mit Hornblende und
Nüssen und Drusen von strahligem Comptonit in Unge-
heuern fast söhligen Tafeln mauerähnlich aus dem Rasen
hervor.
n. Die benachbarte Segengottes zeche baut auf einem
SV» — 3 Fuss mächtigen Kohlenflötze, welches hauptsächlich
gegen S fällt. Doch stellenweise neigt es sich auch gegen
O und W. Nordwärts beisst es aus. Südwärts reicht es wahr-
scheinlich bis an die oben erwähnte mauerähnliche Basalt-
masse, die am ganzen Kamme des Hügelzuges hervorragt
und wahrscheinlich ein sehr langer mächtiger Gang ist, der
die Kohlenflötze abschneidet und dem der Hügelzug selbst
seine Entstehung verdankt.
Die Kohle ist von sehr guter Beschaffenheit, ziemlich
dünnschiefrig, im Querbruche stark pechartig glänzend. Nur
wenige senkrechte Klüfte durchsetzen sie, daher bricht sie
auch in sehr grossen Platten (von 2 — 3 Ellen). Einzelne
Parthien haben noch ihre Holztextur ganz beibehalten und
lassen sich mit der Axt in grosse Scheite spalten. Sie sind
braunschwarz und blättern sich an der Luft auf.
Unter der Kohle liegt unmittelbar ein ziemlich festes
graubraunes thoniges Gestein mit vielen Quarzkörnern und
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235
silberweissen Glimmerblättehen. Ein ähnliches Gestein, nur
lichter gefärbt, bildet das Dach der Kohle.
Der Stollen ist in ähnlichen basaltischen Gesteinen, wie
bei der Antonizeche, aufgefahren.
III. Dasselbe findet mit dem 8iolIen der Lauren zize-
che Statt. Der Basalt ist theils weich, mehr thonig mit vie-
lem Kalkspath und kleinen Drusen von Chabasie und Phillip—
sit, theils fest, bräunlich schwarz mit Nüssen und Drusen
weingelben Kalkspaths und wasserheller Chabasie. Beiderlei
Gesteine zeigen eigenthümliche Verhältnisse gegen einander.
Im Anfange des Stollens herrscht der weiche Basalt vor,
dann tritt plötzlich der feste über die Stollensohle hervor
und bildet nun an der Stollenulme eine wellenförmig-hügelige
Linie, indem er sich bald in Form einzelner Kuppen gegen
die Firste erhebt, bald wieder näher zur Sohle herabsinkt.
Einmal steigt er in der Breite von 12 Klaftern weit über die
Stollenfirste empor und bildet so gleichsam einen Gang im
thonigen Basalte. Ausserdem liegt aber das feste Gestein in
demselben auch noch in Form grosser kugeliger Blöcke zer-
streut und umgekehrt bemerkt man grössere und kleinere
Nester weichen Basaltes in dem festen eingeschlossen
(Taf. 2. Fig. 5.). Das Liegende der Kohle bildet grauer
Thon mit zahlreichen silberweissen Glimmerschüppchen, wel-
che lagenweise zusammengehäuft sind und dem Gesteine ei-
nen Anschein von Schichtung geben. Das Hangende ist et-
was lichter gefärbt, sonst aber von derselben Beschaffenheit.
Das Kohlenflötz hat eine Mächtigkeit von 2% — 3 Fuss
und neigt sich schwach gegen Süden. Hie und da wird es
verworfen, jedoch meistens nicht sehr bedeutend; nur an ei-
nem Punkte wird das eine Ende des Flötzes um 2 Fuss ge-
hoben, richtet sich jedoch bald wieder ein.
Dem Basalte zunächst ist die Kohle sehr bröcklich, wird
aber bald fest. Sie hat ein schieferiges Gefüge und auf dem
Querbruche ziemlich starken Glanz. Sie springt in Tafeln
von 2 l / 2 — 3 Ellen Länge. Stellenweise ist noch deutliche
Holztextur vorhanden. Auf den nicht häufigen senkrechten
Klüften zeigt sich in der Nachbarschaft des Basaltes eine ei-
genthümliche Erscheinung. Sie ist daselbst ganz in sehr
dünne vierseitige Säulchen zerspalten, die alle senkrecht
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236
auf der Kluftfläche stehen. Sie berühren einander nicht voll-
kommen, sondern lassen eine etwa V* — 1 Linie breite Spalte
zwischen sich* Auch dringt diese Zerspaltung.nur £ — 3 Li-
nien tief in die Substanz der Kohle ein, die im Innern ganz
fest und zusammenhängend ist. Sie dürfte wohl eine Wir«
kung der Erkaltung der durch den Basalt erhitzten Kohlen-
masse sein, wesshalb sie auch in grösserer Entfernung von
demselben allmälig undeutlicher wird und endlich ganz ver-
schwindet.
IV. Die Dreifaltigkeitszeche liegt am meisten west-
wärts und hat den Kunzstein in Osten. Diesen Namen führt
eine Felsmasse, die auf einem etwas erhabenen Punkte des
Hügelrückens im Walde hervorragt. Sie besteht aus einem
lichtgrauen, phonolithahnlichen Basalte, der einige Anlage
zur schiefrigen Struktur verräth und ausser vereinzelten
Hornblende-Krystallen und kleinen Körnern von Kalkspath und
Magneteisen keine anderweitigen fremdartigen Beimengungen
aufzuweisen hat.
Die Zeche baut auf einem nur wenig ausgedehnten Koh-
lennotze, das gegen 0, also gegen den Kunzstein einfallt,
aber sich noch vor demselben auskeilt, sich gegen Westen
heraushebt und nicht weit hinter dem Huthause zu Tage aus-
streicht. Die Sohle, die im Wesentlichen mit der der früher
erwähnten Zechen übereinstimmt, ist zwei Fuss machtig und
wird von einem braunschwarzen festen Kohlenschiefer, der
viele sehr kleine Quarzkörnchen und Glimmersehüppchen ent-
halt, bedeckt, ein Umstand, der sich bei den übrigen Kohlen-
flötzen nicht findet. Der 180 Klafter lange Stollen ist in sei-
ner ganzen Ausdehnung in basaltischen Gesteinen aufgefah-
ren. Vom Mundloche an findet man:
i. Einen sehr feinkörnigen lichtgrauen weichen Basalt
mit zahlreichen schwarzen Hornblendesäulchen und Körnern
eines unbestimmbaren Kuphonspathes. Er ist theils massig,
ohne alle Spur von Schichtung, theils deutlich geschichtet,
mit wechselnden dunklern und lichteren Lagen. Die lichtere
. Färbung der letztern beruht auf der grössern Menge des ein-
gemengten Kuphonspathes, den dann auch zahlreichere Horn-
blende-Krystalle begleiten.
Sehr festen, dichten, schwarzen Hornblendebasalt mit
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einzelnen Magneteisenkörnern and Glimmerblättehen. Er bil-
det unförmliche oder kugelige Massen, welche oft gelblich-
weisse Specksteinknollen aufnehmen, sowie Nester des unter
N. 1. beschriebenen Basaltes, der dann reich an Kalkspath-
m an dein ist.
3. Nun folgt auf eine weite Strecke wieder das Gestein
N. i., in welchem N. 8. wohl eine gangförmige Masse bil-
den mag.
4. Braunrothen thonigen Basalt, erst dicht und, zahl-
reiche Kalkspathkörnchen ausgenommen, ganz rein, im wei-
tern Verlaufe des Stollens körnig und voll von Hornblende-
krystallen.
5. Auch er wird von einem Gange des Basaltes N. %.
durchsetzt, welcher von 0 nach W streicht, * Ellen mächtig
ist und mit 70-75° S. fällt.
6. Jenseits des* Ganges stösst man wieder auf N. 4k,
das hier aber viele grosse glänzend -glatte Rutschflachen
zeigt, die, so verschiedenartig gebogen sie auch sind, doch
die Hauptrichtung von 0 nach W nicht verläugnen. Auch die
ihn durchsetzenden massig häufigen Kalkspathadern folgen
fast insgesammt dieser Richtung, dürften also mit Recht fftr
mit den Rutschflächen gleichzeitig entstandene, aber erst
später ausgefüllte Risse angesehen werden.
7. Allmälig wird das Gestein wieder grau and ubergeht
in Nro. 1., hier Kugeln des festen Basaltes einschliessend.
Dem Kohlenflötze zunächst wird es weich, sehr thonig, deut-
lich geschichtet und stimmt dann mit den bei den frühem
Zechen erwähnten grauen Thonen überein.
Das Kohlenflötz selbst ist sehr vielen Verdrdckungen un-
terworfen und wird ebenso, wie die Basalte, von Rutschflächen
und Gängen unterbrochen.
V. Die Gottvaterzeche. Der Stollen steht in einem
grauen konglomeratartigen Basaltgestein, das, anfangs weich,
aliinälig fester wird. — Es wird von einem Gange festen
schwarzen Basaltes durchsetzt, der ostwärts streicht und, sich
gabelförmig theilend, einen Arm abgibt, welcher sein Strei-
chen h. 5 hat
Das Kohlenflötz ist zwei Fuss mächtig, wird aber oft
sehr verdrückt. Es fällt mit wenigstens 25° NW. Dem Ba-
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Balte zunächst stellt die Kohle ein zertrümmertes und wieder
zusammengebackenes metallisch glänzendes Gestein ohne alle
Schichtung dar. Anderwärts aber ist sie von sehr guter Qua-
lität, schwarz, mitunter von schönem Pechglanze und musch-
ligem Bruche, stellenweise auch noch mit deutlicher Holz-
textur. Die Klüfte sind oft mit einem dünnen Kalkspathhäut-
chen überzogen.
Das Flötz wird von einem 4 Fuss starken Basaltgange
durchbrochen, der bei östlichem Streichen saiger steht. Der
Basalt ist in der Mitte des Ganges sehr fest, schwarz, an
den Saalbändern weicher. Dem Gange zunächst zeigt sich
die Kohle auf die oben erwähnte Weise zertrümmert; das Flötz
wird auf einer Seite hinabgezogen, hebt sich aber auf der an-
dern Seite des Ganges um so mehr heraus f Taf. 8., Fig. 8J.
Eine andere Basaltwand von 2— 3 Fuss Mächtigkeit hatte man
in dem ältern, nun nicht mehr befahrbaren Baue angetroffen.
In der Nähe des Basaltes beobachtet man noch eine an-
dere nicht uninteressante Erscheinung, deren wir schon oben
bei der Antonizeche Erwähnung thaten. Man bemerkt näm-
lich mehrere */ s — 3 Zoll starke, fast stets senkrechte Klüfte,
die theils mit dem Flötze endigen, theils auch in das Lie-
gende fortsetzen und mit feinem gelblichem Sande ausgefüllt
sind (~Taf. 2. Fig. 7}. Sie scheinen von dem mit dem Em-
porsteigen des Basaltes verbundenen Zerbersten des Flötzes
herzuleiten und erst später von oben her durch Sand ausge-
füllt worden zu sein.
Die Kohle wird unmittelbar von einem grobkörnigen,
gelblichweissen sandsteinartigen Gebilde bedeckt. Die grös-
sern Körner bestehen aus fast dichter kieseliger Masse und
sind durch ein weicheres Cäment derselben Art verbunden.
Hie und da sieht man darin grössere und kleinere Quarzkör-
ner, Bröckchen grauen Thones und einzelne Körner eines
bouteillengrünen durchsichtigen Minerals. Das Gestein wech-
selt mit Schichten aschgrauen feinen Thones, voll von sehr
kleinen Quarzkörnern. Da wo dieser die Kohle unmittelbar
berührt, sieht man auf den Ablösungen glänzendschwarze
Abdrücke von Blättern (Von Salix?, Alnu*?, Carpinu»?, PhyL-
lites cimiamomifoüus Brongn. (PA. dnnamomeus Rössing
— diese am häufigsten — und von seltenen Koniferenzapfen.)
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939
Unter der Kohle, von dieser durch ein geringes Zwi-
schenmittel grauen Thones getrennt, liegt ein anderes, V,
Fuss starkes Flötz schlechter Kohle, die nach dem Verbren-
nen einen bedeutenden Rückstand lässt, ganz identisch mit
den rothen gebrannten Thonen unserer Erdbrände*). Dann
folgt 4 Klaftern tief eine Reihe wechselnder grauer und '
schwarzer Schichten von 1—4 Zoll Dicke. Die ersteren be-
stehn aus aschgrauem, theils feinkörnigem, theils ganz dich-
tem Thonc mit sehr kleinen Quarzkörnern und verkohlten
Pflanzenresten; letztere dagegen aus einem ganz homogenen
festen dünnblättrigen grauschwarzen Schiefer mit braunem
Striche und ohne alle fremde Einmengung. In der vierten
Klafter stösst man auf eine zwei Fuss starke Lage festen
grauen Steins; dann wiederholt sich derselbe Wechsel, nur
mit dem Unterschiede, dass die Farben der Schichten lichter
werden. Unter ihnen liegt blauer Thon, der einem Zollstar-
ken Kohlentrume zum Dache dient. Mit der zwanzigsten
Klafter kömmt man endlich auf grünlichen weichen Basalt,
so wie man ihn durch den Stollen aufgeschlossen hat.
VI. Höher, als die vorige, am westlichen Abhänge des
Viehbusches liegt die Johanneszechc. Das Kohlenflötz ist
1 V a — 2 Vi, selten 3 Fuss mächtig und zeichnet sich durch
die zahlreichen Verdrückungen aus, wodurch seine Stärke
oft auf einen halben Fuss und weniger vermindert wird. An
einigen Stellen ist die Kohle ganz zertrümmert, ohne Spur
von Schichtung. Wahrscheinlich sind Basaltgänge, die durch
den Bergbau bisher nicht aufgeschlossen sind, in der Nähe.
Das Fallen des Flötzes ist mässig, nach NW. gerichtet. Die
grösste Erstreckung geht nach W. ; denn ostwärts gegen den
Viehbusch hin streicht es unmittelbar am Waldsaume zu Tage
aus. Auch gegen SW. keilt es sich, allmälig schwächer wer-
dend, aus.
Die Schichtenfolge ist fast dieselbe, wie bei der Gott-
. vaterzeche. Auch finden sich im Dachgesteine dieselben
*) Aas diesem Rückstände hestehn mehrere alte Halden, die von B. Cotta, für natür-
liche Erdbrandprodakte gehalten worden zu sein scheinen. (Erläuterungen Heft 4.
Seite 33.) Wenigstens konnte weder ich etwas dergleichen auffinden , noch wuss-
te der Steiger des Werkes von einem derartigen Vorkommen.
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Blattabdrücke, nur ist dasselbe der Kohle zunächst lichtbräun-
lich oder gelbgrau gefärbt und umschliesst grössere Quarzkörner.
Den benachbarten Viehbusch, einen flachen bewaldeten
Hügel, setzen die bräunlichen und grauen thonigen Basalte
zusammen, die wie überall, so auch hier die eigentliche Un-
terlage der geschichteten Kohlengebilde ausmachen. Man sieht
sie an der Ostseite in mehreren Gräben entblösst.
VII. Die Anna-Gabrielazeche bei Tauchorzin baut
auf einem I— t 1 /, Fuss starken Flötze holzartiger, auf dem
Querbruche pechglänzender Kohle, die auf den Klüften öfters
mit Schwefelkies angeflogen ist. H?$$jf
Der fast gerade südwärts in das Gebirge getriebene
Stollen durchfährt folgende Schichtenreihe. -<«»3tf#
1. Einen rothen, gelblichgefleckten Thon mit vielen
Quarzkörnern. m*kjü&
3. Dunkelgrauen kalkigen Schieferthon, der auf seinen
Ablösungen zahllose, bis zur Feinheit des dünnsten Seidenpa-
piers zusammengedrückte Schalen sehr kleiner ein- und
zweischaliger Conchylien enthält, die nicht weiter bestimm-
bar sind.
3. Aeusserst dünnblättrigen gelbgrauen Schiefer, der mit
Säuren braust und ebenfalls, wiewohl seltner, obige Scha-
lenreste aufzuweisen hat. Auch durchziehn ihn in Pechkohle
umgewandelte Pflanzenreste, besonders Stengel. Auf den
Ablösungen ist er lichter gefärbt, wesshalb der Querbruch
feine lichter und dunkler graue Streifen darbietet. Etwa V*
Fuss mächtig.
4. Wie N. 3.
5. Die gewöhnlich ziemlich dünnschiefrige Kohle. Auf
der Schieferungsfläche zeigt sie zahlreiche kleine verdrückte,
nicht näher bestimmte Knochen und ebenso unkenntliche
Pflanzenreste. Noch zahlreicher findet man sie in einem
schwarzen bituminösen Schiefer, der in der Stärke weniger
Zolle die Kohle unmittelbar bedeckt. Hie und da bemerkt •
man in ihm auch zusammengehäufte wasserklare Quarzkörner.
Das Kohlenflötz fällt mit 5—20° h. Ii. NNW., macht aber
sehr viele Buckel und Mulden.
6. Einen lichtgrauen Thon mit vielen Quarzkörnern und
verkohlten Pflanzenresten.
«
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Ä4i
In den mehr ostwärts gelegenen Seitenstrecken des Baues
fehlt der sub N. 3 und 4 bezeichnete Schiefer und die Kohle
wird unmittelbar von einem gelblichen Thon überlagert, der
nur undeutlich geschichtet ist. Das Liegende des Flötzes be-
steht aus einem festen grauen Gestein mit zahllosen Kalk-
spathkörnern. Basaltische Gänge hat man bis jetzt im Berei-
che des Kohlenflötzes nicht entdeckt.
VIII. In dem von Grosspriesen nach Proboscht hinanfüh-
renden Thale sind nicht nur sehr viele Kohlenversuche in der
letzten Zeit angestellt worden, sondern auch 4 Zechen noch
wirklich im Betriebe, welche alle an dem westlichen, allmälig
gegen Salesel ansteigenden Thalgehänge liegen. Der frühere
Bau am östlichen Gehänge bei Binnowe ist längst eingegan-
gen. Unter den erwähnten Zechen ist jedenfalls die Johan-
neszeche die interessanteste, weil das Gebirge durch sie am
meisten aufgeschlossen ist. Den ältern unmittelbar beim Ze-
chenhause gelegenen Bau habe ich schon im ersten Bande
meiner Skizzen (pag. 106 ff.) beschrieben, so wie auch die
durch den 1838 begonnenen Stollen entblössten Verhältnisse
geschildert, so weit es bei dem 1839 wenig vorgerückten
Baue möglich war. Hier will ich die neuern Beobachtungen
nachtragen und einige der älteren berichtigen. Die pag. 109
erwähnten drei Basaltgänge gehören eigentlich nur zweien
an, von denen man den ersten zweimal durchfahren hat, ein-
mal mit der Hauptstollenstrecke, welche h. 8, 4 NW streicht,
und zwar mit dem 1. c. angegebenen Streichen von h. 3
NO; das zweite Mal mit einer weiter nördlich gelegenen
Seitenstrecke (Str. h. 8 NW.) , wo man aber sein Strei-
chen gerade von 0 nach W findet, so dass er sich offenbar
zwischen beiden bedeutend gekrümmt hat, wovon man sich
auch durch eine in seinem Streichen fortgesetzte Strecke
überzeugte. — In nicht sehr grosser Entfernung stösst man
in derselben Seitenstrecke auf den zweiten Gang, welcher
dem ersten parallel ebenfalls h. 3 NO streicht, aber mit der
Hauptstrecke nicht durchfahren wurde, daselbst also zu feh-
len scheint oder doch sich nicht bis zum Niveau des Stol-
lens erhoben hat.
Zwischen beiden diesen Gängen ist durch eine ihnen
parallel verlaufende Seitenstrecke, welche sich bald gabel-
83
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34*
förmig spaltet, ein anderer Gang entblösst worden, welcher
sehr merkwürdige Verhältnisse darbietet. Es ist eine Basalt-
kuppe von der Mächtigkeit von 5 — 6 Klaftern, die aber nur
stellenweise die Stollenfirste erreicht und h. 4 NO streicht.
Der sie zusammensetzende Basalt ist dunkelgrau, sehr dicht
und homogen, fast ohne alle fremdartigen Beimengungen, nur
mit seltenen Hornblendesäulchen und Rügelchen von bläu-
lichem Chalcedon. Der Olivin fehlt ihm ganz, dagegen ist
er stellenweise ganz von Schwefelkies durchdrungen und von
unzähligen Klüften durchzogen, deren Wandungen alle mit
kleinen wasserklaren Chabasiekrystallen überkleidet, selten
mit Krystallen oder strahl igen Parthieen weingelben Kalk-
spaths besetzt sind. Auch finden sich kleinere mit Chabasie
überzogene Blasen räume, in deren Nahe sich gewöhnlich der
Schwefelkies anhäuft.
Die nordlicher gelegene Strecke verläuft zum Theile ge-
rade am rechten (nördlichen) Saalbande der Gangmasse,
welches aus demselben dunkelgrünen Gesteine mit vielen
Quarzkörncrn und Hornblendekrystallen, wie das Dach des
Kohlennotzes, besteht. Es bildet eine 9—3 Zoll dicke Schale,
welehe durch eine zusammenhängende spiegelglatte Kutsch-
däche, deren Streifung dem Streichen des Ganges vollkom-
men parallel ist, von der Umgebung getrennt wird.
Die südlichere Strecke berührt den Gang nicht in ihrem
ganzen Verlaufe, sondern durchschneidet nur mehrere ge-
trennte Basal tparthieen . die wahrscheinlich Vorsprünge
der Südseite des Ganges sind. Die erste taucht beiläufig in
einer Entfernung von 10 Klaftern von dem zweiterwähnten
Gange auf, ohne sieh aber bis zur Stolleniirste zu erheben. Sie
steht saiger, streicht von N nach S und ist — 3 Fuss
mächtig. Das Kohlen Hotz , das hinter dem Gange Nr. II sich
unter die Stollensohle gesenkt hatte, hebt sich hier wieder
allm&lig und steigt bogenförmig über den Basaltgang hinweg.
Die Kohlenschichten sind gebogen, ohne aber gebrochen zu
sein und ohne eine qualitative Veränderung erlitten zu ha-
ben. Im Hangenden und Liegenden bemerkt man wieder eine
Menge von Rutschflächen. (Taf. 2. Fig. 9..} r> «ml
In der Entfernung einer Klafter durchsetzt der Stollen
eine zweite Basaltmasse, welehe h. 1. NNO streicht. Beide
149
Stollenulmen bieten ein sehr verschiedenes Bild dar. Auf
der rechten steigt der Basalt in der Breite von beiläufig 4
Fuss über die Sohle empor, biegt sich schmäler werdend
allmälig südwärts um, läuft eine Strecke horizontal fort und
steigt dann sich knieförmig biegend und wieder verschmä-
lernd zur Stollenfirste empor. Das Kohlenflötz setzt fast hori-
zontal bis an den obern Schenkel des Ganges fort und gibt
daselbst einen Ausläufer ab, der hart am Hangenden des Ba-
saltes herabläuft und sich endlich in eine Kluft des untern
Gangschenkels einsenkt. Jenseits des Basaltes hebt dann das
Flötz in einem etwas tiefern Niveau und mit stärkerem Durch-
messer wieder an. um allmälig zu seiner frühern Lage unp
Dicke zurückzukehren. (Taf. 8. Fig. 3.)
An der linken Stollenulme sehen wir das Ende diesej
vorspringenden Basaltmasse. Wir bemerken nämlich zwei
Basaltparthieen, eine grössere dreieckige f2V 2 Fuss hoch)
und eine kleinere ovale ( 3 / 4 Fuss), die durch eine schmale
Brücke mit einander in Verbindung sind, rings von Kohlen-
massen umgeben. Das obere Kohlenflötz steigt zu dem obern
Ende der grössern Basaltmasse empor und läuft, nachdem
es abwärts einen kleinen Verbindungsast an das untere Flötz
abgegeben hat, längs des obern Randes hin und setzt jen-
seits der kleinern Basaltmasse in gerader Richtung fort. Das
untere Flötz gibt einen Ast ab, der den untern Rand des
Basaltes bis zu der kleinern Parthie begleitet, und setzt dann
etwa i 1 /, Fuss unterhalb derselben seinen Lauf fort, sich
zuerst etwas ausbreitend und senkend, sich aber bald wieder
hervorhebend (Taf. 2., Fig. 2). Die Kohle hat mehrere Klaf-
tern vor und eben so weit hinter der Basaltmasse sehr bedeu-
tende Veränderungen erlitten. Sie stellt eine schwarze, sehr
feste, grob-, stellenweise selbst feinkörnige und metallisch-
glänzende Anthrazitmasse (Spez. Gew. — 1,780) dar, die
offenbar nur durch Zertrümmerung und neuerdings erfolgte
feste Verbindung der zugleich qualitativ veränderten Trüm-
mer erklärt werden kann. Sie lässt sich nur sehr schwer
entzünden. Stellenweise hängt sie so innig und fest mit dem
Basalte zusammen, dass man sehr leicht beide in einem
Handstücke vereinigt abschlagen kann. An der Grenze zwi-
schen beiden hat sich viel weingelber Kalkspath abgesehie-
»
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»44
den. Selbst die Klüfte des Basaltes sind ganz mit kohliger
Substanz erfüllt. Das Dach und das Liegende des Kohlen**
flötzes sind voll von Rutschflächen. '< '-f
Nicht weit hinter der eben beschriebenen Basaltmasse
endet die Stollenstrecke; aber gerade vor Ort tritt wieder
eine Basaltmasse über die Stollensohle hervor, ohne die Fir-
ste zu erreichen. Ihre Mächtigkeit lässt sich wegen unvoll-
kommener Entblössung nicht bestimmen. Das obere Flötz
geht ganz nahe über derselben ungestört hinweg, das untere
bricht an ihr vollkommen ab. Die Kohle selbst ist lest und
schon wieder von beinahe normalem Ansehen. (Taf.i. Fig. 4.}
Im Jahre 1640 wnrde in hönerm Niveau, als der Stol-
len, zwischen seinem Mundloche und dem Zechenhause ein
Schacht abgeteuft, mit welchem man ein drittes höheres
Kohlenflötz entblösste, das man mit dem Stollen nicht er-
reicht hatte. Von Tage aus durchfuhr man: .M
Thoniges Alluvium und Gerolle ) M w-i t U.-.,
Sandige Schichten [ 7—8 Klaftere i v ,
Schiefrigen Thon ) ..r»- *
Oberes Kohlenflötz 0,2ä~ 0,33° <-n'A
Zwischenmittel (schwarzgrünen, •■-> ■ ■ < i
scbiefrigen Thon) 6° < : -
Mittleres Kohlenflötz 0,4 — 0,S° <
Zwischenmittel 0,25° <<M <
Unteres Kohlenflötz 0,075°
Die zwei untern Flötze fallen mit ifr — 15° NO, doch
bilden sie sehr viele Buckeln und Mulden; ihre Lagerung
erscheint also im Kleinen sehr unregelmässig. Das mittlere
Flötz wird von einer mehrere Zoll starken Thonkluft in der
Richtung seines Fallens durchsetzt, aus der sich eine be-
deutende Menge Wassers in die Strecken ergiesst Auch
hier gelangte man am Ende der Hauptstrecke: (Str. öd) auf
einen Gang festen Olivin -Basaltes, welcher NO streicht.
Das Kohlenflötz biegt sich in seiner Nähe abwärts und wird
von demselben abgeschnitten, ohne dass es andere Verände-
rungen erlitten hatte (Traf. 2. Fig. 6> Das obere Flötz wird
für sich besonders abgebaut Es fällt mit 5— tft» NO und
keilt sieh gegen SW aus. Es scheint nicht überall vorhanden
zu sein, sondern an vielen Orten des Kohlenfeldes zu fehlen.
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245
Das Dach bildet ein bald grünliches, bald braunes, ziemlich
deutlich geschichtetes thoniges Gestein mit kleinen Horn-
blendekrystallen. Das Kohlenflötz ist sehr vielen Hebungen
Senkungen, Verdrückungen, Verwerfungen und Zerreissuri-
gen unterworfen, besonders gegen SO. jemehr es sich dem
dort von NO gegen SW streichenden Basaltgange, den wir
auch auf dem mittleren Flötze sahen, nähert. Seine Mächtig-
keit wechselt von 9 Zoll bis zu 2»/ 4 Fuss. Es wird mehr-
mals ganz zerrissen, so dass beide Theile nur durch schwa-
che Kohlenstreifen zusammenhängen; ja zuletzt hat man nur
einzelne Kohlenbutzen vor sich, zwischen denen gar kein
Zusammenhang Statt findet. Doch bald verschwinden alle
Spuren von Kohlen und die ganze Stollenulme wird vom
Dachgesteine des Flötzes eingenommen, dessen Schichten
steil in die Tiefe schiessen. Auch fehlt es nicht an zahlrei-
chen Jtutschflächen. Endlich gelangt man zum Basalte, der
zuerst als weiches dunkelgrünes Gestein auftritt, mit inlie-
genden, oft konzentrisch schaligen Kugeln festern schwarz-
grauen Basaltes, der sehr reich an Grünerdekörnern ist.
Nachdem der Stollen I % Klaftern weit in diesem Gesteine
aufgefahren war, traf man auf festen Olivinbasalt, der mit
sehr unregelmässigen zackigen Bändern in das Nachbarge-
stein eingreift (Taf. 2. Fig. 1).
Eine interessante Erscheinung ist das erst in der neue-
sten Zeit (1841) entdeckte Vorkommen von Erdpech auf
der Johanneszeche. Es ist schwarz, vollkommen undurchsich-
tig, von muschligem Bruche, mit einer Anlage zur schiefri-
gen Absonderung. Es schmilzt leicht, verbrennt mit heller,
Hissender Flamme und nicht unangenehmem Gerüche und
hinterlässt einen sehr geringen Aschenrückstand. Es findet
sich theils in Knollen und Schnüren in der Kohle selbst,
theils in Nestern, die mitunter eine halbe Elle und darüber
im Durchmesser haben, in dem thonigen Schiefer unterhalb
des mittlem Kohlenflötzcs. An manchen Stellen verschmel-
zen mehrere solche Nester zu grossen Massen, die das Koh-
lenflötz auf weite Strecken begleiten und selbst das Ansehen
eines Flötzes haben. Von ihnen erstrecken sich einzelne
Adern bis zum Kohlenflötze aufwärts. Oft werden die Erd-
pechnester selbst von Kohlenschnüren durchzogen, oder es
y Google
>
*4*
ist auch das ganze Liegende der Kohle mit Erdpech im-
nragnirt. —
£twas weiter gegen Nordwesten wurde im Herbst 1841
von dem Sieiger Pe ithner ein anderer Stollen begonnen,
der von der Thalsohle ans dem froher beschrieben eit paral-
lel in* Gebirge getrieben wurde. Er Ist bis jetzt 76 Klaftern
weit aufgefahren. Er steht Anfangs in einem dunkelgrauen
und braunen Letten, welcher unzählige grosse Basaltgeschiebe
umhüllt, durchfährt dann ein graubraunes, thoniges Basalt-
konglomerat mit Hornblendekrystallen und einzelnen grösse-
ren festen Basalt brocken, welches hie und da durch blau-*
grauen , etwas schiefrigen Thon — wahrscheinlich das Lie-
gende der Kohle — , welcher sieh stellenweise etwas tiefer
herabsenkt, verdrängt wird. In der 60sten Klafter gelangte
man zum Basalt, der eine fast 10 Klaftern breite Kuppe bil-
det, die, aus der Tiefe emporsteigend, nicht die Stollenfirste
erreicht. Der Basalt ist röthlichgrau, ziemlich fest und ent-
halt nebst einzelnen Kalkspathnüssen zahlreiche grosse Aagit-
krystaUe, welche alle Stufen einer chemischen Metamorphose
darbieten. Bald sind sie in eine schwarze, pechgl&nzende
Masse von muschligem Bruche, bald in eine matte holz- oder
schwarzbraune Substanz, bald endlich in schwarzgrüne Grün-
erde umgewandelt. Nebstdem liegen darin häufige nuss- bis
kopfgrosse Kugeln eines körnigen Gemenges aus blassgrün-
lichem Olivin und schwarzer Hornblende, das aber nur sei*
ten frisch, gewöhnlich auf verschiedene Art verwittert ist.
Zuweilen ist es in eine grauliche oder grünlichgraue Masse
übergegangen, welche hie und da noch einige Spuren von
Spaltbarkeit verräth, oder bei noch weiter vorgeschrittener
Auflösung stellt es eine weiche, thonige, braunrothe oder
seihst ziegelrothe Masse dar. Die Klüfte des Basaltes sind
mit Häutchen oder auch Krystalldrusen C B ~ *) weingelben
Kalkspaths überzogen. Die Kohle hat man bisher noch nicht
angefahren.
IX. Vom Prohoechter Thale aus ziehen sieh die Braun«
kohlengebilde, von Basalten vielCsch durchbrochen und be-
deckt, sowohl westwärts ins Gebifge von Schreckensteia, als
auch ostwärts über Tauchorschin nach Wernstadtel und Be-
litz. In dem westlichen Gebiete hat man mehr weniger
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«47
bedeutende Spuren davon aufgefunden bei Withol, Presay,
Sedl, Nembschen, Czersing, Klotzen, Welbin, Hlinnai u. s.
w. Erst in der neuesten Zeit hat man bei Ableitung eines
Brunnens in Maischen ein 1' machtiges Kohlenflötz erschürft ;
bei Kogeditz hat man erst im heurigen Jahre Versuche ge-
macht, bei welchen man unter einem grobkörnigen thonigen
Basaltkonglomerate, und zum Theile mit ihm wechselnd, bräun-
liche und graue dünnblättrige Schiefcrthonc mit zahlreichen
Blattabdrückcn und Kohlenstückchen fand, ohne aber ein Koh-
lenflötz zu entdecken, indem man bei 40 Ellen Tiefe auf fe-
sten lichtgrauen Basalt stiess. Der ganze Fund beschränkte
sich auf ein mehrere Klaftern langes Bruchstück eines ver-
kohlten Koniferenstammes von mehr als einer Elle Durchmes-
ser und bis 2 — 3 Zoll Dicke zusammengedrückt. Endlich
muss noch eines Ortes in diesem Gebiete, an welchem man
im Jahre 1841 ebenfalls ein Kohlenflötz entdeckte, Erwäh-
nung geschehen, um so mehr, als es der Gipfel eines bei-
läufig 1450 — 1500 Fuss hohen isolirten Berges ist. Das öst-
liche Gehänge des Grosspriesener Thaies endet mit einem
vorspringenden, nach drei Seiten: gegen die Elbe, das Gross-
und Klcinpriesner Thal steil abfallenden und nur an der Süd-
seite mit dem übrigen Gebirge zusammenhängenden Berge,
dem spitzigen Berge. Der südliche Theil erhebt sich zu ei-
nem wenigstens 1750 Fuss hohen klippigen Kamme, wäh-
rend das Nordende ein um «00 — 250 Fuss niedrigeres Plateau
von einigen hundert Schritten Breite — die Frasche genannt —
trägt. Der ganze Berg besteht aus festem schwarzgrauem
Basalte, theils mit Angit und Olivin, theils mit Hornblende,
theils mit Phillipsit (V), und aus Conglomeraten , die aber
ebenfalls von Basaltgängen durchsetzt werden. Nur das er-
wähnte kleine Plateau ist mit Kohlengebilden bedeckt, auf
welchen aber auch wieder Basaltkonglomerate ruhen. Von
Tage aus durchfuhr man :
1. Thoniges, graubraunes, mässig festes Basaltkonglo-
merat.
8. Ein lichtgraues thoniges Gestein mit einzelnen, fast
kreisronden pistaziengrünen Flecken, das durch paralle-
le Streifung seine Anlage zum Dünn schief ri gen verräth.
Gewöhnlich bildet es das unmittelbare Dach der Kohle, von
der es dann scharf abschneidet. Zuweilen lieg t jedoch ein
wenig starke Schichte aachgrauen Sobieferthons dazwischen*
Mächtigkeit 1 Klafter. ,
3. Oberes Kohienflöüs, l 1 /, Fuss stark. Die Kohle ist
fest, grossentheils pechartig glänzend und etwas schiefrig.
4. Grauen Schieferthon, wenige Zoll.
6. Kohle, meistens nur einem i— S Zoll sterbe* oder auch
mehrere parallele, noch dünnere Streifen bildend, die oll
sehr unregelmässig verlaufen, selbst ganz verschwinden.
£. Granen Schiefert»«*!.
7. Kohle, weniger fest, mehr brüchig, 6" stark, Jedoch
den Zwischenmitteln betragen zusammen beiläufig 1 Klafter.
8. Blaugrauen Thon, 3 Klaftern.
ö. Weiches, bräunliches Basaltkonglomerat und thonigen
Basalt. . i
Die gesammten Kohlengebilde haben mithin nur eine
Mächtigkeit von 5 Klaftern. Sie sind, besonders das Dach-
gestein, sehr deutlich geschichtet und liegen in der Mitte
des Plateaus, kleine Buckel abgerechnet, fast horizontal, den
Rändern zunächst fallen sie aber nach NW, NO, besonders
stark aber gegen S ein* Der Einfallswinkel ist jedoch weit
geringer, als der Winkel des Bergabhanges selbst, so dass
das Kohlenflötz ringsum zu Tage ausbeisst, was auch Gele-
genheit zu seiner Auffindung gab an einem Orte, wo man
das Dasein desselben gewiss nicht vermuthet hatte.
In dem Gebirge nördlich van Leitmeritz wird ebenfalls
an zwei Stellen Kohlenbergbau betrieben, bei Weibin und
bel Hiinnai. An letzterem Orte hat man, nachdem man den
alten Bau des ausgebrochenen Feuers wegen zu verfassen
gezwungen war, erat seit zwei Jahren wieder einen neuen
Bau begonnen, der einige interessante Verhältnisse dar-
bietet.
Das Hlinnaier Kohlenwerk befindet sich am nordwestli-
ehen Abhänge des Hradischken unmittelbar im Süden des
Dorfes Hliunai. Der neue Bau besteht aus einem Stollen,
der aber bis jetzt das Kohlenflötz nicht erreicht hat , und
zwei Schächten, von welchen- der östliche, hoher gelegene
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«49
NO und Ist jetzt S90 Klaftern lang. Von Tage aus durch-
fährt er folgende Schichten :
1. Alluvium, bestehend aus grössern und kleinern abge-
rollten Blöcken verschiedener Basaltabänderungen, welche in
grauem oder röthlichem Thone eingebettet sind.
2. Untern Braunkohlensandstein , der bis zur 270sten
Klafter des Stollens reicht. — Er ist feinkörnig, ziemlich
weich und milde, gelblich oder auch ganz weiss. Seine mäch-
tigen, beinahe horizontalen Schichten wechseln mit % — x / 9
Fuss starken Lagen gelblichen, rothen oder auch buntgefleck-
ten sandigen, etwas schiefrigen Thones, welche bald bis zur
Zolldicke schwinden, bald wieder sich zu klafterdicken Blitzen
ausdehnen, bald über die Stollcnfirste emporsteigen, bald un-
ter die Sohle herabsinken. Dem Hangenden zunächst wird
er sehr eisenschüssig, fester, etwas gröber und zahlreiche
bis Zolldicke feste Schalen sandigen Brauneisensteins durch-
ziehen ihn und vermitteln eine beginnende schalenförmige
Absonderung. Hier umhüllt er auch, wiewohl selten, Trümmer
von Gneiss.
3. Ein dunkelgraues Konglomerat. Die Grundmasse be-
steht aus ziemlich feineu Quarzkörnern, welche nebst zahl-»
reichen silberweissen Glimmerschüppchen durch grauen Thon
gebunden sind. In ihr liegen mitunter sehr grosse Nester von fei-
nem, etwas glimmerigem weissem oder eisenschüssigem Sande,
welche mit einander oft durch schmale Streifen zusammen-
hängen und dann die Form unregelmässiger Schichten anneh-
men; zahllose kleine und grosse Brocken meistens aufgelö-
sten lichtgrauen Gneisses und talkigen , auch von starken
Quarzadern durchzogenen Glimmerschiefers; grössere grau-
liche Quarzgeschiebe; einzelne Fragmente holziger Kohle;
Brocken gelben oder braunen festen Thones und endlich ein- '
zelne kugelige Massen lichtgrauen thonigen Sphärosiderites.
Hie und da wird das Konglomerat von ausgezeichneten
Rutschflächen durchzogen. Es ist vom Sandstein, dem es auf-
gelagert ist, scharf getrennt und die Scheidungslhiie bei-
der fällt mit »5—30° h. 3. NO.
4. Dünnschiefrigen grauen Schieferthon mit dünnen Sand-
steinlagen wechselnd und einzelnen schwarzen Blattabdrücken,
darunter Phylüles ctnnanutoiifoäus Brongn. (Ph. clnnamameus
Gwgn. Skixz«n. II. 24
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250
flwwi ), enthaltend. Auf ihm soll dann unmittelbar die Ke&te
liegen, welche von bedeutender Mächtigkeit (von 15— -26
Ellen}, aber von schlechter Qualität sein soll, indem sie voa
häufigen Schieferlagen durchsetzt wird. r*
Bei der Bildung dieser Kohlenablagerung spielt die Em»
porhebung der Basalte offenbar eine nicht unbedeutende Bolle.
Sie dürfte hier nach der Absetzung des untern Braunkohlen-
sandsteins begonnen haben und bei ihr scheinen, gleich wie
bei dem benachbarten Czernosek, die vorhandenen, aber in der
Tiefe verborgen gebliebenen Gneiss- und Glimmerschiefer-
massen durchbrochen worden zu sein, wobei zugleich zahlreiche
Trümmer derselben mit in die Höhe gerissen wurden und mit
dem sandigen Thone zugleich sich niederschlugen. Diese Ab-
lagerung muss aber in stürmischen Gewässern Statt gefun-
den haben, wesshalb auch an unsern Konglomeraten keine
Spur von Schichtung sichtbar ist. Erst nach Beruhigung der
Finthen setzten sich auch die feinern Theilchen als deutlich
geschichteter .Schieferthon sammt den Vegetabilicn ab, die
das Materiale zur Braunkohle darboten.
Das Hlinnaier Kohlenflötz kann nur eine geringe Flä-
chenausdehnung haben, da in dem tiefen Thale, das von
Hlinnai nach Klotzen sich hinabzieht, so wie gegen Norden
an den Abhängen der nahen Basaltberg;e und Hügel überall
der untere Braunkohlensandstein zu Tage kommt. Gegen
WNW und NW aber, in welcher letztern Richtung das Kohlen-
flötz einfällt, betritt man sehr bald das Terrain des anstec-
henden Basaltes. ^tfld«*^ ■■<-■■:<■■
Auch in den angrenzenden Thälern kommen überall Glie*
der der Braunkohlenformation zum Vorschein; ob sie aber
Kohlenflötze führen, ist bisher unentschieden und bei der ge-
ringen Mächtigkeit des Gebildes und bei den zahlreichen,
bisher vergeblich gemachten Schürf versuchen sehr zweifel-
haft. So sind im Welbiner Thale beim Mentauer Försterhause
graue Thone und feinkörnige Konglomerate mit Basalt-
brocken entblösst. Im Thale von Kundratitz stösst man in
Süden des Dorfes, so wie am Fusse des nordwärts gelegenen
basaltischen' Warhoscht auf graue und blaue Schieferthone,
die Sandstein zur Unterlage, Basaltkonglomerat zur Decke
haben. % .^jwtifc
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«51
Aus der nun eben gegebenen Schilderung der einzelnen
Braunkohlendepots geht deutlich hervor, dass wohl auch das
ganze beschriebene Terrain am rechten Elbeufer früher gleich-
förmig von den Brauiikohlcngebilden überlagert gewesen ist,
und dass erst durch die später emporgestiegenen basaltischen
Massen der Zusammenhang zerrissen und ein grosser Theil
wirklich zerstört, ein anderer bedeutend gehoben und von
basaltischen Gesteinen eingehüllt und verändert wurde. Das
sprechendste Beispiel der Hebung solcher isolirtcr Lager
ist wohl das zuletzt geschilderte kleine Depot auf der Fra-
sche bei Grosspriesen. Die auffallende Erscheinung, trotz der
vielfachen innigen Berührung der Kohle mit den Basalten,
die offenbar heissflüssig in ihren zahlreichen Gangspalten
aufgestiegen sein müssen, nirgendwo Spuren von Enibränden
zu sehen, erklärt sich ganz ungezwungen aus zwei Umstän-
den, die bei dem Kontakte Statt haben mussten, ich meine
die mächtige Mitwirkung der Fluthen, unter deren Bedek-
kung sich gewiss die ganze Katastrophe ereignete und die
fast allgemeine basaltische Decke, unter welcher die Kohlen-
gebilde zugleich begraben wurden, die also den Zutritt der
Luft und mithin die Entzündung hinderten. Die Mitwirkung
der Fluthen zeigt sich deutlich in der Beschaffenheit der
Braunkohlenthone, welche überall basaltische Bestandteile,
besonders Hornblende, aufgenommen haben, so wie in den
mehr weniger deutlich geschichteten Konglomeraten, welche
allmälig in feste Basalte übergehen, so dass sich gar keine
Grenze zwischen sedimentären und eruptiven Gebilden zie-
hen lässt. Ein grosser Theil der Thälcr scheint zugleich
durch die tumultuarisch bewegte« und sich einen Ausweg bah-
nenden Gewässer in den weichen Konglomeraten und Tuff-
massen, die die festen Basalte umgeben und verbinden, ein-
gerissen worden zu sein, wenn auch ihre grössere Tiefe erst
später durch fortgesetzte Auswaschung bewirkt wurde. Dass
die Phonolithe so wenig Einfluss auf die Kohlengebilde nah-
men, dürfte theils in dem isolirten und wenig ausgedehnten
Vorkommen derselben, theils in der geringem Temperatur und
Weichheit derselben im Zeiträume ihrer Erhebung begrün-
det sein. Doch lässt sich eine solche Einwirkung der Pho-
nolithe auch an manchen Orten nicht verkennen, wie wir
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denn zuin Beispiele auf dem steilen Wege, der von Wittiii
nach Kleinpriesen hcrabfuhrt — der sogenannten Krieche —
den Braunkühlensandstein, der die obere Hälfte des Berges
zusammensetzt, durch den Phouolith sehr verändert finden,
nämlich sehr fest und dicht, hie und da anch blasig und von
ausgeschiedenem Eiscuoxyde, das sich in zahlreiche grössere
Flecken zusammengezogen hat, braungelb gefärbt. Ein ande-
res Beispiel einer ganz ähnlichen Metamorphose haben wir
aus der Gegend von Bockau schon im ersten Bande der
geognostischen Skizzen pag. 91 erwähnt.
Aus diesen Gründen ergibt sich aber dann auch klar,
dass die beschriebenen Kohlengebilde am rechten Elbufer
mit den mehr ausgebreiteten des linken Ufers, mit welchen
sie einst zusammenhingen, zu einer nnd derselben Formation
gehören, mithin auch von gleichem Alter sind. Denn die ab-
weichende Beschaffenheit der Kohle und der sie zunächst be-
gleitenden thonigen Gesteine dürfte wohl nicht hinreichen,
ihnen ein verschiedenes Alter zuzuschreiben, da sich diese
Umstände eben aus der Einwirkung des bedeutenden Druckes,
und der sehr hohen Temperatur, der sie bei Erhebung der
Basalte ausgesetzt waren, leicht und ohne Zwang erklären
lassen. Auch das häufige Auftreten des untern Braunkohlen-
sandsteins in den Thälern des Elbgebirges geht aus dersel-
ben Quelle hervor, indem bei dieser Katastrophe die höhern
Kohlen-führenden Schichten wegen ihrer grössern Weich-
heit an vielen Orten zerstört wurden, während am linken
Elbufer, wo die Schichtenreihe weniger gestört ist, die un-
tern Sandsteine nur im Ausgehenden der Formation am Fusse
des Erzgebirges an der Oberfläche erscheinen.
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Durch die Entdeckung so zahlreicher und mannigfaltiger
Fischreste in dem böhmischen Kreidegebirge wurde das Ver-
langen in mir rege, auch die fossilen Fische der böhmischen
Tertiärschichten näher kennen zu lernen. Dieser Wunsch
liess sich um so eher in Ausführung bringen, als ich bei Un-
tersuchung der Tertiärgebilde des westlichen Böhmens,
nebst zahllosen andern organischen, besonders vegetabili-
schen Resten auch reiche Suiten von fossilen Fischen ge-
sammelt hatte, welche man in der in jeder Beziehung treff-
lichen Mineraliensammlung Sr. Durchlaucht des Für-
sten Ferdinand von Lobkowitz zu Silin niedergelegt
findet. Auf den folgenden Seiten will ich nun eine kurze
Uebersicht der mir bisher bekannt gewordenen fossilen Fisch-
reste Böhmens liefern und zugleich eine Beschreibung der
noch nicht bekannten Arten beifügen. Abbildungen derselben
sollen an einem andern Orte gegeben werden.
I. Im rothcn Todtliegenden.
/. Palaeonkcus Vratislaviensis Ag. £Vol. 2. T. 10. F.
1. 2. 4. & 6.y
2. Palaeomscus lepidurus Ag. Q VoL 2. T. 10. F. 3. 7. 8. 0.).
Beide finden sich in einem schiefrigen Kalke, welcher in
dem rothen Sandsteine des Braunauer Thaies einzelne La-
ger bildet, die erstere Art im rothen Kalksteine von Rup-
persdorf, die zweite in einem graulichschwarzen kalkigen
Thonschiefer beim Merzdorfer Vorwerke.
II. In der Kreideformation.
A. Placoiden.
3. Ptychodus laOssimus Ag. QVol 3. T. 25. a, T. 26. b.
F. 24— 26). Zähne selten im Plänerkalke, besonders von
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256
Hundorf, Settenz und Kosstitz. Im Museum zu Prag befin-
den sich Exemplare aus dem Plänerkalke von Benatek.
4. Ptychodus SchlothdmH Ag. (Geinit% T. 17. F. 4. 6).
Zähne selten im Plänerkalke von Hundorf, Settenz, Kosstitz,
und Benatek (Prag. Mus.), in den Konglomeratschichten von
Liebsehitz und äusserst selten im Grünsandsteine von Laun.
5. Ptychodu» mammillaris Ag. (VoL 8. T. 25. b. F.
11—20). Zähne sehr häufig im Plänerkalk von Kosstitz, sel-
tener in dem von Lissa (Prag. Mus.), im Plänermergel von
Priesen und in den Kongiomeratschichten bei Liebsehitz.
6. Ptychodu* decurrens Ag. (Toi 3. T. 26. b. F. 1—8.).
Zähne selten im Plänerkalke von Lissa (Prag. Mus.) und in
den Konglomeratschichten bei Liebsehitz.
7. Ptychodu» triangularis m. £jS». p. 218). Zähne selten
im Plänerkalke von Kosstitz und in den Konglomeratschich-
ten bei Liebsehitz.
8. Acrodus affinte m. (8. p. 218). Zähne sehr selten im
Plänerkalk von Kosstitz.
9. Uybodus appendiculatus m. (&. p. 219). Zähne sehr
selten in den Konglomeratschichten bei Liebsehitz.
10. Uybodus ctistatus m. (S. p. 219). Zähne sehr selten
im . untern Plänerkalk von Kosstitz.
11. Oxyrrhina Mantellü Ag. (Vol. 8. T. 88. F. 1—9J.
Zähne sehr verbreitet, fast überall im Plänerkalk, am häufig-
sten bei Hundorf und Kosstitz; ebenfalls sehr häufig in den
Konglomeratschichten bei Liebsehitz, seltener im Pl&nersand-
stein von Trziblitz und Zaluz und im Grünsandstein von Laun.
12. Otodus appendiculatus. Ag. CVol: 8. f. 82. F. 1—25).
Zähne äusserst verbreitet, fast überall im Plänerkalk, beson-
ders häufig bei Hundorf und Kosstitz; selten in 'den tiefsten
Schichten des Plänerkalkes bei Laun und im Plänermergel
von Luschitz, Priesen und Kosstitz, in den Konglomeratschich-
ten bei Liebsehitz, vom Sauerbrunnen und Hradischt und von
Teplitz.
1%. Otodus latus Ag. (Vol. 8 T. 82. F. 26). Zähne sel-
ten, bisher nur im Plänerkalk von Hundorf und Kosstitz
gefunden.
14. Otodus serratus Ag. (Vol. 3. T. 32. F. 27. 28.).
Zähne sehr selten, nur im Plänerkalke von Kosstitz gefunden.
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«57
16. Odonlaspls raphhdon Ag. Zähne vereinzelt im Pläner-
kalke von Hundorf, Sauerbrunn und Kosstitz, im Plänermergel
von Kautz und in den Konglomeratschichten bei Liebschitz.
16. Lamna acuminata Ag? (Mantell. geol. of. Süss.
T. 32. F. l.J. Zähne einzeln im Planerkalk von Malnitz,
Kutschlin, Sauerbrunn und Kosstitz, im Plänermergel von
Priesen und in den Konglomeratschichten bei Liebschitz.
17. Galeus pristodontu* Ag. ( Vol. 3. T. 26. F. 4—147).
Zähne häufig im Plänerkalke, besonders von Hundorf und
Kosstitz und in den Konglomeratschichten bei Liebschitz, sel-
tener im Plänermergel von Kystra.
appendiculalus Ag. (_Vol. 3. T. 26. F. 2. 3.).
Zähne häufig an denselben Fundorten mit den vorigen.
19. Galeus obliquus m. [S. p. 220], Zähne selten im Plä-
nerkalk von Kosstitz und in den Konglomeratschichten bei
Liebschitz.
20. Spinax rotundatus. m. Q8. p. 220]. Flossenstacheln
nicht selten im Plänerkalk von Kosstitz.
81. Squalus Ag. QVol. 3. T. 40. a. F. 9—23J. Grössere
und kleinere Wirbel im Plänerkalk von Hundorf und Kosstitz.
Ausserdem finden sich noch kleine Zähne, ähnlich denen
von Cestracion, in den Konglomeratschichten von Liebschitz,
und konisehe gefaltete Zähne im Plänermergel von Priesen
und in den Hippuritenschichten von Kutschlin.
B. Gartioiden.
22. Phyüodus cretaceus m. £8. p. 222J. Zähne sehr sel-
ten in den Konglomeratschichten bei Liebschitz.
23. Gyrodus augustusAg. QVol 2. T. 66 o. F. 14. 16 J.
Zähne sehr selten im Plänerkalk von Kosstitz.
24. Gyrodus quadraius m. p. 222]. Zähne sehr sel-
ten in den Konglomeratschichten bei Liebschitz.
26. Sphaerodus mammillaris Ag. £Vol.2. T. 13. F. 1. £J.
Zfthne selten im Plänerkalk von Kosstitz und in den Konglo-
meratschichten bei Liebschitz.
26. Sphaerodus tenius m. QS. p. 226 J. Zähne sehr sel-
ten im Plänerkalk von Kosstitz.
27. Pyenodus Münsteri Ag. f Vol. 2. T. 12 a. F. 26-39 J.
Zfthne selten in den Konglomeratschichten bei Liebschitz.
Geogn. Skizzen. II. $5
i
*
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28. Pycnodu» complanalut Ag. (Vol. 2. T. 7%. a. F. 40.
48*3* Zähne selten mit den vorigen gefunden.
29. Pycnodu» rostralu» m. (8. p. 221}. Zinne sehr selten
mit den vorigen.
30. Pycnodu» subdelloideus m. (8. p. 220J. Zähne selten
mit den vorigen.
31 Pycnodu» rhomboidale (8. p. 221}. Zähne nicht zu
selten mit den vorigen und im Plänerkalk von Kosstitz.
M. Pycnodu» subclavatus Ag. (Vol. 2. t. 72. a. F. 69.}.
Zahne sehr selten im Plänerkalk von Kosstitz.
33. Pycnodu» »crobiculutus m. (S.p.221J. Kieferfragmente
mit Zahnen nnd einzelne Zahne ziemlich häufig im PUner-
kalk von Kosstitz und in den Konglomeratschichten bei
Liebschitz.
34. Pycnodu» semUunarl» «i. (8. p. 221}. Zahne sehr
selten im Plänerkalk von Kosstitz.
C. Ctenoiden.
36. Beryx Zippei Ag. ( Vol. 4. T. 32. F. 2.}. Bisher nur
im Plan ers an dst eine von Zaluz und Smetschna gefunden,
scheint daher unter die wenigen diesem Gliede der Kreide-
formation eigentümlichen Peträfakten zu gehören. (S.p. 222.}
36. Beryx ornatu» Ag. (VoL 4. T. 14. a., T. 14. b. F. 1. 9
T. 14. c. F. 1—6., T. 14. d.}. Die Schuppen häufig und uberall
im Plänerkalk und Plänermergel.
D. Cycloiden.
37. Enchodu» halocyon Ag. (Vol. 6. T. 26. e.F. 1— 16 J.
Kiefer mit Zähnen und vereinzelte Zähne nicht zu selten im
Plänerkalk von Hundorf, Kutschlin und Kosstitz. '
38. Saurocephalu» lanciformi» Ag. ( Vol. 6. T. 25. c. F.
21—29.}. Einzelne Zähne sehr selten im Plänerkalk vom
Sauerbrunnberg bei Bilin.
39. 0»meroide» Lewerienth Ag. (Vol 6. T. 60. b.J.
Schuppen nicht selten im Plänerkalk und Plänermergel.
40. Halec Sternbergii Ag. ( Vol. 6. T. 63.}. Bisher nur
im Plänersandstein von Jungkoldin, Königgrätzer Kreises,
gefunden. (Prag. Mus.)
üebrigens finden sich noch andere Cycloid ensehuppen
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und Knochen im Plänerkalk und Plftnermergel, von denen
sich nicht bestimmen lisst, welcher Species sie angehören.
III. In den tertiären Süsswassergebilden.
A. Ctenoiden.
41. Perca uraschista
Dieser Fisch, welcher Aehnlichkeit mit Perca Beau-
montii Ag. von Ahl in der Provence hat, kömmt h&ufig im
Polierschiefer von Kutschlin vor, obwohl es hur selten ge-
lingt, ein nur einigermassen vollständiges Exemplar unter den
vielen Bruchstücken aufzufinden. Der ganze Fisch hat eine
nach hinten etwas verlängerte, ziemlich breit ovale Form
und erreicht keine bedeutende Grösse. Die grössten aufge-
fundenen Exemplare messen bis zur Schwanzspitze 6—6"
in der Lange bei i'A— *" Höhe.
Der grosse Kopf hat für sich allein 1, 75—9,0" Länge.
Gewöhnlich ist er so zerdruckt, dass man nur höchst selten
noch einzelne Theile desselben deuten kann, wozn die Schup-
pendecke, welche den Kopf zom Theil bedeckt, noch bei-
trägt. Der Nacken stark gewölbt, die Mundspalte gross, eben-,
so die Augenhöhle, das praeoperculum ist am hintern Rande
des obern Astes, der sich in einem wenig stumpfen Winkel
mit dem untern Aste verbindet, fein und gleichmäßig ge-
zähnt, wie eine Säge; der untere Ast hat am untern Rande
5 grosse, fast dornige, mit der Spitze etwas vorwärts ge-
krümmte Zähne, deren hinterste an der Spitze mitunter ge-
spalten sind. Ueberdiess erkennt man 6 Kiemenstrahlen. Die
Zahl der Wirbel ist schwer vollkommen genau zu bestim-
men, da ein Theil derselben gewöhnlich mehr weniger disio-
cirt ist; doch glaube ich nebst den Nackenwirbeln 10 Bauch-
und 18 Schwanzwirbel zu erkennen. Sie sind ziemlich gross
und von quadratischem Längsdurchschnitte. Sie haben lange
und starke Dornfortsätze; nach hinten nehmen sie all mal ig
an Grösse ab. Der 19. und 13. Schwanzwirbel haben die
kürzesten aufzuweisen, bei den letzten werden sie immer
länger, um die Seitenstrahlen der Schwanzflosse zu tragen.
•) V« bvpu Schwanz and 'uojt.o nicht spalten.
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Die Rippen sind stark nnd lang. Ihre Zahl lasst sich an
keinem der vorliegenden zahlreichen Exemplare mit Sicher-
heit bestimmen.
Die Schwanzflosse stark entwickelt, lang (bei 4" Körper-
länge 1" messend), nicht gegabelt, sondern schwach zuge-
rundet. Beide Hälften z Ahlen eine gleiche Anzahl Strahlen,
nämlich 7. I. 6—7, 6—7. I. 7. Von den äussern sind 5 ein-
fach, welche nach innen allm&Iig an Länge zunehmen, und 2
gegliedert, aber nicht in Büschel getheilt. Sie sind be-
deutend länger nnd bilden den üebergang zo den inner»
Strahlen. Diese sind stark, breit, schon vom untern Dritttbeil
an enge gegliedert und spalten sich schon vor der Hälfte
in zwei Bändel, welche sich im letzten Dritttbeil wieder ga-
beln. Die Rückenflosse ist sehr entwickelt. Sie beginnt gleich
ober den ersten Bauch wirbeln und reicht bis zum eilften
Schwanzwirbel hinab, so dass zwischen ihrem Ende und dem
Beginn der Schwanzflosse nur ein kleiner Raum frei bleibt.
Sie besteht aus zwei Theilen, einem vordem dornigen und
einem hintern weichen, die aber so nahe an einander gren-
zen, dass sie fast nur eine Flosse bilden. Der dornige Theil
besteht aus 9 schwach bogenförmigen Dornen. Der vorderste
ist klein und schwach, der zweite und dritte schon grösser;
vom vierten an sind sie gleich, alle stark und mehr als 7 — 8"'
lang, die hintern neigen sich allmälig rückwärts, wodurch
dieser Theil der Flosse eine etwas zugerundete Form er-
hält Der weiche Theil der Flosse zählt 1 S Strahlen, welche
viel schwächer, als die Dornen sind, aber fast ihre doppelte
Länge erreichen. Sie sind eng gegliedert und theilen sich in
Bündel, wie die innern Strahlen der Schwanzflosse. Zugleich
sind sie stark nach rückwärts gerichtet. Vor dem dornigen
Theile der Flosse bemerkt man 3 schwache und kurze In-
terapophysalknöchelchen, die keine Strahlen tragen. Die Dor-
nen werden von acht solchen Knöchelchen gestützt, so zwar,
dass das erste zwei, von den übrigen aber jedes nur einen
Strahl trägt. Sie sind stärker und länger als die weichen
Theile der Flosse*, besonders das zweite zeichnet sich durch
seine Breite aus. Die weichen Flossenstrahlen stehen auf 11
Zwischenknöchelchen, von denen also das letzte zwei Strah-
len trägt.
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»61
Die Afterflosse hat ebenfalls eine bedeutende Ausdeh-
nung, indem sie bis zum Ilten Schwan zwirbel, also ebenso
weit als die Rückenflosse reicht. Sie ist aus \% Strahlen
zusammengesetzt. Die vordersten 3 sind dornig und zwar
der erste kurz und dünn, der zweite sehr stark, der dritte
nur wenig schwächer, beide aber gleich lang, fast doppelt
so lang, als der erste. Die übrigen 9 Strahlen sind weich,
doppelt so lang, als die Dornen und, wie die der Rücken-
und Schwanzflosse, gegliedert und in Bündel getheilt. Die
sämmtlichen Strahlen werden von einer gleichen Anzahl (12}
Interapophysalknöchelchen getragen, von denen das zweite
besonders stark ist und fast bis zur Wirbelsäule reicht. Die
hintern nehmen sehr an Länge und Dicke ab.
Die Bauchflosse besteht aus 5 (?) gegliederten Strah-
len, die ganz mit denen der übrigen Flossen übereinstim-
men, nur dass sie dünner und, wie es scheint, auch kürzer
sind. Vor ihuen steht ein fast um die Hälfte kürzerer, aber
dickerer Dorn. Sie werden von den sehr starken und langen
Beckenknochen getragen. Die Brustflossen sind au allen beob-
achteten Exemplaren sehr undeutlich, seheinen aber aus zahl-
reichen Strahlen zusammengesetzt zu sein. An einem Exem-
plare zählte ich bis 15 solcher, aber sehr schwacher Strahlen.
Die Schuppen sind an manchen Exemplaren, besonders
den sehr verdrückten, äusserst deutlich zu sehen. Auch fin-
det man sie häufig lose in dem Gesteine verstreut, sie schei-
nen daher leicht abzufallen. Sie sind ziemlich gross und von
gerundet quadratischem Umrisse. Der hintere bogenförmige
Hand zeigt zahlreiche kammförmig vorstehende Spitzen. Da
diese sich an jedem der übereinander liesrenden Blättchen
der Schuppe finden, so ist der ganze hintere Theil dersel-
ben damit bedeckt und dadurch rauh. Die vordere datte
Hälfte zeigt zahlreiche (12) Furchen, die gerade, nur etwas
divergirend, zum vordem Rande verlaufen und ihn in eben
so viele schmale gerundete Lappen zerschneiden. Das Zu-
wachscentrum Hegt hinter der Mitte der Schuppe und ist mit
feinen konzentrischen Anwachslinien umgeben.
Ausser der eben beschriebenen Species finden sich noch
einzelne aber unbestimmbare Bruchstücke eines Ktenoiden im
Polierschiefer von Kutschlin, sowie eines zweiten im Sphäro-
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siderite der Braunkohlenformation bei Langaugeid. Beide
müssen von bedeutenden Dimensionen gewesen »ein, da die
Schoppen des ersten mehr als >/," Brette haben.
B. Cycloiden.
a. Ans der Familie der Cyprinen.
4t. Leudscus papyr accus Bronn. [Agas*, pou. Foss. VoL
6. T. 66S). Findet sich ziemlich häufig und äusserst wohl erhal-
ten in den grauen und braunen Menilitopalen, welche zerstreute
Nester in dem Tuffe des Luschitzer Thaies bilden. (Geogn.
Skizzen 1. Bd. pag. 14». ff-3 Besonders in den schiefrigen
Abänderungen trifft man die Abdrücke in reichlicherer Menge
an. Weit seltener dagegen beherbergt sie der schiefrige
graue Kalk, der ebenfalls in grossen Nestern in dem er-
wähnten Tuffe eingebettet ist. (Geogn. Sk. 1. Bd. pag. 141.)
In beiden sind zahlreiche Palmen- und Dikotyledonenbl&tter,
eine Unzahl der verschiedensten Samen, Holzstucke, Insek-
ten, ein kleiner Krebs und ein grosser Frosch seine Beglei-
ter. Die grössten der aufgefundenen Fischexemplare messen
in der Länge *>/*", das kleinste 9"'. Die jungen Individuen
zeichnen sich durch einen verhältnissmassig grossem Kopf
und Schwanz und die geringe Höhe des sehr schlanken
Rumpfes aus. Diese beträgt bei dem erwähnten kleinsten
Exemplare kaum mehr als $ Linien ; ebensoviel die Länge
des Kopfes und der Schwanzflosse, so dass nur 5"' für die
Länge des ganzen Rumpfes übrig bleiben.
43. Leudscus medius m.
Dieser Fisch, der nur sehr selten in den Menilitopalen
des Luschitzer Thaies vorkömmt, ist beiläufig 3" lang, spin-
delförmig, nicht so schlank, als der vorige, aber auch nicht
so breit, als Leudscus oeningemis Ag. Dem Körperumrisse
nach ähnelt er am meisten dem Aspius Brongniarii Ag. Aber
abgesehen von den andern Merkmalen zeigen schon seine
hinten vollkommen gerundeten Schuppen, dass er der Gat-
tung Aspius nicht angehören könne.
Der vorne etwas zugespitzte Kopf ist massig gross, be-
trägt nicht ganz den 4ten Theil der Körperlänge. Die ein-
zelnen Theile lassen sich wegen Verdrückung nicht unter-
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■
•ea
scheiden. Die Mundspalte klein, etwas schief, der Unterkie-
fer wenig vor dem Oberkiefer vorstehend.
Die Wirbel sind schlank. Man zählt nebst den Nacken-
wirbeln 15 Bauchwirbel und 16. i Schwanzwirbel mit kur-
zen schwachen Dornfortsätzen, die nur bei den letzten
Schwanzwirbeln etwas an Länge zunehmen. Die Rippen
— 15 Paare — sind lang und ziemlich stark.
Am meisten entwickelt ist die Afterflosse, welche weit
nach rückwärts steht. Ihre Formel ist Ä. I. 8. Mit Ausnahme
der ersten zwei sind die Strahlen lang und in zarte Bündel
getheilt. Sie werden von 10 Zwischenknöchelchen getragen,
welche dünn, aber lang sind; nur das erste, welches die
zwei einfachen Strahlen trägt, ist breit und schneidig. Die
Rückenflosse, welche in der Mitte des Rückens zwischen der
Brust- und Afterflosse liegt, ist kleiner, als letztere, und be-
steht aus 2. I. 6. Strahlen, welche von 9 Zwischenknöchel-
chen unterstützt werden. Das erste ist kurz, fast horizontal
vorwärts gerichtet; die übrigen sind dünn, aber lang, und
nehmen gegen den Schwanz hin an Länge ab. Die Bauch-
flosse scheint nicht viel über 8 lange büschelförmige Strah-
len zu enthalten; die Brustflossen dagegen sind aus zahl-
reichen — an 14 — ebenfalls ziemlich langen Strahlen zu-
sammengesetzt.
Die Schwanzflosse ist leider zu unvollständig, als dass
sich ihre Form und Zusammensetzung genau angeben Hesse.
Die hinten gerundeten, fein konzentrisch linirten Schup-
pen sind fast klein zu nennen.
44. Leuctscus acrogaster m.
Von diesem schönen Fisch fand sich bisher nur ein ein-
ziges, aber sehr vollkommen erhaltenes Exemplar an dem-
selben Fundorte mit den vorerwähnten zwei Arten. Es misst
in der Länge bis zum Schwanzende wenig über 2". Der auf-
fallendste Charakter aber ist die ungeheure kreisförmige
Wölbung des Bauches, in deren Mitte die Höhe des Körpers
0,75" der Gesammtlänge beträgt, während der Rücken fast
in gerader Linie verläuft. Doch dürfte vielleicht auch die Zu-
sammendrückung Theil an dieser Erscheinung nehmen.
Der Kopf ist verhältnissmässig klein, indem er nicht den
5ten Theil der Körperlänge beträgt. Die Mundspalte klein.
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*
Die Wirbelsäule sehr schlank, besteht aus 16 Bauch wir-
beln und 16. 1 Schwanzwirbeln mit ziemlich starken und
langen Dornfortsätzen und beiläufig 14 langen, aber dünnen
Rippenpaaren. Die Röckenflosse steht beinahe in der Mitte
des Rumpfes. Sie gibt die Formel 8. I. 7. Die Strahlen wer-
den von 9 langen, faat bis zur Wirbelsäule reichenden star-
ken Zwischenknöchelchen getragen, deren erstes sehr kurz,
vorwärts gerichtet ist und die zwei kurzern einfachen Strah-
len trägt.
Die Afterflosse, welche weit rückwärts hinter der Racken-
flosse liegt, ist derselben fast gleich. Sie hat *. I. 8. Strah-
len und 10 Zwischenknöchelchen von der oben beschriebe-
nen Beschaffenheit Das erste, welches die einfachen Strah-
len stützt, ist kurz, das zweite und dritte besonders stark.
Die Bauchflossen liegen sehr wenig hinter der grössten
Wölbung des Bauches. Sie haben 1. 7. 1 Strahlen, deren
erster kurz und einfach ist, so wie der letzte, der sich aber
noch durch seine Dicke auszeichnet. Die Brustflossen beste-
hen aus 14 dünnen Strahlen.
Die Schwanzflosse lang, stark gegabelt. Ihre Formel ist
6. I. 9, 6. I. 5. Die Gliederung der grossen Strahlen beginnt
schon an ihrer Basis, die Glieder sind aber länger, als ge-
wöhnlich, nicht so gedrängt.
Die Seitenlinie ist deutlich sichtbar. Sie verläuft mit
starker, nach abwärts gerichteter Wölbung, welche jedoch
nicht so gross ist, als die des Bauches.
Die hinten gerundeten Schuppen sind klein.
b. Aus der Familie der Oyprinodonten.
46. Thaumaturu» furcatu» m.
Im Polierschiefer von Kutschlin findet sich nicht gar sel-
ten, im kieseligen Schiefer von Kostenblatt (S. geogn. Sk.
lter Bd., pag. 154) dagegen sehr selten ein Fisch, der in
seinem Habitus mit dem Aspius Brongniarü Ag. von Menat
in der Auvergne viele Aehnllchkeit hat, sich aber wesentlich
von ihm und allen verwandten Arten unterscheidet durch eine
Eigentümlichkeit, die nicht von einer zufälligen Verdrückung
herrühren kann, da ich sie bei allen von mir aufgefundenen
Exemplaren (über M) vollkommen konstant beobachtete.
Ich meine nämlich eine kleine Aufwärtskrümmung der letzten
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Schwanzwirbel und eine zum Theil davon abhängige beson-
dere Struktur der Schwanzflosse, wodurch unser Fisch von
einer Seite an die Gattungen Cyclurus und MegatltAu er-
innert. Dem entspricht aber die übrige Gestaltung der Schwanz-
flosse nicht, woraus eine Eigentümlichkeit hervorgeht, die
sich bei keiner Gattung der bis jetzt bekannten Süsswas-
sercykloiden findet. Ich gründete daher eine eigene Gattung
darauf, der ich desshalb den Namen Thaumaturus beilegte.
Die kleinsten Exemplare des ziemlich langgestreckten
spindelförmigen Fisches messen 1 die grössten mehr als
5" in die Länge, von denen der kleine zugespitzte Kopf kaum *
den fünften Theil einnimmt. Die Theile des Kopfes sind meist
bis zur Unkenntlichkeit zerdrückt. Zuweilen jedoch erkennt
man das schmale, unten etwas breiter werdende praeopercu-
lum und das grosse, ein längliches stumpfwinkliges Fünfeck
bildende operculum. Im vordem Theile des Unterkiefers be-
merkt man bei einem Exemplare verhältnissmässig lange,
schlank kegelförmige, nach oben schwach gekrümmte Zähne.
Die Mundspalte ist massig gross.
Die starke Wirbelsäule besteht aus 34—38 Wirbeln, wo-
von 16—17 Abdominal-, 21—22. 1 Kaudalwirbel, insge-
sammt mit ziemlich starken Dornfortsätzen. Die Wirbelsäule
verläuft ganz gerade bis auf die hintersten drei Schwanz-
wirbel, welche sich in sehr stumpfen Winkel plötzlich nach
aufwärts biegen. Der Hippenpaare zählt man 17. Sie sind
gross und stark; daher musste die Bauchhöhle geräumig sein.
Längs der ganzen Wirbelsäule sind auch sehr deutlich zahl-
reiche Muskelansätze zu erkennen.
Die Rückenflosse liegt etwas hinter der Mitte des Rum-
pfes, fast der Afterflosse gegenüber. Sie besteht aus 2. I.
14 Strahlen, von denen die ersten zwei kürzer und einfach
(der erste sehr kurz), die übrigen lang, gegliedert und in
schlanke Bündel getheilt sind. Sie werden von ebenso vie-
len Zwischenknöchelchen getragen, welche kurz (besonders
die hintern}, aber ziemlich breit und im obern Theile schnei-
dig sind. Das vorderste ist fast horizontal vorwärts gerich-
tet; die hintern werden all mal ig kürzer und schmäler.
Die Afterflosse steht wenig hinter der vorigen. Sie ent-
hält 14 Strahlen, deren vorderste zwei kurz and einfach zu
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206
sein scheinen. Der Zwischenknöehelchen sind ebenfalls 14,
länger, als bei der Rückenflosse. '•■
Die Bauchflosse Ist eben so weit von der After-, als von
der Brustflosse entfernt. Sie ist klein und scheint nur aus 8
gegliederten buscheiförmigen Strahlen zu bestehen. Die der
noch schlankeren Brustflosse lassen sich nicht genau zählen,
jedoch belaufen sie sich jedenfalls über Iii; an dem deutlich-
sten Exemplare zählte ich deren sogar 14.
Die Schwanzflosse ist sehr entwickelt und stark gega-
belt. Sie hat einen eigentümlichen Bau, der von der erwähn-
ten Krümmung der Wirbelsäule abhängig ist. Es entsprin-
gen nämlich nur die 9 obersten Strahlen aus dem letzten
Schwanzwirbel, die untern 7—8 aber aus der untern Seite
der vorletzten Wirbel und ihren untern Dornfortsätzen; eine
Erscheinung, die wir, wie schon erwähnt wurde, bei Ctyclu-
ruä wiederfinden. Merkwürdig aber ist es, dass diese Ano-
malie keinen Einfluss auf die äussere Gestaltung der
Schwanzflosse ausübt; sie bildet nämlich nicht ein einziges
Bündel mit zugerundetem freiem Rande, wie bei den oben
erwähnten Gattungen, sondern ist tief gegabelt und zeigt
zwei fast gleiche Lappen, in deren obern mithin die Wirbel*
säule allein endet. Dass bei einigen Exemplaren der obere
Lappen etwas langer erscheint, kann sehr leicht in einer Un-
vollkommenheit der Exemplare seinen Grund haben. Vertheilt
man nun die verhältnissmässig starken und sehr langen Strah-
len der Flosse — die länger gegliederten sowohl, als auch
die 9—10 kurzen einfachen Seitenstrahlen — auf beide Lap-
pen, so erhält man die Formel 9. I. 7 — 8, 9. 1. 10.
Die Schuppen sind verhältnissmässig gross, vorne fast
gerade abgeschnitten, hinten stark gerundet, in der Mitte
einen kleinen vorstehenden Lappen bildend und mit zahl-
reichen, gegen den vordem und hintern Rand ausstrahlen-
den Furchen und vielen zarten konzentrischen Linien ver-
Neuerdings fand sich diese Species auch, von Pflanzen-
resten begleitet, in einem sehr dünn schief ri gen Süsswasser-
kalk, welcher bei Waitsch im Elbogner Kreise in der Mäch-
tigkeit von 6—7 Klaftern auf basaltischem Tuffe ruft, und
mit dünnen Schichten desselben wechselt.
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«67
c. Aus der Familie der Esoces.
46. Cyclurus macrocephalus m.
Wenn Agassiz die Gattung Cyclurus der Familie der
Cyprinen einverleibte, so geschah es nur desshalb, weil er
von beiden Arten, die er aufstellt, nur unvollständige Exem-
plare kannte, denen die wichtigsten Körpertheile, der Kopf
und die vordere Hälfte des Rumpfes gänzlich fehlten. Von
mir aufgefundene vollständige Exemplare einer andern
Species dieser Gattung gebieten, dieselbe von ihrer früheren
Stellung zu entfernen und sie vielmehr in die Familie der
Esoces, mit denen sie die meiste Uebereinstimmung zeigen,
zu versetzen. Dafür sprechen die mit Zähnen besetzten Kie-
fer und die grösseren, 3 weit übersteigende Zahl der Kie-
menstrahlen. Jedoch kann diese Stellung nur provisorisch
sein und muss ihre Bestättigung oder Widerlegung von der
Auffindug noch vollständigerer Exemplare erwarten.
Die hier zu beschreibende Species findet sich selten im
Polierschiefer von Kutschlin und zwar meistens nur in mehr
weniger deutlichen Bruchstücken. Sehr selten sind vollstän-
dige Exemplare, die überdiess gewöhnlich durch Verdrückung
in v ielen Beziehungen unkenntlich geworden sind. Das grösste
Exemplar misst v on der Spitze des Kopfes bis zum Schwanz-
ende 9", während die Höhe 1,76" beträgt. Auffallend ist die
Grösse des Kopfes, welche, wenn auch die Zerdrückung ei-
nigen Antheil daran hat, doch unverhältnissmässig bleibt. Bei
einem Exemplare, dessen Huiupf bis zur Schwanzflosse 5
Zoll misst, beträgt er 1,75 Zoll, also mehr als ein Dritttheil,
während die Höhe des Kopfes 1,33" misst. Die Gestalt des
übrigen Körpers erhält dadurch einen Ausdruck gedrängter
Kürze, den die Stärke der einzelnen Theile noch vermehrt.
Der Körper scheint nicht stark von den Seiten zusammenge-
drückt gewesen zu sein, da sich im Gesteine viele Exem-
plare von oben nach unten zusammengedrückt finden.
Der ziemlich lange, vorne stumpf zugespitzte Kopf ist
immer so zerdrückt, dass man nur wenig von den einzelnen
Theilen unterscheidet. Die Kiemendeckel sind, so wie die
Kopfknochen, an der äussern Fläche mit starken ausstrahlen-
den, sich mehrfach spaltenden starken Runzeln bedeckt. Der
Unterkiefer enthält grosse konische, im obern Theile schwach
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gekrümmte Z^ihne. Ueberdiess erkennt man deutlich 10— 1 2
Kiemenstrahlen. Die sehr starke Wirbelsäule stimmt ganz
mit dem genetischen Charakter von Cyclurua überein. Die
sehr zahlreichen Wirbel sind sehr kurz und hoch, im Län-
gendurchschnitt schmal vierseitig. Man zählt im Ganzen
an 60. Darunter sind beiläufig 30—35 Schwanzwirbel, wel-
che gegen den Schwanz hin schnell und viel kleiner wer-
den, und 34—26 Bauchwirbel, welche starker und länger
sind. Die Nackenwirbel sind nicht deutlich zu erkennen. Die
Dornfortsätze sind verhältnissmassig nicht stark, aber lang;
die hintern nehmen etwas an Stärke zu. Sehr deutlich ist
ferner die Krümmung, welche die Wirbelsäule an ihrem
Schwanzende macht, wodurch es geschieht, wie Agassi«
bemerkt, dass der untere Theil der Schwanzflosse nicht vom
letzten Wirbel, sondern von den Dornfortsätzen der 6. ver-
letzten Wirbel getragen wird. Die Kippen sind massig stark
und breit Ihre Zahl lässt sich an den verdrückten Exem-
plaren nicht genau bestimmen. i«ujk<3
Sehr ausgezeichnet ist die Entwicklung der Rückenflosse.
Sie beginnt in der Gegend des achten Bauchwirbels vor der
Insertion der Bauchflossen und reicht bis fast an den Ursprung
der Schwanzflosse, so dass nur ein kleiner Raum vor derselben
frei bleibt. An keinem Exemplare ist sie jedoch so vollkommen
erhalten, dass steh die Zahl ihrer Strahlen mit Genauigkeit an-
geben Hesse. Ich zählte 34 — 36 Strahlen, jedoch dürfte sich
ihre Zahl wohl bis auf 40 belaufen, die von eben so vielen,
nicht besonders starken Zwischenknochen getragen werden.
Die Brustflosse zählt 90 dünne, in der Hälfte ihrer Län-
ge sich gabelnde Strahlen.
Die Bauchflosse hat deren 8 und eben so viele die Af-
terflosse, deren Entfernung von der vorigen eben so gross
ist, als diese von der Brustflosse absteht.
Die Schwanzflosse, welche, wie es dem Genus Oyclurus zu-
kömmt, nur ein Bündel mit gerundetem Umrisse bildet, ist sehr
stark und lang. Sie umfasst 18—19 sehr breite und mehr als
1 y a " lange Strahlen, an deren äusserer Seite man nach oben 3,
unten 7 — 8 einfache kleine Strahlen bemerkt, im Ganzen also
3. 18—10. 7. Die Langen theilen sich nicht weit vom Ur-
sprung in 2 Bündel, welche sich beiläufig in der Mitte noch-
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tuals spalten, so das« jeder Strahl aus 4 Bündeln zusammen-
gesetzt ist, welche alle enge gegliedert sind. Dieselbe Be-
schaffenheit besitzen die Strahlen der übrigen Flossen, un-
ter denen die der Ruckenflossen die stärksten sind, welche
übrigens nach hinten an Länge zunehmen.
Die Schuppen sind gross, an ihrem freien Rande nur
schwach gerundet, länger als breit und zeigen zahllose
äusserst feine, sich unregelmässig spaltende Linien. Sonst
sind sie zu wenig erhalten, um eine genauere Schilderung
zu gestatten. —
Ueberblicken wir nochmals die gesammten Fischreste un-
serer Tertiärgebilde, so finden wir eine grosse Analogie mit
denen von Oeningen und von Menat; denn wenn auch
keine Uebereinstimmung der Arten Statt findet, ^ gehören
diese doch, den zuvor beschriebenen Tkaumaturus abge-
rechnet, gleichen Gattungen, als : Perc«, Leuciscug und Cy-
cluru* an. Es dürften daher unsere Tertiärschichten von den
genannten im Alter auch nicht sehr verschieden sein , wenn
sie nicht völlig gleichzeitigen Ursprungs sind. Die Nichtiden-
tität der Arten der Fossilreste darf uns um so weniger be-
fremden, da selbst zwei einander so nahe liegende Gebilde,
wie der Polierschiefer von Kutschlin und die Opale von Lu-
schitz, deren gleiches Alter doch keinem Zweifel unterliegt,
nicht eine einzige Species von Fischen gemeinschaftlich
besitzen.
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IV.
Einige Nachtrage zum ersten Bande
der geognostischen Skizzen.
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Ad pag. 113,
_ » *
Wenn auch den verschiedenen Theilen der Braunkohlen-
ablagerungen des Leitmeritzer Kreises im Allgemeinen ein
gleiches Alter zugestanden werden muss, so fehlt es doch
nicht ganz an wiewohl nur seltenen Fallen, dass man
offenbar weit jüngere Kohlendepots entdeckt hat. Ein solcher
Fall tritt dann ein, wenn die Trümmer älterer, durch irgend
eine Erdrevolution zerstörter Flötze das Materiale zur Bil-
dung von dergleichen jungem Ablagerungen geliefert haben,
welche aber nie von Bedeutung sein können. Einen solchen
Punkt hat ein Kohlenversuchbau bei Mukow ohnweit Bilin,
in einer Höhe von mehr als 1300 P. Fuss aufgeschlossen.
Er befindet sich am südöstlichen Fusse des 1460 P. F. ho-
hen MerziUzer Berges zwischen den Dörfern Twrtina und
Mukow. Der neue Schacht ist 8 Klaftern tief und durchfährt
vom Tage aus:
1. Graulichen und gelblichen nicht sehr plastischen Thon,
6 Klaftern.
2, Kohle 1 V 9 Ellen. Es ist aber kein zusammenhängen-
des Flötz, sondern eine kohlige bröcklige, hie und da selbst
pulverige Masse, in welcher nur einzelne grössere und fe-
stere Kohlenpartbieen eingebettet sind. Nie erreichen sie eine
bedeutende Grösse. Diese Stücke sind grösstenteils schich-
tenweise abgelagert gleich den Geschieben im Alluvialge-
rölle; jedoch kann man auch oft Parthieen beobachten, deren
Spaltungsrichtung gar nicht mit der Schichtung übereinstimmt,
sondern dieselbe unter verschiedenem Winkel kreuzt. Naeh
oben schneidet die Kohle scharf vom Letten ab, der eine
nicht ebene, aber glatte glänzende Spiegelfläche an der
n. 87
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Grenzscheide darbietet. An der beobachteten Stelle fielen die
Kohlenschichten mit 8 — 10° h. 7.; jedoch scheint dieses Fal-
len äusserst veränderlich zu sein. Die Kohle ist dünnschie-
frig, holzartig, schwarzbraun, mit viel Eisenkies inprägnirt
und zeigt auf den Ablösungen kleine Gypskrystalle. Sie gibt
ein starkes Feuer, verbreitet aber beim Brennen einen sehr
üblen Geruch.
3. Schwarzen Letten, auf den wieder ein schwaches Flötz
lettiger Kohle folgt, und darunter
4. das unten zu beschreibende Konglomerat.
Der vom südöstlichen Fusse des Berges h. 6 getriebene
Stollen durchfährt folgende Schichten:
1. Grauen, mitunter grünlichen oder gelben Thon.
9. Ein eigenthümliches Konglomerat. Meistens kleine,
selten i— 3 Zoll messende, immer scharfkantige Brocken
eines wenig gebrannten ziegelrothen, seltner pfirsichblüth-
oder braunrothen, gelblichen oder selbst violblauen Thones
mit deutlicher schiefriger Textur sind durch eine weiche
grauliche sandigthonige Masse gebunden und zwar ohne alle
Ordnung, indem die Thonfragmente mit ihren breiten Flächen
nach allen Richtungen liegen. Ueberhaupt ist keine Spur von
Schichtung zu bemerken. Hie und da findet man auch Koh-
lenstückchen eingebettet.
3. Ein Konglomerat, das in graner, bräunlicher oder auch
grünlicher thoniger Grundmasse kleine rundliche Brocken ei-
nes ebenfalls thonigen, grünen, grauen, brannen oder schwärz-
lichen Basaltes, so wie auch zahlreiche grosse Blöcke (mit-
unter von 1 — %°~) festen grauschwarzen Basaltes mit Olivin
und Augit enthält. Ebenfalls ohne jede Spur von Schich-
tung. — Weiter ist der Stollen bis jetzt noch nicht aufge-
fahren.
Es scheint, dass beide diese Konglomerate Produkte
der bei Emporhebung benachbarter jüngerer Basalte Statt ge-
habten Reibung sind. Dabei sind ohne Zweifel die schon
vorhanden gewesenen Kohlengebilde, welche durch frühere
Erhebungen schon zum Theile gebrannt waren, zertrüm-
mert und mit basaltischen Brocken vermischt zu einem Kon-
glomerate verbunden worden. Eben so dürften die aufgefun-
denen Kohlenmassen keine ursprünglichen Kohlenflötze sein.
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sondern nur Trümmer des zerstörten frühern Kohlenflötzcr<,
welche durch die Fluthen zusammengeschwemmt und in ein-
zelne Butzen zusammengehäuft wurden. Daher die Beschaf-
fenheit dieser Kohlennester; daher der Umstand, dass mit
benachbarten Schächten keine Spur von Braunkohle zu ent-
decken war. Wir haben es daher dort mit einer wahren Trüm-
merbildung zu ihn ii. die weit jünger ist, als die übrige Braun-
kohlenformation, und zwar gleichen Alters mit den jüngern
Basalten. Dass es eine nur beschränkte Lokalbildung ist,
versteht sich von selbst; sie wird rings von Basalten umge-
ben und abgeschnitten.
Ad pag. 144.
Nebst den zahlreichen, dem Luschitzer Opalfuhrenden
Tuffe eingelagerten, fremdartigen Substanzen , welche ich
schon im ersten Bande meiner Skizzen (pag. 140 IT. ) an-
führte und näher beschrieb, kömmt hier nur noch eine zu er-
wähnen, welche ich erst im heurigen Jahre aufzufinden Ge-
legenheit hatte. Oestlich von Mireschowitz hart an der nach
Bilin führenden Strasse wechseln mit dem graugelben oder
bräunlichen, theilweise grobkörnigen, konglomeratartigen, hie
und da ganz mit Kalkkarbonat inprägnirten Tuffe dünne
Schichten eines lichtgrauen oder gelblichen festen mergeli-
gen Kalksteins, der einzelne silberweisse oder bronzefarbige
Glimmerblättchen führt. Stellenweise bildet er auch nur ver-
einzelte Knollen in dem Tuffe, der in ihrer Nachbarschaft
selbst fester als gewöhnlich und sehr kalkhaltig ist. Seltener
finden sich darin Nieren reinen isabellgelben dichten Kalk-
steins. Die mergeligen Varietäten enthalten stets eine nicht
geringe Anzahl von Peträfakten, theils von Pflanzen , theils
von Schalthieren, welche insgesammt dem süssen Wasser an-
gehören und stellenweise in sehr grosser Menge zusammen-
gehäuft sind. Am häufigsten ist ein 1 V 3 — 2 Linien langer,
kugelig-eiförmiger, unten stark genabelter, an der Oberfläche
sehr fein punktirter Same, ähnlich dem Carpolithes ovulum
Brongn. aus den obersten Süsswasserschichten von Lonju-
meau {BrongniarL descript. geogn. de» envlrons de Paris Taf.
KL Fig. 0. ), und eine stark gewölbte rundliche Specics von
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Cyclai.ß seltner finden sich Lmmaeus fl Spec), Pupa (1
Spec), Planorbis (ß Spec), Samen von Ohara medicaginula
Lern, und eine neue Art. von CyprU, welche wegen ihrer ver-
hältnissmässig grössern Dimensionen den Namen Cypris gran-
dis verdient. *) Nur selten finden sich einzelne Versteinerun-
gen auch in den den Sosswasserkalk zunächst einschliessen-
den Tuffschichten. Die Lagen des Kalksteins haben übrigens
eine nur unbedeutende Dicke (von 1 % Zoll bis % Fuss)
und setzen nicht weit fort, sondern keilen sich sehr bald aus,
stellen also selbst nur etwas grössere, vielleicht durch Ver-
schmelzung mehrerer kleinerer entstandene Nester dar. —
Im Luschitzer Thale selbst konnte ich bisher keine Spur die-
ses Süsswasserkalks im Tuffe wahrnehmen.
Spezifische Gewichte basaltischer und phonolithi-
scher Gesteine.
Dichter Basalt mit Olivin von Schreckenstein nach v.
Leonhard 3,06«
Dichter Basalt mit viel Hornblende, einzelnen Olivin-
körnern und tombakbraunen Glimmerblättchen von
Kostenblatt nach v. Leonhard 9,969 <
Basalt mit krystall. Olivin und Augit von Mireschowitz
nach v. Leonhard 3,036
Thoniger und aschgrauer poröser Basalt mit kryst. Horn-
blende und Chabasie von Kostenblatt .... 9,415
Grauer dichter Basalt mit Feldspath, etwas Olivin und
Kalkspath von Telnitz 9,679
Grauer fester kleinblasiger Basalt mit unbestimmbaren
Kuphonspathkügelchen von Lukow 9,333
Rother klein blasiger thoniger Basalt vom Kubaczkaberge 1,870
Als Mittel ergab sich nach vielen Messungen:
Für den reinen oder kupbonspathhaltigen Basalt . . 9,776
„ die Olivinbasalte 3,000
„ „ Hornblendebasalte mit viel oder wenig Olivin 3,000
*) Cypris grandia m. 1£ Linien lang, etwas breit eiförmig, gewölbt, der un-
tere Rand fast gerade, der obere einen ziemlich starken Bogen bildend.
Beide Enden zugerundet, das eine viel breiter* Schale dunn, glänzend mit
äusserst feinen vertieften Pünktchen besäet.
877
Der Dolerit von Schwatz wiegt «,790
Festes basaltähnliches Konglomerat von Kolosornk mit
viel Olivin, braunem Glimmer, Augit und Kalkspath 8,71 1
Weicheres graues Konglomerat zwischen Dopitz und
Seesitz 8,474
Weiches röthliches Konglomerat von Schima . . . 8,417
Grauer Phonolith vom Milleschauer Berg .... 8,570
Das Mittel für den Phonolith beträgt 8,537
„ Maximum 8,068
„ Minimum . 8,431
Trachyischer lichtgrauer Phonolith mit Analzim von
der Schwarzthaler Mühle 8,414
Das Mittel für den trachytischen Phonolith . . . 8,468
„ Maximum 8,647
„ Minimum 8,338
Uebergänge von Basalt in Phonolith:
Dicht, dunkelgrau mit Magneteisen und Augit ohne
Feldspäth 8,633
Dnnkelgrau, mit sehr vielen Magneteisenkörnern, zahl«
reichen Augitpartikeln und kleinen Feldspath-
leistchen 8,799
Dunkel grünlichgrau, mit einzelnen Magneteisenpunk-
ten, massig vielen Augitkrystallcn und sehr vielen
grössern Feldspathleisten 8,714
Ad pag. 846.
Einen interessanten Beitrag zur Lehre von den basalti-
schen und trachytischen Gängen liefert auch das Thal, das
sich über Tauchorschin, Leschtina und Kleinpriesen nordwärts
zieht und bei letzterem Dorfe ins Elbthal mündet. Das Östli-
che Gehänge desselben ist von einer solchen Menge von
Gängen durchschwärmt, dass es nicht selten sehr schwierig,
ja selbst unmöglich ist, sie zu entwirren, besonders da die
steilen Bergabhänge sehr oft ganz mit Gerolle oder Wald
überdeckt sind.
Kaum hat man hinter dem Dorfe Kleinpriesen das Thal
betreten, so kann man schon am linken Gehänge dergleichen
Gänge beobachten, welche ein dunkelgrünes, schwarzgraue»
978
oder auch dunkelbraunes Konglomerat — die herrschende
Gebirgsart — durchsetzen. Es enthält nebst unzähligen Bro-
cken von Augit-, Hornblende- und Olivinbusalt Parthieen
sehr grobkörnigen Dolerites , der in weisser feinkörniger
Labradorinasse zalüreiche bis 1 4 Zoll grosse Augitkrystalle,
— deren Oberfläche sehr oft mit vielen kleinen goldgelben und
tombakbraunen Glimmerblätteben belegt ist — , einzelne tom-
bakbraune Glimmerblättchen und gelbe Sphenkörner einge-
streut hat, so wie auch Massen von eisenschwarzem feinkör-
nigem Dolerit, der vom Basalte sich durch das Flimmern
seiner krystallinischen Gemengtheile unterscheidet und kleine,
selten grössere Hornblendcpartikeln und viele braune Glim-
merblättchen wahrnehmen lässt.
In dem beschriebenen Konglomerate stösst man bald auf
einen Gang, der bei einer Mächtigkeit von 1 y, Klaftern h.
3, 4 NO streicht und saiger steht. Er besteht aus schwarz-
grauem Basalt mit zahlreichen netten Augitkrystallen und
vielen kleinen Magneteisenkörnern. An ihn schliesst sich un-
mittelbar ein anderer 1 — i % Ellen starker Phonolithgang an,
dessen Tafeln parallel den Saalbändern laufen. In seiner grün-
lichgrauen Masse liegen einzelne Krystalle wasserhellen
Feldspathes und schwarzer Hornblende nebst kleinen Kör-
nern und Oktaedern von Magneteisen fTaf. 3. Fig. I.).
In geringer Entfernung stösst man wieder auf einen
i — 1 y 4 Ellen mächtigen Gang grauen Phonolithes, der ausser
einzelnen kleinen Hornblendekrystallen keine fremden Bei-
mengungen enthält. Er streicht h. 2, 3 NNO und fällt mit 50°
NWYV.
Geht man an dem Abhänge ostwärts fort, so sieht man
noch vier Gänge theils frischen, theils mehr aufgelösten Pho-
nolithes hervortreten, die sich aber nicht weit verfolgen las-
sen, sondern sich bald wieder unter dem Konglomerate ver-
bergen. An einem Punkte liegen überdiess Stücke lichtgrauen
t räch y tischen Phonolithes mit Hornblende umher, die eben-
falls auf ein gangförmiges Vorkommen desselben hindeuten
möchten.
An den eben beschriebenen Berg lehnt sich südwärts
der Hemmeberg, an dessen steilem westlichen Abfalle sich in
meistens sehr aufgelöstem, theils Olivin, theils, und zwar
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«79
häufiger, schwarze Hornblende enthaltendem Basalte eine
Menge der verworrensten Gange verfolgen lassen, wodurch
das Ganze ein beinahe chaotisches Aussehen gewinnt. Von
West nach Ost beobachtet man :
1. zwei Gänge eines grauen basaltischen Gesteines, das
ganz mit kohlensaurem Kalke imprägnirt ist. Es ist meistens
verwittert und braun, und nur einzelne, frische, kugelige Kerne
stecken noch darin. Ausser einzelnen kleinen Schwcfclkies-
würfeln ist es rein von fremden Beimengungen. Die Gänge
streichen h. 3. NNO. bei einem Fallen von 45° NNW., bie-
gen sich nach oben um, laufen eine Strecke weit horinzon-
tal^ verschwinden dann hinter einer grossen Masse schwarz-
grauen Basaltes mit schwarzbraunem Glimmer, die in fast
horizontale Quadern zerspalten ist, um sich jenseits derselben
wieder in kürzerem Bogen herabzusenken. £Taf. 3. Fig. 2.)
2. Einen Doleritgang, % Fuss stark, mit ganz ebenen
Flächen senkrecht einer Mauer gleich emporsteigend. Das
Gestein ist in Tafeln, senkrecht auf die Saalbänder, getheilt
und enthält reichlichen Kalkspath theils in den Klüften, thcils
in zahlreichen Mandeln. Ausserdem unterscheidet man darin
sehr viele kleine, schwärzliche Glimmerblättchen und hie und
da ein Kornchen von Magneteisen. Streichen h. 2. NNO.
3. Einen 2 Ellen starken, auf dem Kopfe stehenden Gang
desselben doleritischen Gesteins, welcher gerade gegen N.
streicht.
4. Zahlreiche Gänge traehytischen Phonolithcs, die sich
mannigfach verzweigend, grössere und kleinere Basaltmassen
mit ihren Schenkeln umfassend, sich nach oben zu einem
mehrere Klaftern mächtigen Körper vereinigen, der vom Ba-
salte der Bergkuppe überragt, weit nach Osten fortzusetzen
scheint. Das Gestein ist theils dunkelgrau mit vielen weis«
sen Feldspath- und schwarzen Hornblendekrystallen und sehr
zur Verwitterung geneigt, theils fast homogen, is ab ellgelb
mit zahllosen kleinen, röt hl ichgrauen Feldspathkrystallen,
einzelnen braunen Glimmerblättchen nnd noch seitnern Horn-
blendepartikeln. (Spez. Gew. 5= 2,567.3 Beide Abänderun-
gen sind in unregelmässige Tafeln getheilt, die den Saal-
bändern bald parallel laufen, bald auf ihnen senkrecht stehen.
Am untern Theile des Bergabhanges sieht man 4 Gänge
«80
sich erheben. Der erste steigt, sich ausdehnend, etwa zwölf
Klafter weit in die Höhe , wird aber dann vom Gerolle über-
deckt. Die übrigen (Hessen nach oben in eine einzige breite
Masse zusammen, die, sich umbiegend, fast horizontal nach
Osten läuft und sich weit verfolgen lässt. Vor ihrer Verei-
nigung spaltet sich aber der am östlichsten gelegene Schen-
kel in drei 1 — Ä Klafter breite Zweige, die, ovale Massen
mehr weniger aufgelösten Basaltes zwischen sich fassend,
nach oben sich wieder verbinden. Der unterste, sich mehr
und mehr verschmälernde Theil aller dieser Gänge ist durch
Gerolle der Beobachtung entrückt. (Taf. 3. Fig. 3.)
5. Noch weiter östlich sieht man unterhalb des Trachyts
einen wenig mächtigen Doleritgang emporsteigen, sich aber
bald wieder verbergen.
# Am Fusse des nächstangrenzenden Berges — der soge-
nannten Berglöcher — tritt schon der untere Braunkohlen-
sandstein hervor. Er wird von Basalt und Dolerit durchbro-
chen, welche ihn auch bedecken. Zuerst stösst man auf einen
Gang schwarzen Hornblendebasaltes, der in unregelmässige,
von senkrechten Klüften durchsetzte Tafeln getheilt ist. Ihn
begleitet ein Reibungskonglomerat, das in gelblicher Sand-
steinmasse Brocken grauen thonigen Basaltes eingeknetet
enthält. Der Sandstein selbst ist feinkörnig, zum Theil durch
Eisenoxyd gelb gefärbt und in der Nähe des Basaltes sehr
fest, fast quarzig.
In geringer Entfernung folgt ein NNO. streichender Gang
grauschwarzen doleritischen Basaltes mit zahllosen Magnet-
eisenkörnern und einzelnen Hornblendekrystallen. Er braust
mit Säuren, scheint daher ganz mit Kalk imprägnirt zu sein,
der sich auch hie und da in sichtbaren Körnern ausscheidet.
Hat man diesen Gang überschritten, so erscheint wieder
der obige Sandstein, welcher aber bald von Dolerit abge-
schnitten wird, der nun eine grössere Ausdehnung gewinnt
Er stellt ein deutliches körniges Gemenge von schwarzem
Augit und weissem Labrador zu erkennen, aus welchem hin
und wieder eine Gruppe tombakbrauner Glimmerblättchen her-
vorschimmert. £Spez. Gew. = 2,989.3
Die näheren Verhältnisse lassen sich nicht erforschen, da
der Abhang theils durch Gerolle, theils durch Wald und Ra-
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381
sen verdeckt ist. £Taf. 3. Fig. 43* — Auch am nächstfol-
genden Berge — dem Czelaken — hat man erst Sandstein
vor sich, dann Basalt und Konglomerat , zuletzt Dolerit. In
dem festen schwarzgrauen Basalte mit Olivin, Hornblende
und einzelnen Kalkspathkörnern setzt ein Gang von grauem
traehytischem Phonolith auf, der h. 2, 3 NNO. streicht und
saiger steht. Seine Tafeln fallen SO. An der Grenze des
Basaltes ist er sehr dicht und auf 2 — 3 Zoll dunkelgrau ge-
färbt.
Nun besteht das Thalgehänge auf der linken Seite bis
zum Dorfe Lcschtina aus einem festen grauen, grünlichen
oder schwarzen, fast homogenen, zuweilen sehr dünnblättrigen
Schiefer, dessen Schichten fast durchgehends söhlig sind.
An vielen Punkten bildet er eine feste, beinahe hornsteinar-
tige Masse. Er ist sehr reich an Schwefelkies und Kalk-
spath, welcher letztere oftmals grauschwarz gefärbt ist. Nau-
mann und Cotta halten ihn für Thonschiefer, der durch die
platonischen Gebilde aus der Tiefe emporgehoben wurde; es
scheint aber nichts als durch die Basalte und Phonolithe, mit
denen er ganz durchflochten ist, metamorphosirter Schiefer-
thon der Braunkohlenformation zu sein. Dafür sprechen: das
im ganzen Umkreise nachgewiesene Auftreten der Braunkoh-
lengebilde; der untere Kohlensandstein, der an demselben
Berge an vielen Punkten beobachtet werden kann; das Vor-
handensein zahlreicher, oft mehrere Klaftern mächtiger Schie-
ferthonmassen in und auf diesem Sandstein, und die ganz
ähnliche Umbildung, die erwiesener Schieferthon durch pluto-
nische Felsarten erleidet. Gleich an der Ostseite des fraglichen
Berges sehen wir den Sandstein mit demselben Schieferthone
auftreten und uns bis auf die Höhe von Wittin begleiten;
wir bemerken daselbst an dem Schieferthone ähnliche Meta-
morphosen , nur nicht in so hohem' Grade d&r Entwicklung,
weil er vom Basalte nicht so vielfach durchbrochen ist. Im
Thale zwischen Dubkowitz und Prossein sieht man, wie ich
schon im ersten Bande meiner Skizzen, pag. 844 anführte,
Schieferthonparthien, welche eine ganz gleiche Physiognomie
angenommen haben, rings vom Basalte eingewickelt. Sie
weisen sich unzweifelhaft als Braunkohlenschieferthon aus,
weil eine dieser Massen wirklich Schichten von Sandstein
Geogn. Skizzen . II. 88
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28*
«
umhüllt. Aehnliche Erscheinungen zeigen sich noch an meh-
reren Punkten des benachbarten Gebirges.
Dieser Schieferthon wird von einer so grossen Menge
der verschiedensten und verworrensten Gänge durchsetzt,
dass es oft sehr schwer hält, sie zu entwirren. Ich will nur
einige der merkwürdigsten etwas näher beleuchten.
Zuerst treffen wir im Schieferthon eine grosse Masse
aufgelösten Basaltes an. Dieser wird wieder von einem 1 %
Ellen mächtigen jungem Gange eines grauen ganz aufgelös-
ten Phonolithes, welcher gerade gegen N. streicht, durchsetzt.
Gleich daneben sehen wir zwei Gänge eines festen grün-
lichgrauen, kalkhaltigen Basaltes mit Kalkspathmandeln , vie-
lem eingesprengtem Schwefelkies und deutlichen Granitein-
schlüssen, welche im Aufsteigen sich durch einen Ast ver-
binden. Sie haben eine Mächtigkeit von ! / a — 1 Ellen,
streichen anfänglich h. 9. NNO., wenden sich dann aber nach
h. 4., wobei sie eine Strecke weit söhlig fortlaufen , um sich
bald wieder knieförmig aufwärts zu biegen. (Taf. 3. Fig. 5).
Zwischen ihren Schenkeln schliessen sie mehrere Massen
sehr zerklüfteten mctamorphosirten Schieferthons ein.
Taf. 3. Fig. 8.
a. Umgewandelter Schieferthon, schmutziggraugrün, fest,
hornsteinartig, sehr zerklüftet, mit vielem eingesprengtem
Schwefelkies. (Spez. Gew. = 2,8533*
b. Dasselbe Gestein, noch mehr zerklüftet, so dass es un-
möglich ist, ein grösseres Stück davon abzuschlagen.
c. Sehr feinkörniger Dolerit mit überwiegendem Augit,
daher schwarz gefärbt, basaltähnlich, ohne Schwefelkies.
fSpez. Gew. = 3,363). Gang, NNO. streichend.
d. Schwarzer, sehr fester Basalt mit zahllosen Schwefel-
kieskörnern, vielen Kalkspathmandeln und schwarzen Horn-
blendenadeln, welche oft mit einem feinen Schwefelkieshäut-
chen überkleidet sind oder auch Körner dieses Minerals ein-
gesprengt enthalten. Gang, N. streichend, verbirgt sich oben
unter dem Schieferthon, der zu beiden Seiten erscheint.
e. Langgezogener, keilförmiger Einschluss festen Gra-
nits, der aus überwiegendem, graulichweissem Feldspatn, ein-
zelnen graulichen Quarzkörnern und sehr sparsamen Silber-
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weissen Glimm erblättchen besteht und sehr reichlichen Schwe-
felkies eingesprengt hat. Auf der linken Seite ist er durch
eine deutliche Kluftflache vom Basalt gesondert, auf der rech-
ten Seite sind aber beide Gesteine fest verwachsen. Im un-
tern Theile der Masse sind die Contouren scharf, oben aber
verwischen sie sich, die Bestandtheile des Granits werden
weniger deutlicher und er verschwimmt allmälig mit dem Ba-
salte. Dabei nimmt er stellenweise Hornblende auf, während
der benachbarte Basalt ausser den schon genannten Bestand-
teilen grosse Hornblendekrystalle , Glimme i blättchen und
ziemlich viele grauliche Quarzkörner entwickelt Es ist offen-
bar ein von dem Basalte aus der Tiefe emporgebrachter Gra-
nitbrocken, der an seinem dünnern obern Theile dem Ein-
flüsse des heissen Basaltes nicht widerstehen konnte, sondern
durch ihn verändert wurde.
f. Grünlicher trachy tischer Phonolith, mit Säuren brausend,
zum grössten Theile zur graulichen thonigen Masse aufge-
löst. Zwei Ellen mächtiger, scharf begrenzter Gang, saiger,
nordwärts streichend.
Es scheint demnach der Dolerit das ältere Gestein zu
sein, welches später vom Basalt durchbrochen wurde. In
der einen Gangkluft dürfte noch später der Phonolith empor-
gestiegen sein.
Taf. 3. Fig. 9.
a. Dunkelperlgrauer harter Schieferthon, sehr zerklüftet.
b. Schwarzer Hornblendebasalt. Auf der linken Seite
hat er sich über den Schieferthon weggelagert.
a' und a' sind zwei vom Basalte rings umschlossene Schie-
ferthonparthien.
Taf. 3. Fig. 7.
a. Dunkelgrauer hornsteinartiger Schieferthon mit vielem
Schwefelkies.
b. Tracbytartiger Phonolith, theils lichtgrünlichgrau, sehr
feinkörnig, beim ersten Anblick manchem Grünsandstein ähn-
lich, mit einzelnen, sehr feinen verwitterten Hornblendena-
deln, fast ganz aus feinkörnigem Feldspath bestehend, in
welchem die Hornblende (T) in Form äusserst kleiner grün-
licher Körner eingestreut ist; theils gelblichgrau, fest, mit
sehr kleinen grünen Hornblendepartikeln, sehr zahlreichen
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884
isabellgelbcn Feldspathkrystallen und einzelnen silberweissen
Glimmerblättchen.
Er bildet zwei Ganginassen, welche im Aufsteigen sich
bogenförmig gegen einander wenden und zuletzt vereinigen.
In die Mitte des Bogen mundet ein dritter sehr schmaler Gang
desselben Gesteins ein. Der links gelegene Schenkel streicht
h. 3. NO., der rechte gerade N. Ihre Stärke wechselt von
3 — 4 Vi Ellen. Sie schliessen mehrere grosse Schollen von
Schieferthon (V, a', a') ein.
c. Grünlichgraues, thoniges Basaltkonglomerat mit Horn-
blendesäulchen, Quarzkörnern und silberweissen Glimmer-
blättchen, mit Brocken von Basalt, traehytischem Phonolith,
grauem verkieseltem Schieferthon und silberweissem Glimmer-
schiefer. Braust mit Säuren. Scheint den Einschlüssen nach
eine jüngere Erhebung, als der Phonolith zu sein, wodurch der
Glimmerschiefer, der in der ganzen Umgebung nirgends an-
steht, aus der Tiefe in die Höhe gerissen wurde. Die Gang-
masse ist %% Ellen mächtig, und streicht h. i., 4. NNO.
Taf. 3. Fig. 6.
a. Metamorphosirter, söhlig geschichteter Schieferthon,
wie oben.
b. Schwarzer Basalt mit Hornblendekry stallen und Kalk-
spat hnüssen, 1 Vi Ellen mächtig, h. 2. NO. streichend.
c. Graugrüner, zum Theil aufgelöster trachy tischer Pho-
nolith mit grossen Feldspathkrystallen. Der Gang, welcher
unmittelbar an der Thalsohle in zwei Schenkel von sehr ver-
schiedener Dicke zerspalten ist, die sich weiter oben verbin-
den, streicht gerade von S. nach N. In seinem Hangenden
begleitet ihn in fast paralleler Richtung ein nur 2 — 4 Zoll
starker, in parallele Tafeln getheilter, schnurgerade verlau-
fender Gang desselben Gesteins, von dem es sich jedoch nicht
entscheiden lässt, ob er ein Ausläufer der grossen Gang-
masse sei.
d. Dieser Gang wird von einem fast saigern, ganz gera-
den mauerähnlichen Gange dunkelgraugrünen, theilweise auf-
gelösten Augitbasaltes, dessen Mächtigkeit beiläufig 1 Elle
beträgt, durchsetzt. Er gibt einen 3 — 4 Zoll starken Aus-
läufer ab, welcher in ganz gerader, beinahe horizontaler Rieh-
S8o
tung durch den horizontalen Theü des Trachytganges und
den benachbarten Schieferthon verläuft. Der Basalt ist also
hier offenbar jünger als der traehytische Phonolith.
Zunächst bei dem Dorfe Leschtina erweitert sich das
Thal und die Berge treten, besonders auf der linken Seite,
weiter zurück, einen kleinen Busen bildend ; bald jedoch hin-
ter dem Dorfe nähern sie sich einander wieder. Dort am Ab-
hänge des Leschttner Berges steht ein schöner Dolerit an.
Er ist sehr feinkörnig, schwarz, von basaltischem Ansehen,
und hat zahlreiche, bis einen Zoll grosse schwarze Horn-
blendekrystalle und kleine weisse Kalkspathmandeln einge-
mengt. Er bildet kolossale, meistens vierseitige Säulen, wel-
che saiger stehen. Unter ihm liegt zunächst ein basaltisches
Konglomerat mit sandiger Basis und dann erst der feinkör-
nige, theils feste, theils lockere und dann eisenschüssige
Braunkohlensandstein, mit grauen Schieferthonschichten ab-
wechselnd. An der Ostseite des Absturzes ist zwischen den
Dolerit und Sandstein ein graues phonolithartiges Gestein
eingeschoben. (Taf. 3. Fig. 10.)
Obwohl sich alle die eben beschriebenen Gangmassen
nicht sehr weit an dem steilen und mit Gerolle und Wald
bedeckten Bergabhange hinauf verfolgen lassen; so ist es
doch sehr wahrscheinlich, dass der grösste Theü derselben
bis zum Gipfel des Berges hinaufreicht. Hat man nämlich
das sich gegen Wittin hinziehende Plateau auf der Höhe er-
reicht, so geht man erst eine weite Strecke auf festem Braun-
kohlensandstein, dann gelangt man, indem man den Wittiner
Berg hinansteigt, zu einem lockern Basaltkonglomerat mit
grossen Hornblendekrystallen, Basalt-, Sandstein- und Schie-
ferthonbrocken, welches nebst Basalt den Gipfel zusammen-
setzt. In diesem Konglomerate nun trifft man wieder eine
grosse Anzahl Gänge an, welche sowohl in Bezug auf ihr
Streichen, als auch auf das sie zusammensetzende Gestein
ganz mit denen im Thale übereinstimmen. Auf einer Strecke
von wenigen hundert Schritten beobachtet man von S. nach
N. folgende Gänge:
1 . Lichtaschgrauen, etwas blasigen tfacbytischen Phono-
lith mit sehr vielen glasigen Feldspathkrystallen und einzel-
nen Magneteisenkörnern. Mächtigkeit: 1°; Streichen: 0.
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886
8. Basalt mit viel Augit und Kalkspatb. M.: 1 Elle.
Str. : h. 5. ,N00.
3. Phonolith wie N. 1. Bf.: V» Elle. Str.: h. 5. NOO.
4. Phonolith wie N. 1. M.: y, Elle. Str.: «h. 7. SOO.
5. Basalt mit Hornblende und Kalkspath. M. : 3 / 4 Elle.
6. Phonolith wie N. 1. in senkrechte Platten getheilt,
»1.: 8 Klaftern. Str.: h. 8. SOO.
7. Dasselbe Gestein. M.: * Ellen. Str.: 0.
8. Dasselbe Gestein. M.: 8 Ellen. Str.: h. 5,4. NOO.
9. An diesen Gang grenzt links ein Basaltgang mit viel
Augit. M.: % Ellen.
10. Phonolith wie N. 1. M.: 8 Ellen. Str.: h. 5. NOO.
1 1 . Graulichen Basalt mit Phillipsit. M. : % Ellen. Str. : h. 5.
12. Grauen festen Basalt mit viel Augit und wenig Kalk-
spath. M. % Ellen. Str. : h. 7. SOO.
13. Trachytischen Phonolith. M.: V/ % Elle. Str.: N.
Gerade am Gipfel des Berges wird das Basal tkonglomerat
von einem ostwärts streichenden Gange trachytischen Pho-
noliths durchsetzt. Gleich beim Dorfe Wittin verlässt man
wieder die plutonischen Gesteine und betritt den untern
Braunkohlensandstein, der uns beim Hinabsteigen nach Klein-
priesen bis über die Hälfte des Berges begleitet. Dann
stösst man auf grünlich- und röt hl ichgrauen Phonolith mit
einzelnen grössern Feldspathkrystallen, welcher die ganze
untere Hälfte des Berges zusammensetzt. In der Nähe des
Phonoliths ist der Sandstein sehr fest, hin und wieder klein-
blasig und von zwischen den Körnern ausgeschiedenem Ei-
senoxyd gelbbraun gefärbt. —
Auch zwischen Kleinpriesen und Tichlowitz an den die
Elbe begrenzenden Bergabhängen hat man Gelegenheit, plu-
tonische Gangmassen zu beobachten. Eine der interessan-
testen findet sich am kahlen Berge zwischen Kleinpriesen
und Jakuben. Der Bergabhang besteht daselbst aus schwarz-
grauem, sehr dichtem Basalte mit vielen kleinen Olivehkör-
nern. Im obern Theile zeigt er undeutliche Säulen, die NNW.
streichen. Kaum ist man einige Klaftern weit den Berg hin-
angestiegen, so Itösst man auf die erste Gangmasse. Sie
streicht h. 1. NNO., wendet sich aber mit dem nördlichen
Ende gerade gegen N. Sie besteht aus schwarzem Basalte
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mit vielen schönen und grossen Augitkry stallen, Nüssen von
Analzim Körnern von Magneteisen und Schwefelkies.
Er ist in würfelartige Massen getheilt, daher das Hiauerähn-
liehe Ansehn des eine Elle mächtigen saigern Ganges.
Vier bis fünf Klaftern höher kömmt der zweite stärkere
Gang zum Vorschein. Er besteht aus gelblichgrauem Tra-
chyt (Spez. Gew. — 2,561) mit kleinen aufgelösten Feld-
spathkrystallen und vielen Hornblendesäulchen, die aber sel-
ten eine bedeutendere Grösse erreichen, einzelnen Körnern
von Magneteisen, kleinen Nüssen fleischrothen Natroliths
und Mandeln von Analzim, der in den grössern Drusenräu-
men oft zu schönen durchsichtigen Krystallen anschiesst und
oftmals Krystallen von Kalkspath und ausnehmend schönem
Mesotyp zur Unterlage dient. Auffallend ist es, dass der
Trachyt in der Nähe des Mesotyps stets aufgelöst ist und eine
röthliche Färbung besitzt. Die Hornblende bildet zuweilen
grössere, körnig zusammengesetzte Parthien. Sehr selten
findet man grössere Krystalle honiggelben Sphens von der
bekannten Form.
Der Gang streicht h. 1. NNO., wendet sich aber mit sei-
nem südlichen Theile h. 3. und fällt h. 10. NNW. mit 65°.
Er ist Ellen mächtig, wird jedoch nach aufwärts etwas
schmäler. Er lässt sich in bedeutender Länge verfolgen, ver-
birgt sich aber dann unter Rasen und Gerolle. Das ihn zu-
sammensetzende Gestein ist in unregelmässige Tafeln gespal-
ten, die grossen theils den Saalbändern parallel laufen. Mit
dem Basalte ist es fest verwachsen mit Ausnahme des Aus-
gehenden, in dessen Nachbarschaft der Basalt mehr verwit-
tert und in kugelige Massen abgesondert ist. Dem Basalte
zunächst ist der Trachyt dichter und auf zwei bis drei Li-
nien weit schwarzgrau gefärbt.
Zu pag. 949.
Der daselbst ausgesprochene Satz, dass den Phonolith
niemals Reibungskonglomerate begleiten, ist nach neuern Er-
fahrungen dahin einzuschränken, dass diese ausnehmend sel-
ten sind. Denn es gelang mir seitdem, an zwei Orten sehr
schöne und deutliche phonolithische Konglomerate zu finden.
Ein solches findet sich am südöstlichen Fusse des Maschnei-
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berges bei Salcsel ohnweit Proboscht, dessen kleine Phono-
lithkuppe sich mitten aus basaltischen Gebilden erhebt. Es
ist in einem Hohlwege cntblösst, ohne dass man aber seine
nähern Verhaltnisse zum benachbarten Phonolithe oder Ba-
salte ermitteln könnte. Es ist ein festes, in undeutliche Plat-
ten getheiltes Gestein, in welchem bald eckige, bald abge-
rundete Brocken gelblichen, grauen und bräunlichen, zuwei-
len trachy tischen und Hornblende führenden, öfter aber auch
schwarzgrauen, ganz reinen Phonolithes, welch 9 letzterer mit
dem Gesteine des Maschneiberges ganz identisch ist, nebst
eingestreuten Trümmern grauen^ braunen, besonders aber
schwarzen Olivinbasaltes, einzelnen oft zerbrochenen Horn-
blendekrystallen und Feldspathparthien durch ein phonolithi-
sches Cäment fest verbunden sind. Oft erreichen die ver-
kitteten Brocken eine sehr bedeutende Grösse. Ostwärts,
dem Dorfe Salesel näher, macht das Phonolithkonglomerat
einem weichen basaltischen Trümmergesteine Platz, unter
dem die dortigen Kohlenflötze liegen.
Ein anderes Phonolithkonglomerat entdeckte ich am lin-
ken Elbeufer oberhalb Bonstock am Fusse einer Phonolith-
kuppe, die den Namen Beichberg führt. Es ist ebenfalls in
unregelmässige Platten gesondert und enthält nebst den
zahllosen, theils frischen, theils aufgelösten Phonolithb rocken
häufige Fragmente von Gneiss und einzelne eines festen grau-
grünen kieseligen Schiefers, wie er sich in grossen Massen
bei Bonstock, Pömerle und im Kleinpriesner Thale bei Lesch-
tina findet und welchen ich weiter oben für vulkaniserten
Schieferthon der Braunkohlenformation angesprochen habe.
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Erklärung der lithographirten Tafeln.
« r * - *
Tafel I.
Fi g. 1. Von Ost nach West laufender Durchschnitt durch die pa-
rallelen Thaler von Winarzitz, Roczow und Solopist. Die auf den
Höhen befindlichen Plateaus sind in der Zeichnung bedeutend ver-
kürzt. Man ersieht daraus die eigentümliche Form der .Thalcr, wel-
che alle in der an Höhe sich fast gleichbleibenden Hochebene durch
die Kreideschi chten bis in das rothe Todtliegende eingeschnitten sind,
so wie die ganz regelmässige Schichtcnfolge an den dazwischen lie-
genden Höhen.
Fig. 2. Durchschnitt von Neuschloss bis zur Eger bei Priesen
von Süd nach Nord. Zu unterst siebt man die obersten Schichten
des untern Quaders, den Grünsandstein, der auf den Höhen überall
vom Planersandsteine überlagert wird und nur in den später entstan-
denen Thaleinschnitten entblösst ist. Gegen die Eger hin wird auch
der Plänersandstein wieder von jüngem Schichten, vom Planermergel
und dieser am Priesner Berge von Braunkohlcngebilden bedeckt, die
am Gipfel durch Feuer verändert sind.
Fig. 3. Oestlicher Querdurchschnitt des Perutzer Thaies. Zu
unterst das gegen W. sich senkende rothe Todtliegende, darüber in
höchster Entwicklung der untere Quader, welchen der Planersand-
stein bedeckt. Am westlichen Thalgehänge wechseln die obern
Schichten des untern Quaders mit kohligen Schieferthonschichten , die
überaus reich an Pflanzenresten sind.
Fig. 4. Nördlicher Durchschnitt von der Lippenzer Höhe gegen
Malnitz. Zu unterst sehr versteinerungsreicher Exogyrensandstein,
darüber Grünsand, auf der Höhe Planersandstein. Alle Schichten nei-
gen sich schwach gegen Norden. Hinter Malnitz legt sich die hier
wenig mächtige Braunkohlenformation darüber.
Fig. 5. Durchschnitt von der Eger bei Czencziz bis zum basal-
tischen Pschaner Berge. Unten Grünsandstein, der nicht nur am rech-
ten Egerufer ansteht, sondern auch auf das linke bei Werscbowitz
hinüb ersetzt. Darüber liegt bei Czencziz Plänerkalk, der den schma-
len langgezogenen Hügel bildet, welcher die Kirche des Dorfes trägt.
Gegen Pschan dagegen wird der Grünsandstein vom Planersandstein,
der südwärts überall vorherrscht, bedeckt.
Fig. 6. Durchschnitt von der Lippenzer Höhe bis zur Eger bei
Mraiditz. Im Thale tritt versteinerungsleerer grauer Sandstein auf,
auf welchem Exogyrensandstein und auf der Höbe Plänersandstein
Geogu. Skizzen. II.
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290
ruht. Am westlichen Thalgehänge lehnt sich, wie überall an der
Grenze des Kreideterrains gegen die Eger hin, Plänermergel an, der
weiter westwärts wieder von der Braunkoblenformation verdeckt wird.
Fig. 7. Durchschnitt vom phonolithischen Geltsch bei Liebeschitz
bis zur Neuländer Kapelle. Die Thalebene wird durch die hier und
da von Basalten durchbrochene Braunkohlenformation ausgefüllt. Im
tiefsten Theile bei Auscha tritt unterer Quader auf, der, wie überall
an seiner Grenze, steil zu bedeutender Höhe ansteigt. Er wird durch
sandige Plänerschichten vom obern Quader geschieden, welcher über-
all die Gipfel der Berge zusammensetzt und am Neuländer Kapellen-
berge vom Basalt durchbrochen und bedeutend verändert wird.
8. pag. 10.
Fig. 8. Profil im Hohlwege, der von Weberschan nach Hradek
führt. Stellt eine bedeutende Verwerfung der Kreideschichten dar,
welche pag. 86 ff. beschrieben ist.. ' -
Fig. 9. Oestlioher Durchschnitt durch den Chlum bei Bilin. Der
Basalt hat den Gneias durchbrochen und trägt am Gipfel eine em-
porgehobene Scholle von Pliinerkalk.
Fig. 10. Basaltgang bei Konoged, der den untern Braunkohlen-
Randstein durchbrochen und metamorphosirt hat. Siehe pag. 23*.
Fig. 1. Durchschnitt des obern Kohlenflützes auf der Johannes-
zeche bei Proboscht. S. pag. 246. a. Kohlenflöz, b. Dachgestein,
c. Weicher thoniger Basalt, d. Fester Basalt.
Fig. 9. Durchschnitt eines Ausläufers eines mächtigen Basalt-
ganges, der auf der Johanneszeche die Kohlenflötze durchbricht.
8. pag. 243. Linke Stollenulme. a. Kohle, b. Basalt.
Fig. 3. Rechte Stollenulme. S. pag. 243.
Fig. 4. Verhalten des obern und untern Kohlenflützes gegen
einen Basaltgang in einer Seitenstreeke des Stollens der Johannes-
zeche bei Proboscht. S. pag. 244. a. Kohle, b. Basalt.
Fig. 6. Ansicht einer Stollenulme auf der Laurenzizeche bei
Wernstadtel. S. pag. 235. a. Thoniger Basalt, b. Fester Basalt.
Fig. 6. Verhalten des untern Kohlenflützes gegen einen Basalt-
gang in einer Stollenstrecke der Johanneszeche bei Proboscht. Siehe
pag. 244. a. Kohle, b. Basalt.
Fig. 7. Durch Sand ausgefüllte Sprünge im Kohlenflötze der
Gottvaterzeche bei Wernstadtel. S. pag.
Fig. 8. Verhalten des Kohlenflützes gegen einen Basaltgang
im Stollen der Gottvaterzeche bei Wernstadtel. 8. pag. 238. a. Kohle,
b. Fester Basalt, o. Thoniger Basalt.
Fig. 9. Verhalten des Kohlenflützes gegen basaltische Gänge
im Stollen der Johanneszeche bei Proboscht. S. pag. 242. a. Ba-
salt, b. Kohlenflütz.
Fig. 10. Ansicht der Felswände bei Sterndorf und des dahin-
Tafel II.
991
ter liegenden Wildhorstes. Der obere Quader ruht hier auf sandigem
Planer; am Gipfel des Wildhorstes wird er von Phonolith bedeckt.
Tafel in
Basaltische und phonolithische Gänge des Kleinpriesner Thaies,
welche schon oben im Texte naher beschrieben worden sind.
Fig. 1. S. pag. 978.
Fig. 2. S. pag. 979.
Fig. 3. S. pag. 380.
Fig. 4. S. pag. 981.
Fig. 5. S. pag. 289.
Fig. 6. S. pag. 284.
Fig. 7. S. pag. 283.
Fig. 8. S. pag. 282.
Fig. 9. S. pag. 983.
Fig. 10. S. pag. 285.
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Zusätze und Verbesserungen.
&eite IS Zeile 10 v. u. lies: muUicosiata statt: rutticostata.
„ 13 „ 10 „ „ carinata caminata.
14 „ 9 „ „ „ semiglobosa „ subglobosa.
„ 10 „ 18 „ o. „ Pinna „ Unna.
v 10 „ 10 „ „ „ L. elongata „ P. elongata.
20 „ IS „ u. Wersch owltz „ Werschowetz.
„ 27 vor Zeile 7 v. u. einzuschalten : Cnemidium ternatum m. (B.) und
C. pertusnm m. (Sn.)
28 hinter Zeile 1 v. u. einzuschalten: Scyphia Manteliii Qoldf. und Sc,
bifrons m. (Sn.)
28 Zeile 13 t. o. lies: Escharoides statt: Escharites.
28 „ 10 „ „ „ Ceriopora „ Ceripora.
28 vor Zeile 11 v. u. einzuschalten: Antkophyllum truncatwn m. (Sn.)
28 Zeile 3 n. lies: Cidaris statt: Ciaris.
28 hinter Zeile 2 v. n. einzuschalten: Stacheln von Cidaris nobiüs v.
Münst.? (Ktz.)
29 Zeile 14 v. u. hinter (H. zuzusetzen: Ln.
30 hinter Zeüe 10 v. o. einzuschalten : Pecten striato-punciatus Röm. (Ln.)
30 Zeüe 0 v. u. hinter Sn. zuzusetzen.
„ 31 „ 14 „ o. „ Po. „ Ln.
„ 31 vor Zeile 13 v. u. einzuschalten: Pectunculus brevirostris Sow, (Ln.),
selten.
31
» • » i> n einzuschalten: Area cuneata Röm. (Ln.)
31 „ „ 7 „ „ „ CucuUaea undulata m. CLn.)
81 ZeUe 1 v. u. hinter K. zuzusetzen: Ln.
„ 88 hinter Zeile 1 v. o. einzuschalten: Venus subdecussata Röm. (Ln.)
„ 88 Zeile 8 v. o. statt: Psammobia semicostata Röm. zu setzen: Tei-
lina subdecussata Röm.
„ 32 hinter Zeile 8 v. o. einzuschalten: Panopaea Gurgites Brongn. (Ln.)
„ 32 Zeöe 18 v. u. statt: granulata Sow. zu setzen: muUistriata m.
„ 34 „ 3 „ o. hinter Ktz. zuzusetzen: Ln.
„ 84 „ 0 „ „ ganz zu löschen, weil FlabeUina SchmidUi nur eine
Varietät von Fl. cor data m. ist.
35 10 „ „ hinter Ktz* zuzusetzen: Se.
35 „ 17 „ lies: Acrodus statt Hybodus.
„ 35 hinter Z. 17 v. o. einzuschalten: Hybodus cristatus m. (Ktz.)
9>
35 vor Z. 9 v. u. einzuschalten : Zähne von Lamna acuminata Ag. ¥ (TVIa.)
„ 36 Zeile 13 v. o. ist: „Malnitz" zu löschen.
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294
Seite 36 vor Zeile SO v. u. einzuschieben : Schoppen von Beryx ornatus Ag. ,
fast überall verbreitet.
„ 37 Zeile 11 v. u. hinter: Aricnla ylabra m. zuzusetzen: .4. Reickii Röm.
„ 38 „ 10 „ o. lies: Foramlniferen statt: Fonaminiferen.
„ 38 „ 15 „ o. ist: FL Schmidtii m. wegzulassen.
38 „ 8 „ u. hinter : angustus m. zuzusetzen : Enchodus halocyon Ag.
40 „ 1 u. Die Ucberlagerung des Plänermergels durch den Pläner-
kalk hat sich erst neulich auch bei Hundorf deut-
lich gezeigt. Man grub daselbst einen Brunnen
bis zur Tiefe von 100 Fuss, wobei man durchfuhr :
Plänerkalk IV,
Plänermergel 8«', womit letzterer
jedoch noch nicht durchsunken ist. Er Ist licht
gclhliehsTan undeutlich schiefrlg uud sehr arm
an Petriifakten. Doch entsprechen die wenigen,
die ich auffand, vollkommen den an anderen
Orten gefundenen. Es sind: Ostrea lateralis
Nilss. , Lima decussata Gold f.* Robulina Comp-
toni Sow.. Frondicularla angustata Nils«., Cy-
therina paraUela m., C. subdeltoidea v. Münst.
und Fischschuppen.
V
44
yy
1* yy
0. ) ist statt: 0. polf/morpha m. ,. zu lesen: 0. Proteus tu.,
yy
143
yy
1 „
u. > weil ersterer Name schon von t>. Hayenow einer Au-
yy
179
yy
M yy
o. S aternart der Rögener Kreide beigelegt wurde.
yy
46
yy
« yy
u. ist: Flabellina SchmtdUi m. zu löschen.
yy
47
yy
* „
u. Einzelne Exemplare stimmen fast ganz mit 0. pes ho-
minis v. Hag. überein.
yy
50
?'
11 yy
o. lies: Sow. statt: ow. ,
yy
50
yy
• yy
u. setze: „Zähne von" vor: Lamna.
yy
55 vor
Zeile 2 v. u. einzuschalten: Neuerdings fand ich den Plänermer-
gel auch südwestlich von Hochpetsch (Hp.) zwi-
schen WoDepschitz und der Zelle. Er xelgt sich
als ein sehr . thoniger Mergel von isabell- oder
graugelbcr, seltner aschgrauer Farbe mit einzel-
nen Schwefelkiesknollen, arm an thierischen Res-
ten. Am häufigsten findet man : * Terebratula
Hörn., * Frondiailaria angustata Miss.,
inversa (besonders häufig und schön,
bis 4"' lang), *FlabelUna cordata iiu und *ilo-
buUna Comptont. Selten treten noch auf: Tere-
bratula striatula Moni., Ostrea lateralis Miss.,
O. mhtvta Rötn.f, Trümmer einer grössern un-
gefalteten Auster, Pecten strioto-punctatm Röm.?,
Pecten granulif'er m.*J, undeutliche Exemplare
*) Pecten granulifer m. gehört zur Gruppe der Arcoaten. 5 — 6'" lang, kreisrund,
sehr flach, mit sehr stumpfwinkligen geraden Schlosskanten. Die Oberfläche mit
zahlreichen ungleichen mehrfach dichotomen, bogenförmigen erhabenen Linien be-
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295
eines kleinen glatten Pecten, Lima Hoper i Sow.
(sehr klein), einzelne Schalenstucke eines Ino-
ceramus und einer kleinen Gerritlia, Pechtncu-
lus arcaceus «.*), Nucula truncata Nilss., N.
producta Nilss., Dentalium medium Sow., Pleu-
rotomaria Rötneri m., Natica vulgaris m., No-
dosaria annulata m., Frondicularia Cordai m.,
Cutherina subdelioidea v. Münst., C. ovata Hörn.,
der Cephaiothorax eines kleinen glattschaligen
Brach i/uren, Zähne von Oxj/rrhina Mantel Iii
Äff, (klein und sehr selten) , Schuppen von Be-
rgs ornatus und zerstreute Fischknochen.
Auch an der Postelherger Brücke (PojO wurde
nenerlicbst gelblichgrauer Plänermergel entblösst,
der ausser den schon bei Priesen angeführten
Versteinerungen noch : Terebratula Faujasii Röm.,
Pecten arcuatus Sow., eine grosse punktirte
Lima, Avicula glabra m., Area dietyophora m.,
Nucula aequalis m., N. denudata m., N. Man-
tellii Gein., Astarte similis v. Milnst. f A. nana
in., eine neue Art Flossenstacheln von Spinax?
und einen kleinen Ammoniten fuhrt, der mir uoch
nicht beschrieben scheint.**) Ebenso steht bei
Werschowitz am Unken Egerufer Plänermergel an,
der an schduen Peträfakten sehr reich ist. Nebst
deckt, welche mit kleinen nnregelmassigen Knötchen besetzt sind. Am Rande
zahlt man bei 6'" Grösse etwa 80 Linien. Von konzentrischen Streifen keine
Spnr. Die gleichen fast rechtwinkligen Obren zeigen eben solohe gekörnte Linien.
*) Pectuncalus arcarews m. t'" lang, fast 3'" breit, qaer oval, stark gewölbt, vorne
gerundet, hinten beinahe gerade abgeschnitten. Der ganze Umriss ähnelt sehr man»
oben Arraarten. Oer Röcken fallt nach vorne allmälig ab, nach hinten ist er
deutlich gekantet; die durch diese Kante getrennte Fläche ist seicht vertieft. Der
Scblossrand gerade. Der hintere Rand stösst mit demselben in einem wenig stam-
pfen, mit dem schwach gewölbten antern Rande in einem wenig spitzigen Win»
kel znsammen. Die über dem Seblossrand vorstehenden ubergebogenen Wirbel
raittelstandig. Beiderseits sind 6 Zahne siohtbar, von denen die vordem klei-
nern einen deutlichen Rogen bilden, die hintern mehr in gerader Linie stehn.
Feine konzentrische Linien, unterbrochen von einigen stärkeren Anwachsringen,
zieren die Oberfläche; am hintern Ende sind .Sporen feiner Radiallinien bemerkbar.
**) Flach scheibenförmig, 9"' — i" gross, mit 4 wenig involuten Windungen mit
hoben und ganz flachen Seiten. An der steilen Suturnache entspringen zahlreiche
(auf der letzten Windung 30 — 40) scharfe einfache Falten, zwischen welche
sich in der Mitte hie und da kürzere und schwächere einschieben. Sie verlau-
fen fast gerade; nur die vordem sind schwach vorwärts gerichtet. Unter dem
ohern Rande der Seitenfläche bildet jede Falte einen ziemlich starken Knoten,
wendet sieh dann auf dem Röcken stark vorwärts, so dass sie verlängert mit der
entsprechenden der andern Seite in einem stumpfen Winkel zosammenstossen würde.
Kurz vor ihrem Ende schon auf dem Rücken bildet jede Falte einen zweiten Kno-
ten. Der Rücken scharf gekielt; der Kiel mit kleinen Kerben, die weit zahlrei-
cher sind, als die Falten; beiderseits von einer tiefen Furche begleitet, welche
neben sich 'nach aussen die erwähnte zweite Knotenreihe bat.
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2\)G
den gewöhnlichen finden sich: &Pecten Nilssoni
Goldf., Lima granulata Nilss., Area pygmaca
m., CucuUaea strtatula ». , * Nucula apiculata
m., N. MantelUi Gein., N. siUqua Goldf., Pec-
tunculus insculptus m. , * Cardium semipapilUg—
tum m.y Cordula caudata Nilss., eine grosse
glatte Patella, Volvaria tenuis m. , ßuecinum
Unevlatum m., ^RosteUaria lleussii Gein.) *Ä-
subulata m., Bant Utes rotundus m.
Seite 62 Zeile 2 o. hinter: Ptychodus triangularU m. zuzusetzen: Hybo-
dus appendiculatus m.
V
Ad
10
0.
statt: resirulosa zu lesen: resiculosa.
n
o*
lo
0.
hinter Cidaris vesiculosa Goldf. einzuschalten: „und
C. clavigera Kön."
'•>
lo
0.
hinter: „nebst" einzuschalten: „RosaciUa confluens
Röm.y BUcopora hexagona v. Hag., Lithodendron
1
gibbosum r. Münst., Anthopkyllumtruncatum m.»
r
A4
**
u.
hinter: Robuli na Comptonl Sow. einzuschalten: Tex-
tutaria tricarinata m.
V
lo
u. hinter: ÜJT. meyastoma Rom. einzuschalten: Cnemidium
pertusum m.
»
64
n. hinter Sc. tenuis Röm. einzuschalten: Sc. MantelUi
Goldf., Sc. Decheni Goldf., Sc. blfrons tn. Ueber-
haupt finden sich in diesen Schiebten die Poly-
parien in, so ungeheurer Menge , dass man ihnen
*
mit Recht den Namen „Polyparienschich-
ten" beilegen kann. Jedoch sind sie, besonders
die grössern dünnwandigen Scyphien- und Ma-
nonarten, stets zertrümmert und zum grossen
Theile auch ihrer Rindenschichte beraubt, so dass
sich ihre Struktur nur unvollkommen erkennen
lässt. Es muss also eine bedeutende Gewalt auf
sie eingewirkt haben, ehe sie In dem Gesteine,
in dem sie eingebettet sind, begraben wurden.
f>
79
„
2
a.
einzuschalten: Conites nuculifer Corda (Tz.)
?»
82
19
n.
„Halec Sternbergii Ay." zu löseben und statt dessen
einzuschalten: „Bergx Zippei Ay."
82
9
u. hinter: „Cardium lineolalum m." zuzusetzen: Beryx
Zippei Ag.
84
11
0.
statt: „Pläner — " zu lesen „Pläner"
87
5
0.
hinter: R. catearata Sow. zuzusetzen: R. Reussi i Gein.
02
18
0.
den Beistrich wegzulassen.
96
„
S
0.
statt: Werschowetz zu lesen: Werschowitz.
„ 97 hinter Zeile 17 v. o. zuzusetzen: Serpula amphisbaena Goldf . (beson-
ders gross, bis \" im Durchmesser haltend.)
„ 98 hinter „ 7 „ o. einzuschalten. Natica canaUculata Mant.
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297
Seite 98 Zelle 14 v. o. hinter: P, mutttcostatus zuzusetzen: und Lima elonyata
Sotv.
100 „ 18 „ o. statt: Penna zu lesen: Perna,
100 vor Zeile 5 ▼. n. einzuschalten : Eine Serpula ähnlich der S. lophioda
Goldf.y auf Cuctdlaea glabra aufsitzend.
102 Zeile 18 v. u. statt: „einen" zu lesen: „einige."
v
„ 103 „ 6 „ o. statt: Cuch zu lesen: Buch,
105 vor ZeUe 8 v. u. einzuschalten: Ferna subspathulata m. (M.)
106 hinter Zeile 10 v. o. einzuschalten : Natten canaliculata Mant.
11« „ „ 13 n o. einzuschalten : JExogyra Columba Gold f. (kleine
Steinkerne.)
l ist der Name: Cucullaea nuculiformis in: C. subsi-
» 119 « » °* 1 mftt« umzuändern, da Zenker den ersten Namen schon
» 150 15 „ o. < e i|, er Speeles aus dem Muschelkalke von Jena bei-
„ 196 „ 15 „ o. ^ geJegt hat
„ 117 „ 9 „ u. statt: verbeitet zu lesen: verbreitet.
„ 131 „ 4 „ o. statt: gelegenen zu lesen: gegebenen.
„ 130 „ 1 „ o. statt: Hippurtes zu lesen: Hippurites.
„ 138 vor Zeile 17 v. u. einzuschalten: Conus cylindraceus Gein. (Plm.)
133 ZeQe 11 v. u. Buccinum lineolatum m. hat sich seither auch im Plä-
nermergel von Werschowitz gefunden, ist daher
hier zu löschen.
138 in der Ueberschrift der Rubrik V1U. statt: Sandstein zu lesen: Kalk-
stein.
, , _ „ m , , i Cnemidium ternatum m. (IL) B.
139 hinter Zeile 7 v. o. einzuschalten^ ^ P erf, W «mm. (II.) Sn.
140 „ „ 8 „ o. „ Scyphia bifrons m. (II.) Sn.
„ 140 vor Zeile 10 v. u. einzuschalten: Anthophyllum truncatum m. (II.) Sn.
„ 141 Zeile 13 v. u. statt: icraster zu lesen: Micraster.
„ 141 „ 13 „ u. bei Micraster cor anguinum zuzusetzen: (VII.) M.
14» „ 8 „ o. einzuschalten: Pecten granulifer m. (III.) Hp.
146 „ 9 „ o. „ Lima granulata Nilss. (III.) Wz.
146 „ 18 „ o. bei: Lima elongata Sow. zuzusetzen: (VII.) M.
„ 147 hinter Zefle 7 v. o. einzuschalten: 3. Perna subspat hulata m. (IX.) M.
„ 147 ZeUe 8 v. u. zuzusetzen bei: Avicula glabra m.: (III.) Pog.
„ 149 hinter Zeile 11 v. o. einzuschalten: 11. Nucula aequalis m. (HI.) Pog.
18. „ denudata m. (1U.) Pog.
„ 149 Zeile 8 v. u. bei Area Geinitzii m. zuzusetzen: (III.) Pog.
„ 149 vor Zeile 8 v. u. einzuschalten: Pectunculus arcaceus tn. (III.) Hj>.
„ 130 hinter Zeile 7 v. o. einzuschalten: Area dietyophora m. (III.) Pog.
„ 151 „ „ 10 „ o. „ Asfarte nana m. (HI.) Pog.
u 155 Zeile 10 v. o. statt: Circus zu lesen: Cirrtts.
„ 157 hinter Zeile 10 v. o. einzuschalten : 8. Vaginulina baciUum m. (UI.) Pog.
„ 158 Zeile 7 v. u. statt: Polimorphina zu lesen.- Polymorphina.
„ 158 „ 6 „ u. bei Serpula amphisbaena Goldf. zuzusetzen: (VH.) Cz.
„ 168 „ 15 „ u. statt: Mantellii zu lesen: Mantelliana.
„ 163 „ 19 „ o. hinter: striatopunetatus ein Komma zu setzen.
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Seite 164 Zeile * v. u. in der Anmerkung statt: L. 3 zu lesen: IL 8, und statt:
raon zu lesen: man.
„ 170 „ 16 „ o. In der leisten Zeit fanden sich häufig ziemlich regel-
mässig keulenförmige Exemplare.
' „ 170 „ 19 r, u. Am? der innern Fläche stehen die Mündungen mehr ver-
einzelt und sind doppelt so gross.
„ 171 hinter Zeüe 9 v. o. einzuschalten: Cnemidium ternatum m.
Dieser schöne Seeschwamm, von welchem
sich his itzt nur ein Exemplar in den untersten
PlÜnerkalkschichten am nördlichen Fusse des Bör-
sen bei Bilin fand, misst beinahe 4 Zoll in jedem
Durchmesser. Er ist knollig, kurz keulenförmig.
Der untere Thell, welcher sich bis zu 8" verdünnt,
war mit breiter ungleicher Basis aufgewachsen;
der obere theilt sich in drei keulenförmige Köpfe,
welche Theilung schon unterhalb der Mitte durch
breite Furchen angedeutet wird, bis endlich ge-
gen das obere Ende hin durch breite und tiefe
Einschnitte die vollkommene Trennung erfolgt.
Jeder Kopf verschmälert sich nach oben wieder
und endet mit einer etwas schiefen tief trichter-
förmigen Scheitelnache, welche von einem brei-
ten gerundeten Rande umgeben wird. Von die-
ser etwas länglichen, grossen Scheitelöffnung
entspringen nach allen Seiten strahlenförmig di-
vergirende , hie nnd da sich gabelförmig th eilende
schmale Furchen, weiche nur bis zur Hälfte des
Körpers herabreichen und dann verschwinden.
Auf der untern Hälfte des Schwammes bemerkt
man eine noch grössere Anzahl gedrängterer,
tieferer, sich vielfach spaltender, hie und da auch
anastomosirender Furchen, welche von der Basis
aus sich nach allen Seiten aufwärts verbreiten,
ohne aber mit den ohern Furchen irgendwo zusaai-
menzustössen. Man sieht sie nur an den TheUen
der Basis, welche der dönnen glatten Rinde, mit
der sie inkrustirt gewesen zu sein scheint, be-
raubt sind. Ueberdiess ist die ganze Oberfläche
des Schwammes mit zahlreichen rundlichen Lö-
chern — den Mündungen horizontaler Kanäle —
bedeckt, welche nur hie und da zwisohen den
Furchen unregelmässige Längsreihen bilden, sonst
aber ohne Ordnung zerstreut sind. Am gedräng-
testen stehen sie auf der obern Fläche jedes
Kopfes zunächst der Scheitelöffnung, ohne aber
auch dort in regelmässige Kreise gestellt zu sein.
»
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299
Der ganze Körper zeigt ein dichtes Gewebe gro-
ber Fasern.
Cnemidium pertumm m.
2" lang und fast eben so dick, beinahe zj--
lindrisch , oben am breitesten , nach abwärts sich
wenig verschmälernd ? niit breiter unebener Basis
aufsitzend. Die obere Fläche fast eben oder sehr
schwach gewölbt, mitunter selbst eine Kante mit
der Seitenfläche bildend mit kleiner und flacher
zentraler Depression. Von ihr entspringen zahl-
reiche, dicht an einander liegende sich mehrfach
spaltende, schmale seichte Furchen, welche ge-
krümmt bis zur Hälfte der Seitenfläche herablau-
fen. In dem dichten Gewebe gewundener Fasern,
in welchem man mit bewaffnetem Auge sehr kleine
unregelmässige Poren unterscheidet, sieht man
stellenweise zahlreiche gedrängte grössere rund-
liche Mündungen.
Einzeln in den untersten Plänerkalkschichten
— Polyparienschichten — am östlichen Gehänge
des Sauerbrunnberges bei Btlin.
Seite 17* Zeile 17 v. o. statt: zu lesen: 9}. •
„ 173 vor Zelle 3 v. u. einzuschalten:
S typhi a bifrons m.
Nach den Bruchstücken, die sich in den tief-
sten Plänerkalkschichten des Liebschitzer Tha-
ies unmittelbar über dem Gneisse finden, war
sie breit trichterförmig, mehrere Zoll im Durch-
messer haltend, mit nicht zu dünnen Windungen
und gerundetem, nicht verdünntem Rande. Die
. . änssere und innere Fläche zeigen eine verschie-
dene Struktur; die äussere dicht an einander ste-
hende \ — grosse unregelraässige Alaschen
mit feinzackigen Rändern, welche durch sehr
schmale Zwischenräume geschieden sind und gar
keine regelmässige Anordnung zeigen; die in-
nere ebenso zerstreute, aber 1£ — V" grosse tiefe
unregelmässig ovale Maschen mit wenig und grob-
zackigen Rändern. Sie werden durch ebenso breite,
sehr flach gewölbte Zwischenräume geschieden.
Diese zeigen» beiderseits ein Gewebe von dicken
rundlichen Fasern , mit kleinen unregelmässigen,
dem blossen Auge erkennbaren Poren.
„ 175 Zeile 18 v. o. statt: * zu lesen ij.
„. 17ö vor Zelle 19 v. u. einzuschalten:
AnlhophjjUum truncatitm m.
r Klein, 4| - 7'" lang, becherförmig, mit nur
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wenig verschmälerter, gerade abgeschnittener
Basis mit schwach vorstehendem Rande, seltner
kreiselform ig; drehrund, sehr selten etwas fftnf-
seitig, aussen stark Inkrustirt, glatt oder nur im
ohern Theiie* schwach längsgcfaltet mit abwech-
selnd stärkeren Faltchen. Die Endzeile vertieft,
mit 45 — 50 abwechselnd dickeren Lamellen.
Nur die stärkeren, welche grob gekörnt sind,
reichen bis zum Mittelpunkte der Zelle. Nicht
selten In dem untersten Plänerkalk (Korallen-
schichten) am westlichen Gehänge des Liebschit-
zer Thaies.
Seite 175 Zelle 17 v. u. statt: 1 A zu lesen: 1J.
„ 175 „ 16 „ u. statt: Kege zu lesen: Kegel.
„ 185 hinter Zeile 9 v. o. einzuschalten :
Ferna subtpathutota m.
2\ — 3 Zoll lang, fest rhomboidal, unten
spathelförmlg zugerundet, sehr flach konvex; der
Rücken vom Flügel nicht geschieden, der sehr
spitze Wirbel nach vorne stark vorragend, der
vordere Rand unterhalb des Wirbels ausgeschweift,
• bildet mit dem geraden Schlossrande einen spit-
zen Winkel; der hintere fast gerade geht in
unmittelbarer Rundung in den stark gewölbten
untern über und stÖsst mit dem Schlossrande in
etwas stumpfem Winkel zusammen. Der Schloss-
rand mit 10 — 18 kurzen breiten Bandrinnen und
fast ebenso breiten Zwischenräumen. Konzen-
trische blättrige Streifen laufen über die Oberfläche.
Stimmt in der Form sehr mit dem Inoceramus
nobilis v, Münst. überein.
Sehr selten im Exogyrensandstein von Malnitz.
„ 166 Zeile 17 v. o. statt: Gdnitzii zu lesen: Geinitzii.
„ 161 vor Zeile 15 v. u. einzuschalten :
Nucula aequaUs m.
2 _ breit und \\"' lang, flach gewölbt,
regelmässig elliptisch, beiderseits gleich zuge-
rundet. Der kleine kaum vorragende Wirbel mit-
telständig. Die etwas gewölbten Schlossränder
gehn gerundet in die Seitenränder, so wie diese
in den einen flachen Bogen bildenden untern Rand
Aber. Beiderseits 7 — 8 kleine Zähne. Die
Oberfläche mit etwas entfernten regelmässigen
konzentrischen Linien bedeckt.
Selten im Plänermergel von Postelberg..
Nucula denudata m.
Aehnelt^n der Form beinahe ganz der ,N.
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ovata NiUs. 8'" breit, 6'" lang, eiförmig -drei-
seitig, massig gewölbt, hinten geendet, vorne
schräg abgeschnitten, mit vertieftet* lanzettli-
chem Mondchen. Die dicken Wirbel liegen vor
der Mitte. Der hintere Schlossrand mit U — 14
nicht zu grossen Zähnen. Die Oberfläche der
Schale mit sehr feinen konzentrischen Linien be-
deckt, sonst ganz glatt.
Selten mit dem Vorigen.
Seite 194 hinter Zeile 18 v. u. einzuschalten :
Area dietyophora m.
Klein, 2y" breit, 1$'" lang, stark gewölbt,
fast rhombisch, vorne gerundet, hinten beinahe
gerade abgeschnitten. Die übergebogenen Wir-
bel liegen etwas nach vorne. Der gerade hin-
tere Rand bildet mit dem geraden Schlossrandc
und dem wenig gebogenen untern Rande, der vor-
dere aber nur mit dem Schlossrande einen rechten
Winkel; in den untern Rand geht er in unmittel-
barer Rundung über. Der Rücken fällt nach vorne
stark ah , von der breiten, seicht konkaven hin-
tern Fläche ist er durch eine deutliche schräge
Kante geschieden. Die Oberfläche von nicht zu
nahen scharfen Radiallinien bedeckt (35 am Rük-
ken und der vordern Fläche, 15 auf der hintern),
welche von etwas entfernter stehenden kon-
zentrischen rechtwinklig durchschnitten werden
und ein schönes Netzwerk bilden. An den Durch-
schnittspunkten sind sie etwas knotig.
Sehr selten im Plänermergel von Postelberg.
„ 195 Zeile 10 v. o. statt: lang zu lesen: breit.
„ 197 hinter Zeile 1 v. u. beizufügen:
Astarte nana m.
Sehr klein, V" lang und ebenso breit, fast
kreisrund, etwas dreiseitig, ziemlich stark ge-
wölbt, am meisten zunächst dem mittelständiven
Buckel. Die Oberfläche mit 10 — 19 regelmäs-
gen flachen konzentrischen Falten, der untere
bogenförmige Rand schwach gekerbt.
Nicht zu selten im Plänermergel von Postel-
berg.
„ 208 Zeile 15 v. u. statt: schiefe zu lesen: scharfe.
„ 211 h. Zelle 13 v. o. einzuschalten:
Vaginulina bacillum «t.
f Linien lang und nicht viel mehr als \'"
breit, gerade, zusammengedrückt; die Rücken-
kante gerundet, die vordere scharf, schwach
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geflügelt; beiderseits etwas verschmälert und
zugernndet. Zahlreiche (10 — 18) niedrige,
horizontale Kammern; die Scheidewände durch
seichte Einschnürungen bezeichnet, die aber nur
an den Seitenflächen sich bemerkbar machen,
gegen die Kanten hin verschwinden.
Sehr vereinzelt im Plänermergel von Postel-
berg.
Seite 818 Ii. Zeile 8 v. o. einzuschalten:
Frondicuiaria Cordai m.
Sehr klein Ci - 1"') und dünn, eiförmig,
nach oben in eine kurze Spitze auslaufend, unten
schnell zugerundet oder fast gerade abgeschnit-
ten mit gerundeten Ecken. 7 — 9 sehr schmale
oben spitzwinklige Kammern, die durch sehr *
schmale, aber scharfe Leisten geschieden sind.
Die unterste Kammer ragt in Gestalt eines sehr
kleinen elliptischen gewölbten Zapfens über den
nntern Rand hervor und bat auf jeder Seite drei
scharfe Rippen. Die eine Fläche des Körpers
ist in der Mitte rinnenartig vertieft, die andere
zeigt daselbst eine schwache Leiste. Der Rand
eben, an den Seiten gekantet, dicker als die
Ausbreitung der Kammern.
Findet sich ziemlich selten im Plänermergel
von Luschitz, Priesen und Wollenitz uud im
Plänorkalk von Kosstitz.
Seite 880 Zeile 1? v. u. Andere Flossenstacheln haben sich im Plänermergel
von Postelberg gefunden. Sie sind £ Zoll lang,
"schlank, im obern Theile schwach gebogen, zu-
sammengedrückt mit elliptischem Durchschnitt,
oben zugespitzt, hinten scharf gekantet, fast ge-
flügelt, vorn eine gerundete Kante darbietend,
die nur im obersten Viertheil scharf wird, nnd
in Form eines Pfeilwiderhakens vorragt. Die
Oberfläche ist fast glatt, nur im vordem untern
Theile fein gefurcht.
Seile 888 Zeile 18 v. u. statt: Kohlenlagen zu lesen : Kohlenlager.
„ 834 „ 19 „ u. in der letzten Zeit haben sich beim Fortbetrieb der
Zeche noch unzweideutigere Zeichen dieses plu-
tonischen Einflusses auf die Kolüe ergeben, wel-
che nicht ohne Interesse sein dürften. In der
Nähe des Basaltes ist das Kohlenflötz von zahl-
reichen Spalten durchrissen, welche als Folge
des Zerberstens desselben bei Hebung der erup-
tiven Gebilde anzusehen sind. Sie beschränken
sich bald auf das Dachgestein der Kohle und tre-
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ten als zuweilen weit fortsetzende, rundliche
oder elliptische Höhlungen auf, bald erstrecken
sie sich abwärts durch das ganze KohlenflÖtz,
ja bis in die Sohle desselben. In den Umgebun-
gen dieser Höhlungen zeigt die Kohle sehr auf-
fallende Veränderungen. Sie ist daselbst von
zahllosen, theils dem Sebiefergefüge parallelen,
theils sie vielfach kreuzenden Sprüngen durchzo-
gen, welche mehr weniger weit in die Kohlen-
substanz eindringen, überdies« mehrere Linien
tief in schwarzgraue Asche umgewandelt, wel-
che wieder von einer Schichte eisenschüssiger
braunrother Asche bedeckt wird. Da wo die
Asche herabgefallen ist, erscheint die Oberfläche
der Kohle wie angefressen. t Diese mehr weni-
ger dicke Aschenlage ist wieder mit einer dün-
nen Schichte eines stark abfärbenden schmieri-
gen Busses übcrkleidet, welcher in den eben auf-
gebrochenen Höhlungen noch in Flocken an den
Wänden derselben herabhängt. Man glaubt eüie
in Brand gewesene Kohle zu sehen, die erst vor
Kurzem ausgelöscht ist. Da wo die Höhlungen
sich in das Hangende der Kohle hinaufziehen, ist
auch dessen Oberfläche von solchem Busse Uber-
zogen. Zugleich ist dasselbe — ein dickschief-
riges grünlichgraues oder gelbliches thoniges fein-
körniges Gestein mit vielen kleinen Quarzkör-
nern — fester und braun geworden, wie im Feuer
gebacken, voll kleiner Blasenräume und springt
leicht in unregelmässige eckige Stückchen. Stel-
lenweise ist die Kohle auch gaw zertrümmert
und wieder zusammengebacken^ Nach allen die-
, sen Erscheinungen dürfte es keinem Zweifel un-
terliegen, dass die Kohle durah die emporstei-
gende heisse Basaltmasse in ihren nahe gelegenen
Parthieen durchglüht und selbst in Brand gesetzt
worden sei, welcher aber durch die sich darüber
legende basaltische Decke und zum Theile auch
durch die Einwirkung der Fluthen wieder gelöscht
wurde, ehe die Kohle ganz zu Asche brennen und
die begleitenden Thone eingreifendere Veränder-
ungen erleiden konnten, ehe es also zur Bildung
von Erdbrandprodukten kommen konnte
Seite 243 Zeile 12 v. o. statt: unp zu lesen: und.
„ 244 „ 8 „ u. „ So zu lesen: SO.
„ 346 „ 2 „ o. In der letzten Zeit haben sich auf der Johanneszeche
mehrere verkohlte aufrechtstehende Baumstämme
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gefunden, welche mit ihren wohlerbaltenen Wur-
zeln in dem Kohlenflütze hafteten, während ihr
oberer Theil in das Dachgestein der Kohle reichte.
Seite 857 ZeUe 14 v. n. statt: Gamoiden lies: Ganolden.
„ 8*7 „ 11 „ u. „ auymtus „ anyushis.
, 857 „ 4 w u. * tentus „ Umis.
Note statt: «c/io lies: »V/tj-oc.
„ 866 Zeile 8 v. n. statt: ruft lies: ruht,
j „ 867 „ 13 „ o. „ grösseren lies: grössere.
„ 867 „ 16 „ o. M Auffindug lies: Auffindung.
„ 877 „ 11 „ o. „ Trachyischer lies: Tracby tischer.
„ 879 „ 11 „ o. „ horinzontal lies: horizontal.
„ 880 „ 6 u« ^ stellt lies: gibt.
Uebersicht.
In der Kreideformation des beschriebenen Distriktes fanden sich bisher
553 Speeles; von diesen gehören an:
dem Plänerkalke 264 Sp.
dem Plänermergel 229 „
den Kongloineratschichten . . . . 71 „
dem Hippuritenkalke 75 „
dem Plänersaudsteine • 78 n
dem nntern Quadersandsteine 153 „ und zwar:
dem Grünsandsteine 68 „
grauen Kalksteine 19 n
Exogyren Sandsteine 69 »
den untersten Quaderschichten 85 „
Von diesen haben gemeinschaftlich mit dem P1M. Gongisch. Hippsch. P1S. UQ.
der Plänerkalk . 95 33 86 39 60
der Plänermergel 17 9 24 46
die Conglomeratschichten 17 10 17
die Hipparitensclüchten • . 1Ä 88
der Pläncrs&ndltein.
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